Wilhelm Raabe - Wilhelm Raabe – Gesammelte Werke
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Nochmals hielt er an und horchte auf ein Rauschen seitwärts von des Vetters Wassertreter tadellos gehaltenem Pfade. Da war ein laufender Brunnen und eine Steinbank daneben inmitten einer Baumgruppe, ihm wohlbekannt aus seinen Knabenjahren. Obgleich er den Platz schon am hellen Tage einige Male aufgesucht hatte, so behagte es ihm doch auch jetzt in dieser Nacht wieder, dass der Strahl noch immer so frisch und kräftig in das Becken schoss, dass das lustige Gesprudel und Geplätscher während seiner Abwesenheit nicht versiegt war. Er beugte sich nieder, um gleich dem alten Zyniker mit der hohlen Hand zu schöpfen, besann sich jedoch eines Bessern und hielt den Mund an die Rinne wie vorzeiten und trank in vollen Zügen. Oft hatte er an diesen Quell denken müssen in dem heißen, glühenden Felsental von Abu Telfan und hätte oft mit Freuden ein Jahr seines Lebens für eine Minute an dieser Stelle hingegeben. Nun dachte er daran zurück und richtete sich wiederum dankbar und klüger in die Höhe. Er saß noch einen Augenblick ausruhend auf der Bank und benutzte die gute, klare Stimmung, um sich und der alten Dame in der Katzenmühle zu versprechen, fürderhin auch mit wenigem zufrieden zu sein und nötigenfalls das Leben fortzuführen in Europa wie in der Lehmhütte des Tumurkielandes, auch sich nicht allzusehr an den Worten und Werken seiner lieben Nachbarn zu ärgern, sondern in Geduld die Tage und die Dinge an sich kommen zu lassen, ferner mit Hilfe der Götter seine Meinung deutlich zu sagen, dieselbe aber auch, und zwar ebenfalls mit Hilfe der Götter, ruhig für sich zu behalten, dann für seine Gesundheit zu sorgen und zuletzt sich ein gutes Konversationslexikon zu eifrigstem Studium anzuschaffen. Lauter verständige, ehrenwerte und nützliche Vorsätze, Gelöbnisse und Pläne, aber alle kaum originell genug, um näher darauf eingehen zu müssen, weshalb wir sie ihm zu eigener reiflicher Überlegung anheimgeben und uns, da er überdies recht bequem neben diesem rauschenden Born sitzt, zu einem anderen Wanderer kehren, der sich ebenfalls um diese Zeit auf dem Wege gen Bumsdorf befindet.
Am Marktplatz der Stadt Nippenburg liegt ein stattliches Haus mit glänzenden Spiegelscheiben und graugrünen Fensterläden, einem weiten Torweg und einem kurzstämmigen, haarigen Hausknecht: der Goldene Pfau, der erste Gasthof der Stadt. Seit undenklichen Zeiten steht sein Ruf fest, nicht nur in Nippenburg, sondern weit in die Lande. Generationen von Honoratioren haben ihre Bälle in seinen Räumen gehalten, Generationen von fetten Amtmännern und fetten und hagern Pastoren sind vor seiner gastlichen Pforte abgestiegen, hundert Generationen von Handlungsreisenden haben seinen Preis gesungen weithinaus einst über die Grenzen des Hansabundes und jetzt über die des Zollvereins, und der Goldene Pfau verdient das alles; er ist auch heute noch ein Ort, an welchem man es sich wohl sein lassen kann und wo man unter allen Umständen seine Rechnung findet.
