Taylor Brown - Maybelline

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Rory Docherty ist nach Hause auf den sagenumwobenen Berg seiner Kindheit zurückgekehrt – eine neblige Wildnis, die ihre Geheimnisse verbirgt und sich von der Außenwelt abschottet. Von einem Holzbein gebremst und von Erinnerungen an den Koreakrieg heimgesucht, schmuggelt Rory im Hochland von North Carolina der 1950er Jahre, in einem nachgerüsteten 40er Ford-Coupé, Whisky für einen mächtigen Berg-Clan. Zwischen Lieferungen an Raststätten, Bordelle und Privatkunden lebt er bei seiner Großmutter, entzieht sich Bundesagenten und schürt den Zorn eines Rivalen. In der Mühlenstadt am Fuße der Berge, eine Brutstätte der Gewalt, wird Rory von der mysteriösen Tochter eines Schlangenpredigers verzaubert. Seine Großmutter ist aus ihren eigenen Gründen gegen diese Verbindung und glaubt, dass «einige Dinge am besten begraben bleiben». Sie ist eine Heilerin, kocht Elixiere und Heilmittel für die Menschen in den Bergen und birgt ein explosives Geheimnis über Rorys Mutter. Als Rorys Leben bedroht ist, muss sie entscheiden, ob sie preisgibt, was sie weiß oder ihren einzigen Enkel vor der Vergangenheit beschützen.

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Sie waren nicht wie die Druckgrafiken an den Wänden. Diese Vögel waren wie aufs Papier geworfen, jede Kreatur kantig und ungestüm und leuchtend, die Flügel ein geisterhafter Anklang an Flugbewegungen. Sie waren mit Wasserfarben gemalt, ein wenig durchscheinend, so als hätte sie nicht den Körper, sondern den Geist des Vogels aufs Papier gebracht, jede Feder wie eine züngelnde Flamme. Es waren seltsame Feuer, die grün und violett, rostfarben und königsblau brannten. Rory wusste, dass Adler mehr Farben sehen konnten als Menschen. Sie sahen ultraviolettes Licht, das von Schmetterlingsflügeln abgestrahlt wurde, und Spuren von Urin ihrer Beute, erkannten die wachsartige Schicht auf Beeren und Früchten. Manchmal fragte er sich, ob seine Mutter auch so war, ob sie die Welt in Schattierungen unterteilte, die andere nicht sehen konnten. Ob das Kreisen und Gleiten eines Vogelflugs für sie eine Figur bildeten, ein in einer fremden Sprache hingekritzeltes Gedicht, das die anderen nicht kannten.

Sein Herz wurde wie immer schwer. Tränen traten ihm in die Augen.

»Sie sind wunderschön«, sagte er.

Wie immer gab sie ihm eins mit. Diesmal war es ein Papagei, lindgrün mit roten Punkten um die Augen. Er würde es in seinem Zimmer an die Wand hängen, ein neues Mitglied in seinem voller werdenden Vogelhaus, das ihm Gesellschaft leistete.

Es war später Nachmittag, als sie sich wieder auf den Heimweg machten. Rory zündete sich eine Zigarette an, Granny ihre Pfeife. Ihr Rauch zerstob im Fahrtwind. Sie fuhren an Stadtautos in Schwanenweiß oder Flamingorosa, Grasgrün oder Babyblau vorbei – schimmernd wie Kaugummikugeln unter den Bäumen. Sämtliche Gärten waren hübsch gepflegt, in vielen prangten eingepflockte Schilder mit der Aufschrift »We like Ike«. Die Leute, an denen sie vorbeikamen, wirkten seltsam reinlich und frisch und gleichförmig, wie Mitglieder derselben Modellreihe.

Rasch ließen sie die von Eichen beschatteten Straßen hinter sich, und der Verkehr wurde schwächer, löste sich schließlich ganz auf, und das Land begann in sanfte Hügel überzugehen wie ein Meer aus Erde.

Früher hatte Rory Granny immer gebeten, ihm Geschichten über seine Mutter zu erzählen. Darüber, wie wunderschön und gütig sie war. Wie sie einmal Totenwache für einen riesigen Grashüpfer gehalten hatte, den sie sterbend auf der Veranda gefunden und dem sie leise Wiegenlieder gesungen hatte, während er auf dem Rücken gelegen und gestrampelt hatte, grün wie ein Blatt im Frühling. Wie sie ihn mit einem Kreuz aus Streichhölzern hinterm Haus begraben hatte.

»Das Mädchen hatte Engelsblut«, pflegte Granny zu sagen. »Keine Ahnung, woher sie das hatte. Jedenfalls nicht von mir.«

Die alten Geschichten waren wieder und wieder erzählt worden, bis auf eine. Bis auf die Geschichte, die nur seine Mutter erzählen konnte.

Darüber, was wirklich an jenem Abend im Tal passiert war.

Das Land erhob sich vor ihnen, immer zerklüfteter und steiler, und die Berge schwebten wie Rauch über dem Horizont. Howl Mountain war der höchste und steilste unter ihnen. Er erhob sich breitschultrig und gezackt wie der abgebrochene Eckzahn eines Riesentiers. Auf seinem Gipfel schwebte eine mit Tannen und Fichten gesprenkelte Insel, ein Relikt prähistorischer Zeit in großer Höhe. Der Wind peitschte und jagte zwischen den alten immergrünen Bäumen hindurch und pfiff wie eine Turbine, und er tat seltsame Dinge. Es hieß, die Schwerkraft sei auf der Bergspitze aufgehoben und im Herbst würden sich die Blätter wie von selbst vom Boden erheben und säuselnd durch den Wald schweben, als wollten sie zu den Ästen zurückkehren, die sie verlassen hatten.

