Erdmann Graeser - Eisrieke

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"Gewiss bedauerlich, dieses Schicksal! Man hat sie in eine Anstalt bringen müssen, weil sie geisteskrank wurde. Und gesund ist sie nicht mehr geworden, sie hofft noch heute, daß Herbert wiederkommen werde. Wenn Eisbahn ist, taucht sie auf – in ihrem verrückten Aufputz und belästigt die Offiziere. Traurig, traurig ist das alles!" Die Rede ist von Friederike Sandbohm, deren hoffnungsvolle Liebe zum adligen Offizier Herbert in ihrer Jugend durch die Schuld der Umwelt zerstört wurde. Als stadtbekanntes Original sorgt die «Eisrieke» nun Jahr um Jahr im Winter für Aufsehen, wenn sie auf der Schlittschuhbahn nach dem verschollenen Geliebten Ausschau hält. Diesen glaubt sie nun endlich wiedergefunden zu haben: in der Person des jungen Walter von Eschwege, der, wie er nun erfährt, auch in der Tat eine verblüffende Ähnlichkeit zu seinem Onkel Herbert aufweist, der vor langen Jahren seine Geliebte sitzengelassen hat und nach Amerika ausgewandert ist. Auch wenn sie ihren Herbert also nicht wirklich wiedergefunden hat, beginnt für die gütige alte Eisrieke nun doch ein Weg zurück in die Welt, auf dem sie, die zeitlebens so Unglückliche, nun einem jungen Paar zu seinem Glück verhelfen kann … Erdmann Graeser wirft in seinem berührenden, erfrischend frech und realistisch erzählten tragisch-komischen Roman einen aufschlussreichen Blick in das Berliner Leben um die Wende zum 20. Jahrhundert und entfaltet so ein buntes Gesellschaftspanorama, das auch heute noch äußerst lesenswert ist.Erdmann Graeser (1870–1937) war ein deutscher Schriftsteller. Als Sohn eines Geheimen Kanzleirats im Finanzministerium in Berlin geboren, ist Graeser zwischen Nollendorfplatz und Bülowbogen im Berliner Westen aufgewachsen. Graeser studierte Naturwissenschaften, brach jedoch das Studium ab und arbeitete zunächst als Redakteur für die «Berliner Morgenpost» und später als freier Schriftsteller. Er wohnte viele Jahre in Berlin-Schöneberg und zog nach seinem literarischen Erfolg nach Berlin-Schlachtensee im Bezirk Zehlendorf. 1937 starb er an einem Herzleiden. Sein Grab liegt auf dem Gemeindefriedhof an der Onkel-Tom-Straße in Zehlendorf. In seinen Unterhaltungsromanen thematisierte Graeser die Lebenswelt der kleinen Leute im Berlin seiner Zeit und legte dabei auch großen Wert auf den Berliner Dialekt. Zu seinen bekanntesten Romanen gehören «Lemkes sel. Witwe», «Koblanks», «Koblanks Kinder» und «Spreelore». Einige seiner Romane wurden später auch für Hörfunk und Fernsehen bearbeitet.-

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„Jehste oder fährste?“ fragte sie, ohne ihn anzusehen. Er überlegte sich die Antwort. „Ich werde laufen“, sagte er endlich, „es ist ja schönes Wetter!“

Aus ihrem befriedigten Nicken erkannte er, daß sie selbst etwas mit der Kalesche vorhatte. Doch, er wollte ganz sicher sein und sagte deshalb: „Jochen werde ich aber mitnehmen, der kann mir tragen helfen.“

„Die piekfeine Hose?“

„Nee, ich hab’ ja ’ne janz lange Liste! ’ne Rolle Dachpappe ist auch dabei, ich werde mir doch damit nicht schleppen.“

Aus dem düstern Sinnen, in das Rieke nun verfiel, ersah er, daß er mit seiner Vermutung recht gehabt. Sie wollte ausfahren, wohin, war ja nicht schwer zu erraten. Doch, wenn er ihr das Fahren unmöglich machte, würde sie sich heimlich zu Fuß auf den Weg machen, sofort einen Schwarm Spottlustiger hinter sich haben.

