Hans Haumer - Jenes hügelige Sein

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Was war, was ist, was wird sein? Welche Wegpunkte formen einen Menschen? Welche Grundstimmung, welche Überzeugungen begleiten uns auf unserem Lebensweg? Welche Herausforderungen haben wir – persönlich und als Gemeinschaft – zu meistern?
Hans Haumer zieht zu seinem 80. Geburtstag Bilanz: Beruflich stets der Welt der Banken und der Wirtschaft verbunden, zieht sich eine große Faszination für das Wesen des Menschen, humanistisch geprägte Wissbegierde und die Liebe zur Kunst wie ein roter Faden durch alle seine Lebensstationen. Sein Buch ist eine «Lebenspoesie» des Erzählers, sein Tun und Denken als aktiver Zeitzeuge spannend und überraschend. Sein Streben nach wertvollem Leben und sinnvoller Leistung gründet dabei auf einer Philosophie der Hoffnung und des Vertrauens in das Leben: mentaler Impfstoff gegen die vielen Bedrohungen der menschlichen Gesellschaft und unseres Planeten. Ein sehr persönliches Buch mit geschichtlicher, politischer und gesellschaftlicher Relevanz.

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Was ich dir über den Krieg erzählt habe, hat mich für das ganze Leben eingestimmt. Dieses frühe Erlebnis des Krieges und sein gesamtes Umfeld kann man vielleicht den Kammerton nennen, nach dem sich die orchestrierte Stimmung meines Lebens richtete. Ich war ab da ein Gegner von Krieg und Gewalt; ich sah, was dieser Krieg meiner Mutter abverlangte, die viele Jahre lang hoffte und betete, dass unser geliebter Vater doch noch am Leben wäre. Ich glaube auch, dass ich damals eine Art innere Rüstung anlegte, um mich selbst zu schützen, aber auch, um andere besser zu verteidigen. Vielleicht habe ich auch geahnt, dass ein solches Trauma der Kindheit einen abwehrenden Panzer braucht, will man nicht lebenslang verletzt und verletzbar bleiben. Mit dieser harten Schale ist auch die Abscheu vor der großen Ungerechtigkeit dieses Krieges mitgewachsen. Und damit wohl auch das Empfinden für Gerechtigkeit entstanden, das für mich ein wichtiger Wegweiser geworden ist. Die Suche nach der gerechten Sache, der gerechten Handlung, der gerechten Gesinnung hat mich durch jenes hügelige Sein des Lebens geleitet. Die lebenslange Suche nach dem Wesentlichen, der Wahrheit und der Gerechtigkeit wurde mein charakterlicher Leitstern.

CHOR DER ENGEL

Mein erstes Weihnachtsgeschenk im Jahr 1945 war ein Bauernhof, von meinem Onkel Martin aus einer kleinen Holzkiste gebaut, mit ein paar grob geschnitzten Tieren drinnen. Mit denen habe ich stundenlang spielen und reden können. Onkel Martin war der Lieblingsbruder meiner Mutter, die ihm von ihrem kargen Lohn erspartes Geld geliehen hatte, damit er seine erste Maschine kaufen konnte. Er war gelernter Wagner, also Wagenbauer. Er und seine Frau Kathi, meine Taufpatin, waren auch meine Ferieneltern. Mit den vier Hillingerbuben gab es in den heißen Sommern von Jois, dem Heimatort meiner Mutter, manche wilde Wasserschlacht und riskante Spiele. Im Sommer 1946 fiel ich bei einer solchen Mutprobe von einem Flachdach mehrere Meter auf den harten Boden und war stundenlang bewusstlos. Meine Mutter muss ausgeflippt sein, und mein Onkel hatte Mühe, sie zu beruhigen. Erst der Vater, dann der kleine Sohn … nicht auszudenken!

Dieses Erleben hat sich mir plastisch eingeprägt. Ich hätte damals sterben können, wäre ich nicht mit dem Kopf in meine linke Hand gefallen, die mir wahrscheinlich das Leben rettete und dabei zu Bruch ging. Von der mühsamen holprigen Fahrt in einem offenen Dreiradauto ins Wiener Allgemeine Krankenhaus weiß ich nur noch wenig. Aber die schwache Narkose und der Holzhammer des Arztes zum Einrichten der Knochen sind mir noch in Erinnerung. Manchmal kann doch die Hand wichtiger sein als der Kopf, der sie hätte lenken sollen! Alle sprachen vom Schutzengel, der mich bewacht haben musste. Ich selbst dachte das wohl auch, und mir war dieser Unfall eine Lehre fürs Leben.

Dann kam ich in die Volksschule der Piaristen in der Josefstadt und hatte die ersten zwei Jahre eine wunderbare Lehrerin. Du kannst in meiner Stimme hören, Constanze, wie ich das heute noch spüre. Sie verdrängte die Kälte des Winters ohne Heizmaterial mit ihrer Herzenswärme und brachte uns auch das Lesen und Schreiben so bei, dass es keine Qual, sondern Freude am Lernen war. Nach diesem furchtbaren Krieg, in den ersten Nachkriegsjahren, mangelte es an allem. Aber die Menschen machten damals durch Zusammenstehen und Hilfsbereitschaft die materielle Not wett, soweit es möglich war. Und ich habe auch das Gefühl, dass gerade die Kinder diese große Zuwendung voll Zukunftshoffnung dankbar spürten.

