Wilhelm Raabe - Wilhelm Raabe – Gesammelte Werke
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»Selten mag wohl einem Menschen eine so günstige Gelegenheit, über seine Sünden und Laster nachzudenken und sie zu bereuen, gegeben werden, wie sie mir, ganz und gar gegen meinen Willen, zuteil geworden ist, und da ihr mich wieder in eurer Mitte aufgenommen habt, ohne die alten Zerwürfnisse von neuem aufzufrischen, so will auch ich so wenig als möglich Worte über das verlieren, was ihr beiden Alten zur Genüge kennt und was das Schwesterlein gottlob nicht weiter kränkt. Ein relegierter Studiosus der Theologie konnte wahrlich kein Mann für den lieben Papa sein, und auch ich habe heute nichts mehr dazu zu sagen und werde jetzt gewiss keine Untersuchung mehr anstellen, ob jenem Schläger, welcher diese Schmarre hier über die Nase und jenen Strich durch alle Hoffnungen, Erwartungen, Voraussetzungen der Familie Hagebucher in betreff meiner leichtsinnigen Individualität zog, in irgendeiner anständigen Weise ausgewichen werden konnte. Ich weiß nicht, welche Fee von der Mama nicht zu meiner Taufe eingeladen wurde, aber das weiß ich, dass sie mich diesen Verstoß gegen die Höflichkeit und den allgemeinen Anstand schwer hat büßen lassen. Ich bin in einen Schlaf gefallen wie die Prinzeß Dornröschen, aber es war ein Schlaf voll sehr unangenehmer, ärgerlicher Träume, und durch einen Kuss wurde ich auch nicht geweckt. Es liegt ein Dasein, welches nicht zu beschreiben ist, zwischen der heutigen Stunde und dem Jahre achtzehnhundertfünfundvierzig. Es ist etwas gleich der Wirkung eines Schlages vor die Stirn; oder noch besser – die Brigg scheiterte, und zerschunden und zerschlagen richte ich mich am Strande auf mit einem dumpfen Bewusstsein von der Brandung, einem Umhergreifen nach Masttrümmern und Planken, einem Ritte auf einer leeren Wassertonne und dergleichen halb unwillkürlichem Kampf mit der Gewalt und Macht des Ozeans. Ich habe eine unklare Erinnerung, dass ich meine Fähigkeiten in Hinsicht auf die mathematischen Wissenschaften und neuern Sprachen in den Zeitungen dem Publikum rühmte, dass ich den Versuch machte, als Lehrer einer Privaterziehungsanstalt mein Schicksal zu erfüllen, dass ich als Poet mich in Gelegenheitsgedichten und Wichseannoncen versuchte, jedoch weder durch das eine noch das andere den Lorbeer weder zu noch in der Suppe erhielt. Aus Italien habe ich mehrfach nach Bumsdorf geschrieben und Nachricht über meine Zustände gegeben. Ich war Kommissionär eines großen Hotels in Venedig, ich war Kammerdiener einer belgischen Eminenz in Rom, und in Neapel lebte ich nach der Gelegenheit des Ortes harmlos, behaglich, frei, ein Lazzarone und ein Gentleman, und habe es dem Fatum kaum Dank zu wissen, als es mich dieser paradiesischen Existenz entriss und mich Hals über Kopf in die verfängliche Weltfrage der Durchstechung der Landenge von Suez warf. Wenn ich, wie leider nicht geleugnet werden kann, ein ziemlich unreputierlicher, vagabondenhafter Gesell gewesen war, so gab mir nunmehr der Zufall Gelegenheit, meinen lieben Eltern und dem, was unsereiner hier in Deutschland sein Vaterland nennt, alle Ehre zu machen. Als Sekretär des Sekretärs des Monsieur Linant-Bey, Oberingenieurs Seiner Hoheit des Vizekönigs von Ägypten, welcher damals, das heißt im Jahre achtzehnhundertsiebenundvierzig, im Kontraktverhältnisse mit Seiner Majestät dem König der Franzosen untersuchen ließ, ob in der Tat das Rote Meer dreißig Fuß höher liege als das Mittelländische, hatte ich das Vergnügen, das Interesse meiner vierzig Millionen Landsleute in dieser Frage würdig vertreten zu können. Die Engländer und Franzosen schickten Fregatten, Diplomaten und Rudel von Gelehrten, der deutsche Genius sandte mich, was jedenfalls in alle Ewigkeit ein glänzender Ruhm für Nippenburg und Bumsdorf bleiben wird. ›Schwindel!