Ein anschaulicheres Beispiel dafür findet sich in meinem Garten. Mein Ahornbaum besitzt seinen eigenen Geist, eine Intelligenz, die seine energetische Identität und Struktur aufrechterhält. Doch nehme ich um den Baum herum manchmal kleine leuchtende Wesen wahr, bei denen ich der Ansicht bin, dass es sich um Naturgeister handelt. Sie nehmen aktiv feinstoffliche Energien aus verschiedenen Quellen auf und wandeln diese Energien in eine Form um, die von dem Energiefeld des Ahornbaums absorbiert werden kann. Tatsächlich sorgen diese Wesen dafür, dass jene Energie zirkuliert, von der das Energiefeld des Baumes aufrechterhalten wird.
Und das war es auch, was der kleine Naturgeist tat, der mich auf die vom Himmel herabfließende Energie aufmerksam machte. Er empfing das, was ausgesendet wurde, und gab es so an seine unmittelbare Umgebung weiter, dass sie es empfangen und absorbieren konnte. In diesem Sinn kann man solche Wesen als »Absorptionshelfer« verstehen. Sie ermöglichen es einem Organismus, feinstoffliche Energien, die ihm dabei helfen, seine physische Manifestation aufrechtzuerhalten, und die er sonst nicht assimilieren könnte, aufzunehmen. Eine biologische Entsprechung sind jene Bakterien, die Stickstoff chemisch im Boden »fixieren«, wodurch die Pflanzenwurzeln ihn aufnehmen und nutzen können.
In der feinstofflichen Umwelt, wie ich sie wahrnehme, manifestiert sich Synergie. Sie ist angefüllt mit Wesen unterschiedlicher Art und Funktion, die untereinander Verbindungen eingehen und im Austausch stehen, so dass lebenspendende feinstoffliche Energien zwischen ihnen zirkulieren. Durch ihr Zusammenwirken erschaffen diese Wesen ein Ganzes, das größer ist als seine Teile.
Auf diese Weise schaffen und nähren die feinstofflichen Wesen fortwährend Beziehungen, und Beziehung ist die Grundlage des Schöpfungsprozesses. Kein Wesen ist dafür geschaffen, isoliert zu existieren. Wir sind alle Teil eines sich ewig erweiternden Beziehungs-Netzwerks und Energieaustauschs. So, wie die »Denkkraft« unseres Gehirns wächst, indem unsere Neuronen immer mehr Verbindungen bilden, wodurch das Gewebe unserer neuronalen Beziehungen immer dichter wird, wächst in der Schöpfung insgesamt die »Schöpfungskraft« und die »Lebenskraft« – die Fähigkeit, das Heilige zu offenbaren und zum Ausdruck zu bringen – dadurch, dass das Gewebe der Lebens- und Energiebeziehungen wächst. Es gibt also einen guten Grund für die Vielfalt des Lebens und seiner Ausdrucksmöglichkeiten auf allen Ebenen der Schöpfung.
Die feinstofflichen Wesen sind bestrebt, eine große Vielzahl von »Energien« und Qualitäten zu erzeugen und untereinander auszutauschen, indem sie Verbindungen zu anderen Wesen eingehen. Wenn neue Quellen für Informationen, Lernen und Energie verfügbar werden, gibt es immer Wesen, die diese Quellen aufsuchen, so wie ja auch in unserer Welt Organismen neue Umwelten aufsuchen und besiedeln, die sich für sie auftun.
Wichtig ist hierbei, dass in den feinstofflichen Welten gesunde Organismen einander nicht attackieren oder schädigen. Solange ein feinstofflicher Organismus nicht krank und pathologisch gestört ist – was vorkommen kann –, wird er sich niemals von der Lebenskraft eines anderen feinstofflichen Organismus in parasitärer Weise »ernähren«. Vielmehr ist der Austausch immer ein gegenseitiges Geschenk. Wenn ich Licht schenken kann, ist das für mich ebenso vorteilhaft wie für Sie als bereitwilligen Empfänger. Shakespeares Julia hatte recht, als sie über die Liebe sagte: »Je mehr ich sie dir schenke, desto mehr habe ich.« Insgesamt leben feinstoffliche Wesen dafür, ihr Leuchten frei dem Universum zu schenken, und freuen sich, wenn ein Wesen von dem profitiert, was sie ihm geben können. Das ist ganz wie bei einer Lehrerin, die sich darüber freut, ihr Wissen und ihre Weisheit an ihre Schüler weiterzugeben.
