Andreas Roth - Johann Albrecht von Reiswitz (1899–1962)
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Johann Albrecht von Reiswitz (1899–1962): краткое содержание, описание и аннотация
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In diesem Brief an die Direktion des Nationalmuseums bat er Petković, bei den „zuständigen Regierungsstellen“ die Genehmigung für die Gradište-Grabungen zu erwirken, im Rahmen eines Abkommens zwischen dem „Deutschen Reichsinstitut für Archäologie“ und dem Belgrader Nationalmuseum. Die Genehmigung möge sich auf „den Berg, der zwischen Ochrid und Struga liegt“ erstrecken, die finanziellen Mittel würden deutscherseits aufgebracht und die Arbeiten von deutschen und südslawischen Gelehrten ausgeführt werden. Eigentümer der Funde bleibe der südslawische Staat, doch solle bald ein Abkommen geschlossen werden, um die Anfertigung von Dubletten für deutsche Zwecke zu regeln. Das alleinige Veröffentlichungsrecht erhalte das deutsche Reichsinstitut. Der Vertrag solle fünf Jahre laufen, mit einjähriger Kündigungsfrist zum Ende der Geltungsdauer. 404Bereits einen Tag später wurde Reiswitz’ Vorschlag vom Unterrichtsminister Božidar Maksimović (1886–1969) genehmigt, was darauf schließen lässt, dass die entscheidenden Vorgespräche mit Petković schon im Vorfeld zu einem in Reiswitz’ Sinne erfolgreichen Abschluss gebracht worden waren. Die geplante Übereinkunft war ohnehin im Einklang mit der „ideology of Europeanization“, die die „driving force“ der jugoslawischen Museumspolitik der 1930er Jahre bildete. 405Petković schickte Reiswitz am 05.10. den Ministerbeschluss in deutscher Übersetzung nach Berlin. 406Reiswitz leitete diesen am 15.10. sofort an Rodenwaldt weiter mit dem Hinweis, dass er, Reiswitz, sich nun an Köster wenden werde, um diesen dazu zu bringen, dem Auswärtigen Amt die Dringlichkeit der in Angriff zu nehmenden Grabungen zu dokumentieren im Zusammenhang mit der deutschen auswärtigen Kulturpolitik. 407
Diesen Schritt unternahm Reiswitz am 31.10.29 mit einem vierseitigen Schreiben an Köster. Er berichtete über den „guten Ausgang“ seiner Bemühungen, die Grabungskonzession zu erwirken und strich heraus, dass nun die finanziellen Mittel für den ersten, für das Frühjahr 1930 angepeilten Grabungsgang zu besorgen seien. Klar sei, wie wichtig Gradište dabei sein konnte, der deutschen Archäologie den Zugang zu den jugoslawischen Fundstellen zu sichern: „Ganz egal, ob Gradište das hält, was ich verspreche, oder nicht … in jedem Falle sind unsere Archäologen einmal unten und werden, wenn Gradište enttäuschen sollte, auf Grund der ersten Genehmigung bestimmt auch eine zweite erhalten“. Um die Gelder beim Auswärtigen Amt zu bewilligen, bat Reiswitz Köster darum, sich direkt an die Wilhelmstraße zu wenden und formulierte dem Gesandten diesen „Bericht“ sogar vor, wonach es „kulturpolitisch … ganz besonders wichtig sei“, dass sich Deutschland in Südserbien für wissenschaftliche Forschung einsetze. 408Reiswitz’ zusammenfassender, handschriftlicher dreiseitiger Übersicht seiner Ohridaktivitäten von 1918–1930 aus dem Nachlass zufolge ist Köster seiner Bitte nachgekommen.
In dem Schreiben vom 31.10. ging Reiswitz noch auf andere Felder deutsch-jugoslawischer Kulturbeziehungen ein. Er riet Köster, dass deutsche Kunsthistoriker, die sich mit Kirchen und Klöstern in Südslawien befassten, sich unmittelbar zwecks der Erteilung möglicher Genehmigungen an Petković wenden sollten, „der ein aufrichtiger Deutschenfreund“ sei, den Köster unbedingt kennenlernen müsse, da er nicht nur „die wichtigste Instanz für alle archäol. und kunsthistor. Unternehmungen“ sondern auch ein „ganz besonders sympathischer Mensch“ sei.
