Peter Middendorp - Du gehörst mir
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MANCHMAL, WENN WIR ALLEIN WAREN – ES GAB BEISPIELSWEISE AN EINEM ABEND EINE BÜRGERVERSAMMLUNG IN SACHEN ASYLBEWERBERHEIM – STELLTE ADA NACH DEN NACHRICHTEN IM VORBEIGEHEN EIN BIERCHEN VOR MICH HIN. Sie summte noch ein Weilchen in meinem Gesichtsfeld herum – verschob etwas auf der Fensterbank, entfernte ein abgestorbenes Blatt aus einer Zimmerpflanze – bevor sie sich neben mich auf die Couch setzte.
«Was hast du gemacht?», sagte sie. «Du bist noch völlig … Warte.» Sie feuchtete ihren Daumen mit der Zunge an und rieb mir konzentriert schielend einen Farbspritzer aus dem Gesicht. Die Ställe waren von innen wieder weiß. Es konnte kein Frühjahr geben, wenn der Winter noch an den Wänden pappte – das Meiste bekam man mit der Spritze weg, der Rest verschwand unter dem Farbroller.
«Na ja», sagte sie lachend und kopfschüttelnd, bevor sie sich an mich schmiegte, ihre Schulter unter meinen Arm drückte, «sagen wir mal, das nutzt sich wieder ab.»
«Manchmal denke ich noch daran», sagte sie kurz darauf. «De Tangelier, der erste Abend. Du nicht? Verrückt eigentlich, wie lange das schon wieder her ist. Wie lange her es schon wieder scheint. Fast ein halbes Leben, so fühlt es sich an – hat sich ja auch so viel verändert seit dieser Zeit.»
Ich sagte, es wäre nicht verrückt, an Dinge zu denken, das wäre es nie, das könnte es höchstens werden, wenn man die Gedanken zur Sprache brachte.
«Was dachtest du damals, als du mich sahst? Habe ich dir gleich gefallen?»
Es war keine unerwartete Frage, aber normalerweise redeten wir nicht so. Sie war in der Diskothek auf mich zugekommen und nicht umgekehrt. Bei der Tanzfläche hatten wir uns in dem jeweils anderen gesehen. Wir waren zwei intelligente Seelen, die wussten, was zum Verkauf stand, und die gemeinsam beschlossen hatten, ihr Geld in der Tasche zu behalten. Es gab keinen Grund, daraus im Nachhinein eine andere Geschichte zu machen.
«Ach, Tille», sagte sie lachend, so als würde ich sie hänseln. «Bitte, mach es mir nicht so schwer. Ich bin eine Frau. Frauen brauchen es ab und zu, etwas Liebes zu hören.»
«Ja», sagte ich. «Ja, nun ja.»
«Ja», sagte sie. «Was hast du gedacht, als du mich sahst? Das weißt du doch noch, oder?»
Ich schaute sie an. War sie schön, schön gewesen? Schön, das war ein leidiges Thema, nicht alles und jeder war so einfach mit Schönheit in Verbindung zu bringen. Teile konnten schön sein, Augen, Haare, Beine. Musik konnte schön sein, Mutter, die Musik hörte, Ave Maria, die ganze Atmosphäre dabei, die Ruhe im Haus. Suze war schön, bildschön, das Schönste, was ich mir vorstellen konnte. Immer wenn ich sie sah, war sie wieder genauso schön, jeden Tag, jeden Moment. Wenn man sich später wieder mal die Fotos anschaute, war sie immer noch sehr schön, jedoch war es schwieriger, sich in das Entzücken des Augenblicks zurückzuversetzen – als ob die Zeit ihre Schönheit mitgenommen hätte.
Ada legte mir ihre Hand auf die Brust. «Bitte», sagte sie, «hattest du keine Angst, mich zu bitten, mit dir auszugehen? Hattest du keine Angst, ich könnte dich abweisen?»
«Doch», sagte ich und gab ihr einen Kuss auf den Kopf.
Sie seufzte und hielt ein Weilchen still.
Vor dem Fenster hockten Stare mit verschlissenen Federn. Ich hatte Suze erzählt, dass Stare lange Reisen unternehmen müssen, um zu uns zu kommen, daher auch der Verschleiß an den Federn. Sehr lange Reisen. Genau wie Papa eine lange Reise hätte machen müssen, um zu ihr zu kommen. Zwar war er dabei die ganze Zeit an ein und demselben Ort geblieben, denn es war mehr eine innere Reise gewesen, aber das würde sie noch begreifen, später, wenn sie älter war.
