Frank Witzel - Bluemoon Baby

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Frank Witzels rasanter Roman erzählt aus dem Leben ganz unterschiedlicher Menschen während eines langen Wochenendes; wie es war, wie es ist, wie es hätte sein können: die Geschichte des Gymnasiallehrers Hugo Rhäs oder der Professorin für Gender Studies Sabine Rikke; die der alternden Schlagersänger Tamara Tajenka und Bodo Silber; des Gratful-Dead-Fans Abbie Kofflager oder des Psychiaters Rubinblad und anderer in Deutschland, den USA und Kenia. Begegnen sie sich zufällig oder ist doch alles vom CIA arrangiert? Sind Paranoia und «Lethephobie» gerechtfertigt, wird Wirklichkeit konstruiert oder suggeriert? Ein ebenso intelligenter wie satirisch-komischer Roman, der den Leser den Boden unter den Füßen verlieren läßt.
Frank Witzel ist der Gewinner des Deutschen Buchpreises 2015 mit dem Titel «Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969».

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Draußen hielt er kurz hinter dem Europadenkmal an, schraubte die Flasche auf und nahm einen tiefen Schluck. Dann einen zweiten. Aus dem Kiosk kam ein dumpfes Poltern. Kalle schraubte die Flasche wieder zu und rannte jetzt über die Wiese, dann den kleinen Kiesweg hoch zum Ausgang und dort über die Straße, wo gerade eine Straßenbahn hielt, die ihn fast bis zur Papierfabrik brachte.

14

Klara Rhäs, geborene Sammel, geschiedene Howardt, war im April 1944 im Kreiskrankenhaus innerhalb ihrer Untersuchung zur Gebärbefähigung nicht nur verschiedentlich vermessen, sondern auch fotografiert worden. Und es waren diese Fotos, die ihr ein unangenehmes Gefühl verursachten. Nicht, daß die Vermessungen angenehm gewesen wären. Das kalte Maßband auf ihrem Bauch und zwischen ihren Beinen verursachte einen Schwindel, wie sie ihn nur einmal bei einer Bergwanderung in großer Kälte verspürt hatte. Der Atem war ihr für einen Moment weggeblieben und stattdessen war ihr die klare Bergluft, ohne daß ihre Lungen etwas dazu getan hätten, in den Brustkorb geströmt. Ungeatmet hineingeströmt, um ungeatmet wieder hinauszuströmen. Nicht sie hatte die Luft gebraucht, benutzt, über die Bronchien in ihre Lungen gesogen und ihrem Blut Sauerstoff zugeführt, sondern die Luft war in sie gedrungen, wie in eine vom Ruß verkohlte Höhle, um nachzusehen, ob sich da vielleicht etwas befand. Wäre Klara Rhäs religiöser gewesen, sie hätte diese klare Bergluft als ein Licht empfunden, das in sie gefahren war, um ihr den Weg zu weisen, von dem sie im Begriff war abzukommen. Stattdessen sackte sie nach hinten und riß sich die Hand an einem tiefhängenden Tannenzweig auf. Die jungen Burschen, mit denen sie unterwegs war, kamen zurückgelaufen. Aus einer kleinen Wunde zwischen Handschuh und Armbündchen tropfte etwas Blut. Aber Klara lachte, weil sie wieder atmen konnte.

Auf dem Untersuchungsstuhl, der ihre Beine weit auseinanderspreizte, hielt sie selbst die Luft an, um dem fremden Ersticken zuvorzukommen. Glücklicherweise gelang ihr das auch. Die Messungen dauerten eine gute Viertelstunde. Dann bat der junge Arzt in Uniform, sie möge doch ihre Schuhe anziehen. Sie verstand nicht recht und wollte sich ganz ankleiden. Doch er wies sie ausdrücklich darauf hin, daß die Schuhe vollkommen ausreichend seien. Während sie dies tat, rückte er einen Wandschirm zur Seite. Dahinter stand auf einem schweren Stativ eine Kamera. Links und rechts waren zwei Blitzlichter angebracht. Klara Sammel stand nun bis auf ein schon fadenscheiniges Hemdchen, das gerade ihren Busen bedeckte und nicht einmal bis zum Nabel reichte, nackt und in Schuhen neben dem Untersuchungsstuhl. Der Arzt bat sie nun in die Mitte des Raums vor die Kamera und ließ sie allerlei verschiedene Posen einnehmen, um die Ausformung ihres Beckens hinreichend dokumentieren zu können. Insgesamt machte er nicht mehr als sechs, vielleicht sieben Aufnahmen. Der Grund dafür lag jedoch nicht etwa an einer während seines Tuns aufkeimenden Zurückhaltung, sondern allein an dem zur damaligen Zeit äußerst spärlich vorhandenen Filmmaterial.

Um diese und andere Aufnahmen von jungen Frauen zu machen, hatten die Beteiligten einen ganzen Aufklärungsflug sozusagen „leer fliegen“ lassen müssen und sogar gehofft, daß das Flugzeug ein Opfer der feindlichen Abwehr werden würde, um diese ungeheure Manipulation zu vertuschen. Doch wie es eben so geht: Maschine, Besatzung und Ausrüstung waren unversehrt zurückgekommen. Zwar hatte es einige Nachforschungen gegeben, aber so etwas konnte, gerade in den chaotischen letzten Kriegsjahren, durchaus mal passieren. Und die Mitglieder der Untersuchungskommission hingen selbst mit drin.