Im Goldenen Pfau befand sich natürlich auch der »Herrenklub« von Nippenburg, und der Steuerinspektor Hagebucher war ebenso natürlich ein ausgezeichnetes, wohlangesehenes Mitglied dieser trefflichen Gesellschaft. Seine Pfeife mit einer Fliege auf dem Kopfe wurde vom Kellner mit kaum geringerm Respekt in Verwahrung gehalten als die des Kreisgerichtsdirektors und des Generalsuperintendenten; er – der Herr Steuerinspektor – war sehr eigen in betreff seiner Pfeife. Sein Platz wurde selten von einem frechen oder unwissenden Usurpator eingenommen. Er – der Inspektor – machte keinen Anspruch darauf, die Zeitungen zuerst zu bekommen, aber er bekam sie zu seiner Zeit und erinnerte sich nicht, dass ein anderer als ein hospitierender Vorgesetzter oder sonst im höhern Rang stehender Mann die althergebrachte Reihenfolge in frevelhaft politischer Neugier gestört habe.
Viele, viele Jahre hindurch hatte sich der Steuerinspektor Hagebucher ungemein behaglich in diesem Kreise der Aristoi, der Besten in Nippenburg, gefühlt; und sowohl vor als nach seiner Pensionierung war der Tag in seinem Kalender schwarz unterstrichen, an welchem ihn irgendein Umstand zwang, seine Pfeife, seinen Stuhl und die Zeitung daselbst einmal aufzugeben. Es entstand dann eine Lücke in seinem Dasein, für welche seine Hausgenossen jedes Mal ziemlich schwer zu büßen und mit ihrer Behaglichkeit einzutreten hatten.
Was ist aber der Mensch und das Vergnügen des Menschen? Es hat beides seine Zeit, und leider eine gar kurze. Wir mögen noch so sicher, sei’s hinter dem Ofen oder am Fenster, je nach unserm Geschmack Posto fassen: über ein kurzes, und die Nesseln drängen sich durch den weichsten Teppich, das schönste Parkett, wuchern um unsere Füße, wachsen und schlagen über unserm Kopfe zusammen. Es ist an und für sich ein nobles Gefühl, Stammgast zu sein, Stammgast sowohl auf der grünen Erde wie im Goldenen Pfau; aber dauerhaft ist der Genuss keineswegs, und der Steuerinspektor Hagebucher fühlte sich seit einiger Zeit längst nicht mehr so wohlig im Goldenen Pfau wie früher. Niemand aber trug die Schuld daran als der Afrikaner, der aus dem Tumurkielande so unvermutet heimgekehrte Sohn.
Seltsam! Solange unser wackerer Freund Leonhard in der geheimnisvollen Ferne undeutlich und schattenhaft vor den Augen von Nippenburg umhertanzte, ja sogar als ein Verlorener erachtet werden musste, zog sein Papa im Pfau einen gewissen wehmütig-würdigen Genuss aus ihm. Man wusste ja von seiner Tätigkeit auf der Landenge von Suez und seiner Fahrt nilaufwärts; der junge Mann war gewissermaßen ein Stolz für die Stadt, und wenn er wirklich zugrunde gegangen war, so hatte Nippenburg das unbestreitbare Recht, sich seiner als eines »Märtyrers für die Wissenschaft« zu erfreuen und ihn mit Stolz unter all den anderen heroischen Entdeckern als den »Seinigen« zu nennen. Es war sogar bereits die Rede davon gewesen, ob man dem heldenmütigen Jüngling nicht eine Marmortafel an irgendeinem in die Augen fallenden Ort oder seinem Geburtshause schuldig sei, und der Papa Hagebucher hatte bei einer jeden derartigen Verhandlung das Lokal stumm, gerührt, aber doch gehoben verlassen und das achtungsvolle Gemurmel hinter sich bis tief ins Innerste verspürt.
Nun hatte sich alles dieses auf einmal geändert und war sogar ins Gegenteil umgeschlagen. Der tief bedauerte Afrikareisende war heimgekehrt, aber nicht als glorreicher Entdecker; und wer sich allmählich sehr getäuscht und gekränkt fühlte, das war die gute Stadt Nippenburg. Schon im fünften Kapitel ist davon die Rede gewesen, wie sie im Allgemeinen ihn aus ihrem goldenen Buche strich; wie aber der Goldene Pfau im besondern sich zu und gegen ihn und seinen Erzeuger verhielt, das muss noch gesagt werden.
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