Lilly Grünberg
MEIN
Erotischer Roman
Lilly Grünberg
Unter verschiedenen Namen hat sich die Autorin Lilly Grünberg in die Herzen der Erotik- und SM-Leser, aber auch in die der Fantasy-Liebhaber geschrieben. Sinnliche Liebe und heiße Leidenschaft führen ihre Protagonisten in ein Auf und Ab zwischen Himmel und Hölle. HappyEnd garantiert.
Bei Elysion-Books sind bisher folgende Romane erschienen:
Verführung der Unschuld (ISBN 978-3-942602358)
Verführung der Unschuld 2 (ISBN 978-3942602365)
Begierde (ISBN 978-3942602426)
DEIN (ISBN 978-3942602211)
SEIN (ISBN 978-3942602327)
sowie Kurzgeschichten in
Hartgekocht: Geschichten um Liebe, Lust und Leidenschaft (ISBN 978-3942602532)
Nuancen der Lust (ISBN 978-3942602440)
Alles Liebe – zum Fest der Hiebe (ISBN 978-3942602570)
Aktuelle Infos unter www.lilly-romane.de
Lilly Grünberg
Erotischer Roman
ELYSION-BOOKS TASCHENBUCH
BAND 4072
1. Auflage: Januar 2015
VOLLSTÄNDIGE TASCHENBUCHAUSGABE
ORIGINALAUSGABE
© 2015 BY ELYSION BOOKS, LEIPZIG
ALL RIGHTS RESERVED
UMSCHLAGGESTALTUNG: Ulrike Kleinert
www.dreamaddiction.deFOTOS: © Fotolia/konradbak LAYOUT & WERKSATZ: Hanspeter Ludwig www.imaginary-world.de
PRINTED IN POLAND
ISBN 978-3-942602-51-8
Mehr himmlisch heißen Lesespaß finden Sie auf:
www.Elysion-Books.com
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
Die Abendsonne stand tief und reflektierte sich in allen ihr zugewandten Scheiben und Spiegeln. Nach einem warmen Frühlingstag versprach ihr tiefes Rot auch für den nächsten Tag schönes Wetter. Jetzt allerdings sank die Temperatur rapide und an den Ufern von Bächen und Flüssen zogen erste Nebelschwaden auf.
Der Feierabendverkehr auf der A9 zwischen München und Ingolstadt steigerte sich in beiden Richtungen von Minute zu Minute. Dementsprechend zuckelte die Kolonne immer gemächlicher an ihnen vorbei, die Gesichter der Fahrer von Ungeduld geprägt. Jeder strebte verständlicherweise nach getaner Arbeit nach Hause und jede Sekunde, die man später als üblich aus der Arbeit gekommen war, rächte sich nun. Schon jetzt war schwer einzuschätzen, wie lange man an diesem Abend bis München brauchen würde.
Zufrieden über das erfolgreiche Ergebnis klappte Linus Gruber den Kofferraumdeckel zu und reichte seinem Gegenüber das Brett mit dem darauf eingeklemmten Formular, auf dem er die erfolgte Reparatur dokumentiert hatte. Nur noch eine Unterschrift, dann war alles erledigt.
Vor einer halben Stunde hatte der Fahrzeughalter genervt beim Autoclub angerufen und um Hilfe gebeten. Zu dessen Glück hatte Linus nicht allzu weit entfernt gerade einen Einsatz zu Ende gebracht, so dass er trotz des dichten Verkehrs in kurzer Zeit den ausgerechnet auf der Abbiegespur liegengebliebenen Wagen erreicht hatte.
