Andreas Roth - Johann Albrecht von Reiswitz (1899–1962)

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Johann Albrecht von Reiswitz (1899–1962): краткое содержание, описание и аннотация

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Der Wehrmachtsmajor Johann Albrecht von Reiswitz genießt in Serbien heute einen ausgezeichneten Ruf: Dort machte er sich während der deutschen Besatzungszeit ab 1941 als Berater der Militärregierung einen Namen und sorgte für den Erhalt der serbischen Kunstschätze sogar über die Kriegszeit hinaus. In seiner akribisch recherchierten Dissertationsschrift zeichnet Andreas Roth das Bild eines streitbaren Historikers, der sich nach Kräften um eine deutsch-südslawische Annäherung und Versöhnung bemühte.

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Im März 2019 reichte ich die Arbeit ein, im Mai bekam ich die Rückmeldung, dass Änderungsbedarf bestehe. Die Umsetzung der gewünschten Änderungen jedoch hätten, davon war und bin ich fest überzeugt, den Inhalt meines Textes und den Gehalt meiner Befunde in eine Richtung gedrängt, mit der ich mich nicht einverstanden erklären konnte. Mein Ergebnis entsprach aber wohl, meines Erachtens, nicht den Erwartungen der Hüterinnen der derzeitigen historiographischen Deutungshoheit. Ich zog die Arbeit zurück.

Um aber dennoch einem interessierten Lesepublikum die außergewöhnliche Karriere eines zum Südosteuropaexperten mit Professur in München gewandelten preußischen Barons nahezubringen, der von offizieller serbischer Seite heute als „Lichtgestalt in deutscher Uniform“ gepriesen wird, machte ich mich auf die Suche nach einem Verlag.

Mein Dank gilt an erster Stelle den Kindern meiner Hauptfigur, Bettina, Christoph und dem kürzlich verstorbenen Stefan von Reiswitz, die meine Arbeit mit Interesse und Hilfsbereitschaft begleiteten, ohne dabei den Versuch zu unternehmen, redaktionellen Einfluss auszuüben. Ferner stehe ich tief in der Schuld meiner Frau Deirdre Roth, die sich der Arbeit in allen Teilen als kritische Korrektorin widmete und sie durch ihr Verständnis und ihre Geduld erst ermöglichte. Auch bei anderen kritischen Lesern möchte ich mich bedanken, besonders bei Dr. Jelena Volić-Hellbusch, Germanistin und Krimiautorin, und bei Georg Spielmann, geschichtsinteressiertem Buchhändler, an deren Urteil bezogen auf die narrative Stringenz meines Textes mir besonders gelegen war. Für stundenlange und kontroverse Debatten in Belgrader Cafés über das Thema Kunstschutz in Serbien schulde ich Dr. Aleksandar Bandović, Kustos am Belgrader Nationalmuseum, viel Dankbarkeit. Und nicht unerwähnt bleiben sollen die aufmunternden Worte, die mir Prof. Lothar Höbelt und Prof. Jörg Baberowski zukommen ließen, als ich dabei war, die Folgen des Bruches mit meinen Betreuerinnen zu verarbeiten.

Einleitung

In seiner Festrede im Juli 1946 anlässlich der Wiedereröffnung der Ludwig-Maximilians-Universität in München hob der neue Rektor, der Orthopäde Georg Hohmann (1880–1970), hervor, dass die akademische Nachkriegsgeneration zu „historisch-politischem Verständnis des Gewesenen und Gewordenen erzogen“ werden müsse und auszustatten sei mit einem „anderen Geschichtsbild als in der wilhelminischen Zeit, mit einem anderen erst recht als in der alles verfälschenden nationalsozialistischen Zeit“ 1. Zu diesem Zeitpunkt bemühte sich der Südosteuropahistoriker Johann Albrecht von Reiswitz (1899–1962), der die wilhelminische Zeit als Gymnasiast und Kriegsteilnehmer miterlebt hatte und während der „alles verfälschenden“ Hitlerherrschaft dafür gekämpft hatte, zumindest eine Dozentur zu bekommen, seine Wiedereingliederung in den Münchener Lehrbetrieb zu erreichen. In der bayerischen Hauptstadt hatte er sich vor dem Zweiten Weltkrieg habilitiert, und während des Krieges war ihm eine Dozentur zuerkannt worden. Anfang Dezember 1946 erhielt er seitens des Rektorats die Aufforderung, den „befriedigenden Beweis zu erbringen“, dass er die „positiven politischen, liberalen und sittlichen Eigenschaften“ besitze, die zur „Entwicklung der Demokratie in Deutschland“ beitragen sollten. 2

Am 15.12.46 3legte er in seiner „Selbstdarstellung hins. politischer Einstellung“ dar, dass er „jede Form der Diktatur“ immer „mit Entschiedenheit“ abgelehnt habe. Seit seinen Kriegserfahrungen 1917/18 sei ihm indes der Sozialismus „als das Notwendige“ erschienen. In den 1930er Jahren habe er den „Rassefanatismus“ abgelehnt und dessen Auswirkungen auf seine zahlreichen jüdischen Bekannten sogar „bekämpft und gemildert“. In seiner Habilitationsschrift befinde sich kein Satz, der „irgendwelche Konzessionen an den Nationalsozialismus“ mache, und letztlich habe er sich der politischen Zensur dadurch entzogen, dass er seine Manuskripte „bei Seite“ legte, auch „auf die Gefahr hin als ‚unproduktiv‘ betrachtet zu werden“. Nie sei er Mitglied einer nationalsozialistischen Organisation gewesen. 4