‹ grunzte John Bull, welchem wenig oder nichts an dem Graben gelegen ist. ›Welthistorische Idee!‹ kreischte Robert Macaire, dem bekanntlich die mer méditerranée von der Vorsehung zum Eigentum und Waschbecken überwiesen wurde; und die Nivellementsexpedition unter den Herren Linant-Bey und Bourdaloue begab sich mit Eifer ans Werk, um die Engländer ad absurdum zu führen. Im Interesse der deutschen Bundesstadt Triest, des gesunden Menschenverstandes und meiner eigenen Stellung schlug ich mich natürlich auf die Seite Frankreichs und des Mameluckenzivilisateurs Mehemed Ali. Recht vergnüglich richteten wir uns im Sande zwischen Pelusium und Suez ein, trabten mit Messketten und Stangen, mit Diopterlinealen, Quadranten, Sextanten und Bussolen hin und her, rechneten und maßen, dass uns der Kopf schwitzte, und wechselten ebenso häufig unsere Haut als unser Hemd unter dem Einflusse dieser wohlmeinenden ägyptischen Sonne. Dazwischen redigierten wir Zeitungsartikel für alle möglichen europäischen und außereuropäischen Blätter, um nicht nur den Kanal, sondern auch die öffentliche Meinung in das rechte Bett zu leiten; und da es mir gegeben wurde, dass ich in mancherlei Zungen mich verständlich machen kann, so stieg ich allmählich sehr in der Achtung meiner Arbeitsgeber, was ich übrigens damals pflichtgemäß nach Bumsdorf gemeldet habe. Aber gegen das Ende des Jahres siebenundvierzig waren unsere Untersuchungen leider schon beendet, und Monsieur Paulin Talabot, der Präsident der Société d’Études du canal de Suez, welcher ruhig und bequem daheim in Paris geblieben war, publizierte das Resultat zum größten Ärger der Regierung Ihrer Majestät der Königin Viktoria. Die alte zimperliche Exjungfer Europa saß wieder beruhigt in der Überzeugung, dass eine Durchgrabung der vielbesprochenen Landenge ihr nicht jene von großbritannischer Seite angedrohte Überschwemmung bedeute; – John Bull fühlte sich sehr auf den Mund geschlagen, denn der Indische Ozean drückte mit höchstens zwei Fuß Übergewicht auf das mittelländische Gewässer, ja zur Zeit der tiefsten Ebbe steht sogar das Meer bei Tineh um anderthalb Pariser Fuß höher als die Wasser bei Suez. Der Kanal war zu einem unabweisbaren Bedürfnis und ein Kontrakt mit Seiner ägyptischen Hoheit in betreff der Lieferung von fünfzigtausend Fellahleben zu einer brennenden Notwendigkeit geworden. Mit großem Triumph waren die Mitglieder der französischen Expedition auf ihrer Fregatte nach Marseille unter Segel gegangen, und ich – war im Sande zwischen den Pyramiden, Ibissen, Krokodilen, Ichneumons und spekulativen Fabrikunternehmungen Mehemed Alis sitzengeblieben. Ägypter und Franken zuckten bedauernd die Achseln, als ich meine Talente zu fernern Dienstleistungen empfahl. Man hatte mir vierhundert Franken aus der Kasse der Expedition ausgezahlt, und so schlenderte ich ziemlich gemütlich in den Gassen von Kairo umher, ruhig in der sicheren Voraussetzung, dass mir im Falle der Not eine Stelle als polyglotter Hausknecht in einem der großen europäischen Hotels nicht entgehen könne. Letztere Vorstellung würde für einen Nippenburger Honoratioren wenig Verlockendes gehabt haben, für mich aber hatte die gegründete Hoffnung, auf einem solchen Posten in nicht zu langer Zeit ein artiges Vermögen zu machen, durchaus nichts Stinkendes; jedoch das Schicksal hatte es anders mit mir im Sinn. Ich war eben nicht für Lehnstuhl, Schlafrock und Pantoffeln geboren worden. Die Jahrtausende, welche nach einem bekannten Ausspruch von den Pyramiden auf die Wüste herabblicken, konnten unmöglich einen ärgern Schuft gesehen haben als den ausgezeichneten Signor Luca Mollo, genannt Semibecco, und ich sollte die Ehre, die Bekanntschaft