Cornelia Haller - Seelenfeuer

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Hagelunwetter, Hungersnot und Pest: Der Bodenseeraum und Oberschwaben werden im Jahr 1483 vom Unheil verfolgt. Für den mächtigen Kaplan der Stadt Ravensburg ist es das Werk des Teufels. Schon bald bezichtigt er die junge Stadthebamme Luzia der Hexerei. Denn anders als ihre Vorgängerin, verlässt sich Luzia bei ihrer Arbeit nicht nur auf den Beistand Gottes, sondern steht den Frauen in ihrer schwersten Stunde mit dem uralten Wissen um Heilpflanzen und der Kräuterheilkunde bei.

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Er erschrak über die plötzliche Heftigkeit ihrer Worte. »Das ist nicht so schlimm, wie du denkst«, wollte er Luzia trösten, doch sie entzog ihm das Wort mit einer Endgültigkeit, die keine Widerworte zuließen.

»Glaub mir, es ist schlimm! Und dass ich nicht das einzige Sündenkind bin, weiß ich durchaus. Aber die Kirche verspricht uns bereits auf Erden die Hölle. Die Pfaffen hassen uns. Und manchmal wollen uns sogar unsere eigenen Mütter loswerden.«

Matthias erschrak.

»Wie kommst du auf den Gedanken, deine Mutter wollte dich loswerden?« Matthias wusste, dass die Frage dumm war. Seine Eltern hatten ihn zwar mit eiserner Hand erzogen, vor allem der Vater, dennoch hatte er sich während der Jahre seiner Kindheit im Großen und Ganzen geliebt gefühlt.

»Als ich alt genug war, mit acht Jahren, hat sie es mir selbst gesagt. Es war an meinem Geburtstag. Der Kohlkopf, den ich nach Hause brachte, war innen matschig und verfault, die Rüben waren holzig und das Brot alt. Mutter war wütend auf mich und meinte, dass Herbstkatzen noch nie zu etwas getaugt hätten. Das Beste wäre noch immer gewesen, sie bei Zeiten in der Schussen zu ersäufen.« Luzias Stimme wurde immer leiser, bis sie nur noch ein Flüstern war.

Matthias schalt sich einen Dummkopf, weil er Luzia nach ihrer Mutter gefragt hatte. Was hatte er da nur angerichtet? Aber hätte er das auch ahnen können? Vorsichtig sah er zu ihr herüber, doch sie war in ihre Erinnerungen versunken.

Inzwischen empfand Luzia weder Zorn noch Ärger über die Mutter. Eher Hilflosigkeit und Trauer. Gerne hätte sie ein letztes Mal mit ihr gesprochen. Von Frau zu Frau. Doch diese Möglichkeit gab es nun nicht mehr. Nicht in diesem Leben.

Hinter ihnen auf dem Wagen maunzte der Kater kläglich und versuchte sich aus dem Korb zu befreien. »Ich weiß, du hast keine Lust mehr, bald haben wir’s ja geschafft, und Matthias fährt uns doch, sagen wir, hmm … einigermaßen sicher, oder bist du anderer Meinung?« In ihrer Stimme schwang ein wenig ihrer üblichen Heiterkeit mit.

Matthias musste über Luzias Worte grinsen. »Also fahre ich euch nur einigermaßen sicher?«

Luzia nickte, und endlich zeigte sich wieder ein kleines Lächeln auf ihren schönen Zügen.

»Geht es dir jetzt besser?«

Sie nickte. Abermals huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. »Und hast du jetzt genug von meinen düsteren Erinnerungen?«

Matthias Blick wurde ganz sanft. Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich wollte nur nicht aufdringlich erscheinen. Aber wenn du mir noch mehr über deine Zeit in Ravensburg erzählen möchtest, würde mich das sehr freuen.«

Luzia sah ihn verwundert an. Soviel Ernsthaftigkeit war sie von ihm nicht gewöhnt. Weil es ihr guttat, sich die schlimmen Erinnerungen von der Seele zu reden, sprach sie weiter. Sie begann damit, dass ihre Mutter genau wie Elisabeth Hebamme gewesen war. »Aber die Frauen mochten sie nicht besonders. Mutters Worte wie auch ihre Hände waren immer grob.«

»So wärest du also in jedem Fall in ihre Fußstapfen getreten?«, fragte Matthias und klemmte seine Locken hinters Ohr.

Luzia schüttelte den Kopf. »Nein, Mutter glaubte, dass ich nicht zur Hebamme tauge. Die Herbstkatze – du erinnerst dich?«

Matthias sah die Trauer in ihren blauen Augen.

»Sie wollte mich als Magd auf einen großen Hof schicken. Hauptsache, aus den Augen. Doch ich wollte schon immer den Frauen in ihrer schwersten Stunde beistehen.«

Matthias nickte verständnisvoll. »Ich weiß, was du meinst. Mutter erzählt oft, dass ich bereits mit einem Schmiedehammer in der Hand zur Welt gekommen bin. Und es stimmt, seit ich mich erinnere, wollte ich Schmied werden. Mit Feuer und Wasser die Unbeugsamkeit des Eisens bezwingen. Ihm eine neue Form verleihen. An der Esse gelten andere Gesetze und manchmal scheint die Eisenschmelze fast wie Magie!«

Er bemerkte Luzias forschenden Blick und wurde über und über Rot.