Seine „Balkan-Kenntnisse“, so Reiswitz, hätten ihm 1941 zur Stellung des Leiters des militärischen Kunstschutzes in Serbien verholfen. Zwei Sozialdemokraten seien es gewesen, die ihm bereits 1924 das Tor in die Welt der serbischen Intellektuellen aufgestoßen hätten. Während des Zweiten Weltkriegs habe er diese Beziehungen aufrechterhalten und gepflegt. Zusammenfassend könne er sagen, dass 1941–1944 „nicht ein einziges Objekt aus serbischen Museen verschleppt worden“ sei und dass die „Serben durch die Arbeit des Kunstschutzes überhaupt erst ein Gesetz zum Schutz ihrer Altertümer erhielten, dass die historischen Kirchen, Klöster und Baudenkmäler im Rahmen des überhaupt möglichen [sic] geschützt“ worden seien und dass „kein einziger Mensch“ durch ihn, Reiswitz, „in seiner Freiheit beschränkt“ worden sei, sondern, im Gegenteil, „viele befreit und am Leben erhalten worden sind“. 5

Ein preußischer Baron im Majorsrang der Wehrmacht soll im Ersten Weltkrieg mit dem Sozialismus geliebäugelt und während der Hitlerherrschaft Juden geschützt haben? Ein Militärverwaltungsbeamter, der seine Hand über serbisches Kulturgut und serbische Intellektuelle hielt, zu einer Zeit, als „zu große Milde … das Letzte war, was man der Wehrmacht in Serbien vorwerfen konnte.“ 6? Im heutigen Serbien genießt Reiswitz einen ausgezeichneten Ruf: „His image in the Serbian public is strongly positive“. 7Der serbischsprachige Wikipediabeitrag über ihn beinhaltet die Aussage, dass er während des Krieges mehrfach im Sinne der serbischen Kulturdenkmäler bei deutschen Behörden interveniert habe. 8

Die vorliegende Arbeit hat sich zur Aufgabe gemacht, zunächst herauszufinden, welchen wissenschaftlichen und politischen Positionen Johann Albrecht von Reiswitz verschrieben war. Stand er tatsächlich dem Nationalsozialismus ablehnend gegenüber? Das Hauptanliegen ist es, ein besseres Verständnis dafür zu gewinnen, welche Rolle Reiswitz im Zusammenhang mit dem deutschen Kunstschutz in Serbien in den Jahren 1941 bis 1944 spielte.

Hierbei offenbart sich ein insbesondere für diese Arbeit spezifisches definitorisches und somit auch methodisches Dilemma: Ist der vorliegende Text eine biographische Untersuchung oder letztlich eine Fallstudie zum Kunstschutz in Serbien? Sicherlich war Reiswitz kein wirkungsmächtiger Wissenschaftler. Er publizierte kaum, brachte es lediglich zum außerplanmäßigen Professor und hinterließ kaum Spuren bei seiner akademischen Schülerschaft. Er bekleidete kein herausgehobenes politisches oder militärisches Amt. Von daher erscheint es auf den ersten Blick wenig ertragreich, ihn zum Thema einer wissenschaftlichen Biographie zu machen. Also doch eher eine Fallstudie? Doch liefert der Kunstschutz in Serbien, streng genommen ein Einmannbetrieb, welcher nicht nur personell, sondern auch von seinen sonstigen Ressourcen und der Bedeutsamkeit der von ihm zu schützenden Kulturgüter her von den vergleichbaren Abteilungen in Frankreich, Italien und Griechenland in den Schatten gestellt wurde, überhaupt genug Stoff für eine wissenschaftliche Monographie?

Der Ausweg aus dem definitorischen und methodischen Dilemma tat sich auf, als nach dem Studium der vorhandenen Quellen und der Forschungsliteratur zu Reiswitz und zum Kunstschutz sich ein klarer Befund ergab: Ohne Reiswitz hätte es wohl keinen militärischen Kunstschutz in Serbien während des Zweiten Weltkriegs gegeben, und ohne die Tätigkeit als Kunstschützer in Serbien wäre Reiswitz als im Foucault’schen Sinne „infamer Mensch“ sicherlich „ohne Spur“ geblieben. 9Aus dieser Interdependenz ergibt sich das Spezifische dieser Studie. Auch ohne ihre jeweiligen individuellen Leiter wären in Frankreich, Italien und Griechenland Abteilungen für Kunstschutz innerhalb der Militärverwaltungen eingerichtet worden, insbesondere aufgrund der enormen Quantität und Qualität des vorgefundenen Kulturgutes. Auch ohne ihre Arbeit als Kunstschützer wären die Kunstschutzleiter in Griechenland bzw. Italien, Wilhelm Kraiker (1899–1987) und Hans Gerhard Evers (1900–1943), die zu Beginn des Krieges bereits als Privatdozenten lehrten und, anders als Reiswitz, universitär etabliert waren, biographiewürdige Wissenschaftler.

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