Gabriele Reuter - Gabriele Reuter – Gesammelte Werke

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Ihre wichtigsten Werke in überarbeiteter FassungDie zu Lebzeiten viel gelesene Autorin wurde bekannt durch ihren Roman «Aus guter Familie» (1895), der die «Leidensgeschichte eines Mädchens» (Untertitel), einer typischen «höheren Tochter» der Wilhelminischen Ära erzählt. Das Buch verkaufte sich bis 1931 in 28 Auflagen. Weitere Bestseller waren etwa ihr Roman «Ellen von der Weiden» (1900), die Novellensammlung «Frauenseelen» (1901) oder der Roman «Der Amerikaner» (1907).Null Papier Verlag

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Er wuss­te ja nicht, was er tat, dach­te sie, um ihn ge­gen sich selbst zu ver­tei­di­gen.

Täg­lich nahm er sie in den Arm und küss­te sie, des Mor­gens und des Abends – aber was sie ihr Le­ben lang emp­fun­den und durch­ge­run­gen, da­von ahn­te er nichts. Wie zart und ge­übt, wie gü­tig und ge­schickt hät­te die Hand sein müs­sen, der es ge­lun­gen wäre, die dunklen In­stink­te, die gäh­ren­den Ge­wal­ten, die in ver­schwie­ge­nem Kampf sie zer­wühl­ten, bis in die Form des Wor­tes her­aus­zu­lo­cken.

X.

On­kel Gu­stav war ge­stor­ben. Mama hat­te ihn heu­te Mor­gen tot im Bett ge­fun­den – fast in der­sel­ben Stel­lung, in der sie ihn am Abend zum Schlaf zu­recht­ge­legt hat­te. Er war sehr lei­dend ge­we­sen in der letz­ten Zeit, aber der Arzt ver­si­cher­te stets, er kön­ne bei der gu­ten Pfle­ge noch Mo­na­te, ja noch Jah­re le­ben. Mama und Aga­the sa­ßen still zu­sam­men und floch­ten an ei­ner Guir­lan­de. Frau Heid­ling reich­te ih­rer Toch­ter klei­ne Sträu­ße von Grün und Blu­men, aber sie mach­te es oft ganz ver­kehrt. Bei­de sa­hen müde und ab­ge­zehrt aus – be­son­ders Mama konn­te sich kaum noch auf­recht hal­ten. Ihre Kräf­te wa­ren durch die An­for­de­run­gen des Kran­ken bis auf den letz­ten Rest ver­zehrt.

Was sie und Aga­the sich auch aus­dach­ten an gu­ten stär­ken­den Bis­sen – nichts hat­te ihm ge­schmeckt. Ver­drieß­lich schob er den Tel­ler zu­rück und er­zähl­te von die­sem oder je­nem Ho­tel­koch, der ge­ra­de das eine Ge­richt so wun­der­bar schön zu be­rei­ten ver­stand. Be­stän­dig woll­te er un­ter­hal­ten sein und un­ter­brach doch meis­tens die Be­mü­hun­gen sei­ner Nich­te mit der trüb­se­li­gen Be­mer­kung: »Ach, Kind – das in­ter­es­siert mich ja gar nicht!« Für nichts auf der Welt emp­fand er Teil­nah­me. Es war fast noch ein Glück zu nen­nen, dass die Pfle­ge sei­nes Kör­pers vie­le Stun­den des Ta­ges aus­füll­te, denn sau­ber und ap­pe­tit­lich blieb »die Kirsch­blü­te«, wie On­kel Gu­stav bei Aga­thes Freun­din­nen ge­nannt wur­de – bis zu­letzt. Frei­lich sank die arme Mama, die dem al­ten, schwa­chen Herrn al­lein bei der Toi­let­te hel­fen durf­te, im­mer halb ohn­mäch­tig vor Er­mat­tung hin­ter­her aufs Sofa.

Nun war der große Lehn­stuhl am Fens­ter, in dem On­kel Gu­stav, mit ei­nem lan­gen, grau­en Schlaf­rock be­klei­det, ein hal­b­es Jahr hin­durch ge­ses­sen, leer ge­wor­den. Auf dem Tisch lag sei­ne hüb­sche blon­de Per­rücke, ohne die er sich der Nich­te nie­mals ge­zeigt hat­te.

Die An­ge­hö­ri­gen spra­chen weh­mü­tig über das Le­ben, das so still zer­ron­nen. Frau Heid­ling er­zähl­te von der strah­len­den Ju­gend­blü­te ih­res Schwa­gers. Zu der Zeit habe man ge­meint, es kön­ne ihm an Er­folg nicht feh­len. Je­der habe ihm eine rei­che Hei­rat pro­phe­zeit.

Der Re­gie­rungs­rat ging ernst im Zim­mer auf und nie­der.

»Das war sein Un­glück«, be­merk­te er, ste­hen blei­bend. »Gu­stav stell­te sei­ne Hoff­nung und sei­ne Plä­ne auf die Frau­en, statt auf sich selbst. Da­bei konn­te na­tür­lich nur ein ver­fehl­tes, tö­rich­tes Le­ben her­aus­kom­men. Man soll von den To­ten ja nichts Übles re­den – aber was hat die mensch­li­che Ge­sell­schaft, was er selbst von sei­ner Exis­tenz ge­habt? – Kei­ne Pf­lich­ten – kein Be­ruf – kein Stre­ben nach ei­ge­ner Ver­voll­komm­nung … Nur im­mer die Frau­en – die Frau­en! Schließ­lich ha­ben die Frau­en ihn auch nur ge­narrt!«

Der Re­gie­rungs­rat schwieg – vor Aga­the durf­te man den fer­ne­ren Ge­dan­ken­gang nicht gut laut wer­den las­sen.

