Lilly An Parker - Kein Rockstar zum Küssen

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Als Alex Roth, Sänger der Band «Bad, Bed, Music» auf die bezahlte Begleiterin seines besten Freundes trifft, fliegen die Fetzen. Denn während Alex alle Regeln bricht und versucht, die Escort-Dame abzuwerben, ist Trish nicht gewillt, von dem «Sexiest Man alive» beeindruckt zu sein. Oder sich gar von seinen finsteren erotischen Fantasien einschüchtern zu lassen.
Im Gegenteil!
Alex' Fantasien wecken in dem dominanten Escort Wünsche, die so «verboten» sind, dass Trish sie unmöglich in die Tat umsetzen kann – sie aber auch nicht mehr los wird. Da kommt ihr ein faszinierendes Jobangebot gerade Recht.
Das Spiel: Führt Trish in einsame Wälder und auf eine siebentägige Jagd mit zehn Teilnehmern. Die Beute: Trish. Die Regeln: Entkomme, oder gehöre dem Gewinner für die restliche Zeit.
Zum Küssen-Reihe
1. «Kein Rockstar zum Küssen»
2. «Keine Journalistin zum Küssen»
3. «Kein Popstar zum Küssen»
4. «Kein Anwalt zum Küssen»
5. «Kein Drummer zum Küssen»
6. «Keine Keyboarderin zum Küssen»
7. «Kein Künstler zum Küssen»
8. «Kein Filmstar zum Küssen.»
9. «Kein Hollywoodstar zum Küssen.»
10. «Kein Gitarrist zum Küssen»
Die Reihe spielt im «Office Escort» und besticht durch knackige Novellen.
Wer lieber zu längeren Geschichten greift, oder durch die Novellen neugierig auf mehr ist, dem seien die Bücher zur Serie empfohlen:
"Office Escort – Das Sekretärinnenspiel"
"Office Escort – Die Chefsache"
"Office Escort – Club Secret"

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Die Release-Party war genauso schick und erlesen, wie mein Kunde sie angekündigt hatte. Es gab einen roten Teppich, jede Menge Journalisten und handverlesene Gäste.

Immer noch konnte ich nicht glauben, dass ich mittendrin war. Vor wenigen Monaten war ich ein Niemand gewesen, eine von vielen Studentinnen an der hiesigen Universität, ohne große finanzielle Mittel und mit einem schlecht bezahlten Nebenjob.

Aufgrund meiner … sagen wir einfach »speziellen Vorlieben« war ich in einem der wenigen guten Clubs im Big Apple gewesen und dort war ich mit Joanna zusammengestoßen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Joanna war bildhübsch und aufregend. Und vor allem war sie genauso dominant wie ich, was rasch dazu geführt hatte, dass ich mich zu ihr hingezogen fühlte.

Schon nach kurzer Zeit als meine Mentorin bot sie mir einen Job an. Nicht irgendeinen Job und auch nicht irgendeinen Job bezüglich meiner Vorlieben, sondern den Job!

Schon hinter vorgehaltener Hand hatte ich vom Office-Escort munkeln hören und davon, wie unglaublich exklusiv und exquisit dieser Begleitservice war. Aber niemals hätte ich mir träumen lassen, auch nur in die Nähe dieser Agentur zu kommen.

Auch jetzt noch, in Momenten wie diesen, fragte ich mich, ob Joanna nicht einen entsetzlichen Fehler gemacht hatte. Ich war weder hübsch genug, noch so dominant, dass es erklärte, warum ich hier war.

Ich warf einen Blick zur Seite, zu Jacob, dem unglaublich talentierten und unfassbar heißen Drummer der angesagten Band »Bad, Bed, Music«. Obwohl er devot war und nur durch meine Anwesenheit die Kraft fand, den Weg über den Teppich zu meistern und sich den zahlreichen Fragen zu dem neuen Album zu stellen, war er es, dessen Berührung mir den Mut gab, zu lächeln und an seiner Seite zu glänzen. Er fand mich toll und geeignet, also war ich toll und geeignet – für ihn.

Trotzdem wartete ich immer noch auf den Aufschrei, der mich als Betrügerin entlarvte: entweder weil ich nicht gut genug war, um auf solch einem Event zu sein, aber auch, weil ich eine bezahlte Begleiterin war. Beides trug dazu bei, dass ich angespannt war und jederzeit mit einer verbalen Attacke gegen mich rechnete. Denn selbst im Traum – seltsamerweise wusste ich, dass es nur ein Traum war – ahnte ich, dass etwas Schreckliches geschehen würde. Wie in einem Alptraum, den man einfach nicht stoppen konnte, weil man alles, was geschah, bereits erlebt hatte.

Ich konnte den Kloß in meinem Hals spüren, die Enge hinter meiner Brust, die mich nur flach atmen ließ. Jeder Schritt schien unendlich lange zu dauern und das Lächeln auf meinem Gesicht fühlte sich für mich wie festgefroren an. Jedes Blitzlicht ließ mich zusammenzucken und jede Frage, die in Richtung des Drummers gerichtet wurde, ließ mich aufhorchen. Zumindest innerlich.