Menschen, die Energieheilung erlernt haben und praktizieren, sind damit vertraut, dass feinstoffliche Energien unterschiedliche Formen annehmen können.
Unter dem Oberbegriff »feinstoffliche Energie« wird ein weites Spektrum von Phänomenen zusammengefasst, denn es handelt sich dabei um ein komplexes Ökosystem. Das ist einer der Gründe dafür, dass ich gerne Metaphern und Begriffe aus der Biologie verwende. Nach meiner Erfahrung lassen sich die Natürlichkeit und der Reichtum des Lebens in den feinstofflichen Welten so am besten vermitteln, auch wenn derartige Metaphern immer nur eine Annäherung sein können.
Außerdem gelten viele Prinzipien des biologischen Lebens auch für das »energiebasierte« oder »geistbasierte« Leben im nicht-physischen Reich.
Näher darauf einzugehen, welche unterschiedlichen Formen feinstoffliche Energie annehmen kann, würde den Rahmen des hier vorliegenden Buches sprengen. Der wichtige Punkt für unsere Untersuchung ist, dass feinstoffliche Wesen sowohl nach Nahrungsquellen suchen wie auch einander wechselseitig nähren. Sie alle sind Mitwirkende und Mitschöpfer eines lebendigen Universums.
FELDNOTIZ 4
EIN LERNENDES UNIVERSUM
Während meines Lebens begegnete mir immer wieder der weitverbreitete Irrtum, feinstoffliche Wesen wären allwissend. Es wird angenommen, sie würden auf einer »höheren Ebene« des Lebens existieren, auf der alles Wissen offenbart ist und Zeit und Raum keine Geheimnisse mehr bereithalten. Aufgrund dieser Vermutung haben sich die Menschen seit Jahrtausenden aus der feinstofflichen Welt Führung, Rat, Weissagung und die Offenbarung verborgener Weisheit erhofft. Ich kenne viele Menschen, die in ihrem Leben keine Entscheidung treffen, ohne vorher einen Führer aus der geistigen Welt zu konsultieren. Sie glauben, wir inkarnierten Menschen wären die Schüler und die Bewohner der feinstofflichen Dimensionen die Experten.
Doch nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt!
In diesem Universum sind wir alle Lernende, von der gewaltigsten kosmischen Wesenheit bis zum einfachsten Elementargeist. Es ist ein lernendes Universum.
Damit will ich nicht sagen, wir könnten in der feinstofflichen Welt nicht Weisheit, Erkenntnis, guten Rat, nützliche Informationen und tiefgründige Wahrnehmungen finden. Das ist durchaus möglich. Aber hier in der physischen Welt gibt es ebenfalls Weisheit, Erkenntnis und Wissen. Wir alle sind Experten für irgendetwas, Menschen nicht weniger als andere Lebensformen, und für uns alle gibt es noch viel zu lernen, viele Potenziale und Fähigkeiten zu entwickeln. Kein Wesen, auf welcher Ebene des Lebens auch immer, besitzt ein Weisheits- oder Wissensmonopol. Jedes Wesen auf jeder Ebene kann Fehler machen. Und das kann ein wichtiger Teil eines Lernprozesses sein.
Es gibt einen Wesenszug, den ich bei fast allen feinstofflichen Wesen bemerke, denen ich begegne, und zwar Neugierde. Manchmal, wenn dieses Wesen nicht-menschlich ist, wie zum Beispiel ein Naturgeist, kann diese Neugierde mir gelten. Der Naturgeist möchte herausfinden, wie ein Mensch tickt. Handelt es sich bei dem feinstofflichen Wesen um einen nicht-physischen Menschen, was auf die meisten meiner inneren Kontakte zutrifft, dann richtet sich die Neugierde nach außen auf die vielen Wunder des gewaltigen Spektrums des Lebens im Universum. Dieser Forschergeist entspringt dem Wunsch, zu lernen und Informationen zu sammeln, damit ein Bewusstsein sein Wissen vertiefen und seine Fähigkeiten erweitern kann, so dass sich neue Potenziale auftun. Daher sind, jedenfalls nach meiner Beobachtung, Neugierde und der Wunsch zu lernen die zentralen Lebensmotivationen im feinstofflichen Ökosystem und der hauptsächliche Grund für das Phänomen der Techno-Elementale.
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