Robert Heymann - Kaiser Commodus Ende

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"Von seiner frühen Jugend an", schreibt Lampridius, «war er frech, boshaft, grausam, lüstern und besudelte sogar seinen eigenen Mund.» Als sein Vater Marc Aurel, ein ebenso mäßiger wie schwacher Herrscher, starb, zog Commodus von seinem Feldlager an der unteren Donau nach Rom, wo er zunächst als Imperator begrüßt wurde. Doch schnell wird seine Vorliebe für Genüsse der verderblichen Art in dem sicherlich nicht skrupulösen Rom zum Sprichwort. Sein Palast glich bald einem Bordell, in dem die edelsten Frauen nicht minder seinen Lüsten geopfert wurden wie die übelsten Freudenmädchen. Gleichzeitig wandelte sich sein Äußeres, aus dem einst schönen Jüngling wurde ein frühzeitig gealteter Greis. Erst jetzt entschlossen sich einige wenige zur Tat. Seine Konkubine Marcia und der Sklave Narcissus ermorden Commodus, von dem der römische Senat zu sagen wagt: « Er war grausamer als Domitian, unsittlicher als Nero.» Treffend gelingt es dieser Dichtung voller Gewalt und Erotik die Zustände im alten Rom wiederzugeben.-

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Robert Heymann

Kaiser Commodus Ende

Saga

Kaiser Commodus Ende

German

© 1902 Robert Heymann

Alle Rechte der Ebookausgabe: © 2016 SAGA Egmont, an imprint of Lindhardt og Ringhof A/S Copenhagen

All rights reserved

ISBN: 9788711503447

1. Ebook-Auflage, 2016

Format: EPUB 3.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit Lindhardt und Ringhof und Autors nicht gestattet.

SAGA Egmont www.saga-books.com– a part of Egmont, www.egmont.com

Vorwort.

Mit vorliegendem Buche ist eine Reihe historischer Dichtungen aus der antiken Geschichte, speziell der der römischen Kaiserzeit, eröffnet. Die Serie soll vorläufig zirca zwanzig Bände umfassen und in Jahresfrist vollzählig erscheinen.

Das Buch »Kaiser Commodus Ende« behandelt die Ermordung jenes entartetsten römischen Imperators, von dem selbst der Senat, dieses feile Überbleibsel einer grossen Institution, zu sagen wagte: »Er war grausamer als Domitian, unsittlicher als Nero«.

»Von seiner frühesten Jugend an«, schreibt Lampridius, »war er frech, boshaft, grausam, lüstern und besudelte sogar seinen eigenen Mund«. Als Marc Aurel, ein ebenso mässiger als auch schwacher Herrscher, starb, weilte Commodus eben im Feldlager an der unteren Donau. Er zögerte nicht, sofort nach Rom zurückzukehren, wo er vom Volke mit Jubel als Imperator empfangen wurde. Nach einer kurzen Zeit der Zurückhaltung trat er gänzlich in die Fussstapfen seiner würdigen Vorfahren Tiberius, Caligula, Nero u. s. w. Seine Vorliebe für Genüsse der verderblichsten Art ward selbst in dem sicherlich nicht mehr skrupulösen Rom zum Sprichwort. Waren seine Nerven durch geschlechtliche Ausschweifungen ermattet, so liess er sie am Anblick der niedrigsten und obscönsten Schauspiele aufreizen. Genügte das nicht, so liess er Hinrichtungen oder Folterungen der scheusslichsten Art an Männern und Frauen vornehmen. Sein Palast glich einem Bordelle, in dem er die edelsten Frauen nicht minder seinen Lüsten willfährig machte als die schlechtesten Freudenmädchen.

So war allmählich aus dem einst schönen Jüngling — von welchem Herodianus sagte: »Sein Gesicht hatte nichts Verweichlichtes an sich, sein Auge war gütig und doch energisch, sein wohlgepflegtes Haar hochblond« — ein frühzeitiger Greis geworden, dessen Rücken gekrümmt war, dessen Kopf sich fortgesetzt zitternd bewegte und mit Geschwüren bedeckt war.

Commodus wurde von seiner Concubine Marcia und dem Sklaven Narcissus ermordet. Seinen Leichnam schleifte man zum Spoliarium, wo die Gladiatoren verscharrt wurden.

Sein Nachfolger war Heliogabal, von dem Lampridius sagt: »Man begreift nicht, wie ein solches Scheusal für den Kaiserthron erzogen werden konnte, und dass er länger denn drei Jahre regiert hat, ohne dass sich jemand fand, der die römische Gesellschaft von ihm befreite ...«

München, Jänner 1902.

Der Verfasser.

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