Frankfurter Allgemeine Archiv - Das Feuer brennt

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Von 24. Juli bis 9. August 2020 hätten eigentlich die Olympischen Sommerspiele zum zweiten Mal nach 1964 in Tokio stattfinden sollen. Die Corona-Krise hat es verhindert. Aber ganz ohne Olympia wollte die Sportredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung diese Tage der XXXII. Olympiade nicht verstreichen lassen. Deshalb haben die F.A.Z.-Sportreporter ihre persönlichen Eindrücke vergangener Spiele seit 1964 noch einmal wachgerufen und aufgeschrieben. Sie sind im Sommer 2020 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und in der Sonntagszeitung erschienen. Von den olympischen Begegnungen des Sportreporters inmitten der panathletischen Show über außergewöhnliche, besonders beeindruckende olympische Momente aller Sommerspiele seit 1964 bis zu den Eindrücken einer Olympiateilnehmerin im Athletendorf – lesen Sie alle Erlebnisberichte in diesem von Evi Simeoni herausgegebenen eBook.

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Der Zehnkampf, klagte Holdorf, habe leider an Bedeutung verloren.

Willi Holdorf ist am 17. Februar 2020 80 Jahre alt geworden. „Ich habe achtzig Jahre lang Glück und Spaß gehabt. Da kann es mir jetzt auch mal nicht so gut gehen“, sagte er am Telefon, als wir uns vier Monate später für den 29. Juni um 11 Uhr bei ihm zu Hause in Achterwehr bei Kiel verabredeten. Wir kannten uns näher, seit er von 1965 bis 1967 in dem Taunusort Ober-Erlenbach lebte, als Immobilienmakler den Lebensunterhalt für seine Familie verdiente und für die „SGO“ in der Bezirksliga Rechtsaußen spielte.

Ländliche Idylle umgibt das Dorf vor den Toren Kiels. Die weiße Traumvilla am Ende der abschüssigen Straße überstrahlt die dunkelroten Klinkerhäuser. Danach grünt nur noch weite Natur. Holdorf, als Sportler und Trainer ein Leverkusener, war bekennender Holsteiner. Geboren in Blomesche Wildnis bei Glückstadt an der Elbe, verbrachte er seinen Lebensabend mit seiner zweiten Frau Sabine in der Abgeschiedenheit und Beschaulichkeit von Achterwehr. Er legte zum Gespräch im großräumigen, hellen Wohnzimmer mit Panoramafenster ein Buch auf den Couchtisch, das im Oktober 2014 zum 50. Jahrestag seines historischen Triumphes von Tokio erschien. „Der Titel gefällt mir nicht“, sagte er. „Da steht die Welt still.“ Ein Zitat, das Holdorf im Interview mit dem Autor so dahingesagt hatte.

Das Gesicht war hager und ernst. Kaum ein Lächeln. An den epischen Wettkampf 1964, an jedes Detail, konnte er sich erinnern, „als wäre es gestern gewesen“. Er redete klar, aber ohne Emotion. Mit seiner Frau wollte er zu „Tokyo 2020“ fliegen. Wegen Niklas Kaul, weil er dem Weltmeister zutraute, nach 56 Jahren als dritter Deutscher – nach ihm und Christian Schenk 1988 für die DDR – Olympiasieger zu werden.

Der Zehnkampf habe leider an Bedeutung verloren, klagte Holdorf. Wie wahr: Der zweite Sieg des Amerikaners Ashton Eaton in Rio 2016 ging völlig in der Erwartung des 200-Meter-Finales mit Usain Bolt unter. Doping? „Ich bin froh, dass zu unserer Zeit das kein Thema war.“ Der Amateurstatus war das Problem.

Nach einer knappen Stunde fragte ich nach seiner Gesundheit. Die Antwort war ein Schock. „Nicht so gut. Ich habe ein Karzinom am Übergang der Speiseröhre zum Magen. Ich werde künstlich ernährt. Das kannst du ruhig erwähnen.“ Den Krebs, vor einem Jahr erkannt. Willi Holdorf nahm sein Schicksal sehr gefasst. „Meine Frau macht sich mehr Sorgen als ich. Die meisten schaffen die achtzig nicht. Ich bin der Einzige der ersten sechs von Tokio, der noch lebt. Von dem Amerikaner Herman weiß ich das allerdings nicht.“

Zum Abschied umarmte ich Willi Holdorf auf dem Sofa und flüsterte ihm ins Ohr: „Kämpfe wie vor 56 Jahren!“ Er antwortete ruhig: „Ja. Wenn es geht, will ich nächstes Jahr zu den Olympischen Spielen nach Tokio fliegen.“ Er starb an einem Sonntagabend, nur fünf Tage nach meinem Besuch.

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.07.2020, Nr. 155, S. 30

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Mexiko-City 1968

Der schwarze Anti-Rebell

1968 in Mexiko-City, als bei Protesten Menschen starben, als Smith und Carlos die Fäuste erhoben, stolzierte Olympiasieger George Foreman mit Stars and Stripes durch den Ring.

