Roy Rockwood - Bomba im Herzen Afrikas

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Unermesslich groß ist der geheimnisvolle Kontinent Afrika, und unerschöpflich ist die Fülle von
Abenteuern, die Bomba auch weiterhin in dem dunklen Erdteil erwarten. Einen Teil dieser
fesselnden Geschehnisse erleben wir in Band 12, wo es Bomba gelingt, sich die Freundschaft des
Stammes der «Bemalten Jäger» dadurch zu gewinnen, daß er die gefahrvolle "Probe der
drei Urwaldnächte" besteht. Lowando, ein Unterhäuptling dieses Stammes, wird Bombas Blutsbruder,
und mit einem Trupp seiner Krieger hilft er Bomba, seinen Vater endlich aus der Gefangenschaft' der
Kannibalen zu befreien.
Zur Reihe siehe Band 1.

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Roy Rockwood

Bomba im Herzen Afrikas

Band 12

Inhaltsverzeichnis Etwas aus Bombas Leben 1 Nächtliche Wache 2 Die Stimme - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Etwas aus Bombas Leben

1 Nächtliche Wache

2 Die Stimme Simbas

3 Die bemalten Jäger

4 Die Probe der Drei Nächte

5 Tappende Füße

6 Das wilde Rudel

7 Der Ritt auf dem Rhinozeros

8 Die Gefährtin des Leoparden

9 Angespannte Muskeln

10 Der Zweikampf

11 Die Pygmäen ziehen ab

12 Singende Pfeile

13 Der Elefant greift an

14 Der kriechende Tod

15 Eine wichtige Beratung

16 Die Herausforderung

17 Mitten im Ziel

18 Die Löwenjagd

19 Der Nachtangriff

20 Karon in Gefahr

21 Auf der Fährte

22 Ein tödliches Ringen

23 Im letzten Augenblick

24 Rettung

25 Ein Rätsel löst sich

Etwas aus Bombas Leben

Wer Bomba bei seinen Erlebnissen im Dschungel und Urwald, auf hoher See und in der großen Stadt begleitet, wird sicherlich mehr von diesem interessanten Jungen erfahren wollen. Am besten stellen wir Bomba also vor, ehe sein neues Abenteuer beginnt.

Bomba ist vierzehn Jahre alt und hat die meiste Zeit seines Lebens im südamerikanischen Dschungel verbracht. Dort war sein Pflegevater und Beschützer der alte Naturforscher Cody Casson, der sich in ein abgelegenes Gebiet des Amazonas-Dschungels zurückgezogen hatte, um dort ganz seinen Forschungen zu leben.

Als Bomba das Alter erreicht hatte, in dem er mehr von seiner Vergangenheit und Herkunft zu erfahren wünschte, zog sich Cody Casson bei der Explosion eines Gewehres eine Kopfverletzung zu, durch die seine Gedächtniskraft geschwächt und fast zerstört wurde. Von diesem Zeitpunkt an lastete die Verantwortung für die Lebensführung ganz auf Bomba.

In einem Alter, in dem andere Jungen ruhig und behütet bei ihren Eltern aufwachsen und die Schulbank drücken, musste Bomba sich mit den Gefahren und Härten des Dschungellebens vertraut machen. Seine strengen Lehrmeister waren die Erfahrung und die Not. Bald lernte Bomba jene Weisheiten und Gesetze des Dschungels kennen, die es dort immer zu beherzigen galt, wenn man sein Leben erhalten wollte. Er lernte die vielen Kampftricks, die Technik von Verteidigung und Angriff bei der Begegnung mit Kopfjägern, Raubtieren und Schlangen.

Seine schulische und geistige Erziehung ließ in dieser Zeit zu wünschen übrig, da Cody Casson nicht mehr in der Lage war, den einmal begonnenen Unterricht fortzusetzen. Wie ein junger Indianer wuchs Bomba im Dschungel heran. Auch äußerlich unterschied er sich wenig von den Eingeborenen. Seine Haut war dunkel gebräunt. Er trug einen Eingeborenenschurz und das Fell eines erlegten Pumas. Seine Waffen waren Pfeil und Bogen und die Machete, das Buschmesser der Eingeborenen.

Äußerlich glich also Bomba damals in vielen Dingen einem Indianer, und doch unterschied er sich durch wesentliche Merkmale von den Eingeborenen. Er hatte eine gerade Nase und kastanienbraunes, welliges Haar. Die hellbraunen Augen leuchteten freundlich für alle Freunde; und zu jener Zeit, als er seine Eltern noch nicht wiedergefunden hatte, war oft ein Schimmer von Melancholie in seinem Blick.

In den ersten neun Bänden begleiten wir Bomba bei seinen abenteuerlichen Fahrten durch den südamerikanischen Dschungel; wir erleben mit ihm die Tage der Hoffnung, wenn er eine Spur seiner Eltern gefunden zu haben glaubte, und jene schmerzlichen Stunden der Enttäuschung, wenn wieder einmal sein sehnlichster Wunsch keine Erfüllung fand.

