Einen russischen Fluch murmelnd, dreht er Klaus den Rücken und steigt in sein Auto.
„Warum nicht gleich so?“ brummt Klaus befriedigt, als der Wagen davonschiesst, betrachtet eine Sekunde lang nachdenklich seine Fäuste und setzt dann gemächlich seinen Weg fort.
„Klaus Dirk! D—i—r—k! Jawohl! Stellen Sie sofort fest, wo der Mann wohnt. Alles andere unwesentlich. Nachricht hierher. Dringend.“
Lis van Dersen, noch erregt von dem Vorfall auf der Strasse, bleibt erstaunt in der Tür stehen und kommt erst näher, als Kitsao Tsugeno das Hörrohr aufgelegt hat.
„Sie fragen nach Mr. Dirk? Hat er . . . Haben Sie sich anders besonnen, Mr. Tsugeno? Sie wollen ihm die Anleihe geben?“
Der Japaner schüttelt lächelnd den Kopf. „Ich denke noch genau wie vorhin, liebe Lis. Aber da ist etwas anderes . . . Ich werde Mr. Dirks Insel kaufen.“
„Die wertlose Insel?“ Lis macht verwunderte Augen. „Wie kommen Sie denn auf den Gedanken, Mr. Tsugeno?“
„Setzen Sie sich doch, Lis.“ In Tsugenos Gesicht ist bei aller asiatischen Ruhe ein Zug von Erregtheit, aber Lis ist selber noch viel zu aufgeregt, um das zu bemerken. „Die Insel ist wertlos in den Händen Mr. Dirks. Ich glaube aber, man könnte etwas daraus machen, wenn man selbst . . . ich meine, wenn das richtige Kapital . . .“
„Und da wollen Sie ihm diese Chance abnehmen und selbst ausnutzen?“
„Sie meinen, das passt gar nicht zu mir?“ lächelt Tsugeno gütig. „Nun, Mr. Dirk wird nichts dabei verlieren. Ich werde ihm den Wert seines Inselchens voll bezahlen, mehr als er selber herauszuschlagen erwartet.“
Lis macht ein nachdenkliches Gesicht. „Ich glaube nicht, dass Mr. Dirk seine Insel verkaufen wird.“
„Er wird. Man kann alles kaufen, wenn man den richtigen Preis bezahlt. Ich denke, er wird im Gegenteil froh sein, wenn er doch noch aus seinem Projekt Kapital schlagen kann.“
Der Fernsprecher klingelt. Die Bank meldet sich. Tsugeno horcht, spricht ein paar knappe Worte in den Apparat und hängt wieder ab. „Das ging ja fix. Unser Auskunftsbüro hat schon die Adresse. Man hat sie gestern schon erfahren, als ich über die Insel Erkundigungen einziehen liess. Mr. Dirk wohnt in Seymours Hotel.“
„Wollen Sie ihn noch einmal hierherbestellen?“
Tsugeno überlegt einen Augenblick und schüttelt dann den Kopf. „Nein, ich möchte die Sache privatim mit dem Herrn abmachen. Ich werde ihn einfach heute abend im Hotel aufsuchen. Haben Sie Lust mitzukommen, Lis?“
„Sehr gern.“
„Das freut mich. Wir werden einen Tisch im Grill Room bestellen. Und — Wenn Mr. Dirk wirklich abgeneigt sein sollte, zu verkaufen, so tun Sie mir den Gefallen, Lis, im Interesse des Geschäfts recht liebenswürdig zu Mr. Dirk zu sein. Wenn Sie ihm zureden, verkauft er seine Insel bestimmt.“
Mr. Tsugeno nickt noch einmal freundlich und geht hinüber in sein Zimmer, um ein wenig zu ruhen. In einem Aufruhr unklarer Gefühle bleibt Lis zurück. Sie wollte eigentlich Mr. Tsugeno brühwarm von der frechen Aufdringlichkeit Belesnois und dem Eingreifen Klaus Dirks erzählen, aber nun kam diese neue Überraschung dazwischen. Eines jener plötzlichen, unerklärlichen Geschäftsmanöver Tsugenos, die man nicht übersehen kann, und die sich nachher doch immer als richtig erweisen. Was in aller Welt kann ihn veranlassen, diese Insel, die er selber für wertlos erklärt, auf einmal kaufen zu wollen? Vor einer Stunde noch ist er davon überzeugt gewesen, dass die Insel keinen Cent wert sei. Kitsao Tsugeno denkt viel zu anständig und grosszügig, um in so einer kleinen Angelegenheit einem Menschen bewusst die Unwahrheit zu sagen, weil er selber das Geschäft machen will. Es muss in der Zwischenzeit irgend etwas eingetreten sein, das seine Ansichten geändert hat.
Lis van Dersens Augen gleiten suchend über den Schreibtisch. Da liegt noch eine offene Depesche, die wohl eben gekommen sein muss.
„QRRIT Ayela fenduri peccana nac stop tenhijeni cond biwano sacasse kelsan hohuis stop ewan.“
Liest sie und legt enttäuscht das Blatt hin. Das ist wieder der Geheimcode der „Planters & Settlers Bank“, dessen Schlüssel auch Lis nicht kennt.
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