Andreas Malm - Klima|x

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Nach der Krise ist vor der Krise ist in der Krise. In seinem hellsichtigen Essay, geschrieben in Berlin in den Wochen des Lockdown, der nicht nur Deutschland im Frühjahr 2020 zu einem abrupten Stillstand zwang, wirft der Klimaaktivist und Humanökologe Andreas Malm die entscheidenden Fragen auf: Wie war es möglich, dass die Staaten des globalen Nordens angesichts der COVID-19-Pandemie so effektiv und entschlossen handelten – und im Hinblick auf die Erderwärmung immer noch nichts tun? Woher kommt die Sehnsucht nach einer Rückkehr zum Normalzustand, der längst schon keiner mehr ist? Und welche Schlüsse lassen sich aus der Kriegsrhetorik, in der über die Pandemie gesprochen wurde, für den Kampf gegen den eigentlichen Krankheitserreger ziehen? Jenem Krankheitserreger, der in Corona nur eine seiner Formen fand, die zeigt: Es gilt, der Zeit der Untätigkeit in Anbetracht des globalen Feindes namens Klimakrise ein entschlossenes Ende zu bereiten.

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Wechselnde Schattierungen des Extremismus

Corona und Klima teilen eine strukturelle Eigenschaft, die zum Vergleich einlädt: Die Summe der Todesopfer ist eine Funktion der Summe des Handelns oder Nichthandelns seitens der Staaten. Unbehandelt intensivieren sich beide Übel von selbst – je mehr Menschen infiziert sind, desto mehr werden sich infizieren; je heißer der Planet ist, desto mehr Rückkopplungsmechanismen heizen ihn weiter auf –, und haben sie erst einmal richtig Fahrt aufgenommen, besteht die einzige Möglichkeit, solch um sich greifende Brände abzublocken, darin, den Stecker zu ziehen. Staaten im Globalen Norden haben gerade den Beweis erbracht, dass dies möglich ist. Es wird nicht einfach sein, die Erinnerung daran wieder aus dem Gedächtnis zu tilgen.

Als Klimaaktivist*innen und Wissenschaftler*innen die Reduktion der Emissionen forderten, wurde ihnen gesagt, dass es zu teuer sei: Schließlich könnte es zu einer Verringerung des BIP um 0,1 oder 0,2 Prozent führen. (Die Klimakrise »rechtfertigt keine politischen Verfahren, die mehr als 0,1 Prozentpunkte des Wachstums kosten«, dozierte das Wall Street Journal 2017 in typischer Manier.) Einige Menschen könnten ihre Arbeit verlieren. Konkurse würden angemeldet. Die Menschen würden niemals die Beeinträchtigung ihres wohlvertrauten Lebens akzeptieren, und überhaupt, selbst wenn einige Länder Abstriche bei ihren Emissionen machten, gäbe es immer noch andere – Trittbrettfahrer*innen –, die sich an den Freuden des Kohlendioxids laben würden.

Wie sich herausstellte, waren im März 2020 all diese und noch weitere Bedenken plötzlich nicht mehr der Rede wert. Niemals sah ein Plan für den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energien je die in diesem Monat bewusst ausgelösten Akzentverschiebungen vor: Kein einziger schlug vor, den Weltkapitalismus über Nacht anzuhalten, um das Klima zu retten. Kein einziger empfahl, die Emissionen innerhalb von dreißig Tagen um ein Viertel zu senken – selbst die Forderung nach fünf oder zehn Prozent pro Jahr wurde als völlig inakzeptabler Extremismus abgetan. Kein einziger behauptete, dass eine Ausgangssperre über die Menschheit verhängt werden sollte. Kein Fahrplan, kein Manifest, keine Vision der Klimabewegung – und auch sie hat ihren Anteil an Radikalen – skizzierte jemals etwas Derartiges wie den Meteoritenschauer von Staatsinterventionen, der im März 2020 auf unserem Planeten eingeschlagen hat. Und dennoch wird uns immer und immer wieder gesagt, wir seien unrealistisch, unpragmatisch, Träumer*innen oder Panikmacher*innen. Niemals wieder sollten derartige Lügen Gehör finden.

Sträubten sich die Bürger*innen der Welt gegen die Notfallregelungen? Eine Ende März durchgeführte weltweite Umfrage legte massiven Zuspruch für die Maßnahmen nahe – Unzufriedenheit bestand, wenn überhaupt, darin, dass sie nicht weit genug gingen: Fast die Hälfte der Menschheit, beziehungsweise 43 Prozent davon, war der Meinung, ihre Regierungen würden zu wenig unternehmen, um die Pandemie zu bekämpfen. Lediglich acht der 45 befragten Länder verzeichneten signifikante Minderheiten – rund ein Viertel der Bevölkerung –, die unglücklich über die von ihnen als übertrieben empfundene Reaktion ihrer Regierungen waren (dazu zählten die USA, Heimat des Laisser-faire-Klimaschutzes, wo der Anteil bei 19 Prozent lag). Offensichtlich war es nicht allzu schwierig, der Öffentlichkeit die Idee schmackhaft zu machen, dass manches Bedürfnis zurückgestellt werden muss, sobald viele Leben auf dem Spiel stehen.

