Paul Oskar Höcker - Don Juans Frau
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Dass sie ihm ein liebes, munteres, dankbares Spielzeug war, genügte ihr wie ihm. Sie fühlte sein Mitleid nicht heraus. Er schien ihr so gebefreudig, dass es ihr oft das Herz abdrückte, ihm nicht schon jetzt ihr Geheimnis preisgeben zu können.
An manchem Abend aber, an dem er „draussen in der Welt“ war, hatte sie jetzt Fritzi, mit der sie um so eifriger über den Bau reden konnte. Zuweilen kam dann Hans Kern, um Fritzi abzuholen. Da wurden in der grossen Bücherei auf dem Mitteltisch die Pläne und die Skizzen ausgebreitet, um Einzelheiten durchzusprechen.
Unter Kordulas Schutzherrschaft hatte sich Hans Kern mit Fritzi tatsächlich rasch wieder zusammengefunden. Es ging von Kordula so viel Herzensgüte aus, so viel kindesgläubige Andacht, es lag in ihr so viel innerer Frohsinn, so viel Seelensauberkeit, dass in ihrem Umkreis alles Hässliche schweigen musste. Der junge Architekt war ehrlich verliebt in Fritzi, und er empfand und genoss Kordulas Häuslichkeit, in der er sich mit Fritzi traf, als wirkliches Glück. Er und sein Bruder hatten ja eine elternlose Jugend hinter sich, waren immer nur in fremden Kinderstuben die Überzähligen gewesen.
Es kam vor, dass der Hausherr bei seiner späten Heimkehr auch noch den Professor bei den dreien antraf, den Geiger, der im Musikzimmer klassische Musik mit Kordula spielte.
„Wir haben Sie gar nicht vermisst, Haddendahl“, sagte Artur Kern, als er den Bogen absetzte. „Na, wem haben Sie heute wieder den Kopf verdreht?“ Es schien unmöglich, dem Professor derlei Spässe abzugewöhnen. Als ob er helfen müsste, den jungen Ehemann mitzuerziehen, betonte er: „Wenn man solch ein Juwel zur Frau hat —!“
Dass sein Bruder Hans ihm die hübsche Fritzi weggeschnappt hatte, konnte der Professor kaum begreifen. Er hielt sich für viel begehrenswerter. Voller Staunen aber stellte er fest, dass zwischen seiner zukünftigen Schwägerin und Felix Haddendahl tatsächlich gar keine Liebelei bestand. Er stritt sich mit Kaffeehausbekannten, die es immer wieder behaupteten, in seiner kämpferischen Art lebhaft herum.
Einmal, nach dem Geigenunterricht, als die Begleiterin gegangen war, sprach er auch mit Kordula über das heikle Thema.
Nun konnte Kordula schon darüber lächeln. Sie nahm den Professor, der ein grosser Künstler zwar auf dem Podium, aber nicht im Leben war, überhaupt nicht so recht ernst. Doch sie formte ihre Erwiderung jetzt ganz eigenartig: „Fritzi wird Ihrem Bruder die denkbar beste Frau werden — davon bin ich überzeugt, lieber Professor! Aber ein bisschen schwärmen wird sie für Felix, glaub’ ich, ihr ganzes Leben lang.“
„Nanu! Das lässt sich doch nicht so ohne weiteres vereinigen?“
Kordula musterte ihn mit ihren sinnenden Augen. „Haben Sie nie in Ihrem Dasein für ein Mädel oder eine Frau eine Schwärmerei empfunden?“
„In jedem Konzert, in dem ich auftrete, find’ ich eine Neue, für die ich ganz allein spiele.“
„Diese grosse Unbekannte wird Ihnen die Frau, die Sie einmal heiraten, gewiss auch nicht missgönnen.“
„Oh, ich verheirate mich nie! Dafür bin ich viel zu eifersüchtig veranlagt. Und auch zu unbeständig.“
„Ist das möglich, dass man unbeständig ist — und zugleich eifersüchtig?“
Der Professor sah sie ganz verwirrt an. „Mann oder Frau?“ fragte er.
„Das ist dasselbe.“
Nach längerem Nachdenken, bei dem er den grossen Konzertflügel umschritt, setzte er sich auf eine Notentruhe und begann, das Thema nach seiner Junggesellenauffassung durchzusprechen. Als Künstler beanspruchte er natürlich für den Mann eine bedeutend grössere Freiheit, als er sie der Frau zubilligte.
