Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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»Set­zen Sie sich, Ma­de­moi­sel­le.« In Fräu­lein Schanks Mun­de klang das hüb­sche Wort Ma­de­moi­sel­le wie ein Schimpf­na­me. Ma­de­moi­sel­le setz­te sich auch; sie setz­te sich aber, weil sie es woll­te, nicht weil Fräu­lein Schank es be­fahl, das sah man ihr an.

Fräu­lein Schank beug­te sich über ihr No­tiz­buch von häss­lich grau­er Far­be, eine un­er­bitt­li­che Si­byl­le mit brau­nen Ban­deaux, und ließ sich von dem win­zi­gen Schick­sals­bu­che das Schick­sal ei­nes ar­men Mäd­chens dik­tie­ren. »Rosa!« ver­setz­te sie end­lich, »sag du ein­mal her.« Rosa er­hob sich ein we­nig ver­wirrt, doch ge­wann sie bald ihre Fas­sung wie­der und mach­te ein sehr hoch­mü­ti­ges Ge­sicht, ein si­che­res Zei­chen, dass sie sich in der­sel­ben Lage wie ihre Freun­din be­fand. Sie be­gann: »Un rat…« Wei­ter je­doch konn­te oder woll­te sie nichts sa­gen. Fräu­lein Schank war­te­te eine Wei­le, dann sag­te sie be­trübt: »Also wie­der nichts! Setz dich.« Rosa setz­te sich. Tie­fes Schwei­gen. Fräu­lein Schank blät­ter­te in ih­rem Büch­lein, Rosa blick­te vor sich nie­der, als wäre nichts vor­ge­fal­len.

»Wirk­lich Ma­de­moi­sel­le!« Rosa fuhr auf. Fräu­lein Schank hat­te ihr Büch­lein bei­sei­te ge­wor­fen und blick­te Rosa gif­tig an. »Wirk­lich Ma­de­moi­sel­le, es ist zu­viel von Ih­nen ver­langt, dass Sie Fran­zö­sisch oder über­haupt et­was ler­nen sol­len! Wozu auch? Für solch ein vor­neh­mes Fräu­lein ist es ge­nug, den gan­zen Tag um­her­zu­lau­fen und sich be­wun­dern zu las­sen. Das Ler­nen ha­ben Sie ja nicht nö­tig. Wenn man eine so si­che­re Zu­kunft hat, wozu denn? Ler­nen mag gut sein für ein ar­mes Mäd­chen, das ihr Brot selbst wird er­wer­ben müs­sen. Ja! Und das sei­nen ers­ten Un­ter­richt aus Barm­her­zig­keit von – von eben barm­her­zi­gen Leu­ten emp­fan­gen hat, und das nur hal­b­es Schul­geld zahlt. Nein, Ma­de­moi­sel­le, Sie brau­chen das nicht; Sie nicht. Gott be­wah­re.« Fräu­lein Schanks Stim­me hat­te die höchs­te Note er­reicht, dar­um ent­stand eine Pau­se; aber bald stieg neue Ent­rüs­tung in ihr auf. »Ich ver­ste­he dich nicht, lie­be Rosa. Mir kann’s ja gleich­gül­tig sein. Nur bin ich neu­gie­rig – was – was dar­aus wer­den soll. Ma­ri­an­ne Schulz, sa­gen Sie her.« Ma­ri­an­ne Schulz hat­te ro­tes Haar, vie­le Som­mer­spros­sen im Ge­sicht und hat­te die Fa­bel ge­lernt.

Rosa senk­te den Kopf tief auf den Tisch nie­der und er­rö­te­te bis in die blon­den Löck­chen über die Stirn hin­ein; an ih­ren Wim­pern hin­gen di­cke Trä­nen. Sie wein­te und schäm­te sich ih­rer Trä­nen. Ihr lei­den­schaft­li­ches Kin­der­herz beb­te vor ohn­mäch­ti­gem Zorn ge­gen die­se alte Leh­re­rin, die sie ge­de­mü­tigt, sie als un­wis­sen­des, ar­mes, ver­ächt­li­ches Ge­schöpf hin­ge­stellt hat­te. Nie war ihr Le­ben ihr fa­den­schei­ni­ger, aus­sichts­lo­ser er­schie­nen als jetzt. Sie war und blieb Rosa Herz, die Toch­ter des Bal­let­tän­zers, die nur hal­b­es Schul­geld zahl­te, zwei Klei­der be­saß und fran­zö­si­sche Gram­ma­tik ler­nen muss­te, um sie viel­leicht einst selbst zu leh­ren, hier in dem dump­fen Ge­mach, von dem­sel­ben schä­bi­gen Ka­the­der aus, auf dem Fräu­lein Schank alt und häss­lich saß, bis sie selbst alt und häss­lich ge­wor­den sein wür­de und Kon­rad Lurch ge­hei­ra­tet hät­te, der sie lieb­te.

Uner­träg­li­che Hit­ze wal­te­te im Ge­mach. Das Son­nen­licht fiel blen­dend auf die nack­ten Wän­de und be­schi­en grell die lan­gen Rei­hen wei­ßer Hals­krau­sen, glatt­ge­schei­tel­ter Mäd­chen­köp­fe und all die jun­gen, ru­hi­gen Ge­sich­ter. Es leg­te sich warm über die ro­si­gen Schlä­fen und wei­ßen Stir­nen, in die kein Fält­chen, kein Schat­ten die Spur ei­ner Ge­schich­te ge­schrie­ben hat­te.