Aga­the nahm ihre Guir­lan­de und trug sie hin­über in das Ster­be­zim­mer, wo der gute On­kel im Sar­ge lag. Mit lei­sen, vor­sich­ti­gen Be­we­gun­gen schlang sie das Grün um sein wei­ßes Kis­sen. Wie er zu­sam­men­ge­fal­len war, nun man ihm auch die falschen Zäh­ne her­aus­ge­nom­men hat­te. Ein sehr al­ter Mann – und doch hat­te er noch nicht die Sech­zig er­reicht.

Nie­mand gräm­te sich über sei­nen Tod – auf der wei­ten Welt nie­mand – die Frau­en hat­ten ihn nur ge­narrt.

Wer wird sich ein­mal um sie grä­men? Nie­mand – auf der wei­ten Welt nie­mand. Die Lie­be hat­te sie auch nur ge­narrt.

*

Bei On­kel Gu­stavs Be­gräb­nis hol­te Mama sich eine Er­käl­tung, und nun brach sie vollends zu­sam­men.

Das war eine an­de­re Pfle­ge, als die von On­kel Gu­stav. Schlaflo­se Näch­te – wo­chen­lang in tät­li­cher Auf­re­gung, ein zit­tern­des Ban­gen und Er­war­ten … O Gott – o mein Gott – muss­te sie von hin­nen?

Aga­the ver­zwei­fel­te fast bei der Vor­stel­lung.

Nein – dann war das Le­ben län­ger nicht zu er­tra­gen – dann mach­te auch sie ein Ende! Si­cher­lich! Papa konn­te zu Eu­ge­nie und Wal­ter ge­hen.

»O Herr­gott – o barm­her­zi­ger Hei­land – stra­fe mich nicht um mei­nes Un­glau­bens wil­len! Lass mir doch mein lie­bes Müt­ter­chen noch! Ich habe ja wei­ter nichts – wei­ter nichts!«

Sie woll­te auch, gar kein Ver­ständ­nis, kei­ne geis­ti­ge Ge­mein­schaft – nur das biss­chen Lie­be und Zärt­lich­keit nicht ver­lie­ren.

Der glei­che Kampf, Tag und Nacht Aga­the war es oft, als rin­ge sie Kör­per an Kör­per mit dem Tode und als müs­se sie sie­gen, wenn sie alle Kräf­te bis aufs äu­ßers­te an­spann­te – kei­ne Se­kun­de nachließ – im­mer­fort auf der Wacht blieb …

»Wie Aga­the das aus­hält, ist mir un­be­greif­lich«, sag­te Eu­ge­nie. »Ich hät­te dem Mäd­chen so viel Stär­ke gar nicht zu­ge­traut.«

»In der Not sieht man erst, was in dem Men­schen steckt«, be­merk­te Wal­ter ach­tungs­voll.

Sie soll­te eine Dia­ko­nis­sin zur Hil­fe neh­men.

Ja – schon gut! Aber was wuss­te die Kran­ken­schwes­ter von dem heim­li­chen Kampf? Wür­de sie mit­ten in der To­des­angst sich das Hirn zer­mar­tern, wel­che Lis­ten nun an­ge­wen­det wer­den muss­ten, um das Furcht­ba­re zu ver­trei­ben, das da un­sicht­bar und war­tend im Zim­mer stand – dicht ne­ben Aga­the – sie fühl­te es – sie roch es – sie spür­te sei­ne Ge­gen­wart un­greif­bar in ih­rer Nähe – ent­setz­te sich mit kal­ten Schau­ern, die durchs in­ners­te Mark dran­gen … Und doch fand sie da­bei ein lie­bes und trös­ten­des Wort für die Kran­ke.

Nein – das wür­de die frem­de Pfle­ge­rin nicht tun – das konn­te sie ein­fach nicht. Sie wuss­te ja doch nicht, was da­von ab­hing, dass die alte, müde, trau­ri­ge Frau nicht starb! Und dar­um half ihre Ge­gen­wart Aga­the auch nichts. Al­lein muss­te es durch­ge­schafft wer­den.

In der letz­ten Zeit be­te­te Aga­the nicht mehr. Ihr Herz war ge­fühl­los ge­wor­den, wie in al­len Kri­sen ih­res Le­bens, sie glaub­te auch nicht, dass sie ihre Mut­ter wie­der­se­hen wer­de. Sie ver­moch­te sich das ge­dul­di­ge Ant­litz, den al­ten, schmer­zens­vol­len Leib, wel­chen sie mit tau­send Zärt­lich­kei­ten pfleg­te, nicht in ver­klär­ter Ge­stalt zu den­ken. Das wür­de ja doch nicht ihre Mut­ter mehr sein.

Die Kran­ke sprach oft vom Him­mel und von ih­ren ge­stor­be­nen Kin­der­chen, die sie dort er­war­te­ten. Dann nah­men ihre Au­gen einen so sehn­süch­ti­gen Aus­druck an, dass man ah­nen konn­te, wie viel von ih­rem Her­zens­le­ben die Frau mit ih­nen ins Grab ge­legt hat­te. Sie war mit dem le­ben­den Sohn und der Toch­ter nicht ge­wach­sen – sie war im­mer die Mut­ter der klei­nen Kin­der ge­blie­ben. In lich­ten, schmerz­frei­en Au­gen­bli­cken er­zähl­te sie Aga­the Ge­schicht­chen aus de­ren Säug­lings­al­ter und flüs­ter­te ihr die Ko­sen­a­men zu, in de­nen sie einst mit dem un­be­wuss­ten, zap­peln­den klei­nen Tier­chen auf ih­rem Scho­ße ge­spielt hat­te.

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