dieses berüchtigten Elfenbeinhändlers vom Weißen Nil gemacht zu haben, teuer bezahlen. Ich weiß nicht, ob je ein anderes Dichterwort so viele arme Teufel in den Sumpf geführt hat als jene klassische Zeile: Nichts Menschlichem fremd! Die Leute, welche mit ihr das Leben zu bezwingen gedenken, werden zu allen Zeiten erfahren, welchen Unannehmlichkeiten sie sich durch dieselbe und in derselben aussetzen. Auch ich erfuhr es und wünsche keinem Bumsdorfer den Genuss der Menschlichkeiten, mit welchen ich vertraut geworden bin. Mit meinem Freunde Luca Mollo oder Semibecco und einem Haufen des niederträchtigsten Lumpengesindels, über welches Allah regnen und die Sonne scheinen ließ, zog ich nach Chartum und von da weiter stromaufwärts gen Kaka, wo wir gegen Anfang des Januar achtzehnhundertachtundvierzig eintrafen und unsern Handel mit den Leuten des Landes, den Schilluks, anfingen, welche meinen abenteuernden Genossen an Heillosigkeit kaum etwas nachgaben. Meine Ausrüstung bestand in einer guten Doppelbüchse, nebst der dazu gehörenden Munition, und einem Kasten voll Nürnberger Hampelmänner, welche letztere auf einem österreichischen Lloyddampfer in Alexandria gelandet waren. Ich muss leider gestehen, dass ich in einem Jahre mehr Fetische in der Gegend zwischen dem Bahr el-Abiad und dem Bahr el-Asrek verbreitete, als die deutschen und englischen Missionäre in zehn Jahren abschaffen werden. Trotzdem aber, dass man mit uns Handel und Wandel trieb und gegen Kuhglocken, Glasperlen, Rasierspiegel und dergleichen Kostbarkeiten selbst das hergab, was der zivilisierte und sentimentalere Mensch sein ›Liebstes‹ nennt: so war unser Ruf doch nicht der beste. Wir waren nach unsern Verdiensten bekannt von der Straße Bab el-Mandeb bis weit übers Sultanat Wadai hinaus, und kein germanischer Steckbrief konnte uns schwärzer anstreichen, als wir bereits im Gedächtnis der Leute vom Nildelta bis zum Mondgebirge angeschrieben standen. So war es denn auch durchaus nicht verwunderlich, sondern einzig ein nur zu lange verschobener Akt der göttlichen Gerechtigkeit, als unserer Expedition auf einem Streifzug gegen die Baggaraneger durch einen nächtlichen Überfall plötzlich ein Ende gemacht wurde. Mit Lanzen und Keulen und Messern kamen sie über uns, als wir es am wenigsten vermuteten, um die Rechnung für dieses Mal zu quittieren, und sie bedurften keiner langen Zeit zur Auszahlung des uns von Rechts wegen Gebührenden. Der größte Teil meiner Reisegesellschaft wurde auf der Stelle totgeschlagen, und nur ein kleiner Rest wurde bis auf weiteres, ohne alle Rücksicht auf körperliche oder moralische Gefühle, mit Stricken aus Aloe- und Palmbaumfasern geknebelt. Das Weitere kam bald. Es zeigte sich, dass mein armer Freund Semibecco der bekannteste und deshalb auch gehassteste unserer ganzen Bande war. Man spießte ihn, und ich kann nicht sagen, dass man ihm zu viel dadurch antat, wenn es gleich nicht angenehm war, der Exekution und dem dreitägigen Todeskampfe des Unglücklichen zusehen zu müssen. Die Aussicht, in gleicher Weise auf einem zugespitzten Pfahl der Sonne, dem Durste und den Moskitos ausgesetzt zu werden, konnte auch mit dem nil humani alienum a me puto in Verbindung gebracht werden. Glücklicherweise blieb ich diesem ›Menschlichen‹ jedoch fremd. Ich ging nur als ein Handelsartikel mit variierendem Werte von Hand zu Hand, von Stamm zu Stamm, und wurde zuletzt im Schatten Dschebel al Komris zu Abu Telfan im Tumurkielande einem meiner eigenen Hampelmänner, einem glotzäugigen, grinsenden Kerl mit blauen Hosen, gelben Husarenstiefeln und einer roten Jacke – zugegeben. Tiefer war doch gewiss noch niemals ein deutscher Studiosus der Gottesgelahrtheit im Preise gesunken?!«…
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