Rory wusste, dass der Boden dort oben von Blut getränkt war. Widerstandskämpfer aus dem Bürgerkrieg, die Kehle durchgeschnitten oder erschossen oder am Strick baumelnd. Vor ihnen waren es Grenzbewohner gewesen, Siedler in den Bergen mit langen Gewehren, die sich mit den Cherokee bekriegt hatten und mit den Pfeilspitzen aus Feuerstein in ihren Leibern und Musketenkugeln zwischen den Zähnen gestorben waren. Und wer kannte schon die vielen rivalisierenden Stämme aus früheren Jahrhunderten, längst vergessene Blutfehden, lange bevor der erste Weiße aufgetaucht war, die Knochen der Gefallenen, die wie Auszüge aus Geschichten über den Berg verstreut lagen. Manche behaupteten, es wären die Seelen all derer, die sich zu erheben versuchten, welche die toten Blätter aufwirbeln ließen.

Rory dachte an das, was Eustace ihm erzählt hatte, als er klein war, wie die Menschen in den Bergen damit prahlten, einander die Augen auszustechen und die Nasen abzubeißen. Wie sich diese in der Wildnis geborenen Waldbewohner in einem Kreis aus johlendem, wettsüchtigem Volk wiederfanden, ihre langen, gekrümmten Daumennägel über Kerzenflammen gehärtet und mit Öl eingerieben, und wie Davy Crockett sich persönlich einmal damit gebrüstet hatte, einem anderen so leicht, wie man eine Stachelbeere auslöffelt, ein Auge ausgestochen zu haben. Damals gab es keine größere Trophäe, als das Auge eines anderen in seiner Tasche zu haben, dicht gefolgt von einer abgebissenen Nasenspitze. Eine grausame Geschichte, wie alle von Eustace, aber vielleicht deshalb so erzählt, damit der Junge stolz auf das war, was seine Mom in ihrer Bedrängnis getan hatte.

Was er auch war.

Er wünschte nur, es hätte sie nicht ihrer Stimme beraubt, und er fragte sich manchmal, ob mit ihm vielleicht alles in Ordnung war, dass gar nicht das, was er in Korea gesehen und getan hatte, ihn hatte verstummen lassen.

Er blickte zu Granny.

»Stimmt es, dass du das Auge von ’nem verknallten Deputy gestohlen und irgendwo versteckt hast?«

Sie schnaubte.

»Dieses Auge bringt nichts als Ärger, Junge. Manche Dinge lässt man besser ruhen.«

»Ich habe ein Recht darauf, es zu sehen.«

»Na klar. Und ich habe ein Recht darauf, dir zu sagen, dass du mich mal kannst.«

4

Granny May saß in ihrem Schaukelstuhl auf der Veranda. Die Hügel lagen goldbestäubt von der Herbstsonne da. Bald würden aschehafte violette Flecken auftauchen, die blutigen Stichwunden des Rotahorns. Die Farben würden an Intensität zunehmen, das Gelb sich in flüchtiges Gold verwandeln – die vielen Kronen, die majestätisch und zahlreich zur Sonne zeigten –, bevor die Blätter schließlich braun verfärbt und raschelnd zur Erde fielen.

Das war die beste Jahreszeit für die Wurzelsuche, für das Ausgraben von Rohstoffen, aus denen sie ihre Medizin machte. Die Tees und Tinkturen, Arzneien und Umschläge. Im Sommer brauchten die Pflanzen ihre Energie dafür, Blätter, Blüten und Früchte zu produzieren. Im Herbst versenkten sie ihre Nährstoffe in der Erde, verankerten sich dort, um die harten Wintermonate zu überstehen. Wenn sie durch den Wald ging, war sie von Freunden umgeben. Von Nachbarn. Sie kannte mehr als ihre Namen, kannte die Form ihrer Blätter, winzige Wimpel oder Messer oder Herzen, und die Größe ihrer Knollen, Beeren und Früchte. Sie kannte die dunklen Schluchten, in denen sich manche von ihnen gern versteckten, und die lichten Waldränder, wo sich andere der Sonne entgegenstreckten. Sie kannte den Geruch ihrer Blätter und Wurzeln, rieb sie zwischen den Fingern und schnupperte daran. Es gab Pflanzen, die das Herz oder die Lunge, die Haut, den Darm oder das Blut heilen konnten. Pflanzen, die den Körper reizen oder besänftigen, den Geist anregen oder dämpfen konnten. Es gab Wurzeln, die einem halfen, sich von sich selbst zu lösen oder sich dem Geisterreich zu nähern, und welche, die einen wurzeltief erdeten. Es gab Pflanzen, die töten konnten.

Es gab das Salomonssiegel, das wirbelsäulenförmig in die Erde wuchs, mit perfekten kreisförmigen Wirbeln, für jedes Jahr einen. Es konnte den Magen beruhigen, die Lungen reinigen und eine starke Regelblutung eindämmen. Man konnte es mit der Hand ausreißen. Dann gab es den Sassafrasbaum, dessen Blätter häufig wie Fäustlinge aussahen, den Wasserschierling, der einen grausamen Tod voller Anfälle und Krämpfe verursachte – anders als der Gefleckte Schierling aus Europa, der Philosophen sanft ins Dunkel befördert hatte. Es gab diese und viele andere, ein Wunder an Kräutern und Pflanzen, die über den Berg verstreut und bereit waren, gepflückt zu werden, und dann noch jene, die sie heimlich unter Bäumen züchtete und deren Rauch Schmerzen des Körpers und des Geistes linderte, die Zeit auf Kriechgeschwindigkeit verlangsamte und selbst dem Hartherzigsten ein Kichern entlocken konnte.

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