Mark Stichler, geboren 1968, hat sich an verschiedenen Studiengängen wie Ethnologie, Deutsch, Kunst und Sport versucht. Er war Sänger und Gitarrist in verschiedenen Bands und hat bereits mehrere Film- und Serienbücher geschrieben. Seine Ideen zu Kurzgeschichten und Romanen entstehen auf ausgedehnten Autoreisen und Segeltörns. Er lebt als freier Journalist und Autor in Stuttgart.
Inhalt
Zum Autor Zum Autor Mark Stichler, geboren 1968, hat sich an verschiedenen Studiengängen wie Ethnologie, Deutsch, Kunst und Sport versucht. Er war Sänger und Gitarrist in verschiedenen Bands und hat bereits mehrere Film- und Serienbücher geschrieben. Seine Ideen zu Kurzgeschichten und Romanen entstehen auf ausgedehnten Autoreisen und Segeltörns. Er lebt als freier Journalist und Autor in Stuttgart. Inhalt Zum Autor Ein aufregender Tag beginnt Aufbruch zu den Finsterbergen Auf der Suche nach dem Grünauge Übermut tut selten gut Der Berggeist ruft Der ängstliche Herr Pichler Das verhinderte Mittagessen Unheimliche Geräusche Gespenstische Spuren Ein tierischer Überfall Herr Pichler und Bernhard Blocksberg tauchen ab Das Pfeifen in den Bäumen Eine gruselige Überraschung Expedition zum Grünsee Des Rätsels Lösung Eine Überraschung zum Schluss Impressum
Ein aufregender Tag beginnt
Aufbruch zu den Finsterbergen
Auf der Suche nach dem Grünauge
Übermut tut selten gut
Der Berggeist ruft
Der ängstliche Herr Pichler
Das verhinderte Mittagessen
Unheimliche Geräusche
Gespenstische Spuren
Ein tierischer Überfall
Herr Pichler und Bernhard Blocksberg tauchen ab
Das Pfeifen in den Bäumen
Eine gruselige Überraschung
Expedition zum Grünsee
Des Rätsels Lösung
Eine Überraschung zum Schluss
Impressum
Ein aufregender Tag beginnt
Als Bibi Blocksberg, die kleine Hexe, am Morgen erwachte, sprang sie mit einem Satz aus dem Bett. So eilig hatte sie es selten, in die Schule zu kommen. Doch heute war alles anders. Heute war Wandertag. Und es war nicht irgendein Wandertag: Die ganze Klasse sollte mit ihrer Lehrerin Frau Müller-Riebensehl in einer Berghütte übernachten. Und ein Lagerfeuer sollte es auch geben.
Eilig wusch sich Bibi das Gesicht und putzte die Zähne. Dann stürmte sie die Treppe hinunter in die Küche. Ihr Vater Bernhard und ihre Mutter Barbara saßen bereits am Frühstückstisch. Wie jeden Morgen versteckte Bernhard Blocksberg sich hinter der Zeitung. Ihre Mutter klapperte mit der Kaffeetasse und dem Geschirr. Alles war wie immer, wäre da nicht der riesige Seesack gewesen, der neben Bernhard auf dem Boden lag. Doch Bibi störte sich nicht weiter daran. Sie wusste längst, was ihr Vater vorhatte.
„Guten Morgen!“, rief sie vergnügt und setzte sich. „Mami, wir fahren heute mit dem Bus. Treffpunkt ist um acht Uhr an der Schule.“
Bernhard Blocksberg senkte seine Zeitung und schaute sie an. „Und wir fahren mit dem Zug“, sagte er mit einem Lächeln. „Treffpunkt ist um halb acht am Bahnhof.“ Seine Tochter war ja nicht die Einzige, die einen Ausflug unternahm.
„Gut, Bernhard-Schatz.“ Barbara Blocksberg schmunzelte. „Dann bringe ich zuerst dich zum Bahnhof und dann dich zur Schule, Bibilein.“
„Prima.“ Bibi strich sich eilig ihr Frühstücksbrot.
