Andreas Roth - Johann Albrecht von Reiswitz (1899–1962)
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Johann Albrecht von Reiswitz (1899–1962): краткое содержание, описание и аннотация
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Die dritte Abhandlung über den Kunstschutz in Serbien wurde von Kott vorgelegt. Sie berücksichtigte die Vorarbeiten von Vujošević und Fuhrmeister, konnte aber zusätzlich auf die Ergebnisse von Bandović eingehen, der sich des sogenannten „Musealkurses“ annimmt, welcher unter der Ägide von Reiswitz zur Schulung des serbischen Wissenschaftlernachwuchses 1942 erstmalig ermöglicht wurde. Ferner befasst sich Bandović mit der Einrichtung eines Amtes für Denkmalschutz seitens des Kunstschutzes und den archäologischen Grabungen auf der Belgrader Burganlage, dem Kalemegdan. Den „Musealkurs“ beurteilt er wie folgt: „The course became the turning point in the history of archaeology, a sort of parallel university in the occupied city“. Aus ihm ging eine „whole generation of post-war archaeologists, art historians and architects“ hervor. 28Der Einfluss von Reiswitz, auch aufgrund der Kalemegdangrabungen, spiegelt sich zudem in der methodologischen Ausrichtung der jugoslawischen Archäologie der Nachkriegszeit wieder: „The symbiosis developed before and during the WWII between German and Serbian archaeology did not disappear during the post-war period.“ 29
Kott schließt sich dem Urteil von Bandović an, erweitert es sogar noch um andere modernisierende Aspekte der Kunstschutztätigkeit von Reiswitz: „Nicht nur die Nachwuchsausbildung, sondern auch die Interdisziplinarität bzw. das Zusammenwirken unterschiedlicher Behörden und Ebenen sowie der Einsatz weiblicher Wissenschaftler“ sei [von Reiswitz] „gefördert“ worden. Zu diesem Ergebnis kommt Kott durch die Hinzuziehung weiterer Primärquellen, vor allem des mittlerweile erschlossenen Archivbestands zum Thema Kunstschutz im Nachlass Metternich, der sich im Archivdepot der Vereinigten Adelsarchive im Rheinland e.V. auf Schloss Ehreshoven befindet. Ferner hat sie die Akten zur Ausgrabung von Reiswitz und dem Archäologen Wilhelm Unverzagt am Ohridsee im heutigen Nordmazedonien im Archiv des Berliner Museums für Vor- und Frühgeschichte teilausgewertet. Sie revidiert das äußerst negative Urteil Fuhrmeisters über die Kunstschutzarbeit von Reiswitz und bescheinigt ihm, „eher ‚zivile‘ Verhaltensweisen verfolgt“ und „seine serbischen Partner durchaus als Partner betrachtet zu haben.“ Sie klassifiziert das Wirken von Reiswitz dann aber dennoch nach Hachtmann 30als „neokolonialistische Praxis wissenschaftlicher Durchdringung unter nationalsozialistischen Vorzeichen“, wobei sie letztere besonders in der Zusammenarbeit Reiswitz’ mit der SS-Forschungseinrichtung „Das Ahnenerbe“ sieht. 31
Kott kann bislang sicherlich als die Doyenne der internationalen Kunstschutzforschung bezeichnet werden, nicht nur wegen ihrer Publikationsdichte, sondern auch wegen der zeitraum- und territorial übergreifenden Spannbreite ihrer Arbeit. Sie ist die bislang einzige, die den Versuch unternahm, den deutschen Kunstschutz des Ersten mit dem des Zweiten Weltkriegs am Beispiel des besetzten Frankreichs zu vergleichen und kam zu folgendem Ergebnis: „Von einem Weltkrieg zum anderen hatte sich der ’Kunstschutz’ von einer Abteilung ohne echten Status, Personal und Material zu einer zentralisierten, gut organisierten und materiell abgesicherten militärischen Einrichtung entwickelt. Die Motivationsfaktoren, die in beiden Fällen zu seiner Schaffung seitens der Machthaber führten, waren in erster Linie kulturpolitischer (der Rückführungsplan), wissenschaftlicher (die kunstgeographischen Forschungen und die Fotokampagnen) und kriegswirtschaftlicher Art (die Metallrequirierung). Der Propagandafaktor spielte vor allem im Ersten Weltkrieg eine weitere, wichtige Rolle. Doch in beiden historischen Situationen war der sicherlich authentische Wille der Beteiligten nach Bewahrung des Kunsterbes der besetzten Länder im Rahmen der völkerrechtlichen Verträge und im Namen des Weltkulturerbeschutzes für die Rechtfertigung einer Kunstschutzorganisation nicht ausschlaggebend.“ 32Es gilt zu überprüfen, ob dieses Urteil auch auf Serbien zutrifft.
