Dankmar H. Isleib - Das Sprechen der Wände

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Der Autor, Ein Ex-Rockmusiker und Journalist, erzählt aus seinem Leben in Deutschland Ost und Deutschland West. 1.000 Tage verbrachte er als politischer Häftling in Zuchthäusern des Staatssicherheitsdienstes der DDR, bevor er im Sommer 1976 von der Bundesrepublik freigekauft wurde.
456 Tage davon saß Isleib unter verstörenden, zerstörenden Bedingungen in Einzelhaft. Der Staatssicherheitsdienst verfolgte den Autor auch dann noch, als er bereits im Westen angekommen war, denn die Stasi war und ist überall …
DAS SPRECHEN DER WÄNDE ist heute 2020 aktueller denn je, 30 Jahre nach der Wiedervereinigung.

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Ich bin abwesend. Mein Blick durchdringt Lena und dennoch bin ich bei ihr. Intensiv. Das spürt sie. In meiner viel zu engen Jeans regt sich was.

Lena und die sieben Schönen.

Kann ihn nicht mal zurecht schieben. Keine Taschen.

Das Essen kommt. Rotkohl, der stark duftet. Nach Nelken, Zwiebeln, Äpfeln und Essig. Bratkartoffeln und kleine Fleischstückchen. Wie soll das heißen? Egal. Riecht gut. Kräftig und frisch. Wie Lena.

»Die Dunkelrote am Nebentisch, siehst du? Die lässt jeden ran«, murmelt Lena zwischen zwei Bissen. Mit einer feinen Spur von Geifer in der Stimme. »Die kenne ich. Ekelhaft. Findest du nicht auch? Irgendwie sieht man der das an, findest du nicht?«, wiederholt sie sich. »Sag schon!«

Bisschen Neid dabei. Bist selber nicht gerade von Pappe, meine Liebe! Was weiß ich schon von dir! Will auch nicht mehr wissen. Frauen. Das schönste Rätsel der Natur. Geliebt, gehasst. Gebraucht, missbraucht. Bewundert, benutzt, verachtet. Auf Händen getragen. Gierig und geil; leidvoll und langweilig. Häuslich und strebsam. Elegant. Scharf auf was, wen? Weiber …

Das musste ja kommen. Scheißladen, elender.

Ein Haarbüschel. Blond.

In den Bratkartoffeln! Ist wohl auch gerade „in“. Nicht bei mir. Ich spüre Hitze in mein Gesicht ziehen. Einfach so. Es reicht mir. Nun fange ich an zu brüllen. Alle sehen zu unserem Tisch. Ist viel los heute. Das Theater lohnt sich. Will aber kein Theater. Will nur vernünftiges Essen.

Lena, peinlich berührt, denn man kennt sie in ihrem In-Laden, wird ebenfalls purpurrot. Ich stehe längst auf meinem Gartenstuhl, halte Haarbüschel und Teller wie eine Trophäe hoch und schmeiße alles genüsslich auf den großen, eisenbeschlagenen Tisch. Ohne Tischdecke.

Wir gehen. Eisern umfasse ich Lenas Arm. Zahlen kann, wer will. Ich nicht!

Lena ist ganz still. Die Augen gesenkt. Sie schämt sich. Geht doch so gern hierher.

Im Nu sind wir am Buchberg, schon mitten im Wald. Wir haben noch immer kein Wort miteinander gewechselt. Sie trottet flinken Schrittes hinter mir her. Es ist nass, kalt und feucht. Und Spannung zwischen uns beiden. Ein eigenartiger Abend. Ich höre Lenas schnellen Atem und will ihre Hand fassen. Sie zieht sie mit einer knappen Bewegung weg. Musste ich wissen.

In den letzten Wochen ist vieles zwischen uns anders geworden. Die Spannung wuchs mit jedem Tag. Ich war nervös, überarbeitet. Doch wir waren viel zusammen. Öfter als sonst. Fast jede Nacht. Nachmittags, so gegen vier, da begann schon das schwer zu definierende Kribbeln. Jeden Tag. Meist hatte sie nur noch ein weißes Oberhemd an. Viel zu groß. Vom Vater. Und nichts weiter. Und sie roch so herrlich frisch. Wasser und Spuren von Seife. Scheu die ersten Berührungen. Das war so. Immer. Und Verlangen. Wahnsinniges Verlangen. Dabei hatte sie ständig Angst. Aus der Wohnung gab es kein Entrinnen ...

Frisches Wasser. Es fließt neben uns. Warum habe ich den Bach früher nie bemerkt? Wo waren meine Gedanken? Oder gehen wir heute einen anderen Weg? Er ist sehr schmal. Tannennadeln machen ihn weich, leise und glatt. Glatt. Grüne Frische. Die Nadeln duften. Ebenso frisch wie Lena. Nur anders. Erdiger.

Lena geht jetzt vor mir. Ich sollte sie von hinten nehmen. Schwein! Immer nur daran zu denken. Bei ihr kann ich nicht anders. Soll ich lügen? Mich belügen? Außerdem ist es meine Lieblingsstellung. Der weiche, gerade Rücken, die vollendete Taille, ihr gottverdammt herrlicher, wollüstiger Arsch. Weiß sie das eigentlich?

Hohe Tannen, weit gefächert, majestätisch und doch düster. Der steile Hang, links, kommt mir unbezwingbar vor. Zur Rechten wird der Bach immer breiter. Er ist in merkwürdig rostroten, erdig schimmernden Stein gehüllt. Der Bach. Mein Herz schlägt unregelmäßig.