„Und wenn nun Ihre Frau eine Künstlerin wäre?“
„Ich würde ihr den Hals umdrehen, wenn sie’s wagte ... Nein, als Kulturmensch würd’ ich mich nur von ihr scheiden lassen ... Aber, sehen Sie, deswegen heirate ich eben überhaupt nicht!“
„Sie haben wenig Selbstvertrauen, Professor.“
„Den Teufel auch! Zum Gespött werden? Dass einem die guten Freunde schliesslich dumme Sachen ins Gesicht sagen können?“
Sie lächelte noch immer, während sie eine Passage übte. „So etwa, wie sie der Herr Professor mich hören lässt, wenn Felix ein Stündchen später nach Hause kommt?“
Er patschte sich erschrocken aufs Knie und stand auf. „Himmelsakrament — jetzt haben Sie mir’s aber tüchtig heimgezahlt!“
„Hab’ ich? Recht ist Ihnen geschehen, Professor!“
„Es tut mir rasend leid, Frau Kordula. Das sind halt so dumme Redereien, die man sich draussen angewöhnt. Ich könnte Ihnen erzählen, wie ich gerade in den letzten paar Wochen — — Verdammt, nein, jetzt schweig’ ich! Sonst mach’ ich nur noch mehr Dummheiten.“
„Spielen wir den Debussy noch einmal?“
„Nein, jetzt brauche ich Bach.“
„Gut, also Bach ... Aber vorher doch noch ein Wort zum Abschluss, lieber Professor! Gibt es denn schon wirklich eine Leporelloliste vom Felix? Wer führt sie? Bloss der Klatsch? Oder die Eifersucht? Der Neid? Will man mich damit reizen oder quälen? Es mag viel leichtsinniges Spiel gedankenlos aufgebauscht werden. Ich will die Namen gar nicht wissen. Und Felix wird sie bald vergessen. Das sind keine Wesen, auf die man eifersüchtig sein könnte. Bonbons sind es — oder Zigaretten — oder höchstens: flüchtige Melodien ...“ Lachend sah sie ihn an, während sie die Geige unters Kinn nahm. „Fritzi fühlt sich gottlob viel zu gut dafür. Und Ihr Bruder wird mit ihr glücklich werden. Sie ehefeindlicher Junggesell!“
„Ehefeindlich, ich —? Bitte: Zuerst hab’ ich Sie heiraten wollen — da kam ich zu spät. Jetzt die Fritzi — das ist auch wieder verpasst. Ich bin schon ein Pechvogel!“
„Also trösten wir uns mit dem Duo von Bach, Professor!“
Gleich nach Neujahr heirateten Fritzi Röggeler und Hans Kern. Sie feierten ihre Hochzeit und ihre Flitterwochen irgendwo im Allgäu. In Schwimmanzügen und mit dunklen Brillen liefen sie Ski in der Sonne. Die beiden schönen jungen Sportmenschen wurden oft geknipst und gefilmt.
Aber rascher als geplant zwangen den Architekten die zahlreichen Bauaufträge zur Rückkehr nach Berlin. Hans Kern fügte die beiden Zimmer, die ihm bisher als Junggesellenbehausung gedient hatten, noch samt der kleinen Küche dem Baubüro an und siedelte in die hübsche Wohnung über, die Fritzi bereits am Botanischen Garten besass. Ihre Stellung als Sekretärin in der Optischen Anstalt gab sie auf. Sie hatte aber sowohl Edu Höllscher wie Felix Haddendahl beim Abschied zugesagt, im nächsten Vierteljahr täglich noch für ein paar Stunden hinauszukommen und die beiden neueingestellten Kräfte zu unterstützen, soweit dies erforderlich schien.
Felix war in den Vorweihnachtswochen Fritzi gegenüber oft sehr nervös und gereizt gewesen, sogar ungerecht in der Beurteilung ihrer Leistungen. Jetzt übersah er sie oft ganz und gar. Offenbar nahm er ihr’s doch übel, dass sie’s fertigbrachte, ihn zu verlassen. Er glaubte zu wissen, dass es sie harte Kämpfe gekostet hatte, ihm zu widerstehen. Ein paar Gelegenheiten, sich zu finden, hätten sich ihnen in den abgelaufenen Jahren leicht geboten. Freilich: Niemals hatte es darüber Worte zwischen ihnen gegeben. Nur Blicke redeten. Doch seine ganze Meisterschaft lag in der Beherrschung dieser stummen Sprache. Und nun folgte sie einem anderen, so lockend sie sich ihm oft gezeigt hatte.
Sie besass die schönste Gestalt, die er je in seinem Atelier gesehen. Als sie in dem letzten heissen Nachsommer das lose Seidengewand trug, hatte er das sachlich festgestellt, ganz trocken, fast lehrhaft; nicht die Spur einer Huldigung klang dabei aus seinem Ton. Im Atelier war er ja nie Salonmensch. Viele schöne Frauen, deren Bildnisbüste ihm starke Anerkennung eintrug, waren anfänglich sehr enttäuscht gewesen, ihn so ernst, fast grüblerisch, wenn nicht besessen mit Ton und Spachtel arbeiten zu sehen. Wenn es ihnen gar zu kirchenstill bei der Sitzung wurde, drehte er den Rundfunk an. Plaudern, Anekdoten erzählen, Pikanterien auftischen, das lag ihm nicht, wenn er mit seiner künstlerischen Aufgabe rang. Um so lebendiger, sprühender, witziger und verwegener konnte er hernach sein. So hatte ihn Fritzi indes nie kennengelernt. Also kannte sie ihn doch nur halb.
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