Carla Maliandi - Das deutsche Zimmer

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Heidelberg, nur nach Heidelberg. Was sie aus Buenos Aires in die deutsche Hauptstadt der Romantik treibt, weiß die na­men­lose Erzählerin dieses schnörkellosen und doch verwunschenen Romandebüts nicht recht. Ganz sicher hat es etwas mit ihren Eltern zu tun, die vor der argentinischen Militärjunta dorthin geflohen waren, mit ihren eigenen Kindheitserinnerungen an die Gassen am Neckar, das Schloss, die Hügel, den Nebel. Doch das begleitet diese Geschichte allenfalls wie ein unterirdischer Fluss. An der Oberfläche findet und verliert die junge Frau alte und neue Freunde, ­probiert Lieben aus, sucht nach Unbestimmtem und traumwandelt durch die Stadt. Eine Geschichte von Leben und Tod, in der die Magie kaum merklich die Wirklichkeit streift.
"Ein melancholischer Roman voller ­wunderbarer Einfälle, in dem das Glück sich wie der Zufall einstellt."
María Cecilia Barbetta

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Carla Maliandi Das deutsche Zimmer Roman Aus dem Spanischen von Peter - фото 1

Carla Maliandi

Das deutsche Zimmer

Roman

Aus dem Spanischen von Peter Kultzen

Inhalt Eins Zwei Drei Vier Fünf Sechs Sieben Acht Neun Zehn Elf Eins 1 Als - фото 2

Inhalt

Eins

Zwei

Drei

Vier

Fünf

Sechs

Sieben

Acht

Neun

Zehn

Elf

Eins

1

Als ich klein war, habe ich einmal die Namen aller Sternbilder gelernt. Mein Vater hat sie mir beigebracht, er hat aber dazu gesagt, dass ihm der Himmel hier über Deutschland total fremd sei. Der Himmel, die Sterne, die Flugzeuge, das war damals meine große Leidenschaft. Ich wusste, dass ein Flugzeug uns nach Heidelberg gebracht hatte und dass uns auch ein Flugzeug wieder an den Ort bringen würde, an den wir gehörten. Die Flugzeuge unterschieden sich für mich durch ihr Aussehen und ihre Persönlichkeit. Und ich betete, dass das Flugzeug, das uns zurück nach Buenos Aires bringen würde, keins von denen sein möge, die mitten über dem Atlantik abstürzten, so dass wir alle starben. Am Abend vor der Abreise, vor der großen Rückreise nach Argentinien, füllte sich unser Haus in der Keplerstraße mit Philosophen. Wir aßen im Garten, weil die Nacht ungewöhnlich warm und klar war. Unter den Philosophen befanden sich auch mehrere Lateinamerikaner, ein Chilene, der Gitarre spielte, ein ernster Mexikaner mit, wie zu erwarten, großem Schnurrbart, und Mario, ein junger Student aus Argentinien, der damals bei uns wohnte. Die Lateinamerikaner bemühten sich, Deutsch zu sprechen, und die Deutschen antworteten freundlich auf Spanisch. Mein Vater diskutierte lautstark mit einem sehr großen und völlig kahlköpfigen Philosophen aus Frankfurt. Irgendwann bemerkten die beiden, dass ich sie erschrocken ansah, und erklärten, sie würden nicht streiten, sie würden bloß über Nicolai Hartmann diskutieren. Ein paar Jahre später versuchte ich, Hartmann zu lesen, um herauszubekommen, was sie damals dazu gebracht hatte, so leidenschaftlich zu diskutieren, eine Erklärung fand ich aber nicht.

Jetzt sollte ich lieber schlafen, aber ich kann nicht, ich bin von der Reise noch zu aufgewühlt. Durch das Fenster meines neuen Zimmers sehe ich ein Stück des Himmels über Heidelberg. In der Nacht vor unserer Rückreise betrachtete ich diesen Himmel sehr lange und versuchte, ihn mir einzuprägen, als müsste ich mich von etwas verabschieden, was ich nie vergessen dürfe. Ich weiß noch, dass der chilenische Philosoph, der Gitarre spielte, irgendwann anfing, mit heiserer Stimme Gracias a la vida von Violeta Parra vorzutragen, und dass eine Gruppe betrunkener Deutscher um ihn herum sich ihm begeistert und unbekümmert um ihre lächerliche Aussprache anschloss.

Wie lange habe ich schon nicht mehr durchgeschlafen? Gestern in Buenos Aires hatte ich Angst, nicht mitzubekommen, wenn der Taxifahrer klingeln würde, und wachte immer wieder auf. Als ich zum Flughafen Ezeiza kam, musste ich erst einmal einen extra starken Kaffee trinken, um richtig wach zu werden und die Abflugformalitäten zu bewältigen. Im Flugzeug befiel mich wieder der altbekannte Schwindel, er kam aber nicht von der Angst vor einem Absturz, ich fragte mich vielmehr, was ich eigentlich tun würde, wenn ich heil und unversehrt am Ziel angekommen wäre. Mein Leben auf diesem Flug zu beenden war eine weniger bedrückende Vorstellung als der Gedanke, dass ich einfach so, ohne irgendwem in Buenos Aires Bescheid gesagt zu haben, nach Deutschland verschwand, aus einem bloßen Impuls heraus, ohne genügend Geld, in dem verzweifelten Versuch, zur Ruhe zu kommen und ein längst vergangenes, durch den Tod meines Vaters für immer verlorenes Glück wiederzufinden. So macht man das nicht, ich habe es aber so gemacht, und jetzt bin ich hier. Morgen suche ich ein Telefon, um in Buenos Aires anzurufen und alles, so gut ich kann, zu erklären.

