Fríða Á. Sigurðardóttir - Ninas Geschichte

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Nina ist jung, erfolgreich und zynisch. Ans Leben hat sie keine gro­ßen Erwartungen mehr, und die Liebe ist für sie romantischer Quatsch. Bei ihrer sterbenden Mutter zu wachen, ist mehr lästige Pflicht als eine Chance, sich zu verabschieden und über das Leben nachzudenken – sie hat sich Arbeit mitgenommen. Doch in der Stille der Nacht kommt alles anders, als sie sich in einer Mischung aus Grübeleien und Erinnerungen an ihre eigene Geschichte verliert und dabei ihren Vorfahrinnen aus vier Generationen begegnet…Am Ende sitzt sie da, allein, neben ihrer sterbenden Mutter, und muss sich die schmerzhafte Frage stellen: Wer bin ich und was wird aus mir werden?Frida Aslaug Sigurdardottir (1940-2010) war eine isländische Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin. Für ihren Roman «Ninas Geschichte» wurde sie mit dem Isländischen Literaturpreis und dem Literaturpreis des Nordischen Rates ausgezeichnet. Sigurdardottir war zudem ab 1994 Trägerin des Falkenordens, einem isländischen Ritterorden. Ihre Werke und ihre Arbeit spiegeln ihr gro­ßes Interesse an der isländischen Geschichte und ihre Liebe für die wilde Schönheit ihrer Heimat wieder.-

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Es war mir nicht möglich zu sehen, was die beiden gemeinsam haben konnten, er und meine Mutter, die ständig irgendwelche Leute eben der Art um sich versammelte, die Eirikur kulturlose Kleinbauern nennt. Und ich konnte mich gut daran erinnern, wie laut meine Mutter über die Straßenbaugeschichte gelacht hatte.

Wir standen da, zu beiden Seiten des Gartentors. Der Abendwind bewegte das Laub der Bäume, das gelb zu werden begann, und die Luft war schon herbstlich frisch. Zwischen den Häusern sah man den beleuchteten Springbrunnen im Stadtteich mit seinem Regenbogenschleier unter dem dunklen Himmel. Spätsommerabend.

Er hielt mir wieder den großen Freesienstrauß entgegen, der in der Dämmerung leuchtete. Starkfarbige Blumen, die dufteten, und die Blätter feucht, wie mit Tau benetzt. Nicht die Blumen meiner Mutter. Auf keinen Fall ihre Blumen.

»Rucharas«, sagte ich. »Wo bekomme ich Ruchgras?«

»Ruchgras«, wiederholte er verwundert. »Was willst du damit?«

Das eine Mal, als ich durch die öden Buchten reiste, aus denen ich stamme, bat mich meine Mutter, Ruchgras mitzubringen. Sagte, es wachse unten am Hang westlich des Hauses. Sie wollte es in den Schrank und in die Kommodenschubladen legen, »wie man es zu Hause getan hat.« Aber die Natur überwältigte mich. Diese von steilen Felsen umschlossenen, stummen Buchten jagten mir Angst ein, schienen so fern allem Menschenleben, meinem Leben, daß ich an nichts anderes denken konnte, als von dort wegzukommen. Außerdem war das Haus längst in sich zusammengefallen, und wenngleich der Hang auch noch an seinem Platze war, kannte ich doch kein Ruchgras, keiner von uns kannte Ruchgras.

Eirikur räusperte sich, hielt mir wieder diese Blumen hin und sagte:

»Du stellst sie ihr auf den Nachttisch. Mit Grüßen. Freundlichen Grüßen.«

Ich wollte sie annehmen, natürlich, aber mit einem Mal kam etwas über mich, gegen das ich nichts tun konnte, das ich nicht verstand, von dem ich wußte, daß es absurd war, und dem ich dennoch ausgeliefert war.

»Sie ist bewußtlos«, sagte ich und steckte meine Hände tief in die Manteltaschen. »Sie weiß nicht, was um sie herum vor sich geht.«

Wir standen dort wie in einem gerissenen Film, Eirikur mit dem erhobenen Blumenstrauß und ich mit den geballten Fäusten tief in den Taschen.

»Bewußtlos«, sagte er schließlich, und eine tiefe Röte überzog sein Gesicht.

Ich schwieg.

Am Fenster des kleineren Wohnzimmers sah man undeutlich die Konturen eines Menschen hinter einer hellen Tüllgardine, und eine weiße, magere Hand brachte Unruhe in die blaßblauen Veloursvorhänge. Ein in Leder gekleidetes Wesen mit rosa und grünen Haarspitzen kam aus dem Haus gegenüber und schaute neugierig zu uns herüber. Schlenderte dann die Straße hinunter, im Takt mit einer heiseren Stimme, die in die Abendstille brüllte: I don’ t wanna be a hero, I don’ t wanna be a –

Eirikur blickte mich scharf an. Dunkle, fast schwarze, schrägstehende Augen, die in der Dämmerung schimmerten.

»Weiß nicht, was um sie herum geschieht«, wiederholte er.

Ich schwieg.

Und dann plötzlich richtete er sich auf, schaute über meinen Kopf hinweg, als sähe er dort etwas, das anderen verborgen war.

