Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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»Uns bei­de?«

»Ja, dich und das Meer. Ihr bei­de müsst zu­sam­men auf ein Bild und eine Syn­the­se von dir und dem Meer, ver­stehst du?«

»Ja so«, be­merk­te Dora­li­ce, »ob du nicht ver­suchst, zu­erst das Meer zu ma­len. Du sag­test doch, dass du mich nicht ma­len kannst.«

Das är­ger­te Hans wie­der. »Ja dort, dort konn­te ich dich al­ler­dings nicht ma­len. Ich war be­rauscht von dir. Man muss doch sei­nem Mo­dell auch ei­ni­ger­ma­ßen ob­jek­tiv ge­gen­über­ste­hen.«

»Stehst du mir jetzt ob­jek­tiv ge­gen­über?« frag­te Dora­li­ce ver­wun­dert.

»Ja«, mein­te Hans, »es kommt we­nigs­tens all­mäh­lich und das ha­ben wir nö­tig, et­was Nüch­tern­heit, so eine selbst­ge­schaf­fe­ne Bür­ger­lich­keit, in die man sich fest ein­schließt. Du sprachst da vor­hin weg­wer­fend von Kar­tof­fel­sup­pe, ich möch­te sa­gen, kein Le­ben, auch das ideals­te, ist mög­lich, in dem es nicht ei­ni­ge Stun­den am Tage nach Kar­tof­fel­sup­pe riecht.« Er lach­te und sah Dora­li­ce tri­um­phie­rend an, stolz auf sei­ne Be­mer­kung.

Dora­li­ce seufz­te: »Uff, wenn man da nur at­men kann, ganz eng, fest ein­ge­sperrt und riecht nach Kar­tof­fel­sup­pe. Eine Welt, als ob Ag­nes sie ge­schaf­fen hät­te.«

»Bit­te«, sag­te Hans emp­find­lich, »wer da nicht at­men kann, darf hin­aus, wir sind freie Men­schen, dass wir uns selbst bin­den, ist un­se­re Frei­heit, aber kei­ner von uns ist ge­bun­den.«

Dora­li­ce zog die Au­gen­brau­en in die Höhe und sag­te ziem­lich schläf­rig: »Ach, las­sen wir doch die alte Frei­heit. Es ist ja ganz hübsch, wenn eine Tür im­mer of­fen steht, aber man braucht doch nicht be­stän­dig drauf hin­zu­wei­sen. Die Frei­heit wird dann fast eben­so lang­wei­lig wie das › te­nue ma chère ‹ 3dort, du weißt.«

Hans schau­te Dora­li­ce be­stürzt an. Er woll­te et­was sa­gen, ver­schluck­te es je­doch. Er er­hob sich und be­gann im Zim­mer auf- und ab­zu­ge­hen, er ging schnell, stapf­te stark mit sei­nen Filz­schu­hen auf den Bo­den. Dora­li­ce folg­te ihm neu­gie­rig mit den Bli­cken. Jetzt war er zor­nig, jetzt wür­de er lei­den­schaft­lich los­bre­chen, sie freu­te sich dar­auf, sie lieb­te es, wenn er die Wor­te so heiß her­vor­spru­del­te und ein Ge­sicht mach­te wie ein zor­ni­ger Kna­be. Das hat­te ihr an ihm ge­fal­len dort in der Welt der be­stän­di­gen Selbst­be­herr­schung. Aber es woll­te nicht kom­men, im­mer noch ging er schnell und schwei­gend in dem en­gen Raum um­her. Plötz­lich blieb er vor Dora­li­ce ste­hen, knie­te nie­der mit bei­den Kni­en hart auf den Bo­den schla­gend und leg­te sei­nen Kopf auf Dora­li­cens Knie und so be­gann er zu spre­chen lei­se und kla­gend: »Wie kannst du das sa­gen, ich … ich … ich wei­se auf die Tür hin. Aber wenn du zu die­ser Tür hin­aus­gingst, dann wäre es aus, dann hät­te nichts mehr einen Sinn, dann hät­te ich kei­nen Sinn, dann hät­te die gan­ze Welt kei­nen Sinn.«

Dora­li­ce strich mit der Hand ihm leicht über das krau­se Haar. »Nein, nein«, sag­te sie und das klang müde und mit­lei­dig zu­gleich, »zu­sam­men, wir blei­ben zu­sam­men, wir bei­de sind ja doch mit­ein­an­der ganz al­lein.«

Hans rich­te­te sich auf, er lach­te wie­der, zu­ver­sicht­lich und tri­um­phie­rend, in­dem er Dora­li­cens Arm fass­te und ihn schüt­tel­te: »Das will ich mei­nen und ich wer­de auch da­für sor­gen, dass nie­mand an dich her­an­kommt.« Dann nahm er ihre klei­ne Ge­stalt auf sei­ne Arme, wie man ein Kind nimmt, und trug sie in das Schlaf­zim­mer hin­über.

