Maari Skog - Tiloumio
Здесь есть возможность читать онлайн «Maari Skog - Tiloumio» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Tiloumio
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Tiloumio: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Tiloumio»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Tiloumio — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Tiloumio», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Doch es ist mir ein Rätsel, was er von mir will. Ich senke den Blick und höre, wie der Fremde neben mir in die Knie geht. Sein heißer Atem stinkt, als ob ihn eine eitrige Halsentzündung plagt. Das bemerke ich, weil sein Gesicht ganz dicht neben dem meinen ist.
»Hattest du jemals Lust, zu sterben?«, haucht der Mann mir ins Ohr und sieht mir anschließend prüfend ins Gesicht.
Ich weiß, warum er das tut. Er sucht einen Funken Angst in meinen Augen. Der Funken, der sich langsam aber sicher zu einem gigantischen Ungetüm aufbäumen wird. Wenn ich ihn diesen Funken sehen lasse, dann wird dieser Mann sadistische Freude empfinden. Er wird die immer größer werdende Panik in mir nutzen, meine Gedanken wie Puzzleteile zusammenzufügen. Dann wird es für ihn ein Leichtes sein, in mein Innerstes zu sehen und mich noch mehr zu quälen.
Unzählige Male musste ich meinen Funken versteckt halten und meinen Blick in Kälte verwandeln. Ich bin geübt darin, meine Angst zu verbergen, denn sie ist der Thrill, der meinem Feind den Höhepunkt beschert. Menschen sind grausam. Sie spielen, ebenso wie Katzen, mit ihren Opfern, bevor sie ihnen das Genick brechen. Tief in mir hat sich ein Beben eingestellt. Es ist äußerlich nicht zu sehen, aber ich spüre, wie mein Puls beschleunigt und meine Nerven erzittern. Fieberhaft überlege ich, ob ich dem Mann eine Antwort geben soll, entscheide mich dann aber dagegen, aus Angst, dass meine Stimme verräterisch zittert, sobald ich den Mund aufmache.
Der Mann steht auf und holt etwas Schwarzes aus seiner Jackentasche. Ich erkenne meine Brieftasche.
»In deinem Pass steht, dass du erst zwanzig Jahre alt bist. Da stellt sich mir die Frage, wieso du dich hierher zurückziehst. So ein junger Kerl wie du sollte Miezen flachlegen und sich mit Kumpels volllaufen lassen, oder?«
Der sarkastische Unterton bleibt mir nicht verborgen. Ich beschließe, auch dieses Mal nicht zu antworten und merke einen Sekundenbruchteil später, dass das ein Fehler ist. Der Mann dreht sich ruckartig um und stürmt auf mich zu. Der Lauf einer schwarzen Pistole ist auf meinen Kopf gerichtet. Ich schließe die Augen und bin wie gelähmt. Ich habe immer gedacht, dass ich im Angesicht des Todes um mich schlagen würde und, bei Gott, ich hätte es wahrscheinlich auch getan, wenn ich nicht so eingeschnürt wäre. Und trotzdem merke ich eine eigenartige Ruhe in mir aufkommen. Wie aus weiter Ferne nehme ich die kalte Mündung des Revolvers wahr, wie sie über meine Stirn bis zu meinem Mund hinunterstreicht und die Konturen meiner Lippen nachzeichnet.
»Schade, dass so ein hübscher Kerl wie du so früh sterben muss. Aber das macht nichts. Mich bereicherst du dadurch«, flüstert der Mann mir ins Ohr.
Sein eitriger Atem hinterlässt einen widerwärtigen Film auf meiner Wange und vermittelt mir schonungslos, dass ich den letzten Augenblick meines Lebens mit einem Menschen verbringen muss, den ich nie freiwillig an meinen intimsten Momenten teilhaben lassen würde. Das ist die alte Angst in mir, durch einen anderen Menschen zu sterben, und nun verhindern nur meine geschlossenen Augen, dass mir die letzte Würde genommen wird. Wenn er mir schon den Körper nimmt, dann wenigstens nicht meine Seele.
Das Metall des Revolvers wandert meine Wange hinauf und ruht nun auf meiner Schläfe. Es klickt. Der Spann ist gezogen. Ich halte den Atem an und warte auf die Dunkelheit des Todes. Doch nichts davon tritt ein. Ich höre es wieder klicken und dann löst sich die Mündung von meinem Kopf. Die Klamotten des Mannes rascheln, als er sich erhebt. Ich öffne die Augen, blinzele und sehe auf die Beine meines Widersachers, der boshaft zu lachen anfängt.
»Du hast Glück gehabt. So ein verdammtes Glück. Du hast Russisch Roulette gewonnen, aber das bedeutet noch lange nicht, dass du auch die Jagd gewinnst«, lacht er höhnisch und zeigt mit dem Revolver auf mich.