»Der Wind weht, wo er will«, sagte er und warf mir einen raschen Blick zu, und die Hörner auf seiner Stirn glühten. »Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Brausen, aber du weißt nicht, woher er kommt oder wohin er geht.«

Und er schien zu wachsen, die kraftvollen Worte schienen diesem arroganten alten Mann eine Würde zu geben, die ich nicht kannte. Er verwirrte mich, machte mich unruhig, fast ängstlich, obgleich ich wußte, daß es dumm von mir war. Eirikur hat immer Zitate parat.

»Nimm die Blumen, Nina«, fuhr er fort. »Nimm die Blumen und bestell den Gruß. Wer weiß, wo sie jetzt ist. Oder was sie hört.« Das sagte er, und ich glaubte ein Grinsen über sein Gesicht huschen zu sehen, als wisse er, wie ich mich fühlte. Was er natürlich tat.

Der alte Fuchs!

Und jetzt sitze ich hier, und die Freesien duften. Die Freyslilien. Die ich wegwerfen wollte. Und es doch nicht über mich brachte. Aus irgendwelchen Gründen.

Vielleicht aus denselben, aus denen ich jetzt hier sitze. Ganz gegen meinen Willen. Ein Blick von meiner Schwester Marta und vom Arzt, als das Schweigen zu lang wurde, erstickte meinen Widerspruch im Keim. Und was hätte ich sagen sollen? Daß ich keinen Sinn darin sah. Daß es Fachkräfte dafür gab. Daß dies ein längst veralteter Brauch war. Unzeitgemäß. Oder daß ich keine Zeit habe. Ich wußte, welche Antwort ich bekommen würde. Habe sie schon früher bekommen. Die spitzzüngige Marta pflegt nicht locker zu lassen, wenn es ihr darauf ankommt.

»Meinst du etwa, daß du nicht am Bett deiner sterbenden Mutter wachen willst?« hätte sie mit großem Nachdruck gesagt und mich in den Treibsand hinausgezogen.

»Du bist die einzige, die sich ihre Zeit frei einteilen kann«, sagte sie, meine Schwester Marta, und meinte damit, daß es nichts Besonderes sei, was ich mache, bei ihr sei das etwas ganz anderes, Hausfrau mit einer großen Familie und berufstätig. Ihre Geringschätzung ärgert mich heute noch genauso wie als Kind.

»Du hattest es Mutter versprochen«, sagt sie.

Und triumphiert.

Denn mein Wort muß ich einlösen. Auch wenn ich mich nicht daran erinnern kann, es je gegeben zu haben. Weiß, daß es ihre Erfindung ist. Ihre Erfindung sein muß. Ich habe das niemals versprochen. Das habe ich nicht getan. Das ist undenkbar. Aber in den Augen Martas gibt es keine Gnade. Nur unbeugsame, alte Wut. Die ich kenne. Dich will sie, sagen ihre Augen, dich. Die immer im Stich gelassen hat. Alles im Stich gelassen hat. Und ich weiß, daß ich hier in diesem Zimmer sitzen werde, das mich in jeder Hinsicht beengt, bis es vorüber ist.

In meiner Tasche wartet Arbeit, die ich heute nacht erledigen wollte. Der Entwurf einer Broschüre für ein Hotel hier in der Stadt und die Planung einer Werbekampagne für eine ungenießbare Limonade. Vielleicht nichts Besonderes, aber bei dieser Arbeit springt doch erheblich mehr heraus als bei Martas Hausarbeit. Und ihrem Gewerkschaftsgetue.

Aber ich kann mich nicht konzentrieren. Alles ist so still. Ich bin diese Stille nicht gewohnt. Hinter ihr ein Geräusch, das ich zu kennen glaube, doch ich komme nicht darauf, was es ist. Die Meeresbrandung? Das Rauschen eines Flusses?

Ich hätte ein Buch mitnehmen sollen, oder Zeitungen, etwas, um die Zeit totzuschlagen.

Ich strecke meine Hand nach der Mappe in meiner Tasche aus, berühre mit den Fingern etwas Weiches. Das Schultertuch. Ich hatte es vergessen. Dieses alte Schultertuch, das ich aus irgendeiner Sentimentalität heraus einsteckte, als ich ging. Ein Geschenk von Mutter. Ich hole es heraus, wickle es aus dem alten, bräunlichen Papier. Die Farben schon ausgeblichen, die Fransen verschlissen, einen Geruch verströmend, den ich nicht kenne, frisch aber herb. Das Tuch fühlt sich steif an, obwohl es weich ist. Ich hebe es unbewußt an meine Schultern. Halte aber mitten in der Bewegung inne. Lege es zusammen. Stecke es wieder in die Tasche.

Vor mir das Bett.

Alles so still.

Hüllt mich ein, diese Stille. Vermischt mit einer Unruhe. Die immer näher kommt. Macht mich nervös. Ich schaue auf die Uhr. Zwölf. Die Zeit steht still. Rührt sich nicht vom Fleck.

Etwas, um die Zeit totzuschlagen – ein seltsamer Ausdruck, den wir da verwenden – die Zeit totschlagen – seinen Feind – totschlagen –

Ich habe den Gruß nicht ausgerichtet.

Werde es auch nicht tun.

Die Wirklichkeit ist kompliziert genug, auch wenn man sie nicht in allerhand Aberglauben und Mystik verwickelt.

Stille in der Zeit – stehengebliebene Zeit.

Vor mir das Bett.

Wer weiß, wo sie jetzt ist –

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