Gian Maria Calonder - Engadiner Abgründe

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"Wenn du geschickt bist, kannst du dir hier oben als Polizist bestimmt ein gutes Leben machen." Massimo ist sich da nicht so sicher wie Bernhild, die resolute Wirtin des Gasthofs ›Zum Wassermann‹. Die ungewohnte Höhe im Engadin bereitet Capaul Kopfschmerzen, ihm ist noch schlecht von der Fahrt über den Albulapass, aber Zeit zum Ankommen bleibt nicht. Noch vor dem offiziellen Dienstantritt muss er zu seinem ersten Einsatz: In Zuoz brennt eine Scheune. Nur wenig später stirbt ihr Besitzer, der kauzige Rentner Rainer Pinggera. Ein vermeintlich natürlicher Tod. Seiner Ordnungsliebe folgend, geht Capaul dennoch einigen Ungereimtheiten nach. Dabei lernt er das ganze gesellschaftliche Spektrum des Oberengadins kennen, vom
St. Moritzer Jetset bis zu den wortkargen Bauern in der schummrigen Dorfbeiz.
Aber den Alteingesessenen gefällt es gar nicht, wenn jemand in ihrer Mitte für Unfrieden sorgt.

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Die Männer lachten, und weil inzwischen auch ausgeteilt war, konzentrierten sie sich wieder auf ihr Blatt.

Bernhild war Capaul nachgekommen. »Willst du jetzt etwa jassen? Meinetwegen jassen wir auch.«

»Ich kenne die Regeln gar nicht«, gestand Capaul. »Ich warte auf Annamaria, sie will Rainer Pinggera für mich finden.«

»Was willst du eigentlich von ihm?«

»Nur fragen, wie es ihm geht. Wie er sich vom Brand gestern erholt hat. Ob er noch immer keinen Rapport will.«

Annamaria kam ohne Rainer Pinggera, dafür mit Rudi. Er schimpfte: »Hat der Idiot sich heimlich davongemacht?«

Annamaria antwortete: »Vielleicht hat ihn jemand heimgefahren«, und Rudi rief gleich in Zuoz an, doch nahm keiner ab.

Bernhild war dafür, die Festgemeinde zu befragen, doch Rudi meinte: »Dann ist die Party gelaufen. Nein, ich fahre zu ihm nach Hause und sehe nach. Annamaria und Capaul, ihr sucht inzwischen die Gegend ab. Weit kann er nicht sein, höchstens auf einen Spaziergang, vielleicht hat er sich den Fuß verknackst.«

»Peter und ich helfen natürlich suchen«, sagte Bernhild. Sie teilten sich gleich auf.

Capaul bekam die leichteste Strecke zugeteilt, den Panoramaweg Richtung Alp Muntatsch mit Blick über den Morteratschgletscher, die Diavolezza und auf den über allem thronenden Piz Palü, der laut Annamaria aussehen sollte wie eine Teufelsklaue, die krampfhaft das Bergmassiv niederzieht, damit es nicht ganz in den Himmel wächst und den Menschen erlöst. »Sechstausend Fuß jenseits von Mensch und Zeit«, bemerkte Capaul und marschierte los.

Zu Fuß durch die wilde Landschaft zu ziehen hatte eine nochmals andere Kraft. In aller Heftigkeit fühlte er im Wald den steten Wechsel von Sonnenhitze und Schattenkälte, wohlig war das nicht, dafür umso eindrücklicher. Dazu der schwere Duft der Disteln, von Nadelholz und Heu. Der Waldboden gab unter seinen Füßen nach. Als er mit dem Schuh den Nadelteppich zur Seite schob, wimmelte es von Ameisen, roten, schwarzen, einige davon riesig.

Die Vögel, die er hörte, zwitscherten nicht, sie schrien. Auch Grillen glaubte er zu hören, wobei das ebenso die Heuwender und Jauchewagen sein mochten, die er klein und emsig wie Käfer auf dem Talboden ihre Spur ziehen sah. Ein Murmeltier beobachtete ihn, gleich darauf rannte ein Eichhörnchen vor ihm her, das doch ziemlich anders aussah als Bernhilds Frisur. Und die Aussicht über das Tal, durch das der Inn sich schlängelte wie eine Blindschleiche, auf kleine smaragdgrüne Bergseen und auf Gipfel, so scharfkantig wie gebleckte Wolfszähne, war von einer Wucht, die Capaul mit einem sehr tiefen Gefühl erfüllte, für das er allerdings keinen Namen hatte. Nur vom alten Pinggera fehlte jede Spur, er rief mehrmals vergeblich, und keiner der Wanderer, die er ansprach, hatte ihn gesehen.

Dann führte der Weg um eine Biegung, das musste das Val Bever sein, hier reichte die Sonne nicht hin, und sofort schlug ihm auch eisiger Wind entgegen. Sein Schädel pochte plötzlich wieder, zudem roch es nach Winter. Capaul hatte Angst, sich zu verirren und die Nacht am Berg verbringen zu müssen, und kehrte um.

Die Angst verschwand gleich wieder, als er zurück in der Sonne war, ebenso die Eile. Kurz bevor er bei der Padellahütte war, setzte er sich für ein paar Minuten auf einen Wegstein, schloss die Augen, ließ die Sonne aufs Gesicht scheinen und sah, als er sie wieder öffnete, wie ein Kleinflugzeug, das auf dem Flugplatz hatte landen wollen und wohl von einer Bö erfasst wurde, eine abenteuerliche Schlaufe flog, bevor es in zweitem Anlauf ruppig aufsetzte.