Dann legte er Köster Milorad Šoškić ans Herz, der Köster bald in Belgrad besuchen wolle und erwähnte ferner die geplante Veröffentlichung von Šoškićs Jenaer Dissertation in der „neuen Südosteuropäischen Bibliothek“, was natürlich auch Werbung in eigener Sache für Reiswitz gleichkam. Ebenso machte er Köster auf Professor Mirko Jovanović aufmerksam, welcher am Seminar für zukünftige orthodoxe Priester in Prizren (Srpska Pravoslavna Bogoslovija Sv. Kirila I Metodija) lehrte, und ein Stipendum suche für einen seiner 1930 das Studium beendenden Schüler, der beabsichtige, in Deutschland Germanistik zu studieren.
Ein wesentlich sensibleres Thema, welches Reiswitz danach ansprach, war das deutsche Schulwesen in Jugoslawien. 409Im Zusammenhang mit einer neu erlassenen Schulverordnung 410, welche „für die Minoritäten“ sehr ungünstige Bestimmungen in sich trage, habe Reiswitz der seit Juli 1929 im Amt befindliche Presseattaché der jugoslawischen Gesandtschaft in Berlin, Omer Kajmaković (1890–1969) 411, mitgeteilt, dass der Gesandte selbst, Živojin Balugdžić, die Regierung in Belgrad ersucht habe, die neuen Bestimmungen „bei den Deutschen durch administratives weitgehendes Entgegenkommen stillschweigend zu annulieren.“
Wie Köster auf Reiswitz’ Auskunft aus zweiter Hand reagierte, und ob ihm Reiswitz’ Mitteilung von Nutzen war, ist nicht überliefert. Das deutsche Schulwesen und die Stellung der deutschen Volksgruppe waren für Köster, der zuvor deutscher Gesandter in Riga war, sicherlich keine gänzlich neue Problematik. Er setzte sich in der Tat auch für die „Verbesserung der Schulgesetzgebung“ ein und hatte „erste Erfolge“. 412Reiswitz hatte sicherlich Bedenken, dass er mit seinen möglicherweise als indiskret oder anmaßend verstandenden Ratschlägen den Gesandten verstimmt haben könnte. Einerseits ließ er Köster wissen, dass er weitere Details zu der pikanten Schulgesetzproblematik ihm lieber persönlich mitteilen wolle, andererseits erläuterte er am Ende des Schreibens etwas verschwurbelt, dass er sich keinesfalls „hineinmischen“ oder „wichtig tun“ wolle, sondern dass er „allein aus dem Bedürfnis heraus“ handele, „in dieser letzten Endes doch so egozentrischen wissenschaftlichen Tätigkeit einmal auch praktisch durch und bei meiner Arbeit wirken zu können.“ Unverkennbar ist, wie Reiswitz einerseits Kösters Ressourcen in Anspruch nehmen wollte, andererseits aber auch bereitwillig eine kleine Gegenleistung erbrachte.