Bomba durchstreift eine versunkene Stadt, deren längst verschollene Einwohner wertvolle Schätze und interessante Ruinen hinterlassen haben. Er kämpft gegen Kopfjäger und rettet sich und seine Gefährten aus unterirdischen Höhlen, die sich meilenweit dahinziehen. Der Ausbruch eines Vulkans rettet ihn im letzten Augenblick aus der Gewalt eines tyrannischen Medizinmannes, der die Eingeborenen eines weiten Gebietes beherrscht, und das Zusammentreffen mit Sobrinini, der Herrscherin auf der Schlangeninsel, stellt eine der spannungsreichsten und interessantesten Episoden in Bombas Dschungelreisen dar.

Es wäre zu viel, hier im Einzelnen von Bombas Taten und Abenteuern zu berichten. Einen wirklichen Eindruck vom Lebenslauf dieses einzigartigen Jungen kann nur derjenige bekommen, der Bomba von seinem ersten gefährlichen Kampf gegen die Kopfjäger bis zu jenem glücklichen Augenblick begleitet, wo er seine Eltern wiederfindet.

Doch es scheint so, dass Bomba auch bei seinem Aufbruch in das für ihn neue und fremdartig fesselnde Leben in der Zivilisation keine Ruhe finden soll. Zwar lebt er nach seiner Ankunft in New York zuerst wie jeder andere Junge, der in die Schule geht und mit seinen Eltern beisammen ist, aber bald genug erfahren wir im zehnten Band — Bomba in einem fremden Land — dass Bomba das gesicherte Leben in der Zivilisation wieder aufgeben muss, um seinem Vater zu Hilfe zu eilen, der als Maler bei einer Expedition ins Innere Afrikas in die Gefangenschaft eines barbarischen Stammes geraten ist.

Wir erleben mit Bomba und seinem Gefährten Gibo, den er aus dem südamerikanischen Dschungel nach New York mitgenommen hat, zuerst die heiteren und ernsten Geschehnisse, die sich auf der Schiffsreise nach Afrika abspielen. Aber erst die Ankunft in Afrika führt Bomba wieder jenen gefährlichen Abenteuern entgegen, nach denen er sich unbewusst während des Lebens in der Großstadt immer gesehnt hat. Er weiß jetzt, dass er kaum ohne den Dschungel leben kann, und wenn nicht die Sorge um seinen Vater gewesen wäre, hätte er die Ausrüstung der Safari, die ihn von Nairobi aus in den afrikanischen Busch führen soll, als die schönste Vorbereitung zu einem spannenden Erlebnis genossen.

Bomba dringt mit seinen Gefährten in eine fremdartige, geheimnisvolle Welt ein — und er spürt wieder den Pulsschlag der ungebändigten, freien Natur, mit der er sich so innig verbunden fühlt. Er begegnet seltsamen wilden Tieren und Menschen des Urwaldes, und der Atemhauch dunkler Gefahren schlägt ihm erneut aus den Dschungeln und Savannen entgegen.

Ein besonders reizvolles Abenteuer erlebt Bomba in Band 11 — Bomba bei den Pygmäen. Es gelingt ihm, durch kühnen Wagemut und blitzschnelles Handeln im Kampf mit einem rasenden Orang-Utan die Freundschaft eines Häuptlings vom rätselhaften Zwergenvolk der Pygmäen zu gewinnen. Diese kleinen, tapferen Krieger helfen Bomba bei seinem Vorstoß in das Gebiet wilder Stämme und begleiten ihn auf einem weiten Stück seines abenteuerlichen Weges.

Unermesslich groß ist der geheimnisvolle Kontinent Afrika, und unerschöpflich ist die Fülle von Abenteuern, die Bomba auch weiterhin in dem dunklen Erdteil erwarten. Einen Teil dieser fesselnden Geschehnisse erleben wir mit Bomba im vorliegenden Band, während wir ihn auf der Fährte jener Wilden begleiten, die seinen Vater verschleppt haben.

1 Nächtliche Wache

Es war Nacht im Herzen Afrikas.

Hoch wölbte sich der sternenbestickte Himmel über der Steppe, und der Rand des Dschungels war wie eine dunkle Wand, die die dämmrige Weite mit den pilzartig aufragenden Feigenbäumen begrenzte. Verstohlene Schritte tappten durch das hohe Gras — und dann erhob sich die tiefe, grollende Stimme aus der Dunkelheit: die Stimme Simbas, des Löwen, des Königs aller Tiere.

Ein Mann in einer Buschhütte am Rande des Dschungels fuhr von seinem Lager empor.

„Hörst du es, Bomba? Der Löwe ruft wieder!“

Gibo, Bombas treuer Gefährte, beugte sich über seinen schlafenden Herrn und rüttelte ihn an der Schulter.

Schlaftrunken richtete sich Bomba auf und lauschte in die Nacht hinaus. Deutlich hörte er das tiefe Grollen aus der Kehle des gefürchteten Raubtiers.

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