Enel Melberg - Der elfte Tag

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Enel Melberg erweckt in ihrem Roman gleich sieben berühmte und beliebte Schriftstellerinnen wieder zum Leben: Virginia Woolf, Vita Sackville-West, die Bronte-Schwestern, Karen Blixen und Victoria Benedictsson treffen sich außerhalb von Raum und Zeit, flirten oder streiten miteinander. Doch vor allem erzählen sie sich Geschichten aus und von ihrem Leben. Im Mittelpunkt steht dabei immer wieder das Thema «Die Frau in der Gesellschaft» und wie sich die Rolle der Frau im Laufe der Jahrhunderte verändert hat.REZENSION"Eine unterhaltsame Literaturgeschichte in Romanform, die Lust auf eine Wiederentdeckung von sieben großen Schriftstellerinnen macht." – www.booklooker.deAUTORENPORTRÄTEnel Melberg (* 21. September 1943 in Tallinn) ist eine estnische Schriftstellerin und Übersetzerin, die ihre Romane vorwiegend in schwedischer und norwegischer Sprache schreibt. Melberg wanderte bereits als Kind zusammen mit ihren Eltern nach Schweden aus, wo sie später Philosophie, Religionsgeschichte, Theaterwissenschaften sowie nordische Sprache und Literatur studierte. Bis 1990 arbeitete Meldberg als Pädagogin und Übersetzerin. Sie veröffentlichte zahlreiche Romane, Kinderbücher und Theaterstücke und lebt heute zusammen mit ihrer Familie in Oslo/Norwegen. Zentrales Thema von Melbergs Werken ist die gesellschaftliche Situation von Frauen sowie die Liebe.-

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Enel Melberg

Der elfte Tag

Saga

1

Als die alte Dame aufwachte, befand sie sich in einem spartanisch eingerichteten Raum mit nackten Wänden. Sie hatte keine Schmerzen mehr. Ihre Seele war leicht, jung und neugierig, obwohl sie wußte, daß die Erfahrung wie Methusalem in einer Ecke hockte und der Dinge harrte. Sie war bestimmt schon einmal hier gewesen. Eine Erinnerung wollte sich aufdrängen, aber sie konnte noch nicht ausmachen, was es war. Diese weißen Wände, diese klosterähnliche Zelle, dieses noch unbeschriebene Blatt ...

Sie verharrte im Ungewissen, strich vorsichtig mit einer knochigen Hand über die Wand, nahm die ungeahnten Möglichkeiten des Grenzzustandes in sich auf. Als sie genauer hinsah, traten aus der Wand Unebenheiten hervor, Blasen, Krater, und die Decke wurde durchzogen von einem Sprung, der wie ein Ast geformt war.

Ihr Blick schweifte darüber und fiel auf einen zierlichen weißen Schreibtisch. Es war ein einfaches, jedoch stilreines Möbel aus einer Zeit der Spiele und Maskeraden, die aber von beherrschten Formen gebändigt wurden. Neben dem Bett entdeckte sie einen Nachttisch mit einem gestärkten Spitzentuch aus Leinen und einer Messingglocke darauf. Sie nahm sie und ließ ein leichtes, aber dennoch deutliches Klingeln die Stille durchbrechen.

Nach einer Weile öffnete sich die einzige Tür der Zelle, und ein Dienstmädchen in schwarzem Kleid und weißer, gestärkter Schürze trippelte herein.

»Euer Gnaden wünschen?« Eine Spur übertriebener Unterwürfigkeit lag in ihren Bewegungen.

»Ja, was können Sie mir denn anbieten?«

»Was Euer Gnaden wünschen.«

»Dann bringen Sie doch eine Flasche Champagner. Und Zigaretten«, fügte sie hinzu.

»Wird erledigt, Euer Gnaden!« und schon war das Mädchen wieder verschwunden.

Munter und etwas überrascht erhob sich die alte Dame und ging zur Tür. Aber noch ehe sie diese erreicht hatte, wurde sie geöffnet, und herein trat eine ältere Frau in einem himmelblauen, fußlangen Kleid mit einem Schleier auf dem Kopf, offenbar eine Nonne. Mit einem leichten Schaudern bemerkte die alte Dame, daß diese Frau ihr selbst glich.

»Willkommen an unserem Ort des Rückzugs. Ich bin die Priorin, und es ist mir ein besonderes Vergnügen, gerade Sie in unserem ehrwürdigen alten Kloster begrüßen zu dürfen.«

Priorin, dachte die alte Dame, das klingt so vertraut. Ich bin bestimmt schon einmal hier gewesen.

»Danke, Frau Priorin«, sagte sie. »Ich bin Ihnen sehr verbunden. Kloster, sagen Sie. Ich habe gerade eine Flasche Champagner bestellt. Hoffentlich verstößt das nicht gegen die Regeln hier.«

»Keineswegs. Wir sind stolz auf unseren guten Weinkeller, ebenso auf unser eigenes, hervorragendes Gemüse, ganz zu schweigen von unserem berühmten Leinen, das wir selbst herstellen und aus dem wir die königlichen Brautlaken weben. Wir leben keineswegs abgeschieden von der Welt.«

Diese Worte schlugen im Innern der alten Dame eine Saite an; eine verschüttete Erinnerung regte sich, die Erinnerung an etwas Großartiges. Die Priorin verbeugte sich höflich und erklärte, daß ihre Pflichten sie riefen, die Dame aber jederzeit für ein Plauderstündchen nach ihr schicken lassen könne. Dann ging sie hinaus.

»Das junge Ding kommt ja gar nicht mit dem Champagner. Ich muß sie daran erinnern«, murmelte die alte Dame und klingelte noch einmal.