Ihre Mutter betrachtete sie liebevoll. Sie nahm einen Schluck aus ihrer Kaffeetasse. „Du freust dich auf euren Wandertag in den Finsterbergen, nicht wahr?“, fragte sie. „Und vor allem auf die Übernachtung in der Berghütte.“
Bibi nickte eifrig. „Das wird sicher lustig.“ Sie hielt inne und seufzte. „Aber wie ich Frau Müller-Riebensehl kenne, müssen wir vorher noch auf jeden Gipfel klettern.“
„Das ist doch toll“, warf Bernhard ein. „Nichts ist gesünder als Bewegung an der frischen Luft.“
„Na ja“, meinte Bibi wenig überzeugt. Sehnsüchtig blickte sie auf den Seesack, der neben ihrem Vater lag. „Eigentlich würde ich lieber mit dir mitkommen, Papi.“ Sie hob eine Hand und drückte fest den Daumen. „Hoffentlich gewinnst du den Fotowettbewerb, den die Neustädter Zeitung ausgeschrieben hat.“
Bernhard lachte. „Na klar. Herr Pichler und ich sind ein Superteam.“
Bibi runzelte die Stirn. Ihr wollte immer noch nicht in den Kopf, warum ihr Vater ausgerechnet mit Herrn Pichler, dem Sekretär des Bürgermeisters, auf Fotosafari ging.
„Wie seid ihr beide eigentlich zusammengekommen?“, fragte sie. Herr Pichler war schließlich ziemlich schüchtern.
„Wir haben uns zufällig in der Stadtbibliothek getroffen“, erwiderte Bernhard Blocksberg. „Er hatte exakt das Buch in der Hand, das ich auch ausleihen wollte.“
„Lass mich raten.“ Bibi lachte. „,Das Grünauge – Fisch oder Mythos’? von K.-P. Gandwei.“
Ihr Vater blickte sie überrascht an. „Bibi!“, rief er. „Woher kennst du denn das Standardwerk über diesen höchst seltenen Fisch?“
Bibi und ihre Mutter grinsten sich an.
„Du redest doch seit Wochen über nichts anderes“, sagte Bibi.
„Tja“, meinte Barbara, „wenn dein Vater sich mit etwas beschäftigt, dann gründlich.“
„Sehr richtig“, erwiderte Bernhard würdevoll. „Und Herrn Pichler hat die gleiche Grünaugen-Leidenschaft gepackt.“
Bibi lachte und nahm einen Schluck von ihrer Milch. Doch auf einmal kam ihr ein Gedanke. Sie blickte ihren Vater besorgt an. „Aber …“, begann sie. „Ihr werft den armen Fisch doch hoffentlich zurück ins Wasser? Falls ihr einen erwischt.“
„Natürlich.“ Bernhard schüttelte den Kopf. Wie konnte Bibi nur etwas anderes denken? „Wir fangen und fotografieren ihn, dann setzen wir ihn wieder aus. So hat Frau Kolumna die Bedingungen für den Wettbewerb in der Neustädter Zeitung festgelegt.“
Barbara klopfte mit der flachen Hand auf den Tisch und erhob sich. „Tja, Frau Kolumna ist eben eine Tierfreundin“, sagte sie.
Auch Bibi sprang auf. „Ich drücke dir und Herrn Pichler jedenfalls die Daumen!“, rief sie.
„Ach“, fiel Bibi plötzlich ein, „ich brauche noch unsere Taschenlampe, Mami! Darf ich die mitnehmen?“
„Natürlich“, sagte Barbara, öffnete eine Schublade des Küchenschrankes und reichte ihrer Tochter die Taschenlampe.
Bernhard faltete die Zeitung zusammen. „Gut“, sagte er. „Dann lasst uns mal aufbrechen.“
„Wo fahren du und Herr Pichler eigentlich hin, um dieses seltene Grünauge zu finden?“, fragte Bibi.
Ihr Vater blickte sie mit großen Augen an und schwieg. Barbara lachte.
„Vergiss es, Bibi.“ Sie winkte ab. „Das bleibt ein absolutes Geheimnis deines Vaters.“
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