Fachbewusstsein der Romanistik

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Die Beiträge des XXXII. Romanistischen Kolloquiums haben die Reflexion über den aktuellen Stand und die Perspektiven des Faches Romanistik an deutschsprachigen Universitäten zum Gegenstand. Einen Schwerpunkt bilden methodologische und forschungstheoretische Überlegungen im Spannungsfeld zwischen dem Fortbestehen der traditionsbewussten vergleichenden Vollromanistik, einer zunehmenden Aufspaltung in romanistische Einzelphilologien und der Anknüpfung an die allgemeine, germanistische und anglistische Linguistik. Eine Reihe von hochschuldidaktischen Impulsbeiträgen beschäftigt sich mit der Frage, welche Lehrinhalte für das moderne romanistische Lehramtsstudium relevant sind. Plädoyers für die Orientierung an den romanistischen Kernkompetenzen der Interkulturalität, Mehrsprachigkeit, Interdisziplinarität und Verantwortungsethik runden den Band ab.

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Im Kontext eines Spannungsverhältnisses zwischen einer linguistisch begründeten und einer politisch motivierten Normdiskussion ergeben sich unterschiedliche Fragenkomplexe. Zunächst stellt sich die Aufgabe einer differenzierten Charakterisierung des Phänomens der political correctness . Darüber hinaus gilt es, die Frage nach dem Geltungsgrad zu beantworten. Eine weitere Fragestellung richtet sich darauf, zu erfassen, wie sich ein solcher Sprachgebrauch im Diasystem der Sprache einordnen lässt. Auch muss die Rolle der herkömmlichen Normierungsinstanzen beleuchtet werden und deren aktuelle Akzeptanz hinterfragt werden. Ebenso muss der Beitrag, den die Massenkommunikationsmittel in Normierungsfragen leisten, näher betrachtet werden. Schließlich ist die Frage der lexikographischen Erfassung politisch korrekter Begriffe relevant3 und damit auch die Frage, in welchem Maße Wörterbücher politisch korrekt sein können und sollen. Das skizzierte Feld weist enge Berührungspunkte zu Fragen der Sprachkultur (Klare 1999, 2007) und des Sprachbewusstseins sowie zur Laienlinguistik auf.

Grundsätzlich sei an dieser Stelle schon einmal hervorgehoben, dass es Aufgabe der romanistischen Linguistik ist, den Widerhall gesellschaftlicher Dynamiken in der Sprache, der sich jenseits offizieller Normierungsbestrebungen vollzieht, in den romanischen Sprachen vergleichend zu erfassen und übergreifende Deutungsversuche anzubieten.

2 Zur Begriffsgeschichte der political correctness

Der Begriff der political correctness ist im Zusammenhang mit den Emanzipationsbestrebungen von People of Color und Frauen in den USA entstanden. Der Erstbeleg der Formel politically correct wird auf das Jahr 1969 datiert und erscheint in einem Essay von Toni Cade Bambara (Lampert 1995, 249). Während mit der Wendung ursprünglich eine positiv bewertete Haltung bezeichnet wurde, hat sich die Bedeutung mit der Zeit gewandelt. In der Folge diente sie der Signalisierung von Selbstironie, heutzutage ist sie oftmals negativ konnotiert (Lampert 1995, 249–250). In Amerika wie auch in Europa hat sich der Begriff inzwischen von der Einschränkung auf die Bereiche Ethnie und Geschlecht gelöst und umfasst heute auch Diskursvorgaben und -empfehlungen zum Schutz weiterer Minderheiten (Reutner/Schafroth 2013, 12). Über den in semantischer Hinsicht problematischen Ausdruck schreibt Hughes (2010, 17): „[…] the formula political correctness is an inherently problematic semantic construct.“ Auch Merle (2011, 8–9) spricht von einer „formule boiteuse et d’ailleurs polysémique“.

Es ist bereits angeklungen, dass der Begriff der political correctness sehr unterschiedliche Phänomene umfasst. Wir haben es geradezu mit einem Sammelbecken von Erscheinungen zu tun, das der Binnendifferenzierung und Systematisierung bedarf. Eine wichtige Dichotomie ist zunächst die Folgende: Zum einen geht es im Bereich des politisch korrekten Sprachgebrauchs darum, dass etwas nicht gesagt/benannt werden darf – daher der Begriff norma surrettizia von Antonelli (2016, 60) –, zum anderen geht es darum, dass etwas gerade gesagt/benannt werden muss . Man denke hier beispielsweise an die Feminisierung v.a. institutioneller Texte. Immer wieder wird in diesem Zusammenhang gefordert, dass Frauen explizit benannt und mit angesprochen werden. So positionierte sich die Accademia della Crusca , die sich inzwischen deutlich von den puristischen Zielen früherer Zeiten abgewandt hat (Lieber 1994, 61), im Dezember 2015 in der Rubrik tema del mese sehr deutlich bezüglich der Feminisierung im institutionellen Kontext und forderte:

