Thilo Koch - Neue Briefe aus Krähwinkel

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Nur zwei Jahre, nachdem der erste Teil «Briefe aus Krähwinkel» so positiv aufgenommen wurde, folgt der Autor Thilo Koch nun mit einer Fortsetzung. Wie schon im ersten Teil, kann der Leser kann erneut mitverfolgen wie das aktuelle Zeitgeschehen diskutiert wird, durch die Briefe eines Vaters an seine erwachsen werdende Tochter. Die Art und Weise, wie die Briefe verfasst sind, beschreibt Themen wie sie oft und realistisch in Familien hätte diskutiert werden können.-

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Aber nun Du, Tochter, inmitten von Beat – und . . . niks? Du bist in, schreibst Du, oder sogar hip. Hm. Der generationsbedingte Protest ist okay. Im Hinterhof des »Dollar-Imperialismus« die gewollte, die freiwillige Armut; im Lande des Badezimmers die trotzige Ungewaschenheit; inmitten der bunten Flut optimistischer Reklame das bärtig-pessimistische Muffelgesicht; konträr zur Doppelbödigkeit von Sex-Besessenheit und Prüderie die ach so ehrliche »freie Liebe« und die ach so mutige »Experimentierfreudigkeit«; eine einsame Gitarre und die Vox Humana einer Joan Baez, eines Bob Dylan gegen die Big Bands und die kommerziellen Hits von Frank Sinatra. Okay okay, das alles ist verständlich, und ich finde »A hundred miles« wunderbar:

If you miss the train I’m on,

you will know that I am gone

you can hear the whistle blow

a hundred miles . . .

Wunderbar, Poesie. Aber ich glaube nicht, daß Dir diese Welt der protest-songs liegt. Die Negation, die grundlose und bodenlose Trauer, die Flucht aus »kapitalistischen Ängsten« in »dritte Welten« franziskanischer Bedürfnislosigkeit oder künstlicher Räusche, in die Freiheit interesseloser Passivität – das alles übt Faszination aus. Aber ist es nicht doch bloß saisonal, ein Kapitel Wachstumsschmerzen?

Wie sollte ich mich nicht erinnern – obwohl ich in Deinem Alter meine Füße in preußischen Knobelbechern durch polnischen Sand schleppte, den »Karabiner 98 K« auf dem Buckel, dazu einen noch mit echtem Fell bezogenen »Affen« plus Kochgeschirr, Gasmaske, Feldspaten. Im Tornister aber, was trug ich da? Zwar nicht den Marschallstab und auch nicht Nietzsches »Zarathustra«, aber doch – man darf es gar nicht laut sagen – den »Faust«, Inseldünndruckausgabe, weinrotes Leinen, Widmung vom Vater in steifer Gotik: »Seinem lieben Sohn: Wer immer strebend sich bemüht . . .« Wir schrieben Anno Domini 1939 und waren unterwegs nach Warschau und – was wir noch nicht wußten – nach Moskau, gewissermaßen auf den Spuren des Monsieur Bonaparte.

Aber da bin ich schon wieder bei mir selber. Notgedrungen, denn von Dir weiß ich wenig. Tochter, ich sorge mich ein bißchen, denn zwar schreibst Du noch, aber lakonisch und seltener und wenig über Deinen Umgang. Jaja, gewiß mußt Du Deine Identität alleine finden. Soll ich Dir was erzählen? Als ich mich noch bücken mußte, um Dir ein Küßchen zu geben, strecktest Du jedem, der Dich streicheln wollte, Deine Puppe entgegen: »Da!« sagtest Du, und es war Dir lieber, wenn die Puppe stellvertretend für Dich empfing, was Dir persönlich unheimlich und zudringlich erschien.

Ich will kein großartiges psychologisches Bla-bla da draufstocken. Klar, man muß sich stellen mit zwanzig, kann keinen Fetisch vor sich hinhalten, keine Puppe, sonst macht man sich selber zu einer Puppe. Aber ist das andere Extrem besser? Partout sich an allem den Magen selber verderben wollen? Warum nicht ein Studienjahr in New York, warum nicht ein paar Wochen im »Village« – all right. Ich vertraue auf den Kompaß in Dir. Der weist Dich aus der Bohème wieder raus, von den zornigen jungen Herren wieder weg, die allzu oft gar nicht so edel-traurig und viel öfter vulgär-faul sind. Aber wohin der Kompaß zeige? Auf die Gefahr hin, eine verächtliche Grimasse auf Dein holdes Antlitz zu zaubern: dorthin, wo Du (a) etwas Brauchbares lernst, (b) einen ordentlichen Lebensgefährten finden kannst, (c) Mittelpunkt einer eigenen Familie wirst, die das Menschengeschlecht um einige anständige Individuen vermehrt. Ich will Enkel um mich sehen, hörst Du, in nicht zu ferner Zukunft. Oder hast Du das Herz, mich um die Freude zu bringen, in 20 Jahren Briefe an eine Enkeltochter zu schreiben? Nimmermehr hast Du dieses Herz.

»Junge, bleib mit den Füßen auf der Erde«, höre ich meine ewig besorgte Mutter sagen. Ich fand diese Mahnung überaus unangebracht, destruktiv und blöde. Tja – und so gebe ich sie denn an Dich weiter, wenn auch etwas salopp modernisiert und weltläufig aufgeputzt. Übrigens, willst Du nicht mal übers Wochenende nach Washington fahren? Ich wüßte zu gern, wie es im Vorort Bethesda jetzt aussieht, wo die Bäume so dicht um unser Haus standen und Deine Mutter, kaum eingezogen, den gelassenen Ausspruch tat: »Sieht aus wie der Grunewald, nicht? Und Amerika dahinter stört fast gar nicht.« Und grüß mir LBJ, und er soll nie vergessen, jeden Abend all seine Atombomben zu zählen . . .

So long,

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