Lilly An Parker - Kein Rockstar zum Küssen

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Als Alex Roth, Sänger der Band «Bad, Bed, Music» auf die bezahlte Begleiterin seines besten Freundes trifft, fliegen die Fetzen. Denn während Alex alle Regeln bricht und versucht, die Escort-Dame abzuwerben, ist Trish nicht gewillt, von dem «Sexiest Man alive» beeindruckt zu sein. Oder sich gar von seinen finsteren erotischen Fantasien einschüchtern zu lassen.
Im Gegenteil!
Alex' Fantasien wecken in dem dominanten Escort Wünsche, die so «verboten» sind, dass Trish sie unmöglich in die Tat umsetzen kann – sie aber auch nicht mehr los wird. Da kommt ihr ein faszinierendes Jobangebot gerade Recht.
Das Spiel: Führt Trish in einsame Wälder und auf eine siebentägige Jagd mit zehn Teilnehmern. Die Beute: Trish. Die Regeln: Entkomme, oder gehöre dem Gewinner für die restliche Zeit.
Zum Küssen-Reihe
1. «Kein Rockstar zum Küssen»
2. «Keine Journalistin zum Küssen»
3. «Kein Popstar zum Küssen»
4. «Kein Anwalt zum Küssen»
5. «Kein Drummer zum Küssen»
6. «Keine Keyboarderin zum Küssen»
7. «Kein Künstler zum Küssen»
8. «Kein Filmstar zum Küssen.»
9. «Kein Hollywoodstar zum Küssen.»
10. «Kein Gitarrist zum Küssen»
Die Reihe spielt im «Office Escort» und besticht durch knackige Novellen.
Wer lieber zu längeren Geschichten greift, oder durch die Novellen neugierig auf mehr ist, dem seien die Bücher zur Serie empfohlen:
"Office Escort – Das Sekretärinnenspiel"
"Office Escort – Die Chefsache"
"Office Escort – Club Secret"

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»Das klingt herrlich, wenn du es so betonst«, grinste Jacob frech und warf mir einen einladenden Schlafzimmerblick zu.

»Deswegen sollte man sich vorher überlegen und mit Ruben absprechen, was genau man bucht«, erinnerte ich. Denn Ruben, mein Chef, war nett und wenn man vorher eine Promo-Tour buchte, durchaus flexibel. Wenn es aber um eine feste Eventreise ging oder einen Bürojob … dann musste man sich eben an die Regeln halten.

»Probierst du es trotzdem?«, flehte Jacob.

»Wieso ich?« Ich runzelte die Stirn. Schließlich kannte ich Rubens Antwort schon.

»Weil du die starke, schöne, mutige, dominante Escort-Dame bist?«, schmeichelte Jacob.

»Verflixt, jetzt spielt er die Charmeur-Karte«, murmelte ich leise, fühlte mich aber widersinnigerweise geschmeichelt.

»Ich könnte dich auch für Alex zum Geburtstag buchen«, schlug Jacob vor und offenbarte damit eine ganz neue Seite seiner Persönlichkeit.

»Schon klar, ich komm nackt und mit roter Schleife, damit er mich auslachen kann«, meinte ich und verdrehte die Augen. Allerdings nahm ich trotzdem die Finger von der Fernbedienung und zückte stattdessen mein Handy.

»Glaub mir, er würde vieles tun, aber dich auslachen zählt bestimmt nicht dazu!« Jacob versetzte mir einen kameradschaftlichen Schubs in Richtung des Billardzimmers, rief mir einige Daten zu, und ich tat ihm den Gefallen, mich in Gang zu setzen.

картинка 7

Sobald die Tür hinter mir zufiel, atmete ich erleichtert auf. Obwohl im Club Rauchverbot herrschte, war die Luft in dem großen Raum warm und fühlte sich an wie durch tausend Lungen geatmet. Was wahrscheinlich sogar der Realität entsprach. Außerdem war es hier herrlich ruhig und ich gönnte mir einen Augenblick der Stille, bevor ich Rubens Nummer wählte.

Nach einer kurzen Begrüßung schilderte ich die Situation, ließ auch nicht aus, wie ich mich dabei fühlte und was Jacob gerne hätte. Danach trug ich die genau die Bitte vor und den Zeitraum, den Jacob mir vorgegeben hatte.

»Er soll mich anrufen, ich werde noch einmal höflich ablehnen, mich auf die Regeln berufen und ihm Niobe empfehlen.«

»Niobe?!« Ich hielt mir das Ohr zu, das nicht am Hörer war, weil es plötzlich lauter wurde, und wusste, dass ich eifersüchtig klang, konnte aber nichts dagegen machen. Selbst wenn ich wusste, dass es albern war. Schließlich war ich diejenige, die auf eine härtere Gangart verzichten wollte – und auch an den letzten drei Kerlen, die nach ihrem Spielchen mit mir zu Niobe gewechselt waren, war ich »schuld«. Irgendwie hatte ich immer das Gefühl, dass die Männer etwas anderes wollten als ich – und das, obwohl alle ausnahmslos mit mir zufrieden waren. Vielleicht sogar zu zufrieden.

Ich seufzte tief und drehte mich in Richtung Tür, weil ich dort einen Schatten wahrnahm. Einen Moment lang befürchtete ich, Jacob wäre mir hinterher gekommen und hätte heimlich zugehört. Aber die Realität war noch schlimmer.

»Ich sag’s ihm!«, meinte ich und legte nach einem »Bye« auf, bevor ich mich vollends zu Alex drehte.

