Ist die Milz müde und produziert wenig Qi und Blut, ist auch der Geist des Herzens, der Shen, nicht gut im Herzen verankert und Freude, Strahlen, Glück und Zuversicht verschwinden. Dem Herzengeht es gut, wenn es allen Organen gut geht und wenn genug Blut vorhanden ist.
Chronische Erkrankungenkönnen alle Funktionskreise, alle Organe, erschöpfen, egal, ob sie als Infektionen, als Verletzungen, als Vergiftungen, als Überlastung oder genetisch bedingte Erkrankung begonnen haben. Immer geht der Weg über die müde Milz mit dem Milz-Qi-Mangel und der Abwehrschwäche, dem Blutmangel und dadurch der Überhitzung und seelischen Unruhe, der Blockade von Qi, Blut und Flüssigkeiten und der wiederum verstärkten Überhitzung «durch Reibung» und «fehlenden Kühlung», bis zum Substanzabbau, dem Yin-Mangel, mit Funktionsverlust der Organe, dem Yang-Mangel. Der ganze Weg ist ein Nährboden für die Krebsentstehung.
Chinesisch denken wir zunächst einmal somato-psychisch, nicht psycho-somatisch, wie in der westlichen Medizin.
Für uns beginnt eine Erkrankung immer im Körper, in den Organen, und sekundär geht es uns seelisch schlecht. Geht es der Lunge schlecht, wird man traurig und trübsinnig. Geht es der Niere schlecht, kommen die Ängste. Geht es der Leber schlecht, drängen sich Wut und Aggression in den Vordergrund, geht es dem Herzen schlecht, verliert man die Freude, geht es der Mitte, der Milz, schlecht, beginnt das Zweifeln und Grübeln.
Stärke den Körper, so stärkst du die Seele und die Gefühle kommen ins Gleichgewicht!
Das ist unser wichtigster Ansatz: Raus aus der Trägheit und rein in die Handlung, ins Tun. Der Schwerpunkt liegt dabei auf regelmäßiger guter Ernährung und täglicher Bewegung, dann vielleicht ergänzend noch täglich chinesische oder westliche Kräuter, die den Körper zusätzlich aufbauen, und der Körper kennt die Richtung.
Äußere pathogene Faktoren
Traditionell gibt es sechs klimatische beziehungsweise äußere pathogene Faktoren (Liu Yin), welche den Körper von außen angreifen und schwächen können: Wind, Kälte, Feuchtigkeit, Trockenheit, Sommerhitze und Feuer. Dabei verstärkt Wind alle anderen Faktoren.
Wind ist die Mutter aller Krankheiten.
Kälte und Feuchtigkeit sind Yin-Pathogene, weil sie kühlen. Trockenheit, Sommerhitze und Feuer sind Yang-Pathogene, weil sie wärmen. Wind verstärkt beide.
Wenn zum Beispiel jemand ständig Wind-Kälte ausgesetzt ist, wird Kälte in den Körper eindringen und einerseits die Mitte und die Lunge schwächen, andererseits kann die Kälte direkt eine Stagnation, eine Blockade, verursachen, mit den Konsequenzen, die wir schon kennen: Umwandlung der Kälte in Hitze «durch Reibung», dadurch Trockenheit und Blutmangel, längerfristig Yin-Mangel und Blut-Stagnation. Die gleiche Kaskade wird losgetreten, wenn man regelmäßig kalt isst, also regelmäßig Rohes, kalte Milchprodukte und kalte Getränke zu sich nimmt.
Durch einen äußeren pathogenen Faktor kommt es gleichzeitig zu Fülle und Mangel!
Fülle entsteht durch das «Mehr» von außen und Mangel entsteht durch die Schwächung der Mitte, der Lunge, durch den Qi-raubenden Prozess der Umwandlung der «Blockade Kälte» in Hitze und den darauffolgenden Verschleiß von Blut und Yin.
Schleim und Blut-Stagnation sind sekundäre Fülle.
Schleim und Blut-Stagnation entstehen sekundär durch eine vorherige Verletzung, Schwächung oder Überhitzung. Beides bildet ein «Mehr» an Substanz, «Fülle», welche sekundär als Abfall, als «Schlacken», entsteht.
Hast du Schmerz, Schleim oder Blut-Stagnation, behandle das und vergiss den Rest!
Das sind die therapeutischen Prioritäten! Alle drei verursachen eine Stagnation, eine Blockade.
Gesundheit bedeutet, dass alle Substanzen des Körpers gut und frei fließen.