Und so sagte er: „Die Dachpappe kann ja auch noch bleiben, ich werde mir man bloß die Hose besorgen und mir die Haare schneiden lassen.“

„Wie du willst“, sagte sie, ohne ihn anzusehen, „dann hab’ ich wenigstens mal meine Ruhe vor dein verdammtes Jefeife.“

Kaum eine halbe Stunde, nachdem Albert gegangen, ließ Rieke durch Minna sagen, daß Jochen anspannen sollte.

„Sie will allein weg, was hat denn das zu bedeuten?“ fragte der Kutscher.

„Schafskopp – stell’ dir doch nicht so an“, sagte Minna, „ick weeß doch, daß der Herr vorhin lang und breit mit dir drüber jesprochen hat – für denn Fall dat!“

„Ick laß mir keene Würmer aus die Neese ziehen!“

„Jottedoch – die Dicketuerei, wennste mal wat weeßt! Aber nu sollste mir mal kommen, wenn ick wieder mal wat weeß!“

„Also, ick spann an!“ Jochen wandte sich dem Pferdestall zu.

„Platz’ man nich, sonst jiebt’s n’ Knall“, rief sie ihm wütend nach – „außerdem weeß ick ja alles, wollte bloß horchen, ob du wat weeßt, denn sonst hätte ick’s dir erzählt.“

Jochen lachte höhnisch. „Du wirst wohl zuerst platzen, aber bei dir knallt’s nich!“

„Minna, wo bleibste denn?“ Fräulein Sandbohm rief es ärgerlich aus dem Fenster.

„Ick komme ja schon!“

Oben, in ihrer Stube, stand Rieke vor dem Spiegel, in matter Verzweiflung. „Hak’ mir mal hinten zu, ich krieg’s nicht alleine, die Arme werden mir schlaff!“

„Det Rosane?“ fragte Minna erstaunt. „Det is ja doch ville zu eng, det krieg ick och nich mehr zu, ick hätte mir bei det scheene Wetter wat Bequemeres anjezogen, die Puste muß Sie ja da drinne bei wegbleiben, Fräulein!“

„Hak zu, ich mach’ mir dünne!“

Endlich saß der Rock, nun kam noch die Quälerei mit der zu engen Bluse.

„So“ – Minna seufzte tief auf, als auch die letzte Öse endlich eingehakt war. „Wenn Sie man atmen können, Fräulein! Ach, und den Florentiner wollen Sie aufsetzen?“ Sie sah nach dem Bett, wo der große, weiche Strohhut lag. „Fräulein will sich woll mit Herrn Albert in die Stadt wo treffen, jeht’s bei Habeln?“

Doch Rieke antwortete nicht, starrte selbstvergessen ihr Spiegelbild an. „Ja – so ist das nu“ – sagte sie dann, „das Kleid ist da, die Sonne scheint auch so, wie damals, jetzt brauchte das andere bloß zu sein, dann wäre alles in schönster Ordnung!“

„Ist anjespannt?“ schrie sie dann ungeduldig.

„Jochen ist schon bei, der Wagen is ooch schon aus die Remise“, berichtete Minna vom Fenster her.

„Na, dann kann ich ja schon immer runterjehen und mir reinsetzen.“

Als sie in die Kalesche stieg, fragte Jochen: „Na, und wo soll’s denn nu hin?“

„Fahr’ mal erst nach’n Nollendorfplatz, dann werde ich nachher schon weitersagen!“

Der Wagen rollte den Kurfürstendamm hinunter, bog dann in die sandige Straße nach dem Nollendorfplatz ein und kam endlich an eine rote Ziegelsteinvilla, die sich wie ein Märchenschlößchen in der wüsten Umgebung ausnahm.

„Nu die Bülowstraße runter, bis wo das Omnibusdepot ist, aber hier auf diese selbe Seite bleiben!“

In der Bülowstraße waren Menschen, sie sahen der auffälligen Kalesche nach. Und einer sagte zum andern: „Das war doch Eisrieke, natürlich war sie’s!“ Und die andern sagten dann: „Die sucht, wo sie noch ’ne Eisbahn mit’n Leutnant findet!“

Schon setzten sich einige Straßenjungen, die auf der Promenade „Käseball“ gespielt hatten, in Bewegung, gaben dem Wagen das Geleit.

