Wilhelm Raabe - Wilhelm Raabe – Gesammelte Werke
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Der Erzähler brachte somit für dieses Mal seinen Bericht kleinlaut genug zu Ende, und auch die Frau Klaudine war eine Weile ganz still. Endlich sprach sie mit einem tiefen Seufzer:
»Wer verliert nicht mehr, als er findet, auf seiner Wanderung? Welche ehrlichen Leute rühmen und freuen sich dessen, was sie heimbringen? Nur die Kleinen und Nichtigen dürfen Triumph rufen, wenn sie ihren Bettelsack ausschütten; die Großen und Edlen werden immer sich abwenden und sagen: Das Beste gehört nicht uns zu, und wir wissen nicht, von wem wir es haben! – Was sind wir allesamt anders als Boten, die versiegelte Gaben zu unbekannten Leuten tragen? Die größte Schlacht und das höchste Gedicht, von wem kommen und zu wem gehen sie? Kein rechter Sieger auf irgendeinem Felde wird je rufen: Dies ist mein Werk und das soll es wirken! – Ich danke Ihnen, mein Freund, für die Stunden, welche Sie mir heute gegeben haben. Wir wollen immer bessere Freunde werden, Sie und ich und Nikola Einstein und noch einige andere. Wir wollen einander helfen und nicht ungeduldig sein. So lange Zeit, als Sie in der entsetzlichen Gefangenschaft lagen, hab ich hier in der Einsamkeit, in Gram und eintönigem Schmerz gesessen und hab auch heute nicht gefunden, was ich suche. Wir wollen Geduld lernen und lehren und einander helfen, wie wir vermögen. Nun wird es Nacht; Sie müssen gehen und ich bleibe wieder allein; daran werden Sie denken auf Ihrem Wege, und es ist gut für Sie. Sie werden oft zu der Mühle zurückkehren, und das ist gut für mich. Nun will ich Sie auf die Stirn küssen, Leonhard Hagebucher, und Ihnen gute Nacht sagen; heute soll kein böses Gespenst Ihnen folgen und den Faden, der Sie an die Katzenmühle bindet, zerschneiden. Ich will gute Wache darüber halten, und morgen sollen Sie die alte Frau in der alten Mühle loben.«
Zehntes Kapitel
»Gute Nacht, Madam Klaudine«, hatte auch Leonhard Hagebucher gesagt und war seines Weges, oder was man so nennen mag, gegangen; denn er wusste wenig von seinem Wege, er spürte ihn jedenfalls kaum unter den Füßen. Von den ersten Bäumen des Waldes aus hatte er noch einmal zurückgeblickt nach der kleinen Hütte unter der Felsenwand. Der Fels war dunkel, das Gärtchen lag in tiefer Dämmerung, und es war wie Magie, als jetzt Christine die Lampe der Frau Klaudine anzündete und der Lichtschein aus dem Fenster der Mühle dem zögernden Lauscher nachfolgte in den Wald. Leonhard grüßte diesen Schein noch einmal tiefer zwischen den Bäumen und schritt erst dann schneller vorwärts, als der Stamm einer alten Eiche ihn seinem Blick entrückte; die letzten Worte der Greisin erhielten jetzt erst ihr volles Gewicht: kein arglistiger Dämon durfte seine heutigen Schritte auslöschen oder verwirren, eine Ruhe und Sicherheit, die er lange nicht mehr gekannt hatte, erfüllten sein Herz und machten seine Seele still wie die schöne Nacht rings um ihn her. Nicht alles, was er heute sah, hörte und erlebte, war geeignet, ihm die so wünschenswerte Klarheit des Daseins zu geben; aber ein erster Hauch eines neuen Tages hatte ihn getroffen und kühlte ihm die heiße Stirn: so schüttelte er sich und schritt rüstig weiter, erst auf dem kaum sichtbaren Pfade durch den düstern Tal- und Waldgrund, dann auf der Landstraße durch das Dorf Fliegenhausen und zuletzt auf einem anderen engen Pfade seitwärts der Landstraße, durch das hohe Korn, dessen nächste Halme er fortwährend durch die Hände gleiten ließ.