Während Kott 2007 den deutschen Kunstschützern im Zweiten Weltkrieg zumindest noch „authentischen Willen“ zusprach, so hat sich in jüngster Zeit dieses Bild, vorsichtig ausgedrückt, negativiert. Bandović sieht nun in Reiswitz jemanden, der im Sinne von Ian Kershaw lediglich dem „Führer entgegenarbeitete“ 33. Fuhrmeister geht in seiner jüngsten Publikation sogar noch darüber hinaus und postuliert, das die „wissenschaftliche Dimension der Kunstschutzarbeit“ in Serbien unter Reiswitz „streng genommen zum bloßen Vorwand“ 34geworden sei. Auch diese Einschätzungen werden unter die Lupe zu nehmen sein.
Die Kunstschutztätigkeit, die außer in Frankreich und Serbien in der dem OKH unterstehenden institutionalisierten Form auch in Griechenland 35und Norditalien 36stattfand, wurde bislang nur in Aufsatzliteratur untersucht. Eine Monographie von Fuhrmeister dazu ist im September 2019 erschienen, konnte aber aus Zeitgründen hier nicht mehr in Bezug auf Italien ausgewertet werden. 37Für die Universität Trier bereitet Raik Stolzenberg eine Dissertation unter dem Titel „Der ‚Kunstschutz‘ der deutschen Wehrmacht im besetzten Griechenland (1941–1944)“ vor. In Griechenland arbeitete der militärische Kunstschutz eng mit dem Deutschen Archäologischen Institut 38gegen die Bestrebungen des Einsatzstabes Reichsleiter Rosenberg 39zusammen. Letztlich setzten sich nach Gaertringen die Kunstschützer durch. 40Kankeleit folgt zum Teil dieser Sichtweise: „Festzuhalten bleibt, dass während der Besatzungszeit kein systematischer Raub oder eine von oben verordnete Zerstörung der Antiken stattgefunden hat.“ Andererseits aber moniert sie die Ignoranz der Archäologen gegenüber den Schattenseiten der Besatzung: „Die in Griechenland tätigen deutschen Archäologen waren Repräsentanten eines gebildeten Großbürgertums philhellenischer Prägung. Sie profitierten von der nationalsozialistischen Ideologie, die ihre ‚geistige und kulturelle Überlegenheit‘ gegenüber anderen Völkern manifestierte. Mit staatlicher Unterstützung konnten sie sich auf ihre archäologischen Aktivitäten konzentrieren und alle Verbrechen, die in der direkten Umgebung stattfanden, ignorieren.“ 41Trifft diese Diagnose auch auf Serbien zu?
Floudas Aufsatz ist eine Fallstudie über den auf Kreta tätigen österreichischen Kunstschützer August Schörgendorfer (1914–1976). Methodisch folgt sie, wie auch die vorliegende Arbeit, dem „paradigmatic shift of emphasis from collective to personal narratives“ und besorgt, ähnlich wie die vorliegende Studie, eine „combined study of official and personal archival testimonies“. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass „archaeological research during the Nazi regime was not just dictated from above“, wobei der Fall Schörgendorfer auch zeige, „how military and research institutions in totalitarian regimes prevailed over archaeological ethics, and also how their priorities were filtered through personal academic interests and ambitions.“ 42Es wird zu überprüfen sein, in welchem Wechselspiel militärische Interessen und die persönlichen Ambitionen von Reiswitz sich im Falle des Kunstschutzes in Serbien bewegten. Inwieweit war Reiswitz’ Tätigkeit „dictated from above“? 43
Gesamtdarstellungen der deutschen Besatzungsherrschaft in Serbien liegen in ausreichender Zahl vor. 44Keines dieser Überblickswerke aber widmet sich der Arbeit des Kunstschutzes. Marjanović, der im Jahre 1963 eine Studie des deutschen Besatzungssystems vorlegte, erwähnt lediglich ein nicht näher bezeichnetes „Command for the Gathering of War Booty“ 45, womit vermutlich der Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg gemeint war.
Gegen Ende seiner 1993 erschienenen Studie über die deutsche Besatzungspolitik in Serbien von 1941 bis 1942 konstatiert der Politikwissenschaftler Manoschek: „Das im NS-System typische institutionelle Chaos gab es auch in Serbien.“ 46Obwohl Manoschek in serbokroatischer Sprache verfasste Literatur ignorierte – wie z. B. Kresos ursprünglich 1970 als Magisterarbeit vorgelegte grundlegende Studie über die deutsche Militärverwaltung 47–, so bietet sein Buch doch weiterhin eine hinreichende Einführung in die Struktur der militärischen Besatzung Serbiens. Allerdings befasst sich Manoschek in der Hauptsache nur mit einem der beiden Stäbe des Chefs der Militärverwaltung, dem Kommandostab. Den Verwaltungsstab, innerhalb dessen der Kunstschutz angesiedelt war, behandelt Manoschek nur äußerst kursorisch. Der Nachfolger Harald Turners als Chef der Militärverwaltung, Egon Bönner, wird mit keinem Wort erwähnt. Der Kunstschutz tritt gar nicht in Erscheinung.
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