»Ich glaube, wir sollten uns langsam sputen, die Stadttore bleiben nicht die ganze Nacht offen«, sagte er schnell und trieb die Ochsen mit dem Stock an.

Nachdem sie eine Weile schweigend gefahren waren, räusperte sich Matthias umständlich. »Selbst wenn ich mir Mühe gebe, kann ich mir deine Mutter beim besten Willen nicht vorstellen. Was ich damit sagen will … Elisabeth kenne ich seit dem Tag meiner Geburt. Sie ist eine Seele von Mensch. Deinen Onkel, den Apotheker, wie heißt er gleich …?«

»Basilius«, half ihm Luzia.

Matthias nickte. »… Basilius kenne ich von seinen Besuchen in Seefelden, auch er scheint ein guter Mensch zu sein. Doch wie soll ich mir eine Frau vorstellen, die …, die so wenig Herz hatte?«

Luzias Blick wurde hart. »Ja, da hast du wohl recht. Herz hatte sie wahrhaftig keins. Doch dafür war sie schön und von den Männern begehrt. Wenn sie ihr weizenblondes Haar offen trug, reichte es ihr lang und seidig bis zur Hüfte. Ich kenne niemanden, der sie nicht schön gefunden hätte. Nur ihr Herz war aus Stein. Ich erinnere mich an die junge Gisla, sie wohnte am anderen Ende der Stadt. Unverheiratet und guter Hoffnung, wie man so schön sagt. In ihrer Verzweiflung versuchte sie, ihre Schwangerschaft zu beenden und das Kind in ihrem Leib zu töten. Gisla kam in der Nacht zu meiner Mutter. Sie war voller Blut, ihr Kleid, ihre Schuhe. Es rann ihr die Beine hinab. Ich weiß nicht, was sie genommen oder ihrem Leib angetan hatte. Jedenfalls hatte sie sich in der Hoffnung auf Mutters Hilfe mit letzter Kraft zu unserem Haus geschleppt.«

Luzia sah, wie sich Matthias’ Blick verdunkelte.

Männer konnten sich im Allgemeinen nicht vorstellen, zu welch schrecklichen Mitteln manche Frauen griffen, um eine ungewollte Schwangerschaft zu beenden. Aber was blieb ihnen schon anderes übrig? Die eigenen Väter saßen ihnen im Nacken, die Väter der Kinder leugneten jede Schuld, die Gemeinde schmähte sie. Und die Kirche brandmarkte die ledigen Mütter als Sünderinnen.

»Außer einem Leinen gab Mutter Gisla nichts. Dafür empfahl sie ihr zu beten, dass die Blutung zum Stillstand kommen möge, damit niemand Verdacht schöpfte. Stell dir das einmal vor! Schließlich war Mutter Hebamme!« Luzia merkte gar nicht, wie ihre Worte immer lauter geworden waren. Erst Matthias’ Hand auf ihrem Arm ließ sie innehalten.

»Diese furchtbare Nacht werde ich wohl nie vergessen.«

Er nickte. »Was ich überhaupt nicht verstehe … nun, sie selbst war ja auch nicht verheiratet, als du zur Welt kamst, oder?«

Luzia nickte. »Dafür hat sie dann auch ein Leben lang gebüßt. Nie mehr hat sie auch nur einen Mann angeschaut. Der Pfarrer hat ihr einen Bußgürtel gegeben. Dieses mit scharfen Stacheln versehene Ding trug sie oft tagelang unter ihrem Kleid. Ihr Herz war einfach aus Eis und ihre Seele taub.«

»Was wurde dann aus Gisla?«, wollte Matthias wissen.

»Mutter schickte sie nach Hause. Gislas Vater entdeckte die blutgetränkten Laken, daraufhin schleppte er seine Tochter zum Pfarrer. Zuerst veranlasste der heilige Mann, dass die junge Frau an den Pranger musste, anschließend trieben sie die Büttel mit Ruten durch die Stadt.« Luzia machte eine lange Pause. »Ein paar Tage später zog man Gislas Leichnam aus der Schussen. Als Selbstmörderin hat man ihr sogar ein Begräbnis in geweihter Erde verweigert. Mutter war sich keiner Schuld bewusst, für sie kam die Entscheidung von Gott.«

Matthias Blick verriet mehr, als er sagen konnte. Doch insgeheim fragte auch er sich, warum sich Gisla diesem Mann so leichtfertig hingegeben hatte. Die Kirche gestand derartige Erfahrungen vor der Ehe lediglich dem Mann zu und für Weiber, die sich auf ihr Werben einließen, gab es ein paar deftige Worte. Doch seine Meinung wollte er lieber für sich behalten.

Es ging schon gegen den späten Nachmittag, und ihre Fahrt führte sie immer weiter ins Landesinnere. Die vorbeiziehende Landschaft veränderte sich langsam, die Obstbäume wurden immer seltener, dafür fuhren sie an dunklen Nadelwäldern vorbei. Luzia hoffte, Ravensburg bald zu erreichen. Sie fühlte sich völlig zerschlagen. Staub und Schweiß überzogen ihre Haut mit einer klebrigen Schicht. In seinem Korb miaute Nepomuk kläglich.

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