Er hatte sich in eine große Aufregung, ein halbes Fieber hineingeredet, als er der Frau Klaudine die letzten Augenblicke seines Aufenthalts in Abu Telfan schilderte; aber die leisen Tropfen an dem zerbrochenen Mühlrad und die Bewohnerin der Mühle selber hatten doch den Sieg davongetragen über die Aufregung und das Fieber. Immerfort klangen die Tropfen und die gute sanfte Stimme der alten Frau in seinem Ohre. Er sah Nikola von Einstein in der Fensterbrüstung sitzen, wie sie mit den Blüten und grünen Zweigen, welche in das Fenster lugten, spielte; er sah sie auf dem weißen Pferde gleich einer Jägerin aus Tristan und Isolde, wie sie über die Hecke winkte, ehe sie im Walde verschwand. Auch ihre Stimme und ihr Lachen erfüllten die Nacht und sein Herz; – sein Weg führte ihn sanft ansteigend aus der Tiefe in die Höhe, und nun stand er, immer noch zwischen den Ährenfeldern, neben einem alten, morschen, sehr überflüssigen Wegweiser und blickte zurück und rief, was er schon einmal am Zaun des Bumsdorfer Gutsgartens ausgesprochen hatte:
»Bei Gott, es ist doch schön im Vaterlande. Kurru, kurru, kurru, masch biqwa Schilla qwa Baggara!«
Letzteres Gegurgel bedeutete die Nationalhymne des Mondgebirges, deren Anfang in wortgetreuer Übersetzung lautet:
Was ist des Negers Vaterland?
Ist’s Schillukland? Baggaraland?
Ist’s, wo der Niger brausend geht?
Ist’s, wo der Sand der Wüste weht?
O nein, nein, nein usw.
und welche deshalb für den Deutschen von Interesse und literarisch- wie politisch-historischer Bedeutung sein muss, weil sie mit einem Liede, welches er selbst bis in die jüngste Zeit gern und häufig sang, eine unverkennbare Ähnlichkeit besitzt.
Ja, das Vaterland war sehr groß und sehr schön, und sehr hübsches, angenehmes, verständiges, aber auch sehr kurioses Volk lief darin herum. Mit einer ausgezupften Ähre in der Hand ging der Afrikaner weiter, und die Vorstellung, die Landenge von Suez durchgraben zu helfen, würde ihn heute nicht bewogen haben, von der Universität Leipzig durchzubrennen. Dagegen erschien ihm die Idee, der deutschen Nation öffentliche, gut honorierte Vorlesungen über das Tumurkieland zu halten, in der Tat recht einleuchtend und leicht ins Werk zu setzen.
»Warum nicht?« fragte er den dunkeln Horizont, den warmen Nachtwind und die funkelnden Sterne und fügte hinzu:
»Nur Mut – und Selbstvertrauen bis zur Unverschämtheit, Hagebucher! Zeige ihnen, mein Sohn, dass du doch nicht so ganz umsonst so lange in die Schule der Troglodyten gingst und mit einigem Nutzen am Mondgebirge den Eselskopf trugst, auf Erbsen knietest und die Rute bekamst. Weshalb solltest du es nicht wagen, Alter, den Kampf mit dieser närrischen Zivilisation von neuem aufzunehmen – wer weiß, wie viel Honig die Biene in sich hat? Jedenfalls, mein Kind, hast du weder Ruf noch Ruhm zu verlieren; und zu gewinnen –«
Er brach ab und seufzte tief; doch es war ein Zauber in dieser Nacht, und er konnte auch schon den Gedanken an Gewinn tapfer von sich abschütteln. Seine Schritte wurden immer länger, er ging körperlich und geistig durch, und es war ein großes Wunder, dass er mit heilen Gliedern auf der Bumsdorfer Landstraße wiederanlangte.
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