Greg Sisco - ONE NIGHT STAN'S

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"Absolut durchgeknallte Story. Pflicht für Tarantino-Fans!"
"Ein rasanter Pageturner mit einer gehörigen Portion Sarkasmus – eine klare Leseempfehlung"
"One Night Stan's ist das mit Abstand abgedrehteste Buch das ich je gelesen habe."
Tarantino meets Jack Ass …
Inhalt:
Willkommen in Scud City, der wildesten Stadt Amerikas …
Der Stadt, in der ein Koffer voller Geld mit Sicherheit verloren geht. Der Stadt, in welcher sich College Studenten, Punkrocker, ein schräger FBI-Agent, ein Serienmörder, ein russischer Drogensüchtiger und ein Nachtclub-Besitzer, der sich für Frank Sinatra hält, alle gemeinsam in einem verdrehten Netz aus Sex, Mord und Drogen wiederfinden.
Und herzlich willkommen im One-Night Stan's, dem heißesten Strip-Club in Scud City; wo die Böden aus Linoleum sind, die Luft aus Zigarettenrauch, und die Nacht nicht vorbei ist, bevor nicht jemand als Leiche das Lokal verlässt.
Als ein paar College-Studenten über eine orangefarbene Tasche stolpern, randvoll gefüllt mit Hundert-Dollar-Scheinen, werden sie zum Ziel eines zugedröhnten Nachtclub-Besitzers, einer nymphomanen Stripperin, deren Fetisch es ist, Menschen zu quälen, und eines russischen Türstehers, dem nachgesagt wird, einen Mann in «zwei Hälften reißen» zu können. Während dieser wilden Nacht, die nach und nach völlig aus den Fugen gerät, begegnen sie noch einem obszön-dümmlichen FBI-Agenten, der einen Serienmörder verfolgt, welcher auf seiner «Tour» Stripperinnen aufschlitzt; einen Serienmörder, der möglicherweise nun den falschen Club gewählt hat.
In dieser einzigen Nacht, in der jedermann die Kontrolle verliert, wird das One-Night Stan's zu einem Ort von Anarchie, wilder Gewalt und all den anderen verrückten Dingen, über die «Normalos» und «Spießer» nicht lachen können.

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Die Anzugträger waren hier, weil sie den Ort für das nächste Ziel des Mannes hielten, den die Zeitungen den Tallahassee Slasher nannten. Achtzehn Wochen lang und sieben Staaten weit hatten sie den Bastard gejagt, aber sie waren immer einen Schritt hinter ihm geblieben. Sie waren verdammt nah dran gewesen, als er sich noch auf Florida beschränkt hatte, aber jetzt war er überall auf der Landkarte unterwegs und ihre Zuversicht lag mehr oder weniger blutend in der Gosse. Nachdem er mittlerweile geschätzte vierzehn Stripperinnen kalt gemacht hatte, hatte der Wichser sie an den Eiern.

»Was hast du gerade gesagt?«, fragte der größere Anzugträger den Hinterwäldler.

»Hier ist Rauchverbot«, sagte Billy Ray Sechszeh.

»Davor.«

Agent Roswell war ein Fan seiner Zigarillos, und er war es so leid, sich sagen lassen zu müssen, dass er sie nur draußen rauchen durfte, wie ein Mann es nur sein konnte. Er nahm einen Zug und lächelte den Bauerntrampel an.

»Machen Se das Ding aus, wenn Se reden wollen«, sagte Cletis Hühnerficker Brown und spie in seinen Spucknapf.

Sich dem wütenden Blick seines jungen Partners beugend, nahm Roswell widerwillig den Zigarillo aus dem Mund und schnippte ihn aus der Tür des Billig-Motels.

»Was hast du vor dem Rauchverbot gesagt?«, fragte er erneut.