1 Be­rufs­be­zeich­nung; meist Haus­ge­hil­fin <<<

2 die­ses Kind <<<

3 mei­ne Lie­be <<<

Zweites Kapitel

Der Mor­gen däm­mer­te, als Dora­li­ce er­wach­te. So war es jetzt im­mer, wenn sie sich nie­der­leg­te, schlief sie schnell und tief ein, aber lan­ge vor Son­nen­auf­gang er­wach­te sie, und es war mit dem Schlaf zu Ende. Dann lag sie da, die Arme er­ho­ben, die Hän­de auf ih­rem Schei­tel ge­fal­tet, die Au­gen weit of­fen und schau­te der graublau­en Hel­lig­keit zu, wie sie durch die weiß- und rot­ge­streif­ten Gar­di­nen in das Zim­mer drang, den Wasch­tisch, die bei­den plum­pen Stüh­le, den großen gel­ben Holz­schrank aus der Däm­me­rung her­aus­schäl­te, das Zim­mer er­hell­te, ohne es zu be­le­ben, gleich­sam ohne es zu we­cken. Und die­ses Zim­mer, klein wie eine Schiffs­ka­bi­ne, er­schi­en Dora­li­ce als et­was ganz und gar nicht zu ihr Ge­hö­ri­ges. Sie lag da wohl in dem schma­len Bett un­ter der häss­li­chen rosa Kattun­de­cke, aber sie hat­te nicht die Emp­fin­dung, als sei die­ses die Wirk­lich­keit, wirk­lich für sie war noch die Welt des Traums, aus der sie eben em­portauch­te. Jede Nacht führ­te er sie in ihr frü­he­res Le­ben zu­rück, jede Nacht muss­te sie ihr frü­he­res Le­ben wei­ter le­ben. Am bes­ten war es noch, wenn sie sich in dem al­ten Hei­mats­hau­se ih­rer frü­hen Ju­gend dort in der klei­nen Pro­vinz­stadt be­fand. Ihre Mut­ter lag wie­der auf der Cou­chet­te, hat­te Mi­grä­ne und eine Kom­pres­se von Köl­ni­schem Was­ser auf der Stirn. Sie hör­te wie­der die kla­gen­de Stim­me: »Mein Kind, wenn du ver­hei­ra­tet sein wirst und ich nicht mehr sein wer­de, dann wirst du an das, was ich dir ge­sagt habe, oft zu­rück­den­ken.« Und die­ses Wort »wenn du ver­hei­ra­tet sein wirst«, das in den Ge­sprä­chen ih­rer Mut­ter im­mer wie­der­kehr­te, gab Dora­li­ce wie­der das an­ge­neh­me, ge­heim­nis­vol­le Er­war­tungs­ge­fühl. Drau­ßen der schat­ten­lo­se Gar­ten lag gelb vom Son­nen­schein da, die lan­gen Rei­hen der Jo­han­nis­beer­bü­sche, das Beet mit den Chrysan­the­men, die fast kei­ne Blät­ter und stark ge­schwol­le­ne bron­ze­far­be­ne Her­zen hat­ten. Auf der Gar­ten­bank schlum­mer­te Miss Plum­mers. Das gute alte Ge­sicht rö­te­te sich in der Mit­tags­hit­ze. Dora­li­ce ging un­ru­hig in Kies­we­gen auf und ab, das ein­tö­ni­ge som­mer­li­che Sur­ren um sie her kam ihr wie die Stim­me der Ein­sam­keit und der Er­eig­nis­lo­sig­keit vor. Aber ge­ra­de hier in dem al­ten Gar­ten fühl­te sie es stets am deut­lichs­ten, dass dort jen­seits des Gar­ten­zau­nes eine schö­ne Welt der Er­eig­nis­se auf sie war­te­te. Sie fühl­te es kör­per­lich als selt­sa­me Un­ru­he in ih­rem Blut, sie hör­te es fast, wie wir das Stim­men­ge­wirr ei­nes Fes­tes hö­ren, vor des­sen ver­schlos­se­nen Tü­ren wir ste­hen. Nun und dann war die­se Welt ge­kom­men, in Ge­stalt des Gra­fen Köh­ne-Jas­ky, des hüb­schen äl­te­ren Herrn, der so stark nach new mown hay roch, Dora­li­ce so ver­blüf­fen­de Kom­pli­men­te mach­te und so un­ter­hal­ten­de Ge­schich­ten er­zähl­te, in de­nen stets kost­ba­re Sa­chen und schö­ne Ge­gen­den vor­ka­men. Dass Dora­li­ce ei­nes Ta­ges ihr wei­ßes Kleid mit der rosa Schär­pe an­zog, dass ihre Mut­ter sie wei­nend um­arm­te und der klei­ne kohl­schwar­ze Schnurr­bart des Gra­fen sich in ei­nem Kus­se auf ihre Stirn drück­te, war et­was, das selbst­ver­ständ­lich not­wen­dig war, et­was, auf das Mut­ter und Toch­ter ihr bis­he­ri­ges Le­ben über ge­war­tet zu ha­ben schie­nen.

