Andreas Roth - Johann Albrecht von Reiswitz (1899–1962)

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Johann Albrecht von Reiswitz (1899–1962): краткое содержание, описание и аннотация

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Der Wehrmachtsmajor Johann Albrecht von Reiswitz genießt in Serbien heute einen ausgezeichneten Ruf: Dort machte er sich während der deutschen Besatzungszeit ab 1941 als Berater der Militärregierung einen Namen und sorgte für den Erhalt der serbischen Kunstschätze sogar über die Kriegszeit hinaus. In seiner akribisch recherchierten Dissertationsschrift zeichnet Andreas Roth das Bild eines streitbaren Historikers, der sich nach Kräften um eine deutsch-südslawische Annäherung und Versöhnung bemühte.

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Ebenfalls im Januar 1929 verfasste Reiswitz ein Dokument 377, das neben dem „Mündlichen Bericht“ an Petković vier Monate später zu den ganz zentralen Bausteinen im Entstehungsprozess seiner Idee einer Denkmalschutzgesetzgebung für Jugoslawien gehört. Bislang hatte es in dieser Hinsicht lediglich die Vorarbeiten des Archäologen Mihailo Valtrović (1839–1915) gegeben, der – Milinković zufolge – im Jahre 1884 der Serbischen Archäologischen Gesellschaft den „Entwurf für ein Denkmalschutzgesetz“ vorgelegt hatte. 378Mehr war allerdings seither nicht geschehen.

In einer kurzen Präambel stellte Reiswitz nunmehr drei Thesen auf. Erstens, dass es im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen kaum „handschriftliche“ Überlieferung der eigenen Geschichte gebe, was ihn implizit zu dem Schluss kommen ließ, dass die Bewahrung der nicht-schriftlichen Tradition umso wichtiger sei. Zweitens konstatierte er, dass es in der jugoslawischen Öffentlichkeit nur einen geringen Vetrautheitsgrad mit der eigenen Vergangenheit gebe. Dies lege die Schlussfolgerung nahe, dass ein organisierter Denkmalschutz großes didaktisches Potential enthalte. Schließlich legte er dar, dass in kaum einem anderen Staat „West-Europas“ [sic] die vorhandenen Denkmäler einer größeren Gefahr der endgültigen Vernichtung ausgesetzt seien als in Jugoslawien.

Im ersten Hauptteil seiner Denkschrift erläuterte er dann die Ursachen für diese Bedrohung. Hauptverantwortlich sei die rasante wirtschaftliche Entwickung. Der Ausbau der Infrastruktur, die Landreform, die Urbarmachung bisher ungenutzter Anbauflächen und der Wohnungsbau, den er ja in Belgrad eindringlich beschrieben hatte, gefährdeten die noch unausgegrabenen Altertümer. Vielleicht noch bedrohlicher für die Bodenfunde sei die Tatsache, dass es keine verbindlichen Regelungen darüber gebe, was das weitere Schicksal eines Fundstückes anbelangte.

Neben dieser zufälligen und unabsichtlichen Gefahrensituation gebe es aber dazu das „Verlangen“ der jeweiligen Kommunen, ihre öffentlichen Anlagen zu „verschönern“, wodurch viele potentielle archäologische Bodenfunde einem fachmännischen Zugriff durch zum Beispiel Überbauung unerforschbar würden. Er erwähnte das konkrete Beispiel der Errichtung einer Parkanlage auf dem Hügel einer Stadt, wo sich eine antike Siedlung befand, deren „Schichtenfolge“ nun nicht mehr ergraben werden könne. Hier handelte es sich vermutlich um das von ihm selbst zuvor besuchte Bitola.

In diesem Fall allerdings sollte sich Reiswitz’ Pessimismus wohl als unbegründet erweisen. Im Jahre 1936 und 1937 wurden vom Prinz-Paul-Museum in Belgrad unter der Leitung von Miodrag Grbić Grabungen in Bitola durchgeführt, die die Reste von Herakleia Lynkestis freilegten, wozu eine Basilika und Mosaike zählten. 379

Aus den genannten Gefährdungszenarien leitete Reiswitz dann zwei Forderungen ab: Erstens der „Schutz und die Sammlung“ der zufällig entdeckten Funde, und zweitens der „Schutz des Staates“ für diejenigen Areale, an denen aus wissenschaftlich begründeter Sicht mit Funden gerechnet werden könne. Für beide Maßnahmen sei ein Schutzgesetz, Geld und eine organisatorische Verankerung erforderlich.

Im zweiten Hauptteil des Memorandums führte Reiswitz dann aus, wie sein Forderungspaket konkret in die Tat umgesetzt werden könne. So sollten in jeder jugoslawischen Gespannschaft historisch, archäologisch und volkskundlich geschulte Konservatoren eingesetzt werden, welche wiederum innerhalb ihrer Amtsbezirke fachlich interessierte Laien über Fragebögen zu ständiger Berichtspflicht anzuhalten hätten. Ferner solle der jeweilige Konservator für die Zahlung von Finderlohn und die Sicherstellung der Funde verantwortlich sein.

Die Finanzmittel für diese neu zu schaffenden Organisationstruktur seien über den „Propaganda“-Etat des Außenministeriums, freiwillige Spenden, vor allem der im Ausland lebenden „opferfreudigen“ Südslawen, und im Bedarfsfalle zusätzlich noch durch eine „leichte“ indirekte Steuer aufzubringen.

