Andreas Roth - Johann Albrecht von Reiswitz (1899–1962)

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Johann Albrecht von Reiswitz (1899–1962): краткое содержание, описание и аннотация

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Der Wehrmachtsmajor Johann Albrecht von Reiswitz genießt in Serbien heute einen ausgezeichneten Ruf: Dort machte er sich während der deutschen Besatzungszeit ab 1941 als Berater der Militärregierung einen Namen und sorgte für den Erhalt der serbischen Kunstschätze sogar über die Kriegszeit hinaus. In seiner akribisch recherchierten Dissertationsschrift zeichnet Andreas Roth das Bild eines streitbaren Historikers, der sich nach Kräften um eine deutsch-südslawische Annäherung und Versöhnung bemühte.

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Gelinge es einem, einen Blick hinter eine geöffnete Tür zu werfen, so sähe man „durch den sekundenlang geöffneten Spalt „stille verwunschene Höfe mit Blumen u. Brunnen u. Frauen, die ängstlich die Schleier fallen lassen.“

Reiswitz beendete dann die Beschreibung seiner Eindrücke der ersten Tage in Sarajevo mit dem Versprechen, dass er im nächsten Brief mehr über die „Türken und Serben“ berichten würde. Ein wenig besorgt fügte er hinzu: „Hoffentlich ist dir das détail [sic] nicht langweilig“.

In den letzen Zeilen des Briefes ging Reiswitz auf seine Gastgeberin in Sarajevo ein. Er wohnte in einem Zimmer des Gebäudes, in welchem unweit vom Fluss Miljacka das deutsche Konsulat untergebracht war. Dies wurde ihm ermöglicht durch seine zehn Jahre ältere Verwandte, Mathilda „Tilla“ Bethusy-Huc, geb. von Zastrow, die Ehefrau des deutschen Konsuls Eugen Graf von Bethusy-Huc. 145Die Konsulsfamilie lebte mit ihren beiden Söhnen Karl-August (1909–?), Heinrich (1911–?) und der Tochter Maria-Elisabeth (1917–?) in einer benachbarten Villa.

Am 30.08.23 hatte Tilla Reiswitz bereits ausdrücklich eingeladen. Doch im Moment hätten sie nur eine kleine Wohnung in Sarajevo, und das Fremdenzimmer des Konsulats sei durch den neuen Kanzler belegt. Reiswitz könne aber ab Oktober kommen, alles hinge nur von seinem „persönlichen Mut“ ab. Man solle sich in Sarajevo nicht von den „hiesigen Spießern“ der deutschen Gemeinde verleiten lassen, die glaubten, man müsse in der bosnischen Landeshauptstadt ein Großstadtleben wie in Berlin führen. Sie versuchte Reiswitz den Besuch schmackhaft zu machen und schrieb in einem undatierten Brief aus dem Frühsommer 1924: „Das Land hat schon Charm [sic], aber er erschliesst sich schwer, wenigstens ging es mir so“. Jetzt habe sie aber nach einer dreitägigen Landtour, als „Zigeuner“, durch „wunderbare Gegenden“, angefangen das Land zu lieben. Es gebe dennoch „sehr viele Extreme“. Sie erwähnte auch den „Gleichmut der Orientalen“. Ihr Urteil über die örtliche Bevölkerung fiel aber insgesamt positiv aus: „An Menschen finde ich hier doch recht viel nettes, einen Katholiken, der Muhamedaner wurde, einen Muhamedaner, der Katholik wurde, die Kustoden des Museums, die das Land in und auswendig kennen“. Endlich, so lässt sie ihren jüngeren Verwandten wissen, habe die Familie auch ein adäquates Haus gefunden, sodass Reiswitz sofort aufbrechen könne.

In einem Brief vom 29.06.24 offerierte Tilla Reiswitz weitere politische und volkskundliche Anreize, Jugoslawien zu besuchen. Er solle die Mentalität der Südslawen kennenzulernen, „auf die wir in Deutschland ob kurz oder lang doch angewiesen sind“. Die Südslawen seien die „unkultiviertesten [von allen Slawen], und darum kann man sie am besten kennen lernen, weil die Unterschiede am meisten ins Auge fallen und die ganzen Charakterzüge sich am klarsten zeigen.“ Sie selbst wiederum war nun stark an Trachten interessiert: „Man kann hier bei den vielen Trachten unendlich viel Anregung haben und lernt Farben, Stoffe und vieles, was eben nur der primitive Mensch sieht, sehen; durch die Art wie er die Natur in seine Dienste stellt, und umarbeitet und braucht zur Anwendung. An den einfachsten Gebrauchsgegenständen lernt man die … Kunst-Natur-Gesetze.“ Aufschlussreich sind ihre Ausführungen über die Begehung des serbischen Nationalfeiertags, des Vidovdan, am 28. Juni, in Erinnerung an die Amselfeldschlacht 1389. Hier, so Tilla, offenbare sich die „Wesenfremdheit der Menschen“, sie sprach sogar von einer „Wesensfeindschaft“, weil zwar „öffentliche Feiern des Mordes [am österreichischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand am 28.06.14]“ verboten seien, aber „ganz geschickt“ als Turnerfest organisiert werden, „von dem Verein, der vor dem Kriege hier die serbische Sache propagierte“. Die Konsulsfamilie hatte eine offizielle Einladung erhalten und auch angenommen, aber Tilla sträubte sich innerlich dagegen: „Wir haben mitfeiern müssen, da es ja nur ein Schauturnen war, und haben mit gelächelt. Lieber hätte ich geheult“.