»Stripper-Killer. Ich hab gefragt, ob ihr Jungs wegen des Stripper-Killers hier seid.«

»Vielleicht. Ich bin Agent Roswell, das ist Agent Chris. Wir sind vom FBI. Warum erzählst du mir nicht alles, was du über den Stripper-Killer weißt?«

Die Agent-Chris -Geschichte war ziemlich schnell ein Running Gag zwischen den Agenten geworden, den aber natürlich nur Roswell komisch fand, der sich nicht die Mühe machen wollte, sich den Nachnamen seines neuen Partners einzuprägen.

»Alles«, sagte Cousin-Bumser Joe mit einem schiefen Grinsen. »Ich weiß sogar, wer sie ist.«

»Sie?«, fragte Chris. »Der Stripper-Killer ist eine Frau?«

»Scheiße, ja. Gibt nich' viele männliche Stripper in der Gegend, was?«

»Wovon zum Teufel redest du?«, fragte Roswell.

»Na ja, die Kerle gehen in den Stripklub, und wen sie ins Auge fasst, nimmt sie mit nach Hause, bumst ihn, killt ihn.«

»Eine Killer-Stripperin«, sagte Roswell mit einem halben Schmunzeln im Gesicht. Das hatte zwar nichts mit dem Tallahassee Slasher zu tun, klang aber trotzdem nach einer guten Story.

»Ganz genau«, erwiderte Inzuchts-Elrod mit großen, enthusiastischen Augen. »Heißt Ginger. Arbeitet im One-Night Stan's auf der anderen Straßenseite.«

»Was weißt du über sie?«

»Ich seh sie mit Typen kommen und gehen. Und ich seh die Typen nich' mehr, außer in der Zeitung.«

»Das klingt wirklich nicht wie das, wonach wir suchen.« Ehe Agent Chris fortfahren konnte, sagte Roswell: »Aber wir sind neugierig.«

»Sind wir?«, fragte Chris. Roswell war angeblich ein Gott in diesem Job, aber seit man sie zusammen losgeschickt hatte, schien es, als sei Chris derjenige, der sich darum bemühte, den Slasher zu finden, wohingegen sein Partner sich nur dafür interessierte, sich während der Arbeit zu amüsieren.

»Erzähl mir mehr über das Mädchen«, sagte Roswell zu Harley, dem halbschwänzigen Hurensohn.

»Na ja, dieser eine Kerl, den sie mit nach Hause nimmt, auf den klettert sie rauf, ja, und dann so, dann schlägt sie so diesen Fernseher mit seinem Schädel ein – ich meine, seinen Schädel mit einem Fernseher und so. Also, sein Kopf ist vom Fernseher zerquetscht, ja, und der Typ liegt da nackt auf dem Boden und so. Und dann finden die den vier Tage später oder so, und sein Schwanz ist immer noch steif.«

»Das bringt doch nichts«, meinte Chris. »Sie denken sich das aus, oder?«

»Nee, Mann. Ich schwör auf meine Vorhaut.«

»Sir, wenn Sie mir einen Gefallen tun und sich nicht mehr auf Ihre Vorhaut beziehen–«

»Wie ist sie so?«, unterbrach Roswell. »Diese Schlampe Ginger. Ist sie scharf?«

Chris schluckte. Er fand seinen Partner vulgär, frauenverachtend und widerwärtig. Er wollte nicht in seiner Nähe sein, wenn Frauen das Gesprächsthema waren.

»Verdammt rattenscharf, Mann«, sagte Eustice, der gigantische, beschissene Stereotyp mit ungemeinem Enthusiasmus.

»Ja?«, sagte Roswell. »Du würdest sie flachlegen, oder? Sag die Wahrheit.«

»Scheiße, ja. Würde ich. Ich würd' mein rechtes Ei dafür geben.«

»Sir. Genug … Genitalien«, sagte Chris, darum bemüht, wieder in die Unterhaltung einzusteigen.