»Es ist sehr unhöflich, anderer Leut’s Gespräche zu belauschen«, tadelte ich und gab mir keine Mühe, meine Meinung aus meinem Tonfall zu verbannen. Ich war mir sicher, extrem angepisst zu klingen, aber es war mir egal.

»Auch nicht, wenn es in dem Gespräch vielleicht um Menschen geht, die mir wichtig sind?« Er zuckte mit den Schultern, als wäre ihm jede Konvention scheißegal. Denn während ich innerlich tobte, konnte ich aus Alex’ Stimme keinerlei Emotion heraushören und ihn auch ansonsten nicht einschätzen. Er löste sich aus dem Türrahmen. Wie viel hatte er gehört, wie viel hatte er verstanden und wie viel glaubte er zu verstehen?

» Gerade dann nicht!«, betonte ich, während er zum Sofa schlenderte und sich setzte, als gehöre es ihm.

Er musterte mich einen Moment lang ausdruckslos, dann nickte er und schlug seine Beine übereinander. Anschließend lehnte er sich weiter auf dem Sofa zurück, seinen Arm auf der Lehne ausgestreckt und generell ein Abbild der personifizierten Lässigkeit. Dazu passte sogar sein Glas mit der bernsteinfarbenen Flüssigkeit und die Art, wie er es hielt. Beides erinnerte mich seltsamerweise an James Bond, den Agenten, und vor allem an den genannten Frauenhelden.

Ich drehte mich zum Gehen.

»Und?«, meinte Alex, anscheinend unwillig, das Gespräch so einfach und friedlich zu beenden, und ich tat ihm den Gefallen, blieb stehen und drehte mich halb zu ihm. »Wie viel kostet eine Nacht mit dir?«

Ich blinzelte und starrte ihn an, doch die Worte hallten in meinem Kopf wieder, kreisten umeinander und ergaben trotzdem nur einen einzigen Sinn.

»Echt jetzt?«, fauchte ich. »Ich bin doch keine Prostituierte!«

»Klar, und ich kein Sänger«, meinte Alex gönnerhaft und nippte an seinem Getränk.

»Mein Job endet vor dem Bett«, klärte ich ihn auf und versuchte immer noch zu fassen, was gerade geschah. Wollte er mich jetzt auch noch diesbezüglich beleidigen?

»Wir müssen nicht ins Bett«, grinste Alex anzüglich und sein Blick war mehr als eindeutig. Er sorgte dafür, dass meine Libido nervös zu flattern begann und sich etwas in meinem Unterleib regte, was ich schon lange nicht mehr gespürt hatte: echtes Begehren. Ausgerechnet!

Was zum Teufel ist denn jetzt los? Mein Verstand versuchte an meinen Emotionen vorbei zu denken, hatte aber Schwierigkeiten an ihnen vorbeizukommen, weil er sich einer Sache sehr sicher war: Er findet dich doch völlig unattraktiv!

»Ich bin eine Begleiterin« , betonte ich und hoffte, dabei seriös zu klingen und nicht verärgert. Zumindest nicht nur.

»Eine SM-Begleiterin vom Office-Escort«, bestätigte Alex und nickte zustimmend.

Ich runzelte die Stirn. Zwar hatte ich gewusst, dass Alex über Jacobs Neigung Bescheid wusste und hatte sogar einen großen Teil seiner Aversion gegen mich dem Umstand zugeschrieben, dass ich dominant war, aber das erklärte nicht sein plötzliches Interesse.

»Wenn du das so gut weißt, kennst du sicher auch die Regeln.« Ich schenkte ihm ein entwaffnendes Grinsen, fragte mich aber immer noch, aus welchem Grund Mister Superheiß nachgeforscht hatte, wer ich war und für wen ich arbeitete. Gleichzeitig fragte ich mich, in welche Richtung das Gespräch wirklich ging.

Alex lachte und es klang beinahe so böse wie in meinem Traum.

»Und du willst mir sagen, du hast sie nie gebrochen?« Er stand auf und war mir auf einmal viel zu nahe. Und trotz meiner hohen Absätze überragte er mich um gut einen Kopf, so dass ich zu ihm aufsehen musste. Etwas, was ihm zu gefallen schien, denn auf seine fein geschwungenen Lippen legte sich ein weich wirkendes Lächeln.

»Wie viel müsste ich dir bieten, damit du heute Nacht mir gehörst?« Seine Stimme war leise, mehr ein sinnlicher Hauch auf meinem Gesicht, und sein Atem roch würzig. Ich glaubte Harz, Leder und Vanille wahrzunehmen und fühlte mich für einige schwache Sekunden in einen alten Western zurückversetzt, wo der Schuft die Heldin bedrängte, dabei aber gleichzeitig beinahe unwiderstehlich war.

Ich konnte es schlichtweg nicht leugnen. Ein Teil von mir fuhr auf ihn ab.

Trotzdem war ein anderer – wahrscheinlich durchweg rationalerer – Teil von mir versucht, Alex zwischen die Beine zu treten, dorthin, wo es am meisten schmerzte. Aber – und das redete ich mir sehr vehement ein, um diesen Drang unter Kontrolle zu behalten, ich wollte ja meinen netten Kunden Jacob nicht verärgern.

»Erstens bin ich eine herrische Bohnenstange, die dir kein bisschen gefällt und zweitens hast du mindestens drei weiche Groupies, die dich heute verwöhnen wollen – kostenlos«, gab ich zu bedenken und versuchte es mit Argumenten statt mit Beleidigungen oder gar Handgreiflichkeiten.

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