Hanne-Vibeke Holst - Seine Frau

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Hanne-Vibeke Holsts erster politischer Thriller: Nach außen hin ist der dänische Finanzminister Gert Jacobsen ein freundlicher Mensch und souveräner Politiker, doch zu Hause schlägt er seine Frau Linda. Auf eindrückliche Weise werden sensible Themen wie Missbrauch und Gewalt in der Ehe sowie politische Machtspiele thematisiert. Wie auch in Holsts anderen Romanen geht es um die Frauen in unserer Gesellschaft und die Frage nach Emanzipation.-

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An diesem Tag hatte er Lust, ihr alle Blumen Kopenhagens zu kaufen, die Goldschmiede zu bestürmen und sich als frisch verlobt zu erklären. Doch etwas hielt ihn zurück, denn sein Glück basierte auf Unglück, und das machte ihn unruhig. Und ganz richtig, schon am selben Abend nahmen seine bangen Ahnungen zu. Sie hatte »Kopfschmerzen«, sagte Max, der ihm mit finsterem Gesichtsausdruck aufmachte. Und auch am nächsten Tag kam sie nicht heraus. Am dritten Tag bekam er einen Brief, in dem sie mit ihm brach. Ihre Beziehung beendete. Ohne Erklärung. Und fünf Wochen später schrieb sie ihm noch einen Brief, in dem sie ihm ebenso kurz mitteilte, dass sie schwanger war. Er hatte nicht aufgepasst.

Natürlich war er bereit, sie zu heiraten. Trotz der Panik, mit neunzehn Vater zu werden. Sie konnten eine Heiratserlaubnis bekommen, zu Hause bei ihm und seiner Mutter wohnen, da war Platz genug. Aber sie wollte von ihm nichts wissen und von dem Kind auch nicht. In die Abtreibung sollte er sich nicht einmischen, das würde sie selbst erledigen, und damit war er eigentlich aus dem Spiel. Was Max ihm vollkommen klarmachte. Er solle sich einfach von ihr fernhalten. Linda wolle mit so einem Schuft nichts mehr zu tun haben, und wenn er sich ihr jemals wieder näherte, würde er eine solche Tracht Prügel beziehen, dass er das nie mehr vergäße.

Am ersten November war er mit der Lehre fertig, und am zweiten November fuhr er nach Hamburg und heuerte auf einem Kohlenschiff an, auf dem sein Onkel Steuermann war. Er schrieb ihr in seiner Koje einen Brief nach dem anderen, aber sie antwortete nie, und als er auf Landurlaub nach Hause kam, war er zu stolz, sie aufzusuchen. Später, als sie zur Miss Danmark gewählt worden war, bekam er einen Zeitungsausschnitt über sie zugeschickt. In den Jahren, die folgten, erhaschte er immer wieder einmal einen Blick auf sie, einmal am Storchenbrunnen, wo sie in einer Gruppe von Hippies mit indischen Gewändern und Stirnbändern in den Haaren saß, und ein anderes Mal im Drop Inn, wo sie an irgendeinem bärtigen Künstlertypen hing. Nie gab er sich zu erkennen, sondern machte auf dem Absatz kehrt und flüchtete vor ihrem Anblick, von Grauen erfüllt, diesem Mädchen von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen, das er einmal gekannt und doch nicht gekannt hatte.

Der Rest ist Geschichte, wie man so sagt. Er hielt sich von ihr fern, zog als Gelegenheitsarbeiter durch Europa, wandte sich dann nordwärts und ließ sich als Waldarbeiter in Norrbotten nieder, bis er nach dem Tod seiner Mutter vor vier Monaten mit einem Hörschaden und einer nie gestillten Sehnsucht nach Hause kam. Ist verheiratet gewesen, hat sogar einen jetzt erwachsenen Sohn mit einer finnisch-schwedischen Frau, mit der er einige lange, tiefe Winter verbracht hat. Doch im Grund genommen, ist er allein geblieben, und obwohl das pathetisch ist, möchte er gern, dass sie das weiß. Dass er es als eine Art Sühnegabe versteht für eine Schuld, die er gern auf sich nimmt. Die Schuld, dass er sie damals nicht verstanden hat. Dass er sie im Stich gelassen hat. Er möchte gern, dass sie weiß, dass es nie eine andere gegeben hat. Dass Linda immer die Frau in seinem Leben gewesen ist. Die einzige Eine.

Er greift nach der Harke, die er neben ihre Familiengrabstätte gelegt hat. Das erste Mal, als er wieder neben dem bescheidenen Grabstein stand, hatte eine riesige Erleichterung ihn erfasst, dass sie nicht hier lag. Dass es nicht zu spät war. Obwohl es das natürlich ist. Er hat sich informiert. Weiß, dass sie diesen Sozialdemokraten geheiratet hat, der durch die Gegend gelaufen ist und drüben bei Carlsberg den Cleveren gespielt hat und später als Finanzminister bekannt geworden ist. Linda ist die Frau eines bekannten Mannes geworden, das wäre sie mit ihm nicht. Vielleicht ist es einfach so. Dass Linda aus dem Südhafen fortwollte, fort von ihm. Vielleicht ist es überhaupt kein Mysterium.