Nach einer Weile erschien das Mädchen, jedoch ohne das Bestellte.

»Euer Gnaden wünschen?« fragte sie beinahe vorwitzig.

»Ich habe vor einer Weile um eine Flasche Champagner gebeten.«

»Gewiß, Euer Gnaden.«

»Könnte ich sie vielleicht jetzt bekommen?«

»Gewiß, Euer Gnaden.«

»Und würden Sie mir bitte auch Zigaretten bringen und ein halbes Dutzend Austern, mein Magen verträgt nichts anderes.«

»Gewiß, Euer Gnaden.« Das Mädchen knickste und eilte aus dem Zimmer.

Die Dame setzte sich auf den einzigen Stuhl in der Zelle, den am Schreibtisch, und wartete. Es fehlen Schreibutensilien, notierte sie, muß ich bei nächster Gelegenheit bestellen. Sie wartete eine Ewigkeit, dann ergriff sie ungeduldig die Glocke und klingelte noch einmal. Das Mädchen kam wieder, auch dieses Mal mit leeren Händen.

»So etwas habe ich ja noch nie erlebt!« rief die alte Dame ärgerlich aus. »Für wen halten Sie mich eigentlich? Wissen Sie denn nicht, wer ich bin!«

»Gewiß, Euer Gnaden«, sagte das Mädchen. Um seine Mundwinkel spielte die Andeutung eines frechen Lächelns.

»Gewiß, Euer Gnaden. Gewiß, Euer Gnaden. Ist das alles, was Sie sagen können? Hatte ich nicht etwas bestellt? Sehen Sie zu, daß ich es augenblicklich bekomme!«

»Gewiß, Euer Gnaden.«

Ich muß das Opfer eines satanischen Scherzes sein, dachte die alte Dame und beschloß, die Umgebung zu erforschen. Resolut ging sie die wenigen Schritte zur Tür und öffnete sie. Sie führte hinaus auf eine Terrasse, die hoch oben auf einem Berg in einer alpenähnlichen Landschaft zu liegen schien. Ein leichter, weißer Nebel lag wie ein Schleier darüber und ließ die Gipfelkette darüber nur erahnen, die in einer immer schwächer werdenden Bläue von der Unendlichkeit aufgesogen wurde. Die Luft war frisch wie ein Glas Quellwasser. Sie sog sie mit tiefen Atemzügen ein, und wie berauscht davon ging sie mit unsicheren Schritten zum Geländer.

Von da konnte sie auf eine weitere Terrasse blikken, die den Eindruck machte, als würde sie zu einem altmodischen Sanatorium gehören, mit gestreiften Liegen und kleinen weißen Stühlen, die um Cafétische mit gußeisernen Füßen standen. Eine Treppe, gesäumt von bemoosten verwitterten Urnen, führte auf die untere Terrasse. Auch zwischen den Treppenstufen wuchs Moos. Sie schritt vorsichtig, aber würdevoll die Treppe hinab und ließ sich an einem der Tische nieder. Die Marmorplatte war gesprungen, und der Stuhl wackelte ein wenig.

Kurz nachdem sie sich gesetzt hatte, hörte sie Schritte hinter sich und wandte sich neugierig um. Eine Frau von unbestimmbarem Alter kam auf sie zu. Sie trug eine graue Lammwolljacke, die Haare von diffuser Farbe waren zu einem unordentlichen, losen Knoten hochgesteckt. Ihren Bewegungen nach zu urteilen, schien sie nicht energisch zu sein, aber auch nicht ängstlich. Sie ging mit der Sicherheit einer Schlafwandlerin und hatte schon fast die Cafétische passiert, als sie bemerkte, daß dort jemand saß. Wie aus weiter Ferne kommend, flackerte ihr Blick, ehe er sich auf die alte Dame richtete.

»Guten Tag«, sagte diese mit ihrer heiseren Stimme, »ich hatte noch nicht die Ehre.«

»Mrs. Woolf«, stellte die andere sich vor.

»Die Schriftstellerin?«

»Ja, Virginia Woolf.«

»Angenehm. Ich habe von Ihnen gehört. Ihr Name ist wirklich komisch. Widersprüchlich. Wissen Sie übrigens, daß es ein Stück geben soll, das heißt ›Wer hat Angst vor Virginia Woolf‹?«

»Sehr komisch! Ja, ich habe davon gehört. Es hat aber nichts mit mir zu tun. Aber sind Sie nicht Frau Blixen?«

»Baronin Blixen, wenn ich bitten darf. Karen Blixen, Tania war nur ein Kosename. Oder Isac Dinesen, wenn Sie den Schriftstellernamen vorziehen.«

Mrs. Woolf konnte es sich nicht verkneifen, der hochmütigen alten Schnepfe ebenfalls einen Stich zu versetzen:

»Wissen Sie, daß man einen Film nach Ihrem Leben gedreht hat?« sagte sie. »Er ist vor vollen Häusern gespielt worden und hat viele Oscars bekommen. Das ist eine Art vulgärer Orden, der nach dem Diktat des amerikanischen Pöbels vergeben wird.«

»Reden Sie mir nicht davon«, erwiderte die Baronin. »Ich weiß, ich weiß. Man hat mein Afrika profanisiert und Glanzbilder daraus gemacht.«

Sie versank in wehmütige Grübeleien, wurde aber von einem Windstoß wieder aufgeschreckt, der ohne Vorwarnung vorbeiwehte und graubraune, trokkene Blätter vor sich hertrieb, die raschelnd durch die Luft wirbelten und sich in einem Tanz vereinigten.

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