»Ja, nee, Sie würden se auch ficken«, sagte der Hinterwäldler und kratzte sich energisch am verdächtig erigierten Penis. »Jeder Kerl mit 'nem Schwanz würde das tun. Aber, obwohl … ich weiß, was sie mit Typen anstellt, also kein Plan. Aber wissen Se, obwohl ich weiß, was ich darüber weiß, was sie mit Typen anstellt, würde ich sie vielleicht doch ficken, wenn ich könnte.« Er sagte das, als wäre es die tiefsinnigste Aussage, die jemals seinen Mund verlassen würde, und ehrlich gesagt hätte es Chris nicht überrascht, wenn es ganz oben auf seiner Liste stünde.

»Tatsächlich«, sagte Roswell. »Das ist ziemlich scharfe Scheiße …«

00:14 Uhr

Roswell hob seinen Zigarillo vom Boden auf und zündete ihn wieder an. »Das war so unprofessionell«, meckerte Agent Chris. Ganz wie erwartet. Die beiden waren ein ungleiches Paar und der Direktor hätte sie nie zusammen einteilen sollen. Roswell war ein Veteran des Bureaus, der ein Dutzend Mörder und Drogendealer drangekriegt hatte, während Chris ein Straßencop mit einer Glückssträhne bei ein paar Sexualstraftätern war, dem irgendein Arschloch einen Platz im Bureau gegeben hatte, ehe er dreißig geworden war.

»Fick dich«, sagte Roswell, sobald sein Zigarillo brannte. »So arbeite ich eben.«

»Du redest mit Zeugen, als wärst du so eine Art ungebildetes Straßenkind? Dir ist schon klar, dass das FBI Elite sein soll, ja?«

»Scheiße, was soll das heißen? Elite? Ich bin gut in meinem Job. Ich bin bloß nicht, wie du. Ich bin kein scheiß Dildo.«

»Uh. F—« Chris unterbrach sich selbst, bevor er auf Roswells Level sinken konnte und sich die Unterhaltung in einen Schulhof-Beschimpfungs-Wettkampf verwandeln würde. »Du bist eine Schande fürs Bureau. Weißt du das?« In seiner besten Roswell-Imitation sagte er: »Ich bin Agent Roswell. Das ist Agent Chris.«

»Ich kenne deinen Nachnamen nicht.«

»Vier Monate, und du kannst ihn dir immer noch nicht merken?«

»Ist er Dildo?«

Chris blieb stehen. Er konnte nicht glauben, dass dieser Idiot sein Vorgesetzter sein sollte. »Wohin gehen wir?«, fragte er.

»Keine Ahnung, was du machst. Ich geh erst mal zu scheiß Denny's oder so und hol mir ein spätes Abendessen. Dann geh ich zum One-Night Stan's

»Oh, komm schon! Das hat nicht das Geringste mit dem Slasher zu tun. Es ist eine komplett andere Geschichte und ich bin ziemlich sicher, dass der Idiot sich das nur ausgedacht hat. Ich meine, schau ihn dir doch an.«

»Man muss möglichen Spuren folgen, egal wie unwahrscheinlich sie erscheinen mögen. Besonders, wenn sie einen in Stripklubs führen.« Roswell grinste wie ein Teenager.

»So sollten wir nicht arbeiten«, sagte Chris. »Ich fühle mich nicht wohl dabei, wenn Steuergelder an ein paar Typen gehen, die ohne eine tatsächliche Agenda zu haben in Stripklubs herumhängen. Eigentlich sollten wir mit so einer hirnrissigen Story auf folgende Weise …«

Roswell zog seine Waffe und feuerte einen Schuss auf etwas mehrere Zentimeter rechts neben Chris' Schädel ab. Chris ließ sich fallen. Seine Hand wanderte zu seiner Knarre. In der Erwartung, Männer mit gezogenen Schusswaffen zu sehen, blickte er hinter sich, aber da war niemand. Er bewegte den Kopf ruckartig in alle Richtungen und suchte nach dem, worauf Roswell geschossen hatte. Es dauerte ein paar Sekunden, bis er realisierte, dass niemand das Feuer erwiderte. Er richtete seinen wütenden Blick auf seinen Partner.

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