Anonym - Das Sägewerk

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Er steht vor Morgengrauen auf und fährt mit dem Fahrrad zum Sägewerk, bei jedem Wetter. Eine Maske aus Sägemehl und Schweiß auf der Haut wiederholt er dort täglich die gleichen Gesten. Seine Kollegen sind hart, die Verletzungsgefahr ist allgegenwärtig, doch er wird nicht aufgeben.
Der Erzähler dieses singulären Buchs ist ein junger Mann, der sich vor seinem Militärdienst gezwungen sieht, zwei Jahre lang in einem Sägewerk zu arbeiten. Sein Bericht über diese Zeit beleuchtet ein kaum vorstellbar hartes und bitteres Leben: Zwölf-Stunden-Tage, manchmal sogar noch länger, in schrecklicher Kälte oder drückender Hitze.
Die Arbeit ist gefährlich, der Ton unter den Arbeitern rau und ungehobelt wie die Bretter, aus denen sie Kisten zusammennageln. Latent aggressiv misstrauen und verleumden sie einander.
Seine Hände aber verraten ihn, Hände, die nie gelitten haben. Abends kehrt der Abiturient wie zerschlagen nach Hause zurück, wo Yvonne – vielleicht seine Schwester oder die Frau seines älteren Bruders – ihn erwartet.
Dieser Erinnerungstext berichtet von einem wenig bekannten Wirtschaftszweig: der ländlichen Kleinindustrie. In einer rohen, quasi unbehauenen, schneidenden Sprache handelt das Buch davon, wie sich Körper und Geist im Kontakt mit Dingen und Materialien verändern.
Man spürt förmlich die Kälte des Winters, das Gewicht der Baumstämme und die körperliche Erschöpfung, man riecht Schweiß, Harz und Holz und hört den kreischenden Lärm der Sägen. Ein Buch, das tief unter die Haut geht wie ein Holzsplitter.

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Die französische Originalausgabe wurde 1975 unter dem Titel La Scierie von Pierre Gripari bei Éditions L’ Âge d Homme in Lausanne herausgegeben.

Der Übersetzer dankt dem Deutschen Übersetzerfonds und der Robert Bosch Stiftung für die großzügige Unterstützung seiner Arbeit.

EBookAusgabe 2020 1975 Éditions L Âge d Homme Lausanne 2020 Verlag - фото 1

E-Book-Ausgabe 2020

© 1975 Éditions L’ Âge d’ Homme, Lausanne

© 2020 Verlag Klaus Wagenbach, Emser Straße 40/41, 10719 Berlin

Covergestaltung Julie August unter Verwendung eines Holzschnittes © Karl Schmidt-Rottluff / VG Bildkunst Bonn 2020.

Das Karnickel zeichnete Horst Rudolph. Alle Rechte vorbehalten.

Datenkonvertierung bei Zeilenwert, Rudolstadt.

Alle Rechte vorbehalten. Jede Vervielfältigung und Verwertung der Texte, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für das Herstellen und Verbreiten von Kopien auf Papier, Datenträgern oder im Internet sowie Übersetzungen.

ISBN: 978-3-8031-4292-4

Auch in gedruckter Form erhältlich: 978-3-8031-2832-4

www.wagenbach.de

Ich schreibe, weil ich glaube, dass ich etwas zu sagen habe. Über mein Leben zwischen dem achtzehnten und dem zwanzigsten Lebensjahr, zwischen meinem nicht bestandenen Abitur und dem Militärdienst.

Ich bedaure, dass ich während dieser Zeit keine Notizen gemacht habe, aber immerhin kann ich mich damit trösten, dass das einfach nicht möglich war. Keine Zeit und vor allem die Erschöpfung.

Nachdem ich mich den ganzen Sommer auf die Abiturprüfungen im Oktober vorbereitet und nebenher als Page im Hôtel de France in Blois gearbeitet hatte, habe ich es nun also vergeigt. Das wundert mich nicht. Es schien mir von Anfang an aussichtslos. Ich habe mein Bestes gegeben. Wer die angespannte Müdigkeit der Arbeitstage und die vor Anstrengung brennenden Augen in der Nacht kennt, wird mich verstehen.

Ich habe keinen Beruf. Das Einzige, was mich interessiert, ist die Marine. Ich möchte mich verpflichten, doch mein Bruder, der auch mein Vormund ist, verweigert mir seine Einwilligung. Der Gedanke an Büroarbeit ist mir zuwider, ich habe genug vom Schreiben, das hat mich schon einmal betrogen, und ich habe genug davon, den ganzen Tag herumzusitzen und Anweisungen von blassen Hohlköpfen zu befolgen. Ich weiß, dass ich kräftig bin. Ich werde eine Arbeit suchen, für die man kräftig sein muss. Nur was? In der Gegend, in der ich wohne, am Flusslauf der Loire, gibt es nur Arbeit im Ackerbau. Aber die Bauern gehen mir auf die Nerven mit ihrem ständigen Genörgel und ihren Unmengen an Geld, die sie wie die letzten Arschlöcher vor den anderen verstecken. Ich suche drei oder vier Tage. Ich gehe in eine Gießerei, eine Mühle und eine Fabrik, die Stahlfedern herstellt. Eines Morgens komme ich zu einem kleinen Sägewerk, in dem vor allem Holzkisten hergestellt werden. Hier finde ich meine erste Anstellung als Sägewerksarbeiter; eine Arbeit, die beinahe unmenschlich hart ist, dafür aber Eindrücke hinterlässt, die man niemals wieder vergisst.