»Du machst das toll«, raunte Jacob mir zu und drückte meine Hand, die sicherlich schon verschwitzt war. Fühlte sich zumindest für mich so an. »Gut, dass wir das hier noch ein paarmal machen werden.«

Ja, großartig! , dachte ich und schenkte einem der umstehenden Fotografen, der nach uns rief, ein Lächeln. Vielleicht würde ich mich ja irgendwann daran gewöhnen, so viel Aufmerksamkeit zu bekommen. In Aufmerksamkeit bekommen war ich generell nicht gut. Eventuell war das auch einer der Gründe, warum ich es mochte, die Kontrolle zu haben. Die über mich, den Mann und auch über die Situation im Großen und Ganzen. Und ganz besonders eventuell würde ich das auch irgendwann einmal mit einem Therapeuten besprechen – falls mir der Job bezüglich meines Egos nicht half.

Um mich abzulenken, ging ich geistig die nächsten Auftritte an Jacobs Seite durch, aber es wurde nicht besser – außerdem würde ich danach erst einmal eine Weile untertauchen müssen, oder mich optisch verändern. Auf jeden Fall würden erst einmal wieder erotische Bürojobs angesagt sein. Die Art von Jobs, die ich wirklich mochte, weil sie eben nicht öffentlich waren und man experimentieren konnte, ohne gleich eine ganze Existenz zu gefährden. Oder zumindest den Ruf eines Musikers.

Ich schenkte Jacob ein dankbares Lächeln. Zum Glück war er wirklich süß und verständnisvoll, weil es mein erster Job im Rampenlicht war. Außerdem mochte er genau die Spiele, auf die ich auch stand.

»Wir sollten uns gleich eine ruhige Stelle suchen«, flüsterte ich ihm ins Ohr und nutzte dabei meine langen Haare als Versteck, um ihm unbeobachtet von all den Menschen ins Ohr zu beißen. Sanft genug, um keine sichtbare Wunde zu hinterlassen, aber fest genug, um ihn daran zu erinnern, warum ich bei ihm war.

»Sollten wir unbedingt«, gab er zurück. Seine Stimme hatte sofort einen dunkleren, samtigeren Tonfall angenommen und seine Hand wanderte von einem bloßen Händchenhalten weiter und legte sich wie selbstverständlich um meine Taille.

Der Drummer gönnte den Fotografen einige Aufnahmen in dieser Position, bevor er mich weiter dirigierte, auf das Gebäude zu. Noch immer kam kein Zwischenruf und auch alle anderen negativen Überraschungen, mit denen ich insgeheim rechnete, blieben aus.

Trotzdem gönnte ich mir erst ein wenig Entspannung, als wir die erste Hürde hinter uns gebracht hatten und die Tür hinter uns zufiel. Im Inneren des luxuriösen Clubs waren nur noch geladene Gäste gestattet.

Ich warf einen Blick auf die anderen Musiker, die inzwischen alle vor uns gingen. Bis jetzt hatte ich sie erst einmal kurz gesehen, nach einem Auftritt von »Bad, Bed, Music«, bei dem ich Jacob abgeholt hatte und konnte nur sagen, dass sie alle jung waren, wenig älter als ich, gut aussehend und erfolgreich. Natürlich. Sonst wäre ich ja nicht hier.

»An was denkst du gerade?«, erkundigte sich Jacob neugierig.

»Daran, dass du nach eurem letzten Auftritt ausgesehen hast wie „The Animal“ aus der Muppet Show.« Ich lachte leise, denn das war tatsächlich mein erster Eindruck von meinem Kunden gewesen.

»Gut, dass ich dich nicht wegen deines Charmes gebucht habe«, konterte Jacob und hakte sich bei mir unter, um seinen Bandmates die Treppe hinauf zu folgen.

»Du liebst meinen Charme«, protestierte ich.

»Tue ich wirklich«, gab er zu und zog mich ein wenig mehr zu sich. »Du bist ein wenig wie die große starke Schwester, die ich nie hatte.«

»Ich werde dich daran erinnern, Mister Inzest.«

»Uh…«, machte Jacob. »Okay, du bist nicht ganz wie eine große, starke Schwester.«

»Genau, die würde dich nämlich jetzt nicht auf die nächste Toilette schicken mit dem Befehl, dir deine Boxershorts auszuziehen und sie in den Abfall zu werfen.« Ich zwinkerte ihm zu und genoss den Ausdruck auf seinem Gesicht. »Außerdem würde sie nicht sagen, dass sie ein Foto davon haben möchte.«

»Von der Shorts oder von mir?« Jacobs Blick wurde intimer.

»Überrasch mich!«, meinte ich und gönnte ihm ein Lächeln, das ihn wissen ließ, dass ich keinerlei schwesterliche Gefühle für ihn hegte und ihn heiß fand. Sehr heiß.

Sekunden später hatte er auf dem Absatz kehrt gemacht und verschwand im nahegelegenen Männer-WC. Zufrieden schlenderte ich zur Bar, die direkt am Eingang aufgebaut war und ließ mir von einem der wartenden Kellner einen der vorbereiteten Sektkelche reichen.

Deutlich weniger nervös als zuvor nutzte ich die Gelegenheit, mir die anderen Gäste anzusehen. Soweit ich beurteilen konnte, waren alle in Begleitung gekommen und selbst Jacobs Bandmitglieder hatte eine Dame an der Seite, obwohl ich von meinem Kunden wusste, dass sie alle Solo waren.

Mein Blick fiel auf den Gitarristen und die hübsche Dunkelhaarige, die neben ihm stand. Offensichtlich bedeutete »Solo« bei Musikern etwas anderes als für den Rest der Menschheit, denn die zwei ließen kaum die Münder voneinander – geschweige denn den Rest ihres Körpers. Selbst ich, die alles andere als prüde war, war versucht den beiden ein Zimmer zu empfehlen.

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