Ich hatte ihr auch erklärt, dass Stare andere Vögel nachahmen. Sehr gut sogar – man hörte fast keinen Unterschied. Wenn man ihnen in den Wochen nach ihrem Eintreffen also genau zuhörte, verriet einem das, welchen Vögelchen die Stare unterwegs alles begegnet waren. Ich hatte mit ihr unter den Bäumen gestanden, einen Zeigefinger an die Lippen gelegt und geflüstert: «Jetzt muss Suze ganz still sein, mäuschenstill.»
«Es ist voll im Haus», sagte Ada.
Kurz darauf: «Etwas zu voll, finde ich manchmal.»
«Die Atmosphäre im Haus», sagte sie, «wird davon nicht besser. Ich meine, es wird nicht einmal mehr versucht, sich zu streiten. Dein Vater», sagte sie. «Hast du gesehen, dass er die Fernbedienung mitnimmt, wenn er nach oben geht?»
Das hatte ich, es war kein tröstliches Bild. Ein alter Mann, der sich Stufe um Stufe hinterrücks auf dem Hintern die Treppe hinaufschob, in der Faust eine Fernbedienung, auf dem Gesicht eine verbissene Grimasse.
Sie spielte mit den Knöpfen meines Shirts, einem grünen Poloshirt, etwas zu grün für meinen Geschmack. «Wäre es nicht viel natürlicher, wenn wir hier einfach zu viert wohnen könnten?», fragte sie. «Wenn wir einfach für uns wären, unsere eigene Familie?»
«Du weißt, was du dann zu hören bekommst», sagte ich.
Sie hob den Kopf. «Ich entkleide mich nicht früher, als bis ich zu Bette gehe!»
«Ja, ich entkleide mich nicht früher, als bis ich zu Bette gehe», sagte ich. In der Familie wurde dieser Spruch vom Vater an den Sohn weitergereicht, ich weiß nicht, seit wie vielen Generationen schon. Nicht den Hof konnten die Söhne nach einem halben Arbeitsleben auf demselben bekommen, sondern diesen Spruch. Opa hatte ihn auch gerufen. Bis ins Pflegeheim hatte er es gerufen, obwohl da schon alles auf Vaters Namen überschrieben war.
«Ich entkleide mich nicht früher, als bis ich zu Bette gehe?», sagte sie. «Sie werden doch wohl hoffentlich verstehen, dass wir wirklich nicht mehr so lange warten können.»
Ich legte meine Hand auf ihren Schenkel und zwickte sie leicht.
«Ach, Tille», sagte sie. Sie fasste meine Hand und führte sie mit an ihren warmen Hals. «Ich weiß, woran du denkst. Und du hast sogar recht. Wirklich. Das muss auch anders werden, das ist mir durchaus klar. Aber weißt du, ich halte es manchmal wirklich nicht mehr so richtig aus. Du bist immer draußen, aber ich habe diese Leute den ganzen Tag am Hals.»
Ich schaute sie an, sie hatte recht, aber was war zu tun? Man konnte meine Eltern nicht mit Gewalt vor die Tür setzen, das heißt, man konnte schon, aber dann gehörte einem der Laden immer noch nicht.
«Man sollte meinen», sagte sie, «dass es den Leuten gefallen würde, Großeltern zu sein. Dass sie den Kindern mal etwas Aufmerksamkeit zukommen ließen. Etwas Schönes mit ihnen unternähmen, mal auf sie aufpassten. Und wenn es nur deswegen wäre, um mir ab und zu etwas Arbeit abzunehmen.»
«Sie sind keine Kindernarren», sagte ich. «Kleine Kinder haben ihnen noch nie viel gesagt.»
«Alles wird irgendwann noch gut, echt», sagte sie. «Mit allem, mit uns. Wenn wir hier erst einmal allein sein könnten.»
Ada machte mich darauf aufmerksam, dass Vater schwächer wurde. Auf einem Bein habe er sich schon immer sehr behelfen müssen, sagte sie. «Ohne dich hätte er längst keinen Hof mehr.» Aber jetzt war der restliche Körper so alt geworden, dass man das, was er tat, eigentlich nicht mehr arbeiten nennen konnte. «Die Dieselrechnung», sagte sie mitunter, wenn sie ihn auf dem Traktor vorbeikommen sah, mehr Vergnügungsfahrer als Bauer, «dazu trägt er noch bei.»
Am Nachmittag waren wir mit dem Zaun beschäftigt gewesen. Ich setzte einen Pfahl mit der Spitze in ein Loch. Junge Frauen radelten vorbei, Jungen auch, Mädchen vom Asylbewerberheim. Ein Stück weiter, etwas höher im Land, kam der Pendlerverkehr aus der Stadt in Gang.
Vater stand zwei Meter von mir entfernt, verbissen, konzentriert vielleicht. Er hob den Hammer hoch, ließ ihn hinter seinem Kopf und Rücken nach unten sinken, unterschätzte jedoch dessen Gewicht und schwankte auf seinen ungleichen Beinen.
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