Will Berthold - Hanussen - Hellseher und Scharlatan

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Hanussen - Hellseher und Scharlatan: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein brisanter, höchst informativer Roman über den «Nostradamus des 20. Jahrhunderts». Als Hermann Steinschneider 1889 in Wien geboren, begann Hanussen seine Karriere eigentlich als Gesellschaftsreporter. Doch schnell verschlug es ihn von den Kolportagen der Klatschblätter auf die Bühnen und in die Varietés, wo er als zwielichtiger Zauberkünstler, Hellseher und Hypnotiseur stets an der Grenze der Legalität sein Geld verdiente. Doch dabei sollte es nicht bleiben, denn der als äußerst intelligent geltende Hanussen wurde 1928 vor dem Kreisgericht in Litoměřice des hundertfachen Betruges angeklagt, weil er die Naivität von Gutgläubigen ausgenutzt habe. Der Prozess dauerte mehr als zwei Jahre und wurde bis in die USA verfolgt. Der Weg zu einer grandiosen Karriere wurde damit erst möglich gemacht. Und wie er den Tod so vieler Menschen vorhersah, kannte er auch sein eigenes furchtbares Ende …-

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»Ich glaub’s Ihnen ja«, entgegnet das Milchgesicht, »aber …«Er dreht sich wieder nach den Umsitzenden um. Sie sind gegangen. Und ein wenig wichtig macht sich der Mann aus Wien: »Das war 1919. Die Notendruckerei der Österreichischen Nationalbank hat entsetzt festgestellt, daß nagelneue Tausend-Kronen-Scheine entwendet wurden. Kistenweise, so viele, daß man der Öffentlichkeit die genaue Summe gar nicht mitteilen konnte. Wir, die Polizei, die Kiberer – wie die Leute uns nennen – haben sofort ermittelt, daß als Täter nur Angestellte des Geldinstituts in Frage kamen und haben sie überwacht. Alle. Ausnahmslos. Nichts konnte aus dem Gebäude herausgeschafft werden, was wir nicht kontrolliert hätten.« Watzlawek wischt sich mit dem Handrücken den Bierschaum vom blonden Schnurrbart. »Zuerst waren die Wiener Zeitungen noch ganz friedlich, aber dann machten uns Schlagzeilen über unsere Unfähigkeit schwer zu schaffen. Auf der Straße wurden wir von Passanten als Nichtskönner angepöbelt. In dieser Situation trat der damals noch weithin unbekannte Hanussen groß ins Rampenlicht: Er meldete sich beim Direktor der Nationalbank und behauptete, er sei Hellseher und könne das Geld wieder beschaffen. Wir von der Polizei haben zuerst gelacht, aber der Direktor der Notenbank – sein Stuhl hat ja schon bedenklich gewackelt – griff nach dem Strohhalm, und der Ganeff konnte sein ganz großes Brimborium abziehen. Er ließ sich die Pläne des Gebäudes zeigen, unter dem sich ein weitverzweigtes Kanalsystem befindet. Hanussen spielte den Hypnotisierten, rannte durch das Haus, stürzte sich auf einen jungen Mann und schrie: »Sofort verhaften den Mann, er gehört zu den Dieben.« Und dann gab der ›Hellseher‹ genau die Stelle an, an der die Geldkisten vergraben waren. Er erhielt eine hohe Belohnung, wurde der Held des Tages – und wir waren die Deppen der Woche.«

»Aber Sie wissen, wie er Sie aufs Kreuz gelegt hat?«

»Wir sind rasch dahintergekommen«, erwidert Watzlawek, »daß Hanussen der Schwager des ›Tresor-Franzl‹ war. Der ist einer der schlimmsten Gangster von Wien mit unheimlichen Beziehungen zur Unterwelt – und leider auch heimlichen zu einigen Behörden. Er war die Schlüsselfigur des Falles: Da die Diebe nicht wußten, wie sie das Geld durch die polizeiliche Kontrollkette schleusen könnten, wandten sie sich an einen Hehler und dieser wiederum an den Tresor-Franzl, der sich die Lage des Geldverstecks genau beschreiben ließ. Der Tresor-Franzl wußte auch nicht, wie man das Diebesgut durch die Kontrolle bringt, wohl aber wie man dem Mann seiner Schwester zu einem tollen Auftritt verhelfen kann.«

»Sie haben die Täter doch noch gefaßt?«

»Und zwar die richtigen«, versetzt der Semmelblonde. »Nicht den von Hanussen angegebenen, der war völlig unschuldig. Doch die Täter hielten den Mund aus Angst vor dem Tresor-Franzl: So haben wir zwar den Fall geklärt, konnten aber den Schwindel bei der Geldauffindung nicht beweisen. Wir mußten Däumchen drehen und auf Rache sinnen.«

»Darauf haben Sie dann lange warten müssen«, hilft Molitor nach.