Es sprüh­te in den kla­ren, stil­len Au­gen und durch­leuch­te­te sie, dass man auf ih­ren Grund die sorg­lo­sen Kin­der­see­len zu er­bli­cken ver­mein­te – wie eine nichts­sa­gen­de klei­ne Ara­bes­ke auf dem Grund ei­ner Schüs­sel voll kla­ren Was­sers. Fräu­lein Schank do­zier­te mit ein­tö­ni­ger, sin­gen­der Stim­me die Leh­ren der fran­zö­si­schen Gram­ma­tik, und die erns­ten, fried­li­chen Mäd­chen­ge­sich­ter schau­ten zu ihr auf, als hät­ten sie nie et­was Wich­ti­ge­res und Auf­re­gen­de­res ver­nom­men als, dass das Ad­jek­ti­vum vor dem Wor­te gens in weib­li­cher, nach dem­sel­ben in männ­li­cher Form ge­braucht wer­de. Rosa saß noch im­mer über den Tisch ge­beugt da. Die Trä­nen wa­ren fort und die Wan­gen jetzt blass. Oh, sie litt! Sie woll­te nicht län­ger ver­ach­tet, lä­cher­lich und un­glück­lich sein! Sie woll­te flie­hen oder ster­ben – oder – sie wuss­te es nicht, aber au­ßer Fräu­lein Schank, der Schul­stu­be und Noël muss­te – muss­te es doch noch et­was ge­ben! Die gan­ze Leih­bi­blio­thek konn­te doch nicht lü­gen! Ganz ge­wiss woll­te sie mit Her­weg heu­te abend zu­sam­men­tref­fen, und sie woll­te ihm er­lau­ben, sie auf den Mund zu küs­sen, nur weil Fräu­lein Schank das miss­bil­li­gen wür­de. Was ging sie aber die alte Dame an?

So­bald die Stun­de zu Ende war, eil­te Rosa ins Freie. Has­tig schritt sie die Gas­se hin­ab, den Kopf ge­senkt, die Hän­de hin­ter dem Rücken zu­sam­men­ge­fasst wie ein al­ter, sin­nen­der Herr. Auf dem Pfad, der bergab in den Stadt­gar­ten führ­te, be­gann sie zu lau­fen, so dass der Hut ihr in den Na­cken fiel und die Zöp­fe ihr den Rücken peitsch­ten. In der Nähe der Lau­be hielt sie still. Wa­rum eil­te sie so? Vom Lauf au­ßer Atem ge­bracht, leg­te sie die Hän­de auf die Brust. Wa­rum die Auf­re­gung? Die Schank hat­te ge­zankt, weil sie die Fa­bel nicht ge­lernt hat­te. Sie woll­te sich nichts dar­aus ma­chen, es war nicht das ers­te Mal. Sie rück­te den Hut zu­recht, fuhr sich mit der Hand über die Au­gen. Was küm­mer­te sie das klein­li­che Elend der Schul­stu­be?

Al­ler­ort – auf den Ra­sen­plät­zen und Kies­we­gen – brann­ten Licht­flo­cken und klei­ne Fun­ken; sie zit­ter­ten sach­te, wie schläf­rig blin­zeln­de Au­gen. Die Lau­be stand auf ei­ner An­hö­he, von gol­de­nem Licht um­flu­tet, und mit den in­ein­an­der­ge­bo­ge­nen knor­ri­gen Äs­ten, mit den re­gungs­lo­sen, stau­bi­gen Blät­tern glich sie ei­nem al­ten Mö­bel, das man aus der Rum­pel­kam­mer in den Mit­tags­son­nen­schein ge­rückt hat. Her­weg saß be­reits auf der Bank und wieg­te sei­nen Hut zwi­schen den Bei­nen hin und her. Eine leich­te Be­fan­gen­heit er­fass­te Rosa, da sie ihn er­blick­te. Wie soll­te sie es ihm sa­gen? Wür­de er nicht stau­nen? Lang­sam ging sie auf ihn zu. Her­weg lä­chel­te ihr ent­ge­gen:

»Sie se­hen, Rosa, heu­te bin ich der ers­te«, mein­te er.

»Ja – ich konn­te nicht frü­her.« – Rosa blieb vor Her­weg ste­hen und strich sich das Haar an den Schlä­fen glatt.

»Ha, ha – die Alte?« frag­te er.

Rosa nick­te. Her­weg sah sie prü­fend an: »Ja, ja, die Alte, die hat schar­fe Au­gen. Aber warum set­zen Sie sich nicht?« Rosa setz­te sich auf die Bank. »Ich habe heu­te den Di­rek­tor gut an­ge­führt«, fuhr Her­weg fort, Rosa aber un­ter­brach ihn: »Was un­ter­neh­men Sie heu­te abend?« –

»Nichts Be­son­de­res. Ich weiß nicht. Vi­el­leicht kommt eine klei­ne Knei­pe­rei zu­stan­de.«

»Ach so, das ist dann et­was an­de­res.«

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