Es ist Dezember. Ich gehe zu einem langen Holzschuppen, an dem Fetzen von Teerpappe kleben, das ganze Gelände dahinter ist mit weißem Reif überzogen. Bei feuchtem Wetter muss es hier unglaublich schlammig sein, Lastwagenräder haben breite und tiefe Spuren in den Boden gegraben. Die starre, gefrorene Erde ist überall zerfurcht, zerwühlt und aufgeworfen. Man sieht, dass hier sehr schwere und sehr unförmige Dinge gerollt oder gezogen werden. Ich bemerke einen losen Haufen von Baumstämmen, die nachlässig von Lastwagen abgeladen wurden. Später werde ich erfahren, dass diese Stämme Rundholz genannt werden, dass es sich dabei um Pappeln handelt und dass sie sich nur mit großer Mühe bewegen lassen. Auf dem Gelände sind zwei Männer gerade dabei, mit einer Trummsäge eine Pappel in gleich lange Stücke zu zersägen. Ich gehe zu ihnen: »Ist der Chef da?« »Ja, drinnen.«

Ich betrete einen gut fünfundzwanzig Meter langen Holzschuppen und stehe vor einer großen Maschine, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Überall entlang der Wände stehen kleinere Maschinen, ich erkenne nur eine Kreissäge, an der ein Kerl steht, den ich schon ein-, zweimal in Saint-Dyé gesehen habe. Ganz hinten in der Halle sind Arbeiter, die, mit Hämmern bewaffnet, Holzbretter von unterschiedlicher Größe zusammenbauen. Beim Näherkommen erkenne ich, dass sie Flaschenkisten montieren. Jeder hat einen Haufen unterschiedlich großer Bretter vor sich liegen. Sie arbeiten sehr schnell.

Als ich eintrete, ist keine der Maschinen in Betrieb. Man hört nur die verschiedenartigen Klänge der Hammerschläge und das stählerne Geräusch der Trummsäge, die in das Holz vordringt. Alle Köpfe drehen sich in meine Richtung. Ich sehe mir die Leute nur kurz an, die meisten von ihnen sind Männer, dann treffen meine Augen plötzlich auf die von Pressurot , dem Chef.

Der Mann ist ein Kraftpaket. Eine Baskenmütze beschattet seine großen Augen, er trägt eine Brille mit einem großen Gestell und hat zwei Goldzähne. Sein volles Gesicht ist das eines Typen, der weiß, wie man sich durchs Leben schlägt. Er trägt eine rote Lammfelljacke, deren Kragen bis zu den Ohren hochgeklappt ist, und eine braune Cordhose. Seine Füße stecken in großen Holzschuhen.

Er hat mich kommen sehen und mustert mich gründlich, als ich mich ihm nähere. Er ahnt bereits, dass ich ihn nach Arbeit fragen werde. Ich weiß das, und das demütigt mich. Alle Blicke folgen mir, kein Laut ist mehr zu hören. Ich gehe gerade auf ihn zu: »Ich bin der jüngere Sohn von M. P., aus Saint-Dyé, ich habe keine Arbeit. Kann ich bei Ihnen arbeiten?«

Er blickt mich blöd an (später werde ich sehen, dass ihn dieser Gesichtsausdruck nur selten verlässt), dann öffnet sich sein riesiger Mund, und er antwortet: »Najaaa …« Er kratzt sich am Hinterkopf, sodass ihm seine abgetragene Baskenmütze beinahe über die Nase rutscht. »Also gut, Bursche, komm morgen mit einer Beißzange und einem Hammer, ich könnte dich an den Kisten gebrauchen, du wirst Nägel einschlagen.« Er deutet mit einer Handbewegung auf die Arbeiter am hinteren Ende der Halle, die, unterbrochen von gelegentlichem Flüstern, ihre Arbeit wieder aufgenommen haben. Ich sage: »Wann?« »Um sieben.« »Einverstanden. Danke.«

Als ich ihm die Hand gebe, bemerke ich, dass ihm ein Finger fehlt.

Im Grunde bin ich nicht gerade begeistert. Das bisschen, was ich von meiner zukünftigen Tätigkeit gesehen habe, wirkt nicht sehr verlockend. Ich wollte eine Arbeit finden, die Kraft verlangt. Die Tatsache, dass unter den Kistenbauern auch zwei Frauen sind, lässt mich die Arbeit geringschätzen. Beim Hinausgehen bemerke ich zum ersten Mal das Sägemehl. Alles, jeder noch so kleine Winkel in der Halle, ist davon bedeckt. Es sieht schön aus. Als ich an einem Brett vorbeikomme, nehme ich eine Handvoll auf. Es fasst sich weich an. Zu diesem Zeitpunkt weiß ich noch nicht, dass mich allein der Anblick oder der Geruch von Sägemehl zwei Jahre später an Dinge erinnern wird, die alles andere als witzig sind.

Zu Hause erzähle ich Yvonne, dass ich eine Arbeit gefunden habe und wo ich angestellt bin. Sie sagt, dass dort auch ein Belgier arbeitet, der in Saint-Dyé wohnt. Außerdem kommt der Kerl, der mir schon aufgefallen ist, aus Saint-Dyé, und seine Tochter, die an den Kisten arbeitet. Sie soll sehr geschickt sein. Kaum das erste Gerede, und schon kommt Neid auf. Der Belgier ist offenbar ein Säufer und berüchtigt für seine Stärke. Der andere ist klein, mager und kümmerlich, vor allem aber ist er boshaft. Seine Tochter ist anscheinend so geschickt im Kistenzusammenbauen, dass jeder im Werk neidisch auf sie ist. Man muss wissen, dass die Kistenbauer pro Stück bezahlt werden. Die Arbeiter an den Maschinen werden pro Stunde bezahlt.

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