Bald danach wurde ich Ministrant bei den Patres Piaristen in der Pfarre Maria Treu, worauf ich sehr stolz war und die Togen der Fakulanten (Fackelträger) ganz besonders schick fand. Ich hatte eine schöne Altstimme und sang als Josef mit einem anderen Buben als Maria die vorweihnachtliche Herbergsuche im Duett: „Wer klopfet an? Oh zwei gar arme Leut’! Was wollt ihr dann? So gebt uns Herberg heut’ … Geht fort von hier!“ Bis heute mahnt die Ablehnung der Wirte mein Gewissen, Constanze. Dann sangen wir die schönen alten Kirchenlieder zur Adventzeit, die mächtig klangvollen der Auferstehung in der Osternacht, die ergreifenden Marienlieder zur Maiandacht. Und immer wieder Gregorianischen Choral, der wegen seiner mystischen Charismatik heute eine Renaissance erlebt.

Den Gregorianischen Choral hat mir auch nahegebracht, was wir als kleine Ministranten im Stift Heiligenkreuz erlebt haben. Dorthin durften wir als Belohnung zwischen Weihnachten und Neujahr fahren und das Klosterleben, aber auch das Balgen und Spielen in der winterlichen Natur genießen. Ich erinnere mich, wie wir um 6 Uhr morgens in der kalten Kirche den Mönchen beim Singen zuhörten. Sie begannen schon damals – ich glaube, der Abt hieß Albrecht – wieder mit dieser Tradition, die Heiligenkreuz Jahrzehnte später weltberühmt machte. Wir taten das unter dem aufmerksamen Ohr unseres Präfekten Hans Smejkal, der uns als geprüfter Organist einige musikalische Details der Kirchentonarten und der Geschichte der mehr als tausend Jahre alten römischen schola cantorum erzählte. Ich war als neunjähriger Bub damals vielleicht der Meinung, einer dieser Knaben zu sein, die den Chor der Engel auf Erden bildeten.

Eines Tages hat mich ein älterer Bub in eine Chorprobe mitgenommen, die Hans Gillesberger mit der Wiener Kantorei hielt. Ich sollte dem schon damals bekannten Chorleiter etwas vorsingen und tat das auch mit einem Lied, das ich in der Schule gelernt hatte: „Ich ging durch einen grasgrünen Wald und hörte die Vögelein singen …“ So nahm mich Gillesberger als Altstimme in den damals berühmten gemischten Chor auf. Wir probten die Matthäuspassion von J. S. Bach, heute Weltkulturerbe der UNESCO. Die ergreifende Aufführung und das Singen dieser zeitlosen Choräle in einer großen Kirche hat mir die Liebe zur Musik eingepflanzt.

Um die gleiche Zeit hat mir Hans Smejkal den ersten Klavierunterricht gegeben. Ihm verdanke ich sehr viel an Vaterersatz und Zuwendung in dieser Phase der Kindheit, die den Erwachsenen prägt. Er war überaus musikalisch, hatte eine herrliche Baritonstimme und war ein fantastischer Improvisator auf der „Brucknerorgel“ der Kirche. Die barocke Orgel hat diesen Spitznamen deshalb, weil der große Anton Bruckner hier seine Meisterprüfung im Orgelspiel ablegte. Einer der Prüfer sagte nach dieser offenbar fantastischen Meisterleistung Bruckners: „Nicht wir hätten ihn , er hätte uns prüfen sollen!“ Diese Orgel habe ich dann oft mit meinem Musiklehrer stimmen (und auch ein wenig spielen) dürfen.

Als universale Sprache des Gefühls wirkt die Musik wie gute Medizin, Constanze, sie hat keine negativen Nebenwirkungen, reinigt und beflügelt, verzaubert und erschüttert, zerstört das Böse und hilft dem Guten. Im Musikzimmer meines Gymnasiums hing an der Wand der alte Spruch: Wer nicht Musik hat in ihm selbst, taugt zu Verrat, zu Räuberei und Tücken. Nun, das ist nur zum Teil richtig, denke ich. Der Umkehrschluss stimmt nicht unbedingt. Denn auch im Konzentrationslager mussten todgeweihte Häftlinge, die Musiker waren, musikliebende Aufseher unterhalten, aber abhalten von ihren Verbrechen konnten sie sie nicht. Viele auf der Welt können bis heute nicht verstehen, wie Musik von Engeln mit Mord der Teufel zusammengeht!

Ja, Constanze, ich war ein Träumer (so nannte mich manchmal meine Mutter als Kind liebevoll-kritisch) mit künstlerischen Neigungen, aber auch wach genug für das praktische Leben. Von der Musik wusstest du ja längst. Manche meinten, auch ich selbst eine kurze Weile lang, mich eines Tages als Musiker auf einer Bühne zu sehen. Ich erkannte aber bald die Grenzen meiner Begabung und blieb doch lieber Amateur, einer, der sich aus reiner Liebe zur Musik an ihr laben kann, ohne von ihr leben zu müssen.

SCHILLERNDE GERECHTIGKEIT

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