Summend kehrte er zur Hütte zurück, dort herrschte unerwartete Hektik. Capaul hatte die hohen Wolken gar nicht bemerkt, die sich inzwischen über dem Piz Padella türmten. Angeblich konnte es jederzeit zu schneien beginnen, dabei war der Schnee erst auf die Nacht hin erwartet worden. Viele Gäste waren schon talwärts gefahren, der Hüttenwart und seine Leute machten eilig klar Schiff. Bernhild hatte auf Capaul gewartet, auch sie drängte zum Aufbruch.

Er konnte kaum glauben, dass er drei Stunden fortgeblieben war. Annamaria hatte den Alten längst gefunden und die anderen, da sie untereinander die Handynummern ausgetauscht hatten, zurückgerufen. Unterhalb der Hütte, abseits vom Weg, lag ein Geröllhang, in dem nicht nur Steinschlaggefahr bestand, er hieß im Volksmund auch »Öv in painch«, Spiegelei, weil die Sonne ihn aufheizte wie ein Ei in der Pfanne. Dort hatte er gesessen oder gelegen, völlig betrunken. Annamaria hatte versucht, ihn hoch zur Hütte zu schaffen, dann wollte sie die Rega rufen. Doch inzwischen hatte Rudi den Hüttenwart mobilisiert, der eine Art Raupenfahrzeug hatte und den Alten hochgeschafft hatte.

Das alles erzählte ihm Bernhild unterwegs zum Lieferwagen, den sie einige hundert Meter tiefer am Wegrand geparkt hatten.

»Haben sie ihn ins Spital gebracht?«, fragte er.

»Ich weiß nicht, ich glaube, sie wollten ihn heimbringen. Rudi meinte, es sei nicht der erste Suff seines Onkels.«

»Zeig mir die Stelle, wo sie ihn gefunden haben«, bat Capaul, aber Bernhild zeigte ihm den Vogel.

»Wir haben Sommerreifen drauf«, erinnerte sie ihn. »Dazu bremst die Karre kaum noch. Wie willst du im Schnee vom Berg runterkommen?«

»Runter kommt man immer«, stellte Capaul fest, und der Scherz kam für Bernhild so unerwartet, dass sie ihn erst nur mit offenem Mund ansah.

»Schau an, der Partymuffel taut auf! Aber jetzt eingestiegen.«

Und wirklich, sie hatten kaum den Lieferwagen im Hof des Wassermanns geparkt, als die ersten, dicken Flocken fielen.

Schönerweise war gleichzeitig Capauls Kopfweh wie weggeblasen. Das ließ ihn wieder unternehmungslustig werden, und nachdem er festere Kleidung angezogen hatte, machte er sich auf zum Polizeiposten, um die Wegfahrsperre an seinem Auto loszuwerden. Zwar brannte auf dem Revier Licht, doch auf sein Klingeln öffnete niemand.

Also nahm er den Zug nach Zuoz, um sich nach Pinggeras Befinden zu erkundigen. Er freute sich, denn er fuhr in einer jener kleinen roten Kompositionen der Rhätischen Bahn, wie er sie am Albulapass gesehen hatte, mit Waggons wie aus einer anderen Zeit, selbst die Fenster ließen sich noch öffnen. Und für eine Minute, bis jemand schimpfte, hielt er das Gesicht in den Fahrtwind und war glücklich wie ein Schulbub.

Die Bahn zuckelte durch die Abenddämmerung von Bahnhof zu Bahnhof – Bever, La Punt-Chamues-ch, Madulain –, tiefblau breitete sich die verschneite Ebene hinter den Waggonfenstern aus, und nur in den Kegeln der Stationslampen sah er, in wie dicken Flocken inzwischen der Schnee fiel. Während er in Gedanken wieder bei den drei Sätzen für den Bericht war, ahnte er auf der parallel zum Bahngleis verlaufenden Kantonsstraße ein Chaos, vielleicht ein kleinerer Auffahrunfall. Im Stillen grüßte er hinüber zu seinen Kollegen, danach genoss er die gemütliche Zugfahrt noch mehr und fing, als er in Zuoz ausstieg, mit der Zunge ein paar Schneeflocken. Der Schnee schluckte die Geräusche, wie durch Watte hörte er aus mehreren Richtungen Gehupe und war abermals froh, dass er den Zug genommen hatte.

Auch hinter Rainer Pinggeras Fenster brannte Licht, und obwohl Rudis Mercedes in der Gasse stand, öffnete ebenso keiner auf Capauls Klingeln. So machte er einen kleinen Spaziergang durchs Dorf, betrachtete die Auslage in Luzias Lädelchen und wunderte sich darüber, wofür andere Menschen augenscheinlich Verwendung fanden: Duftkissen mit Arvenspänen, Flaschenabtropfhalter und Handtücher mit aufgestickten Sprüchen wie Vergissmeinnicht oder Dû bist mîn, ich bin dîn, we lôve Engadîn .

Als er in die Foura Chanels zurückkehrte, war Rudis Auto fort, und er brauchte nur einmal zu klingeln, gleich kam Annamaria an die Tür. Sie sah verweint aus.

»Ich dachte, Rudi hat etwas vergessen«, erklärte sie ihre Eile.

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