Haben Trittbrettfahrer*innen die Maßnahmen untergraben? Sowohl Corona als auch das Klima ließen sich hinsichtlich der von Spieltheoretiker*innen geliebten »Probleme kollektiven Handelns« in den Blick nehmen: Zwar würden alle von den Früchten der Kooperation zehren – eine überwundene Pandemie, ein stabilisiertes Klima –, doch könnte jeder Einzelne ausscheren und an einem Hotspot Urlaub machen, sich nicht mehr die Hände waschen, fünf Zentimeter vom Gesicht seiner Gesprächspartnerin entfernt sprechen oder sich extravaganten Emissionen hingeben, und er stünde damit doppelt so gut da. Er müsste auf keine lieb gewonnene Gewohnheit verzichten und würde dennoch den gleichen Nutzen aus den vereinten Bemühungen ziehen wie alle anderen auch. Würden jedoch alle so handeln, wäre alles vergebens – wie es diejenigen, die hinsichtlich der Klimamitigation zögerten, bereits geahnt haben, würde das kollektive Handeln ins Wanken geraten. Im Fall von Corona jedoch durchschlugen die Staaten den gordischen Knoten, indem sie schlichtweg Regeln verordneten , an die sich die Bürger*innen zu halten hatten. Zwar waren sie weder in der Lage, jedwedes drückebergerische und trittbrettfahrerische Verhalten aus der Welt zu schaffen, noch brachten die Schuldzuweisungen und Repressionen nicht auch eigene Probleme mit sich, aber im Großen und Ganzen erwies sich das von höherer Stelle vorgegebene kollektive Vorgehen angesichts der weitreichenden Anforderungen, die an die Menschen gestellt wurden, als bemerkenswert für seinen Zusammenhalt. Ganz offensichtlich ist das Dilemma also nicht unlösbar.

Und zudem sollte man noch einmal daran erinnern, dass keine Verfechterin radikaler Emissionssenkungen jemals von den Menschen verlangt hat, sich etwas derart Unangenehmem zu unterwerfen wie einem Lockdown. Klimaschutz verlangte von den Menschen niemals, sie müssten zu Eremit*innen in den eigenen vier Wänden werden. Genau genommen käme ein geselliges Leben dieser Unternehmung regelrecht zugute: Mit dem Bus zu fahren, eine Mahlzeit zu teilen, ausgelassene Straßenfeste zu feiern, Zeit mit den Liebsten im Altersheim zu verbringen oder sich anstelle des neuesten technischen Geräts von Amazon ein Konzertticket zu gönnen, stünde im Einklang mit dem Bestreben, ohne fossile Brennstoffe zu leben. Ein Klimanotstandsprogramm wäre nicht nur imstande, die aufgrund rudimentärer Mobilität in den eigenen Räumlichkeiten entstandenen Beeinträchtigungen zu umgehen, es könnte auch zur Steigerung der Lebensqualität beitragen, wie die Klimagerechtigkeitsbewegung mittels jahrelanger Propaganda und Praxis auf subnationaler Ebene gezeigt hat. Solche beidseitigen Gewinne haben, wenn überhaupt, lediglich gegnerische Verluste zur Bedingung.

Als sich das Covid-19 verursachende Coronavirus im Frühjahr 2020 verbreitete, handelte es sich dabei nicht per se um ein Abfallprodukt des Profitstrebens. Es entsprang nicht unmittelbar den Schloten der Akkumulation. CO 2hingegen ist das Abgas des materiellen Substrats der Mehrwertproduktion – der fossilen Energie – und insofern ein Koeffizient der Macht. Es besteht ein Interesse an seiner kontinuierlichen Freisetzung in die Atmosphäre. Und dementsprechend haben Teile des fossilen Kapitals sowie dessen Verbündete Jahrzehnte damit zugebracht, zu predigen, höhere CO 2-Konzentrationen seien in Wahrheit gut für die Menschheit – im Namen des Coronavirus hingegen hat bisher niemand ein derartiges Plädoyer gehalten. Das Klima scheint bereits in das nächste Level des Antagonismus aufgestiegen zu sein. Dort gilt es, einen Feind höherer Ordnung zu überwinden, und zwar nicht bloß einen Monat lang oder ein, zwei Jahre: Die Stilllegung des fossilen Kapitals müsste für alle Zeiten erfolgen. Der Notstand selbst wäre selbstverständlich keineswegs ewig; es würde sich um eine Übergangszeit handeln, deren Auswirkungen fortbestehen müssten, um nicht zu scheitern. Der Zeitraum könnte länger sein als bei Covid-19 – auch wenn zum Zeitpunkt der Niederschrift niemand absehen kann, wie lange dieser überhaupt noch andauern wird –, wäre demgegenüber jedoch wahrscheinlich auch wesentlich weniger schmerzhaft. Er würde eine kompromisslose Verteilung des Privateigentums nach sich ziehen. Er würde bestimmte Formen des Kapitals für immer zu Grabe tragen. Er gliche am ehesten dem Kriegskommunismus.

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