Ein Speichelfaden läuft ihm am linken Mundwinkel hinunter. In seinen Augen liegt ein versessener, beinahe fanatischer Ausdruck. Eine Gier, wie ich sie schon öfters gesehen habe, die aber nichts mit mir zu tun haben sollte.
In mir steigt eine weitere Welle der Übelkeit auf. Ich hätte am liebsten geweint und meiner Angst freien Lauf gelassen, doch dann wäre ich verloren.
»Ich habe mir was überlegt«, säuselt der Mann und saugt den Speichel mit einem zischenden Geräusch ein.
Lange sieht er mich an, ohne ein Wort zu sagen. Sein Gehirn scheint an einem teuflischen Plan zu feilen. Der Wunsch, meinen Gegner abzuwehren, wird immer mächtiger, weil ich spüre, dass etwas im Gange ist, was schlimmer sein wird als der Tod.
Der Mann schlendert in meine Richtung, bleibt kurz vor mir stehen und hockt sich auf meine Oberschenkel. Ich wage nicht, meinem Widersacher in die Augen zu sehen und blicke an ihm vorbei.
Mein Brustkorb hebt und senkt sich sichtbar bei jedem Atemzug. Ein bisschen zu schnell. Verräterisch schnell. Ich spüre den musternden Blick, der einen panischen Schluchzer aus meiner Kehle zur Folge hat.
»Warum tust du mir das an? Lass mich doch bitte gehen«, winsele ich, ohne es wirklich zu wollen.
Aber mein Widerstand ist gebrochen, und ich sehe nur noch im Flehen die Möglichkeit, halbwegs unbeschadet mit dem Leben davonzukommen. Tränen laufen mir über die Wangen und ich schniefe, um den Rotz hochzuziehen, der mir aus der Nase läuft.
»Genau, deswegen«, höre ich die überhebliche Stimme meines Widersachers über mir, während ich so leise wie möglich weine, »Wenn du dich jetzt sehen könntest und nur ein bisschen von dem hättest, was in mir schlummert, dann würdest du mich verstehen.«
Mittlerweile läuft mir der Rotz über die Oberlippe. Ich spüre den salzigen Geschmack auf meiner Zunge. Mücken schwirren um mich herum. Ich bin mir sicher, hier sterben zu müssen. Es ist zu absurd, darüber nachzudenken und doch erschreckende Realität. Ein Wechsel von Hitze und Kälte lässt mich erzittern, und ich wünsche mir, aus meinem Körper fliehen zu können. Ich habe mal davon gelesen, dass es Menschen gibt, denen genau das in großer Not und Angst gelingt, sodass sie von dem, was ihnen geschieht, nur Zuschauer sind. Vielleicht ist das aber auch die Vorstufe des Todes, die sich auf diese Art bemerkbar macht. Eine Art Zauber, der den Abschied von dieser Welt erträglicher macht.
Ich schließe die Augen und versuche an etwas Schönes zu denken. Dabei fallen mir die Zeiten ein, die ich mit Turia bei unserem gemeinsamen Vater verbracht habe. Die Nächte, in denen meine kleine Schwester friedlich neben mir geschlafen hat, wenn wir mit dem Wohnmobil auf Reisen gewesen waren. Hitzige Sommer, die viel zu kurz waren, und über denen die Bedrohung der nahen Zukunft, wie ein tödliches Schwert über uns schwebte, ohne dass wir eine Ahnung davon hatten.
Ich schlage die Augen auf und bemerke, dass mein Widersacher vor mir kniet und mich anstarrt. Ein unkontrolliertes Wimmern entweicht meiner Kehle, und ich höre, wie sich der Mann wieder aufrichtet. Seine Füße scharren über den Waldboden, wie ein unruhiges Tier, während ich das Gefühl habe, in einer Sanduhr zu sitzen, an deren Wand ich mich nicht festhalten kann. Ich drohe in die Tiefe zu stürzen und verschüttet zu werden. Ein sandiges Grab, das ein Irrer für mich geschaufelt hat, dessen Beweggründe ein Fragezeichen für mich bleiben werden.
Plötzlich bekomme ich einen schmerzhaften Tritt, der mich so heftig trifft, dass ich zur Seite rolle und das kühle Erdreich an meiner Stirn fühle. Ich muss die Zähne zusammenbeißen, damit ich keinen Schmerzensschrei von mir gebe, gleichzeitig bereite ich mich auf einen weiteren Tritt vor.
Stattdessen packt mich der Mann an den Haaren und zwingt mich dazu, ihn anzusehen.
»Weißt du eigentlich, was mich dazu veranlasst, zu töten? Weißt du das?«, brüllt er.
Speichel spritzt mir ins Gesicht, und ich kann nicht anders, als meinem Gegner in die irrsinnigen Augen zu blicken. Etwas darin hat sich verändert. Was anfangs Sarkasmus war, ist in einen überdimensionalen Wahn übergegangen.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Tiloumio»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Tiloumio» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Tiloumio» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.