Am häu­figs­ten aber be­fand Dora­li­ce sich im Traum in dem großen Sa­lon der Dresd­ner Ge­sandt­schaft. Im­mer lag dann ein win­ter­li­ches Nach­mit­tags­licht auf dem blan­ken Par­kett. In den sü­ßen Duft der Hya­zin­then, die in den Fens­tern stan­den, misch­ten die großen Öl­bil­der an der Wand einen leich­ten Ter­pen­tin­ge­ruch. Von der an­de­ren Sei­te des Saals kam ihr Ge­mahl ihr ent­ge­gen, sehr schlank in sei­nen schwar­zen Rock ge­knüpft, die Bart­kom­mas auf der Ober­lip­pe hin­auf­ge­stri­chen. Ein we­nig zu zier­lich aber hübsch sah er aus, wie er so auf sie zu­kam, die glat­te wei­ße Stirn, die re­gel­mä­ßi­ge Nase, die lan­gen Au­gen­wim­pern. Al­lein der Traum spiel­te ein selt­sa­mes Spiel, je nä­her der Graf kam, umso äl­ter wur­de dies Ge­sicht, es welk­te, es ver­wit­ter­te zu­se­hends. Er leg­te den Arm um Dora­li­cens Tail­le, nahm ihre Hand und küss­te sie. »Schar­mant, schar­mant«, sag­te er, »wie­der eine rei­zen­de Auf­merk­sam­keit. Wir ha­ben un­se­re Aus­fahrt auf­ge­ge­ben, weil wir wuss­ten, dass der Ge­mahl heut nach­mit­tag ein Stünd­chen frei hat. Da wol­len wir ihm Ge­sell­schaft leis­ten und ihm selbst den Tee ma­chen. Gute Ehe­frau­en habe ich schon ge­nug ge­se­hen, Gott sei Dank, es gibt noch wel­che, aber ma pe­ti­te com­tes­se ist eine raf­fi­nier­te Künst­le­rin in Ehe­de­li­ka­tes­sen.« Dora­li­ce schwieg und press­te ihre Lip­pen fest auf­ein­an­der und hat­te das un­an­ge­nehm be­en­gen­de Ge­fühl, er­zo­gen zu wer­den. Na­tür­lich hat­te sie aus­fah­ren wol­len, na­tür­lich hat­te sie gar nicht ge­wusst, dass der Ge­mahl heu­te eine Stun­de frei hat­te und hat­te auch gar nicht die Ab­sicht ge­habt, ihm Ge­sell­schaft zu leis­ten. Al­lein das war sei­ne Er­zie­hungs­me­tho­de, er tat, als sei Dora­li­ce so, wie er sie woll­te. Er lob­te sie be­stän­dig für das, was er doch erst in sie hin­ein­le­gen woll­te, er zwang ihr gleich­sam eine Dora­li­ce nach sei­nem Sin­ne auf, in­dem er tat, als sei sie schon da. Hat­te sich Dora­li­ce in ei­ner Ge­sell­schaft mit ei­nem jun­gen Herrn zu gut und zu lus­tig un­ter­hal­ten, dann hieß es: »Wir sind ein we­nig viel­ver­lan­gend, ein we­nig sen­si­bel, man kann sich die Men­schen nicht im­mer aus­su­chen; aber du hast ja recht, der jun­ge Mann hat nicht ein­wand­freie Ma­nie­ren, aber so­viel es geht, wol­len wir ihn fern­hal­ten.« Oder Dora­li­ce hat­te im Thea­ter bei ei­nem Stück, das dem Gra­fen miss­fiel, zu viel und zu kind­lich ge­lacht, dann be­merk­te er beim Nach­hau­se­fah­ren: »Wir sind ein we­nig ver­stimmt: scho­kiert, wir sind ein we­nig zu streng, aber tut nichts, du hast ganz recht, es war ein Feh­ler von mir, dich in die­ses Stück zu brin­gen. Ich hät­te ma pe­ti­te com­tes­se bes­ser ken­nen sol­len, ver­gib die­ses Mal.« Und so war es in al­len Din­gen, die­se ihr auf­ge­zwun­ge­ne frem­de Dora­li­ce ty­ran­ni­sier­te sie, schüch­ter­te sie ein, be­eng­te sie wie ein Kleid, das nicht für sie ge­macht war. Was half es, dass das Le­ben um sie her oft hübsch und bunt war, dass die schö­ne Grä­fin Jas­ky ge­fei­ert wur­de, es war ja nicht sie, die das al­les ge­nie­ßen durf­te, es war stets die­se un­an­ge­neh­me pe­ti­te com­tes­se , die so sen­si­bel und so re­ser­viert war und ih­rem Ge­mahl ge­gen­über im­mer recht hat­te. Wie eine un­er­bitt­li­che Gou­ver­nan­te be­glei­te­te sie sie und ver­lei­de­te ihr al­les.

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