So war nach einer weiteren Viertelstunde alles vorbei. Klara Sammel durfte sich anziehen und draußen Platz nehmen. Auf derselben Bank, auf der sie wenige Jahre später mit ihrem ersten Mann sitzen und auf die Mitteilung der amerikanischen Militärärzte warten würde, die besagte, daß man ihr Kind nicht hatte retten können.

15

Die nackten Zeugen von Armageddon, die sich immer noch im Hinterland von Wisconsin in ihrer Farm verschanzt hielten, waren von ungetrübter Stimmung und bei bester Laune. Gerade näherte sich der siebte Tag der Belagerung durch die Bundesbehörden seinem Ende, und noch hatten sie Nahrungsmittel und Wasser in Überfluß. In den Zeitungen erschienen Bleistiftzeichnungen, auf denen Illustratoren versuchten, mit Hilfe der Informationen des selbstverständlich ahnungslosen Hausbesitzers ein Bild vom Innenleben der Farm zu geben.

Es ging das Gerücht, die Sekte werde von drei weisen Männern mit den Namen Arnon, Arod und Arioch geführt. Auf den Kreideskizzen routinierter Gerichtszeichner sah man sie alle drei mit ununterscheidbar langen Bärten und wallendem Haar auf einem Podest stehen, das sich angeblich im nach hinten gelegenen Versammlungsraum der Farm befand und nach neusten Gesichtspunkten der Bühnentechnik ausgestattet sein sollte. Mit Hilfe von Scheinwerfern, Trockeneis und Theaternebel konnten sie so den zu ihren Füßen gescharten Anhängern noch eindringlicher ihre flammenden Durchhalteparolen predigen.

In Fernsehprogrammen wurden ähnliche Szenen mit der Kennzeichnung „Reenactment“ nachgespielt. Dazwischen zeigte man Archivmaterial, bestehend aus Berichten über andere Sekten und Religionsgemeinschaften. Leser und Zuschauer waren so schon bald tief in eine phantastische Welt eingetaucht, die sich irgendwo zwischen Quo Vadis, Twilight Zone und einem ZZ-Top-Videoclip befand, und damit natürlich ganz hoch in der Publikumsgunst stand.

Schließlich stellte sich auch den Fernsehanstalten nicht länger die Frage nach dem Wahrheitsgehalt der von ihnen in Bilder übertragenen Vermutungen. Entscheidend war allein, daß genügend Sendezeit aus dem spärlichen Material herausgepreßt werden konnte. Den Polizeibehörden war das alles nur recht. Mit dem Dreigespann Arnon, Arod und Arioch, das schon bald den Wiederholungen der Three Stooges den Rang abgelaufen hatte, konnten die amtlichen Pressesprecher in ihren Fernsehkonferenzen, von denen ebenfalls ein gewisser Unterhaltungswert erwartet wurde, frei schalten und walten, ohne dabei Gefahr zu laufen, tatsächliche Ermittlungsergebnisse preiszugeben.

In Los Angeles saßen Teams von Zeichnern und Textern in Doppelschichten an einer Comicversion der Ereignisse. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit, denn die Nachfrage auf dem Sprechblasenmarkt näherte sich ihrem Höhepunkt und würde, gemäß statistischer Erkenntnisse, unversorgt in spätestens zwölf Tagen wieder verebbt sein. Mit den Fassungen, die im Enten- oder Mäusemilieu spielten, konnte man sich noch etwas Zeit lassen. Wichtig war es, vor allem diejenigen Leser zu bedienen, die das Ende von Superman und die Gerüchte um Batmans Homosexualität nicht verwinden konnten. Ihnen lieferte man nach den Fantastic Four nun The Gigantic Three As. Arbeitstitel der ersten Geschichte „The 3As On The Highway To Armageddon“.

Am Freitag gegen Mitternacht wurde die Wasserzuleitung zur Farm für zwei Stunden unterbrochen. Man ließ Douglas Douglas Jr. zusammen mit seinem Begleiterteam zu einem ersten Vorstoß in die Kanalisation herunter. Er trug einen Froschanzug mit dem Namen Leviathan. Das an seinem Kopf angebrachte Nacht- und Unterwasserfilmgerät war von der Firma Knighteye. Seine Eltern, ein kleines und ältlich erscheinendes Ehepaar, standen zusammen mit dem Arzt des Jungen, Dr. Samuel Howardt, verschreckt am Ort des Geschehens. Man hatte ihnen einen Wohnwagen in die Nähe des Journalistenzeltes gestellt und eine Betreuerin zugewiesen, die sie mit Kaffee und belegten Brötchen versorgte. Über mehrere Bildschirme konnten sie die Expedition ihres Jungen mitverfolgen.

16

Im Schutz der Dunkelheit schlich Kalle gegen halb neun auf das Gelände der Papierfabrik Achenkerber. Die Flasche Wodka hatte ihm genug Klarheit zurückgegeben, um seinen Plan jetzt zu Ende zu bringen. Alles war in die Wege geleitet. Er hatte Hugo Rhäs für neun Uhr in die Lagerhalle bestellt. Dort gab es einen halboffenen Speicher, von dem aus man durch eine Luke zu einer Außenleiter gelangen konnte. Auch sonst hatte er sich alle für sein Vorhaben nötigen Utensilien verschafft: im Grunde nur ein Päckchen Streichhölzer, das ihm ein Passant überlassen hatte.

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