„Eis–rieke! Hoho, Eisrieke!“

Jochen schlug mit der Peitsche nach ihnen, erreichte aber nur, daß sie der Kalesche nicht mehr so nahe kamen, wie bisher.

„Brr!“ Die Pferde hielten, denn drüben, auf der anderen Straßenseite, war der Plankenzaun des Omnibusdepots. Jochens pfiffige Augen blinzelten nach dem Tor des nächsten Hauses. Ja, dort stand Herr Albert Sandbohm. Na, denn hatte die Sache also bis jetzt geklappt, alles war so, wie man’s verabredet.

Rieke zog, bestaunt von den sich ansammelnden Straßenjungen, ihre Handschuhe an, einen schwarzen und einen weißen. Nun nahm sie die Schleppe hoch und stieg aus. „Ich hab’ hier einen Besuch zu machen, es kann also ein Weilchen dauern!“

Durch das Spalier der Neugierigen schritt sie dem Haustor zu, sah noch einmal nach der Nummer über dem Eingang, und zog dann die dicke Messingklingel. Die Tür sprang auf, aber im Flur öffnete sich ein Fensterchen, und der Portier rief: „Wohin denn? Halt, bei wem wollen Sie denn?“

Als der Portier auch jetzt keine Antwort erhielt, kam er aus der Kellerwohnung gestürmt. „Sie – heda! Warten Sie mal – so jeht det nich – bei wen wollen Se eijentlich?“ Doch ganz betroffen wich er zurück, als er die Gestalt nun sah. „Sie haben sich verloofen – da oben is keene Eisbahn nich – kommen Se mal jleich wieder ’runter, aber ’n bißken dalli!“

Rieke sah ihn majestätisch von oben bis unten an, und dann sagte sie hochmütig: „Gehen Sie an Ihre Arbeit, ich finde schon allein zu meiner Schwägerin Frau Hauptmann von Eschwege. Sorgen Sie lieber dafür, daß die Bengels da vor der Haustür wegkommen!“

Sie ließ den Verblüfften stehen und stieg, nun ungehindert, würdevoll weiter die Treppen hinauf. Atemlos stand sie dann im dritten Stock und suchte ruhiger zu werden. Auf ihr Klingeln öffnete die schwarzhaarige Portiertochter, starrte fassungslos die Fremde an.

„Hier, meine Visitenkarte, melden Sie mich der Frau Hauptmann, sagen Sie, daß ich sie dringend sprechen muß. Nicht die Tür zumachen – was fällt Ihnen ein, dumme Gake – wo ist der Salon?“

Und verdutzt, wie eben ihr Vater, ließ es Marie geschehen, daß Rieke in den Korridor trat, mit sicherem Instinkt auf die Flügeltür mit den Milchglasscheiben zuging, aufklinkte und sich in dem Zimmer auf einen Sessel niederließ.

In der Stube nebenan vernahm man erregtes, gedämpftes Sprechen, dann wurde die Tür plötzlich geöffnet, ganz verstört trat Frau von Eschwege ein.

Rieke hatte sich erhoben, neigte würdevoll grüßend den Kopf.

Die Frau Hauptmann nickte nur, sie zitterte vor innerer Erregung. „Was verschafft mir die Ehre?“

„Ihr Sohn!“

„Er ist nicht zu Hause!“

„Um so besser, er soll auch gar nicht hören, was ich Ihnen zu sagen habe ...“

Unwillkürlich machte die Frau Hauptmann eine einladende Bewegung nach dem Sessel, sank, jetzt ganz schwach geworden, in den andern.

„Sie wissen wohl, daß Ihr Sohn bei mir war?“

„Ich weiß es, aber, bitte, was wünschen Sie jetzt?“

„Haben Sie keine Bange vor mir, so verrückt, wie Sie jlauben, bin ich nu doch nicht!“

Frau von Eschweges Blicke hafteten an dem schwarzen und dem weißen Handschuh.

„Wenn Ihnen die stören, will ich sie ausziehen – aber so weiß, wie der Handschuh hier, ist unser unschuldiges Herz, und so schwarz wie der hier kann es werden, wenn es Schuld auf sich jeladen hat!“

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