»Fünf Jahre«, entgegnet der Mann aus Wien. »Inzwischen war Hanussens Ruhm schon wieder ziemlich verblaßt. Er trat im ›Ronacher-Varieté‹ auf, war aber nicht der Star, der sogenannte Eisenkönig hatte ihm die Schau gestohlen, ein Artist namens Breitbart. Der Mann verbog Stahlschienen, sprengte Eisenketten und zeigte ähnliche Tricks. Das Publikum raste: es wollte den Eisenkönig sehen, und nicht Hanussen. Der ›Hellseher‹, krank vor Eifersucht, gab in den Wiener Zeitungen Inserate auf und bezeichnete seinen Rivalen als Hochstapler. Steinschneider kam vor Gericht, wurde wegen Verleumdung verurteilt und aus dem ›Ronacher‹ entlassen. Jetzt ging der Krieg erst richtig los: Hanussen trat im ›Apollo‹ auf, versetzte seine Assistentin Martha Farra in Hypnose: Das zierliche Mädchen führte nun alle Sensationen des Eisenathleten vor: Zuvor wurden Zuschauer auf die Bühne geholt, die sich überzeugten, daß es sich um echte Eisenschienen und Ketten handelte. Dann wurde das Licht der Scheinwerfer wieder auf das Publikum gerichtet, während vier Helfer die Gegenstände gegen Attrappen austauschten.« Watzlawek lacht, bis er nasse Augen bekommt. »Breitbart verführte diese Requisitenschieber zu einem Heurigen-Ausflug, setzte sie unter Alkohol, als sie voll waren wie Haubitzen, sperrte er sie ein – und im ›Apollo‹ blamierte sich Hanussen bis auf die Knochen, weil sein Medium die echten Eisenstücke keinen Zentimeter bewegen konnte. Er wurde ausgepfiffen, mußte türmen und sich verstecken. Die Leute verlangten ihr Eintrittsgeld zurück, und die Wiener Zeitungen fielen jetzt so über den zweifelhaften Magier her wie fünf Jahre zuvor über die Polizei. Nunmehr konnten wir den Kerl endlich aussischmeiß’n. Jetzt«, spöttelt das Milchgesicht, »haben wir einen Gauner weniger und ihr, ihr habt einen Patrioten mehr.«

»Bitte nicht politisch werden, Herr Kollega«, entgegnet Molitpr. »Und lange wird sich Hanussen hier nicht mehr herumtreiben, darauf können Sie sich verlassen, und die – die patriotischen Hosen werden wir ihm dann schon Ausziehen.«

Er gibt sich zuversichtlich, wiewohl er weiß, daß »der größte Hellseher aller Zeiten« längst nicht mehr mit Pappattrappen arbeitet. Tricks, die man sich nicht erklären kann, gelten in der Volksmeinung nun einmal als Wunder, und je ungläubiger der moderne Mensch wird, desto wundergläubiger gibt er sich auch.

3

»Einen Moment Geduld noch, meine Damen und Herren«, sagt Erik-Jan Hanussen im Kursaal von Teplitz-Schönau und hebt die Stimme: »Gleich wird es sich entscheiden, ob es mir gelingt, diesen Mord – der sie so bedrängt hat – zu klären.« Das Raunen der dichtgedrängten Zuschauer erstirbt unter seiner erhobenen Hand. »Bitte keine Vorschußlorbeeren. Wie gesagt: Ich kann Ihnen nicht versprechen, daß das große Experiment dieses Abends gelingen wird. Aber ich darf doch in aller Bescheidenheit darauf hinweisen, daß ich bisher einige Verbrechen aufklären konnte, bei denen die Ermittlungen der Polizei nicht weitergekommen sind.«

Die Spannung steigert sich noch einmal. Im Saal herrscht Siedehitze. Der Mord am Gänsemarkt vor einer Woche erschütterte das kleine Städtchen, in dem Kapitalverbrechen äußerst selten sind. Und nun soll er geklärt werden – als Varieté-Coup. Noch wissen die Zuschauer nicht, ob sie zu Augenzeugen eines unerklärlichen Phänomens oder zu Narren eines abgefeimten Betrügers werden: Sie hören, sehen, stöhnen und staunen.

»Es handelt sich – Sie wissen es längst – um den ermordeten Bäckermeister«, fährt der Hypnotiseur fort, als wüßten es nicht längst alle Zuschauer: »Sie kennen den Fall aus der Lokalpresse, und viele von Ihnen haben das Opfer persönlich gekannt. Es gibt eine Reihe von Verdächtigen, mindestens ein halbes Dutzend, aber sie alle haben ein Alibi, das sich nicht erschüttern ließ. Die Ermittlungen der Polizei drehen sich deshalb im Kreise: Zu viele Möglichkeiten und zu wenig Beweise.« Hanussen scheint über seine Körpergröße hinauszuwachsen, er geht in Positur. »Wie gesagt, ich will versuchen, die Lösung zu finden und Ihnen hier – in den nächsten Minuten zu eröffnen, was die Polizei nicht herausgefunden hat. Wenn das zutreffen sollte, werden Sie die Bestätigung morgen in der Zeitung lesen.« Er bricht ab, als fiele ihm jetzt das Sprechen schwer. »Ich bitte Sie nur noch um ein wenig Geduld für meine Vorbereitungen.« Sein Medium kauert reglos im Sessel.

Hanussen redet Martha Farra II zu, streicht mit den flachen Händen über ihre Schläfen. Ihr Blick wird glasig, starr. Sie beginnt zu sprechen. Halblaut. Unverzüglich. Martha Farra ist in Trance. Silben addieren sich zu Worten. Worte ergeben einen Sinn, den nur der Hauptakteur auf der Bühne erfassen kann. Das Medium spricht stockend, leise, fast unhörbar.

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