Ich glaube, an diesem Ort, in diesem Bett, werde ich gut schlafen. Das Zimmer ist schöner, als es im Internet aussah, und was die Leiterin mir sonst noch gezeigt hat – der Speisesaal, die Küche und die anderen Räume im Erdgeschoss des Wohnheims –, hat mir auch gefallen. Bestimmt ist das ein guter Platz für Studenten. Ich habe allerdings nicht vor, hier irgendetwas zu studieren. Ich werde jetzt erst einmal versuchen, zu schlafen und mich zu erholen, und dann gehe ich zum Marktplatz und setze mich auf eine Bank, um eine Brezel zu essen und in Ruhe nachzudenken.

2

Ich träume, dass ich auf einer Liege aufwache, die in einer Art Gehege für Menschen steht. Neben mir schläft ein etwa dreijähriger Junge. Ich wecke ihn und frage, wo wir sind, der Junge kann aber nicht sprechen. Ich sage zu ihm, dass wir hier wegmüssen. Ich nehme ihn auf den Arm und gehe los. Ich trage die Kleidung, die ich auf der Reise anhatte, einen grauen Pullover und Jeans, Schuhe habe ich aber keine an. Der Junge ist in eine Decke eingewickelt und ziemlich schwer. Wir durchqueren eine riesige Halle und kriechen danach unter dem Stacheldrahtzaun durch, der das Gelände umgibt. Dann stehen wir auf einem Feld. Kühe sind zu sehen, der Boden wird jedoch von Nebel verdeckt. Neben einer der Kühe kauert ein Mann, er ist damit beschäftigt, sie zu melken. Ich kann nicht allzu viel von ihm erkennen, nur dass er ziemlich groß ist und wie ein typischer Alpenbewohner aussieht. Als wir an ihm vorbeigehen, bietet er uns ein Glas Milch an. Ich nehme das Glas und halte es dem Jungen hin. Da wird der Mann böse und erklärt, die Milch sei für mich. Wir fangen an zu streiten, ich verstehe aber nicht, was der Mann sagt, weil er einen so starken Dialekt spricht. Irgendwann starrt er meine Brüste an, deutet mit dem Finger darauf und sagt, auf einmal klar und deutlich: »Da ist genug Milch für alle drin.« Erschrocken laufe ich mit dem Jungen davon. Ich halte ihn jetzt an der Hand, aber er befreit sich von mir, wieder ergreife ich seine Hand, wieder befreit er sich, wieder ergreife ich seine Hand, wieder befreit er sich. Da wache ich auf.

Das Bett meines Wohnheimzimmers ist wirklich sehr bequem. Dazu kommt der Blick durchs Fenster in den Garten, die Landschaft, die ich von hier aus sehen kann, hat nicht das Geringste mit dem öden Feld aus dem Traum zu tun. Das Wohnheim übertrifft alle meine Erwartungen einer falschen Studentin.

Nachdem die Heimleiterin Frau Wittmann gestern meine Daten aufgenommen und mir die Räumlichkeiten gezeigt hatte, wies sie mich darauf hin, dass es nur bis halb zehn Frühstück gibt. Ich muss also schnell aufstehen, wenn ich nicht zu spät kommen will. Trotzdem denke ich noch eine Weile über den Traum nach und betaste meine Brüste, sie sind ungewöhnlich stark angeschwollen. Wahrscheinlich bekomme ich bald meine Tage, hoffentlich habe ich nicht vergessen, Sertal einzupacken. Ich stehe auf, ziehe mich rasch an, fahre mir, statt mich zu kämmen, bloß mit den Fingern durch die Haare und gehe in den Speiseaal hinunter. Dort machen sich mehrere Studenten gerade Kaffee und bestreichen Toaste. Mir ist nicht klar, wie das mit dem Frühstück geregelt ist, ich weiß nicht, ob ich mich einfach bedienen darf oder zuerst jemanden fragen muss. Dass dies kein Hotel ist, versteht sich, das Essen servieren wird mir niemand. Jetzt begreife ich, was Frau Wittmann mit »Frühstück machen« gemeint hat. In jedem Fall isst hier jeder etwas Verschiedenes, die einen Toast, andere bloß Joghurt oder Obst oder Müsli. Die Sachen entnehmen sie einem großen Kühlschrank, ich sehe, dass auf den Gefäßen, in denen sich die Speisen befinden, Namensschildchen kleben. Vor der Kaffeemaschine hat sich eine kleine Schlange gebildet, an einigen Tischen werden leise Unterhaltungen geführt, an anderen frühstückt jemand allein vor seinem aufgeklappten Notebook, ohne sich umzusehen. Es ist mir peinlich, so unschlüssig und schlecht gekämmt dazustehen. Ich beschließe, in die Stadt zu gehen und in einem Café zu frühstücken, wenigstens heute.

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