L’Accademia […] auspica […] che i termini che indicano ruoli istituzionali […] riferiti alle donne siano di genere grammaticale femminile […]. Si eviteranno così anche usi discriminanti e formulazioni che mal si accordano con le funzioni del linguaggio istituzionale, a tutto vantaggio della sua chiarezza e trasparenza. (Marazzini/Robustelli 2015)

Was die erste Spielart des politisch korrekten Sprachgebrauchs betrifft, so sprechen Reutner/Schafroth (2013, 12) von einer speziellen Art der Tabuisierung. Zur Illustration sei ein aktuelles Beispiel aus der Tageszeitung La Repubblica angeführt. Es geht hierbei um die Veränderung von Begrifflichkeiten aus dem Feld des Strafvollzugs mit der Begründung der Anpassung an europäische Verhältnisse.

Cambia il lessico carcerario: ‚Ci adeguiamo all’Europa‘: La cella non si chiamerà più così, ma ‚camera di pernottamento‘. E chi in carcere prende le ordinazioni per il sopravvitto non dovrà essere più definito ‚spesino‘, ma ‚addetto alla spesa dei detenuti‘ […] e non si dirà più ‚piantone‘, ma ‚addetto alla persona‘ per indicare il detenuto che viene pagato per assistere il compagno di cella che, dietro certificazione medica, non riesce a badare a sé stesso. (Cravero 2017)

Mitunter kommt es mit der Zeit zu wahren Ketten von Bezeichnungen, die immer wieder durch neue Formen ersetzt werden. So wurde handicappato durch disabile ersetzt, das wiederum diversamente abile oder auch diversabile Platz machte (Antonelli 2016, 63). Auch das fragwürdige diversamente fortunato begegnet in diesem Kontext. In Analogie zu den Bildungen mit diversamente wurde übrigens die Formel des diversamente corretto gebildet. Eine weitere Bezeichnungskette für das Italienische und Französische ist diejenige des Alters: Italienisch : vecchio → anziano, in età, non più giovane, appartenente alla terza età, dai capelli d’argento ; Französisch: vieillard → vieux, ancien, personne âgée, personne du troisième âge, senior (Abalain 2007, 50). Marazzini (2009, 223) liefert für diese Bezeichnungsketten folgende Erklärung:

Le parole adibite allo scopo di correggere i presunti pregiudizi linguistici, insomma, si ‚consumano‘, assumendo via via la connotazione e l’aura negativa dei termini che dovevano sostituire con vantaggio.

Nicht in jedem Fall ist der neue Begriff der eindeutigen Kommunikation zuträglich, wie es Abalain (2007, 50) für die Ersetzung von les aveugles durch les malvoyants feststellt: „Le mot est ambigu, car il peut aussi s’appliquer à ceux dont la vue a diminué.“1

Sowohl in der Literatur zum Italienischen als auch in derjenigen zum Französischen wird diese Form des politisch korrekten Sprachgebrauchs, die Jürgen Trabant (2017) in der Frühjahrsausgabe der Zeitschrift für Ideengeschichte als „Sprachwaschmaschine“ bezeichnete, weitestgehend negativ bewertet. Dies deckt sich mit einer Beobachtung von Reutner (2013), die bezüglich der Verwendungsweisen von spanisch políticamente (in)correcto ein deutliches Vorherrschen an negativen Einstellungen ermittelt hat. Diesen liegt nach Reutner (2013, 152) die Auslegung des Begriffs als Antonym von Wahrheit zugrunde. Die negativen Einstellungen im Italienischen und Französischen werden exemplarisch in folgenden Zuschreibungen manifest: hygiénisme langagier (Santini 1996, 9)2, art de l’esquive (Merle 2011, 8), abile maquillage linguistico (Canobbio 2009, 40), acrobazie verbali (Canobbio 2009, 45). Merle (2011, 16) spricht darüber hinaus von einem terrorisme verbal und von einem empoisonnement et emprisonnement du français (2011, 7). Der Gift-Metapher bedient sich auch Canobbio (2009, 38–39), wenn sie über die Debatten schreibt, die im Zusammenhang mit der political correctness geführt werden:

L’ansia fin troppo spesso ipocrita per il Politicamente corretto ha già fatto scorrere parecchio inchiostro e non poco veleno tra sociologi, linguisti, storici, studiosi di costume […].

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