Es schmerzt. Feuchtigkeit, Kälte, Unwohlsein.

Das Rauschen des Baches nimmt zu. Ich bekomme Angst vor den glitschigen, rostroten Wänden. Sie werden immer höher, türmen sich vor mir auf. Ich bin schon unter ihnen. Jetzt umzingeln sie mich. Und Lena. Glasklares, eiskaltes Wasser. Die Luft riecht nach Moder und Harz. Wo ist Lena?! Wo sind die Bäume? Hinter mir fällt der Weg ganz plötzlich ins Bodenlose ab. Nur nicht nach rechts schauen.

Wo ist denn nur Lena geblieben!? Dunkelheit. Woher kommt die enorme Dunkelheit. Stille. Habe ich sie verloren?

Umkehren. Suchen. Sofort! Außerdem ist es schon spät. Es ist wahnsinnig dunkel, tiefschwarz. Ich muss umkehren. Ich muss Lena suchen. Jetzt ist der Bach plötzlich wieder vor mir. Breit und wild. Kein Bach mehr, ein Fluss, ein reißender Strom. Ein Schlund. Wasser. Massen. Bedrücken. Kennt Lena eine Abkürzung? Das Wasser brüllt. Sie kann mich nicht hören. So ruf doch! Warum ruft sie nicht. Ich mache mir Sorgen. Brülle ich? Sorgen. Wie konnte das nur passieren?

Der Weg wird jetzt immer schmaler. Es bleiben die dunkelroten, glitschigen Wände. Und die Dunkelheit. Jetzt muss ich irgendwie da rüber springen. Unangenehm. Es gelingt mir. Doch mein Sprung führt direkt in eine Höhle. Konnte man nicht sehen. Oder ist das ein anderer Berg? Auch hier ist alles glitschig, nass und kalt. Schwarzgrau. Ich laufe schneller, komme ins Stolpern. ES lässt mich nicht mehr los.

Wo bin ich?

Umdrehen.

Los, dreh dich um!

Kehr einfach um!

Ganz matt erkenne ich hinter mir ein überdimensionales, graues Pferd. Es frisst Heu und lächelt mich dabei ganz ruhig an.

Steinernes Pferd. Heu.

Direkt vor mir erscheint ein stahlblauer Altar. Dunkelblaues, nasses, glänzendes, schweres Licht. Kalt. Eine eiserne Brüstung. Auf der Brüstung stehen zwei äußerst grazile Rehe. Wunderschön. Sie stehen sich gegenüber und blicken anmutig zu mir herab. Auch sie sind aus Stein. Warmes Grau und glatt, jedoch nicht unsympathisch. Ich möchte zu ihnen hinlaufen. Ob sie mir etwas sagen wollen?

Ein fürchterlich schmerzender Ton. Wie das vielfach verstärkte Singen einer Kreissäge mit tausendfachem Echo. Ein weißer, greller Lichtstrahl. Alles funkelt für den Bruchteil einer Sekunde wie hundert Millionen Diamanten. Ich stehe gebannt, muss einfach hinschauen. Das große, graue Pferd schmilzt dahin, kaut dabei. Und lächelt. Der Kopf wird immer schlanker, ganz oval, keine Augen mehr, löst sich in Nichts auf. Ich bin geblendet, will mich abwenden, kann mich jedoch um keinen Millimeter bewegen. Jetzt nimmt das glitschige Nichts wieder Formen an. Ich höre eine warme, beruhigende Stimme, die ich zu kennen scheine:

»Ich bin es doch, deine Lena! Komm zu mir und schenk mir deinen warmen Samen.«

Aus dem Pferd ist jetzt ein schön geformter, strahlender, von silbernen Lichtern eingerahmter Körper aus Alabaster geworden.

Lena.

Aber das Gesicht. Wo ist ihr Gesicht? Ich kann es nicht erkennen. Ich kann Lena nicht erkennen. Glitschiges, ovales, ekelhaftes, graues Etwas. Entsetzen. Doch. Doch, es ist Lena! Nur ihr langes Haar fehlt. Schweißgebadet, frierend und mit bleiernen Füßen stehe ich da. Mein Glied ist nicht steif, aber ich spüre ein wunderbares, unbeschreibliches Prickeln. Gleich ist es soweit. Die Gestalt kommt auf mich zu. Mit breiiger, hauchender Stimme höre ich im Hintergrund die Rehe. Sie wollen mir etwas ins Ohr flüstern:

»Hab keine Angst. Wir zeigen dir den Weg!«

Ich kann mich losreißen, beginne wie wild zu rennen. Einfach los, egal wohin. Nur weg.

Nur weg!

Schade, der Mädchenkörper ist verschwunden. Das große, graue Steinpferd steht wieder da und frisst Heu.

Und lächelt.

Irgendetwas zieht mich in die Tiefe. Rostrote Wände, kaltes Wasser, Tannennadeln, reißender Fluss, ein Kraftwerk. Schwarzgraue Höhle, glitschige Wände. Lena. Das Pferd. Rehe. Rostrote Wände. Ekel.

Es ist dunkel und still um mich herum. Nur die losen Holzbretter in meinem zu kurzen, zu schmalen Bett knarren. Ich friere, bin durchgeschwitzt. Es ist kalter Schweiß.

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