Von Hartmut Scherzer

Die weltweiten Demonstrationen der „68er“ flauten auch vor den Spielen der XIX. Olympiade nicht ab. Die wochenlangen Studentenunruhen in Mexiko-Stadt endeten in einem Blutbad am 2. Oktober 1968, zehn Tage vor der Eröffnung. Wie perfide: Mit einem Massaker sicherte die eigens geschaffene Eliteeinheit „Batallón Olimpico“ den olympischen Frieden. Auf der Plaza de las Tres Culturas im Stadtteil Tlatelolco starben Hunderte Menschen. Eine genaue Zahl der Getöteten existiert bis heute nicht. IOC-Präsident Avery Brundage, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, verließ sich in Zeiten des Aufruhrs auf das Wort der Regierung: „Wir haben die Zusicherung erhalten, dass die Wettbewerbe durch nichts gestört werden.“ Wie die Sicherheit hergestellt wurde, interessierte ihn offensichtlich nicht. Hauptsache: The games can start.

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Die mexikanische Leichtathletin Enriqueta Basilio war die erste Frau in der olympischen Geschichte, die das Olympische Feuer entzündete: am 12. Oktober 1968 während der Eröffnungsfeier im Estadio Olímpico Universitario. Foto: picture-alliance / dpa

Die Proteste der „68er-Bewegung“ gegen den Krieg in Vietnam, gegen Rassismus nach der Ermordung Dr. Martin Luther Kings am 4. April 1968 und gegen all die anderen Ungerechtigkeiten dieser Welt blieben nicht außen vor. Die Auflehnung stieg stumm, in schwarzen Socken, mit gesenktem Haupt und gen Himmel gereckter Faust im schwarzen Handschuh auch aufs Medaillen-Podest des Estadio Olimpico. Während der Siegerehrung für den 200-Meter-Lauf, bei Hymne und Hissen der Flaggen, demonstrierten die amerikanischen Gold- und Bronzemedaillengewinner, Tommie Smith und John Carlos, „Black Power“. Die schwarzen Sprinter bekannten sich zur radikalen Form der ansonsten friedlichen Bürgerrechtsbewegung. Smith und Carlos wurden aus der Mannschaft und dem Dorf geworfen. Sie mussten innerhalb von 48 Stunden das Land verlassen.

Für die einen bedeutet die schweigende Empörung ein allzeitiges Athleten-Symbol für mutigen Widerstand. Für andere war die Demonstration von Mexiko respektlos, ja sogar Verrat. „Eines ist sicher: Das Bild bleibt unvergessen“, schrieb die „New York Times“ vier Jahrzehnte später zum „andauernden Disput“. Die Protest-Szene von Smith und Carlos steht als Denkmal in Lebensgröße auf dem Campus ihrer Universität San José State.

Zur patriotischen Gegendemonstration fühlte sich zehn Tage danach ein gewisser George Foreman berufen. Der neunzehnjährige Hüne aus Houston, Texas, hatte im Schwergewichtsfinale des Boxturniers den Russen Ionas Tschepulis nach Strich und Faden verprügelt. Dieser schwarze Olympiasieger stolzierte mit einem Stars-and-Stripes-Fähnchen in der rechten Pranke durch den Ring und verbeugte sich nach allen vier Seiten. Das Image vom „Uncle Tom“ störte Foreman nicht.

Im Gegenteil: „Ich liebe diese Fahne und diese Hymne“ – mit diesen Worten sollte der zweimalige Profiweltmeister ein halbes Jahrhundert später während der allgemeinen Diskussionen um den Kniefall des Football-Stars Colin Kaepernick sein patriotisches Bekenntnis wiederholen. Den gegen Rassismus und Polizeigewalt protestierenden Quarterback der San Francisco 49ers schimpfte der ehemalige Boxchampion und bekennende Donald-Trump-Anhänger einen „sore loser“. Der „schlechte Verlierer“ hatte in der National Football League (NFL) der Hymne und Fahne den Respekt verweigert, indem er während der traditionellen Zeremonie vor den Spielen auf einem Bein kniete.

Zwischen den Black-Power-Fäusten von Smith/Carlos am 16. Oktober 1968 und dem Kniefall Kaepernicks am 1. September 2016 führte George Foreman (Jahrgang 1949/10. Januar) im krassen Kontrast zu Muhammad Ali das nach dem „Größten“ außergewöhnlichste Leben eines Champions in der Geschichte des Schwergewichtsboxens. Der historische „Rumble in the Jungle“ in Kinshasa (30. Oktober 1974), wo „Big George“ den Weltmeistertitel durch K.o. in der 8. Runde an Ali verlor, verkümmert in seiner bewegenden Biographie fast zur Randgeschichte. Nach seinem Übertritt zu den Profis hatte der Gigant mit seiner urwüchsigen Kraft alles umgehauen, am 22. Januar 1973 in Kingston, Jamaika, den Ali-Bezwinger Joe Frazier in den ersten beiden Runden sechsmal zu Boden geschlagen und war Weltmeister geworden.

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