Das Außenministerium solle deshalb als Geldgeber fungieren, da eine erfolgreiche archäologische Forschungstätigkeit beste „Reklamemöglichkeiten“ für Südslawien in Drittstaaten darstelle, die Spendenaktion müsse durch die Medien und die orthodoxe Kirche unterstützt werden – von letzter erwartete er aber Widerstand, vermutlich, weil er davon ausging, dass die kirchlichen Institutionen eine staatlich oktroyierte Denkmalpflege als Eingriff in ihre eigene Verfügungshoheit über kirchliches Kulturgut ansehen würden.

Reiswitz’ Ausführungen nach sei nicht die Beschaffung der finanziellen Mittel das größte Probem, sondern die Rekrutierung einer ausreichenden Zahl ausgebildeter Kuratoren, wobei er aber beteuerte, dass dies „für einen jungen Staat“ nicht als „Vorwurf“ zu interpretieren sei. Die Lösung hier sah er in der Beschäftigung ausländischer Gelehrter. Dies wiederum würde die gesteigerte Aufmerksamkeit der internationalen Fachwelt zu Folge haben und die zukünftige, grenzüberschreitende Drittmittelbeschaffung erleichtern. Es ist nicht auszuschließen, dass er sich zu diesem Zeitpunkt selbst als einer dieser im Ausland rekrutierten Konservatoren sah.

Drei Vorschläge schließlich machte er hinsichtlich des Schutzes potentieller Fundstellen. Erstens forderte er ein gesetzlich verankertes Verbot wilder Grabungen. „Schatzgräberei“ müsse streng bestraft werden. Zweitens müsse die Konzessionserteilung für Ausgrabungen insgesamt erleichtert werden, auch an ausländische Antragsteller. Auch hier hatte er wohl sich selbst mit im Blick. Drittens schließlich müsse es „scharf formulierte Leitsätze“ für jede Ausgrabung geben, deren Einhaltung auch stringent staatlicherseits zu überwachen sei.

Er beendete seine Denkschrift mit der ermunternden Bemerkung, dass Südslawien einen großen Vorteil habe, was die von ihm angeregte Organisation der archäologischen Denkmalpflege anbelangte: Da es noch keinerlei bestehende Regelungen gebe, müsse nicht auf überlieferte Strukturen Rücksicht genommen werden. Denkmalpflege sei gewissermaßen Pionierarbeit im eigenen Lande.

Dass diese Pionierarbeit bereits anderswo Früchte getragen habe, sei für ihn ablesbar an den Beispielen von Griechenland und Italien. 380Apodiktisch schloss er mit der Frage: „Wann beginnt Südslawien?“

Reiswitz hatte von dem „Vernunftrepublikaner“ Becker 381im Februar 1929 eine Visitenkarte von Gerhart Rodenwaldt bekommen, der seit 1922 Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts war. Doch erst im Mai nutzte Reiswitz diese zur Kontaktanbahnung und wurde bei dem der Zentrumspartei zugeneigten, nationalkonservativ eingestellten Rodenwaldt 382vorstellig, um ihm einerseits seinen „Vorschlag einer Organisation der Denkmalforschung“ zu unterbreiten, andererseits eine konkrete Offerte hinsichtlich deutsch-jugoslawischer Grabungen bei dem von Reiswitz ausgemachten Gradište am Ohridsee zu machen. Im Vorfeld hatte Reiswitz sich der Unterstützung von Petković für sein Projekt versichert, welcher ihm 04.05.29 aus Belgrad geschrieben hatte, dass „wenn Sie noch immer das Interesse an Ohrid haben, ich Ihnen sehr gern zur Verfügung stehen werde.“ 383Etwas konspirativ fügte er hinzu: „Das Geheimnis darüber will ich nicht verraten.“

Vermutlich ging es darum, dass Nikola Vulić nicht zu früh von der geplanten Unternehmung erfuhr. Reiswitz Vorschlag fiel bei Rodenwaldt nicht auf taube Ohren. Kurz vor Reiswitz’ Aufbruch zu seiner dritten Jugoslawienreise im September 1929 übertrug ihm Rodenwaldt „die Aufgabe Gradište als Konzession f. d. Arch. Inst. zu bekommen“. 384Kurz zuvor hatte Reiswitz seine Vorschläge für eine Organisation der Denkmalforschung in Jugoslawien nochmals gründlich „überarbeitet“ 385und eine Liste dessen angefertigt, was er dieses Mal in Serbien erreichen wollte, abgesehen von der Erringung einer Grabungskozession für Gradište. Dazu gehörte das weitere Erlernen der Landessprache und die Pflege der Kontakte, die er 1924 und 1928 geknüpft hatte. Doch hatte er auch ein politisches Ziel. Er wollte „das Land unter der berühmten Diktatur einmal auf seine Stimmung prüfen“. 386König Aleksandar I. hatte im Januar 1929 das Parlament aufgelöst, die Verfassung suspendiert und die „Šestojanuarska Diktatura“, die Diktatur des 6. Januars, ausgerufen. Im Oktober sollte das Land umbenannt werden in „Königreich Jugoslawien“. Doch auch die Bogumilen interessierten Reiswitz weiter, ebenso wie die preußisch-serbischen Beziehungen zur Zeit des Berliner Kongresses 1878. 387

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