Erst dann kann ich aufbauen, erst dann gelangen all meine aufbauenden Mittel wie Nahrung und chinesische Kräuter zum Ort der Schwäche. Daraus können wir noch einen wichtigen Merksatz ableiten:
Achten Sie darauf, dass sich alles gut bewegt in Ihrem Leben: Körper, Geist, Seele.
Tägliche Bewegung, richtige Ernährung, tägliches Training des Denkens und damit des Gehirns, gute Gefühle in Beziehung und Alltag, und das alles mit Spaß, Freude und guten Gedanken für die Zukunft.
Therapeutische Prinzipien
Westliche Medizin behandelt das Endstadium eines Krankheitsprozesses.
Westliche Medizin behandelt den Krebs.
Westliche Krebsvorsorge bedeutet, den Krebs frühzeitig festzustellen. Westliche Krebsvorsorge ist eine Früherkennung. Die konventionelle Krebstherapie zielt darauf ab, den Krebs zu entfernen und zu zerstören, mit Operation, Chemotherapie und Bestrahlung.
Chinesische Medizin behandelt den Zustand des Patienten und berücksichtigt die gesamte Entstehungsgeschichte der Erkrankung.
Chinesische Medizin behandelt den Patienten.
Chinesische Krebsvorsorge bedeutet, die aktuelle Schwäche und die langbestehende Schwachstelle des Patienten festzustellen und mit Lebensführung und vor allem chinesischen Medikamenten alias Kräutern auszugleichen. Diese Schwäche erkennt man oft schon viele Jahre, bevor eine schwere Krankheit ausbricht.
Basis der chinesischen Krebstherapie ist die Krebsvermeidung, die Prävention!
Gleicht man die Schwachstelle konsequent aus und stärkt man die Schwäche, gelangt der Körper nie an den Punkt, an dem er die vorhandenen Schäden nicht mehr selbst reparieren kann. Chinesische Medizin agiert in diesem Sinne wie ein Kapitän auf einem Schiff, der von Anfang der Fahrt an ständig den Kurs korrigiert, um ja nie zu weit von der Ideallinie abzuweichen. Kleine feine Symptome wie regelmäßige Verkühlungen, Erschöpfung, Blähungen, Magenbeschwerden, Schlafstörung, regelmäßig auftretende Entzündungen, emotionale Probleme, Freudlosigkeit sind Wegweiser und leise Hilfeschreie des Körpers, um Sie auf den richtigen Weg hinzuweisen und wieder auf diesen zurückzubringen. Hören Sie den Körper und verstehen seine Sprache, können Sie wie der Kapitän gleich den Kurs korrigieren und das Symptom, der Wegweiser, verschwindet. Hören Sie nicht auf diese kleinen roten Lämpchen, die in Ihrem Körper immer wieder aufblinken, werden Sie immer weiter vom Kurs abkommen und irgendwann das Ziel «Gesundheit» nicht mehr erreichen können, und Krebs kann entstehen.
Ist Krebs einmal da, blicken wir nach vorne, nicht zurück, und machen ab jetzt alles richtig!
Wir brauchen keinen Schuldigen finden. Wir brauchen nicht zu hadern «Warum ich?!» Wir müssen nur konsequent handeln. Oft bringt uns der Umweg an ein neues Ziel ...
Frauen, die Krebs bekommen, ändern zu 80 Prozent ihr Leben radikal. Sie verstehen, dass eine Änderung ansteht, und zwar sofort.
Männer, die Krebs bekommen, stehen leider oft auf dem Standpunkt: «Was mich nicht umbringt, macht mich stärker!», und gute Vorsätze sind oft schnell vergessen. Nur etwa 10 Prozent der Männer ändern ihr Leben radikal.
Entweder steckt hinter dem Krebs eine Schwäche oder der Krebs verursacht diese selbst. Der Effekt ist Qi-Mangel. Meist braucht der Krebs ganz viel Qi und Blut, um sich selbst zu stärken, und das nimmt er sich einfach unkontrolliert und ohne Rücksicht auf seinen «Wirt».
Vielleicht stellen Sie sich die Krebszelle einmal anders vor. Eine Krebszelle ist eine körpereigene Zelle, die durch verschiedene Schäden Amok läuft und sich der Kontrolle des Körpers entzieht. Doch auch diese Zelle ist ein Lebewesen, welches einfach nur überleben möchte. Sie kann ja nichts für die Schäden, die ihr zugestoßen sind. Da ist entweder ein Fehlprogramm der Gene am Laufen, und dafür kann NIEMAND etwas, oder der Mensch hat mit seiner Lebensführung diese Notsituation mit Schwäche des Immunsystems hervorgerufen und nicht auf die Warnzeichen des Körpers gehört. Am wenigsten Schuld trägt die Zelle selbst.
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