Wilhelm Raabe - Wilhelm Raabe – Gesammelte Werke
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Der Kapitän hatte, wie gesagt, den Weg nach dem Süden über den Splügen nehmen wollen, und nach dem Zusammentreffen mit Miss Christabel, ebenso fieberhaft hastig packend wie die Miss und in womöglich noch größerer Aufregung als sie, sich auf den Weg gemacht. Im eiligsten Reiseflug hatte er Lindau im Bodensee erreicht und den Bodensee sofort überschifft, um auf die Bahn nach Chur zu gelangen. Richtig hatte er denn auch bei Au im Kanton Sankt Gallen den nächstmöglichen Zug erwischt und an der Wirtstafel des Hotels zum Lukmanier in Chur zum ersten Mal das Gefühl, widerstandslos von einer Boa constrictor verschlungen zu werden, aus dem Magen und den übrigen Körperteilen – vorzüglich jedoch aus dem Magen verloren. Infolge davon hatte er dann zum ersten Mal seit dem Zusammenstoß im Haupte der Bavaria einen fressenden Appetit verspürt, einen Appetit, wie ihn jeder, der auch einmal mit dem Gefühl, einer unaussagbaren Gefahr entgangen zu sein, zu Mittag gegessen hat, kennt und zu würdigen weiß. Dann waren Reichenau und das Domleschgertal bis Thusis traumhaft während der Stunden der Verdauung an ihm vorüber geglitten, und in Thusis hatte er zu Abend gespeist und sich sofort zu Bett begeben. Ein erhöhtes Gefühl der Sicherheit hatte ihn zwar unter die Decke begleitet, war jedoch noch längst nicht kräftig genug gewesen, ihm einen ruhigen, traumlosen Schlaf zu verschaffen. Die ganze Nacht hindurch hatte er sich mit Wesen, Dingen und Verhältnissen herumzuschlagen und zu wälzen, deren zähnefletschende, knirschende, atemaustreibende Umschlingungen in ihrer Formlosigkeit sich leider unserer Darstellungsgabe entziehen, ihn aber sehr ermatteten und zwar bis weit über den Sonnenaufgang hinaus. Nur die Kolik, die ihn als Fähnrich während der ganzen Schlacht bei Inkerman in einem Graben hinter der Front festhielt, war in ihren herabstimmenden Wirkungen dieser Nacht am Eingange der Via mala gleichzustellen. Er vermochte es nicht, sich zu rasieren, und wurde, in den Kleidern schlotternd, in den Wagen gehoben, den er glücklicherweise bereits am Abend vorher gemietet hatte, um auf seinen Kissen die berühmte Schlucht und den weltbekannten Gebirgspass zu überwinden.
Die Schlucht tat ihm wohl. Das Pathos der Natur übte einen sonderbar beruhigenden Einfluss nach den tollen Schreckensgespinsten der Nacht. Wenn der Kapitän Sir Hugh Sliddery sonst auch gerade nicht besonders fähig war, etwas auf die landschaftlichen Schönheiten oder Hässlichkeiten seiner Umgebung zu geben, so war das doch an diesem Morgen anders gewesen. Die Tiefe des Abgrundes zur einen Seite des Weges und die Höhe der Felsen zur anderen hatten ihm gewissermaßen als Gegengewicht der Tiefe seines Schauders vor Miss Christabel Eddish und der Höhe seines Schreckens vor ihr gedient. Er hatte hinauf und hinunter gesehen, und einmal, auf einer der Brücken über dem Abyssus, hatte er sogar den Wagen halten lassen, war ausgestiegen, hatte sich über die Brüstung gelehnt und einen schweren Stein zum Hinter-Rhein hinunterpoltern lassen, und das hatte ihm mehr als bloß symbolisch wohlgetan, das hatte mehr als bloß symbolisch befreiend auf ihn gewirkt.
Tief atmend war er wieder eingestiegen, und so war er durch das Verlorene Loch gefahren, hatte die Bärenburg in der Höhe durch den Feldstecher betrachtet und noch ziemlich früh am Tage Andeer erreicht, allwo ihn sein Dämon in der »Osteria« Travi erwartete, um ihn an den Schultern umzudrehen und ihn kurzweg wieder nach Norden zu dirigieren.
Da hielt er – nicht der Dämon, sondern der englische Kapitän vor der offenen, bunt und verlockend mit einer italienischen Landschaft bemalten Bogenwölbung, durch welche der Weg weiter nach Italien geht und überließ sich, diesmal nicht ganz so willenlos als in Thusis, den Händen der Kellner, die aus der nebenan sich öffnenden Pforte des Wirtshauses hervorstürzten, um ihn in den Speisesaal zu geleiten.
Generationen auf Generationen von Touristen haben auf ihrem Wege nach oder aus den Orangenländern diesen Speisesaal im Hotel Travi zu Andeer kennen gelernt, und auf alle hat er wahrscheinlich, wenigstens sicherlich mitten im Hochsommer, einen fröstelnden Eindruck gemacht. Eine lange Tafel läuft durch den Saal, und wenn es nicht unangenehm sein mag, in angenehmer Gesellschaft, die Seele voll von geahnten oder geschauten Wundern, sich an diesem Tische, wenn auch er besetzt ist, niederzulassen: so ist es umso schauerlicher, in einer Stimmung, wie die des Kapitän Sir Hugh war, nur einen einzelnen, in einen Überzieher gehüllten Gast, und zwar gegen Ende des Monats Mai, an ihm sitzend zu finden.
Der gröbste Gesell wird sich bewogen fühlen, dem melancholischen Eremiten schon von der Tür aus eine Verbeugung zu machen, aber diese Verbeugung, und selbst des höflichsten Reisenden, wird unbedingt immer weniger ein Produkt der Höflichkeit als des innerlichsten Frostes und einer das Mark der Knochen angreifenden Hilflosigkeit sein. Auf einer späteren Seite dieses Buches werden wir den Leser in den Kursaal zu Canstatt am Neckar führen und hoffen, ihm sodann das an dieser Stelle nur angedeutete Gefühl gänzlicher Verlorenheit um vieles deutlicher machen zu können.
Als Sir Hugh in den Speisesaal des Hotels Travi eintrat, um den Versuch zu machen, zu frühstücken, saß der einzelne Mensch an dem der Pforte entgegengesetzten Ende der Tafel bereits beim Frühstück, und die Wüste war um ihn. Ein offenbarer Hohn aber auf jedes menschliche Gesellschaft liebende Gemüt war die Frage des Oberkellners an den britischen Touristen: wo der Herr Platz zu nehmen belieben werde? Der Kapitän fasste diese Frage natürlich auf als das, was sie war, und überhörte sie vollständig. Stumm ließ er sich auf den nächsten Stuhl fallen – den Stuhl an der Tür, durch unermesslichen Raum getrennt von dem Einsiedler gegenüber in der nebeligen Ferne. Zusammenschauernd nahm er die ihm höflich dargereichte Speisekarte hin, sah jedoch, ehe er sie überblickte, geraume Zeit in den Nebel hinein und knöpfte währenddem den Rock fester zu.
Der Gast am oberen Ende des Tisches in der Wüste saß mit melancholisch über seinen Teller und sein Getränk gekrümmtem Rücken und verbarg sich, ohne von dem neueingetretenen Fremdling die geringste Notiz zu nehmen, hinter einem der halb im romanischen halb im deutschen Kauderwälsch geschriebenen und gedruckten Graubündner Tagesblätter, und bleibt uns selbstverständlich solange unbekannt, bis er die Nase über diese Zeitung erhebt.
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