„Tine ... du bist ja viel zu aufgeregt! ... Du stürzst dich da in eine grässliche Geschichte! ... Ich bitte dich um Gottes willen, bleib da ... Frag doch lieber Papa! Der wird dir schon ...“
„Der wird mir antworten wie du: Ja, Gewisses weiss man nicht! Nein, Gustel ... Sicherheit kriegt man nur selber! Jetzt ist die Stunde da. Er stösst mich ja da hinein! Gut — ich tu’ ihm den Gefallen! Heute gibt’s endlich die Entscheidung ...“
Sie kramte fieberhaft in ihren Sachen. „Wenn man so Eile hat, findet man nie etwas!“ murmelte sie, mit zitternden Fingern alles durcheinanderwerfend: „Hake mich mal zu, bitte! ... Ich mag nicht nach dem Mädchen klingeln, so ausser mir, wie ich jetzt bin! Und bitte, halte keine Predigten mehr ... es hilft doch nichts ...“
Als die junge Frau fertig dastand und sich die Schleierzipfel über dem Hutrand zuknotete, fasste Frau von Klützow sie in letzter Angst noch einmal beim Arm. „Tine — ich lass’ dich in der Verfassung nicht nach Berlin! Gott weiss, was da passiert!“
„Was auch passiert — er will es so!“
Dann sagte Martine in verändertem Ton gebieterisch: „Gib mir mal Geld! Ich habe keins! Einen von den blauen Scheinen in deinem Portemonnaie! Dein Mann gibt dir ja morgen zwei neue dafür! Er ist ja so gut zu dir! Dank du täglich deinem Schöpfer auf den Knieen, dass du vom Leben nicht Steine hast statt Brot! Du weisst gar nicht, wie gut du’s hast ...“
Sie unterdrückte ein wildes Aufschluchzen und eilte hinab. Unten im Hof dampften die noch nassen Pferde vor dem wieder vorgefahrenen Wagen. Die alte Frau von Brake und ihre Tochter standen erstaunt daneben. Sie wussten nicht, was das bedeutete. Martine sagte hastig: „Adieu, Mama! Adieu, Agnete! ... Ich muss nur eben auf einen Sprung nach Berlin.“
„Was tust du denn dort?“
„Das weiss ich selber noch nicht!“
Sie stieg ein. „Vorwärts, Philipp! Und schonen Sie die Gäule ein bisschen! Hetzen Sie nicht so wie beim gnädigen Herrn! Es tut nicht not! Ich komm’ doch noch zu rechter Zeit nach Berlin!“
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