»So, alles in Ordnung, Ihr Auto läuft wieder.«
Erleichtert setzte der korpulente Geschäftsmann seine Signatur unter die Daten, die Linus mittels der Mitgliedskarte eingetragen hatte, und schnaufte schwer atmend: »Bin ich froh, dass es euch gibt. Ich hätte nicht gewusst, was ich sonst machen sollte.«
Die meisten Menschen, denen die Orangen Engel der Straße halfen, reagierten ähnlich. Manche steckten ihnen sogar ein Trinkgeld zu, obwohl die Straßenretter dieses laut ihrem Arbeitsvertrag eigentlich nicht entgegen nehmen durften. Aber wer sollte das kontrollieren?
Mit einer grüßenden Geste verabschiedete sich Linus, kehrte zu seinem Auto zurück und rief in der Zentrale an. »Hi Jenni. Auftrag erledigt. Ich mach mich jetzt vom Acker.«
»Okay, Linus. Wünsch dir einen schönen Abend.«
Den werde ich bestimmt haben .
Linus’ Adrenalinspiegel stieg sprunghaft an, als er daran dachte, welches Abenteuer ihm heute noch bevorstand. Sein Horoskop klang vielversprechend. Heute würde es endlich geschehen, ganz bestimmt, denn heute würde er seine Traumfrau kennenlernen. Ein Kribbeln wie von laufenden Ameisen oder Käfern kitzelte auf seiner Haut. Er konnte es kaum noch erwarten.
Irgendwann musste es ja schließlich klappen. Er war jetzt fast dreißig und wollte endlich eine dauerhafte Beziehung, und wer weiß, bald eine richtige Familie gründen. Wenn SIE dazu auch bereit war.
Es lag gewiss nicht an seinem Äußeren, dass er bislang noch nicht erfolgreich gewesen war. Die mitunter körperlich anstrengende Arbeit und sein regelmäßiges Fitnessprogramm sorgten dafür, dass er muskulös und drahtig aussah, ohne deswegen das Bild eines überproportionierten Bodybuilders abzugeben. Aber seine Muskeln zeichneten sich durch T-Shirt und Jeans deutlich ab.
Bei seinem Gardemaß von einsneunzig gab es genügend Frauen, die ihr Anlehnungsbedürfnis an der starken Schulter entdeckten. Leider war bislang nicht die Richtige dabei gewesen. Linus seinerseits mochte keine Frauen, die sich hauptsächlich für ihr Aussehen, für Shopping, Kino und Party interessierten, und sich daran stießen, dass er auch mal schmutzig nach Hause kam und dabei nach Öl und Benzin roch. Das gehörte nun mal zu seinem Job, und er liebte diesen Job über alles!
Als ausgebildeter Kraftfahrzeugmechaniker hatte er sich beim Autoclub beworben und war nun seit gut fünf Jahren als Oranger Engel unterwegs. Kein Fall glich dem anderen, schon allein aufgrund der unterschiedlichen Automodelle. Natürlich gab es auch Routineeinsätze, wenn es sich um alltägliche Vorkommnisse wie einen platten Reifen oder eine leere Batterie handelte. Nebenbei erfuhr er meistens wie von selbst, welche Probleme die Leute plagten, sei es privat oder in der Arbeit. Linus arbeitete gerne mit Menschen und fühlte sich manchmal eher wie ein Seelsorger der Straße denn wie ein Mechaniker. Die meisten Kunden waren geduldig und freuten sich, wenn er ihnen zu Hilfe kam. Das Verständnis für die Wartezeit stieg logarithmisch zur Verkehrsdichte. Denn man musste schon strohdumm sein, wenn man trotz stehendem Verkehr erwartete, dass der Retter in Kürze erscheinen würde, als wäre er samt Auto herbei gebeamt worden.
Für heute allerdings war diese Arbeit beendet. Für die Fahrt nach Hause hatte Linus einen ausreichend großen Zeitpuffer eingeplant, um zu duschen, sich den Schmutz von den Händen zu schrubben und sich auf sein Date vorzubereiten. Deshalb hatte er auch nicht Nein gesagt, als die Kollegin aus der Zentrale anrief und ihn noch zu einer letzten Panne schickte, die sowieso auf seiner Strecke lag.
Читать дальше