Zwischen den Zeilen dieser Aussage verbirgt sich Tillas politische Einstellung Jugoslawien gegenüber. Wie die meisten ihrer deutschen Landsleute hatte auch sie die Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg nicht verkraftet und sah in Jugoslawien vornehmlich weiterhin den ehemaligen Feindstaat Serbien. An einer anderen Stelle in diesem Brief führte sie aus, dass sie sich Deutschland vorstelle wie eine „ausgepresste Citrone, an der erst jeder drückt, und die dann langsam vertrocknet“.

Einen Monat später, am 24.07.24, schrieb sie erneut an Reiswitz. Er hatte am 19.07.24 sein Kommen in einem „begeisterten Ja-Brief“ 146fest zugesagt und nun bat sie ihn, bis spätestens 15.09. anzugelangen, weil bis dahin Bergtouren noch möglich seien. Zudem fände am 20.09. ein Wallfahrtsfest statt, an dem „tausende und mehr Leute in Nationaltracht“ teilnehmen, eine Aussage, die Tillas Interesse an der Nationalkleidung unterstreicht. Dass die Familie Bethusy-Huc viel Freude an Unternehmungen an der frischen Luft hatte, geht auch daraus hervor, dass sie ihm dringend empfahl, sein Fahrrad mitzubringen: „Wir radeln hier alle, zum Entsetzen der Einheimischen“. Dann äußerte sie sich erneut zur religiösen Toleranz in Sarajevo: „Wir vertragen uns hier nämlich konfessionell sehr gut und alle Leute gehen zu allen Heiligen“.

Um Reiswitz’ den Aufbau eines Bekanntenkreises zu ermöglichen, solle er sich Empfehlungen eines Verlags oder einer Zeitung besorgen, „um intellektuelle Kreise leichter kennenzulernen“. Am vorteilhaftesten sei es anzugeben, dass er „hier etwas zu studieren“ habe, „um den Serben zu schmeicheln.“ Im Moment sei es, so Tilla, allerdings zu heiß: In Mostar „tropfen die Bleidächer“.

Auch in seinem Tagebuch beschrieb Reiswitz seine ersten Tage in Sarajevo. Am Tag nach seiner Ankunft erschien Reiswitz das Wetter zunächst „grau.“ Er war in einem Zimmer im deutschen Konsulatsgebäude untergebracht und erkundete direkt am Morgen des 29.08. auf eigene Faust die Stadt, gestand aber seinem Tagebuch, dass er sich ein wenig fürchtete, da er ja die Sprache nicht beherrschte. Tilla holte ihn mittags ab und beide streunten bergauf durch den muslimischen Teil der Stadt. Der orientalische Charakter wirkte auf ihn rätselhaft, aber faszinierend: „Ich sehe, wie meine große Reise vom schönen zum immer schöneren ging und nun ins seltene, zauberhafte übergeht.“ Auch am Folgetag, dem 30.08., war er gebannt von den Eindrücken des Orients. Er besichtigte mit Tilla die Baščaršija, das Geschäftsviertel im Zentrum der Stadt: „So etwas gibt es wirklich!“ Am 31.08. bestieg er zusammen mit den beiden Söhnen Tillas und deren Privatlehrer den 1.627 Meter hohen Berg Trebević südöstlich der Stadt. Einen Tag später besuchte er zum ersten Mal das Landesmuseum und begann dann über die nächsten Tage hinweg mit der von ihm so bezeichneten „Eroberung“ der einzelnen Stadtviertel, teilweise allein, manchmal in Begleitung von Tilla oder des Konsulatsdieners Purgstaller. Am 04.09. besichtigte er den jüdischen Friedhof. Tags darauf war er wieder im Landesmuseum und hatte seine erste Unterrichtsstunde in der Landessprache bei dem Konsulatsbeschäftigten Šober. Zwei Tage später ging es mit dem Hauslehrer und den Bethusy-Huc-Söhnen im Auto über Ilidža und die Bosnaquelle auf den Berg Igman mit anschließender Übernachtung in Veliko Polje.

Die Hitze machte dann auch tatsächlich Reiswitz zu schaffen. Am 12.09. meldete er an Frl. Fresenius, dass es um zehn Uhr morgens bereits 45 Grad habe. Zudem habe er „keine Ruhe zum Schreiben“, da sein Zimmer im Konsulat „zu laut“ sei. Es stinke nach „Zwiebeln, Knoblauch und Hammelfett“ und unmittelbar darunter wohne ein „Böttcher, der andauernd hämmert“. Auch im Hause Bethusy-Huc könne er nicht schreiben, da dort die Kinder „herrschen mit Geräusch“. Doch er trotzte diesen Widrigkeiten der Umstände. Am 08., 09. und 10.09. machte er zwar nur drei- bis vierstündige Exkursionen wegen der Hitze. Doch am 11.09. schwang er sich auf sein mitgebrachtes Rad und fuhr nach Pažarić, hin- und zurück, eine Strecke von insgesamt ca. 60 km.

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