Reiswitz’ Rolle als Initiator der Gradište-Konzession und als Mittler zwischen den beteiligten jugoslawischen und deutschen Instanzen kam nun vorerst zu Ende. Der eigentliche Vertrag liegt als Entwurf im Archv der Serbischen Akademie der Kunst und Wissenschaft in Sremski Karlovci und ist undatiert. Als vertragsschließende Parteien waren das DAI, vertreten durch Unverzagt und Reiswitz, und das Belgrader Nationalmuseum, vertreten durch Petković, vorgesehen. In einigen Punkten ging das Abkommen noch über die von Reiswitz Ende September 1929 Petković gegenüber gemachten Vorschläge hinaus. So verpflichtete sich das DAI, bei den Grabungen jugoslawische Arbeiter zu beschäftigen. Andererseits erhielt das DAI das Recht, von der Ausgrabung zurückzutreten, falls die im Jahre 1930 durchzuführende Probegrabung nicht zu einem „befriedigenden Ergebnis“ führte. Als Laufzeit wurden nun nicht fünf Jahre festgelegt, sondern der Zeitraum „bis zur Erledigung des von den deutschen Sachverständigen geplanten wissenschaftlichen Zieles“, welcher aber im Vertragsentwurf nicht genauer spezifiziert wurde. Die Konzession erstreckte sich „auf die Untersuchung des Gradište bei Ohrid“. 413
Am 05.12. schrieb er an Petković, um ihn darauf hinzuweisen, dass sich die Mittelbeschaffung für die erste Grabungskampagne, die im April oder Mai 1930 stattfinden sollte, „in einem so armen Lande, wie es Deutschland jetzt geworden ist“ noch eine Woche verzögere, und dass „nur ein Archäologe“ und er selbst die erste „kleine Schürfung“ vornehmen werden. Er kündigte an, dass sich Rodenwaldt bald an Petković wegen der „Einzelheiten“ wenden werde. Zudem ließ er Petković wissen, dass er selbst im Moment „sehr viel“ arbeite und „sehr still“ lebe.
Rodenwaldt trat dann tatsächlich am 09.12. in Aktion, mit einem Schreiben an Petković. Dieser antwortete Rodenwaldt am 22.12.29 und setzte den Direktor des DAI darüber in Kenntnis, dass „die Zusammenarbeit der deutschen und jugoslawischen Wissenschaft von der ganzen Welt aufrichtig begrüßt“ werde. Zudem nannte er Miodrag Grbić als seitens des Nationalmuseums zu bestellenden Vertreter bei den Grabungen. Kurz danach, vermutlich Anfang Januar 1930, wandte sich dann der vom DAI für das Gradište-Projekt benannte Archäologe Wilhelm Unverzagt an Petrović und teilte ihm mit, dass eine Probegrabung im Frühjahr 1930 das Alter von Gradište und die weiteren „Untersuchungsmöglichkeiten“ feststellen solle. 414In einem zur gleichen Zeit verfassten Schreiben von Unverzagt an die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft beantragte er 5.000 Reichsmark für die Probegrabung. Während Petković davon sprach, dass die ganze Welt die deutsch-jugoslawische Zusammenarbeit begrüße, machte Unverzagt gegenüber der Notgemeinschaft kein Hehl daraus, dass die „Gefahr“ bestünde, dass „eine für dieses Gebiet bereits angebotene amerikanische Hilfe der deutschen Mitwirkung“ zuvor komme könne, wenn nicht bald mit den Arbeiten vor Ort begonnen würde. Als Begründung für seinen Antrag führte Unverzagt auch an, dass bei Gradište die dem im Ersten Weltkrieg von Filow entdeckten Gräberfeld zugehörige Siedlung vermutet werde. Da durch das Ohrider Gebiet „die grosse Völker- und Kulturstraße, die Nord-Griechenland und Macedonien einerseits mit der Adria, andererseits mit den Donauländern und dem Bosporus verbindet“ verlaufe, seien die Grabungen „von ganz großer Bedeutung für die offenbar sehr engen Beziehungen zwischen der griechisch-ägäischen Welt und dem thrakisch-illyrischen Hinterlande“. Um die von Reiswitz so genannte „kleine Schürfung“ mit der großen Schuchardt’schen Frage des ex oriente oder ex septentrione lux zu verknüpfen, ergänzte Unverzagt noch, dass diese Nord-Süd und West-Ost-Verbindungen im Ohrider Gebiet schon zu einer Zeit bestanden hätten, „die für den Norden noch völlig im Dunklen liegt.“ Die Klärung der Frage dieser Nord-Süd-Verbindungen – in welcher Richtung der Kultur- und Menschenfluss sich auch immer bewegt habe – sei „grundlegend“ für die Vorgeschichtswissenschaft. 415Der Bezug auf Filow war direkter noch als man vermuten mag, da Unverzagt die obigen Passagen wörtlich aus Filows 1927 veröffentlichter Schrift übernahm – gewissermaßen ein Plagiat anfertigte. 416
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