Er zieht den Schnupftabak hoch. Beugt sich über die Grabstätte und entfernt einen kleinen Ast. Seltsam. Hier riecht es ganz unverkennbar nach Bier. Nach Starkbier. Er zieht den rechten Handschuh aus und steckt einen Finger in die Erde. Sie ist nass. Er hebt den Finger unter die Nase und riecht daran. Ja, das ist Bier! Das verrückte Frauenzimmer hat Starkbier über das Grab ihres Vaters gegossen!

Bjarne Husted richtet sich auf, stützt sich auf die Harke und wirft lachend den Kopf in den Nacken, während die Schneeflocken auf seiner Zunge schmelzen, und er laut ruft, was er sofort hätte rufen sollen, als er sie gesehen hat:

»Lindaaaa! Komm zurüüüück!«

Eines Tages wird er sie anrufen. Bald. Bevor es auch dazu zu spät ist.

Das Weihnachtsstudio von P3 ist kitschig mit alternativem Weihnachtsschmuck dekoriert, der von den Zuschauern eingeschickt und von den Gästen gebastelt worden ist, die im Lauf des Monats da waren. Das Schweinchen, das man sich irrsinnigerweise angeschafft hat, grunzt im Hintergrund im Heu und sendet einen scharfen und unverkennbaren Geruch aus, der den beiden Moderatoren in die Nase sticht, sich für Charlotte jedoch heimisch und sicher anfühlt.

Sie ist schließlich auf dem Land groß geworden und hat vor hundert Jahren selbst einmal ihr eigenes Saugferkel gehabt, Tulle, dem sie die Flasche gegeben und das sie hinter den Ohren gekrault hat, bis es schlachtreif war und plötzlich »verschwand«.

Diese Geschichte gibt sie, zwar sichtlich erkältet, doch gut gelaunt zum Besten, ausgeschmückt und mit einer dicken Schicht Vaseline auf der Linse der Erinnerung; diese Geschichte, die kritischere Moderatoren dazu veranlasst haben könnte, auf den inzwischen landesweit bekannten Selbstmord ihres Vaters zu sprechen zu kommen, der sich mit der Kordel eines Mähbinders erhängt hat. Aber so eine Sendung ist das nicht, es ist Weihnachten, und sie faltet gerade eine Mäuseleiter aus den Seiten der Regierungsgrundlage, in der es um die Leistungen im Umweltsektor geht.

»Ja, die wird leider nicht sehr lang!«, bemerkt sie trocken und hält sie den begeisterten Moderatoren hin. Die halten Charlotte ganz offensichtlich für einen Hit, und sie genießt diese unverpflichtende Freistunde, in der sie einigen ihrer angehäuften Frustrationen Luft machen darf.

»Charlotte Damgaard, beginnen wir mit unserem kleinen Weihnachtsspiel«, sagt die weibliche Hälfte unumwunden und schiebt ihr einen Würfelbecher hin. Ein Brettspiel liegt ausgefaltet vor ihnen auf dem Tisch. Das Prinzip ist folgendes, dass sie verschiedene Fragen bekommt, je nachdem, auf welchem Feld sie landet. Vermutlich stehen die Fragen ohnehin fest, aber sie geht auf den Spaß ein.

Zuerst würfelt sie eine Drei.

»Wie ist es, nach Hause geschickt zu werden?«, liest der Moderator vor. »Sozusagen aus dem Ministerbüro zu fliegen?«

»Schlimm!«, lacht sie. »Sehr viel schlimmer, als ich es mir vorgestellt hatte! Das ist wie beim Schlagball, nicht? Es ist beträchtlich lustiger, der zu sein, der drinnen ist, als der, der draußen ist.«

Sie will noch etwas über die katastrophale Politik der Regierung hinzufügen, doch die Moderatorin nickt auffordernd in Richtung des Bechers.

»Würfeln Sie noch einmal!«

Diesmal würfelt sie eine Sechs, und der Moderator strahlt.

»Werden Sie irgendwann einmal Staatsministerin?«

»Huha«, lacht sie ausweichend mit dem ätzenden Gefühl, Essigsäure getrunken zu haben. Mit welcher Phrase antworten Politiker doch gleich, wenn man ihnen solche Fragen stellt? »Wenn man diese Ambition nicht hat, hat man in Christiansborg nichts verloren!« Das zu sagen, kann sie sich nicht überwinden. Aber sie will auch nicht ihre Unsicherheit mit einigen Hunderttausend P3-Hörern teilen. Das Gefühl, in der Burg am falschen Platz zu sein. Die Ambivalenz, als sie an dem Einführungskurs für die neuen Folketingmitglieder teilgenommen hat und die Begeisterung der anderen, da zu sein , nicht teilen konnte, und die Antiklimax, als sie als Mitglied ihre Jungfernrede gehalten und das obligatorische Kleingeld einkassiert hat. Gar nicht erst zu reden von der Stimmung in der sozialdemokratischen Fraktion, die sie nicht gerade trällernd ihres Wegs gehen lässt. Auf der anderen Seite spürt sie den starken Impuls, etwas zu tun , für das Gute zu kämpfen wie die Idealisten, mit denen sie sich noch immer identifiziert. Aber muss das dort sein? In Christiansborg?

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