Jonathan Wilson - Outsider

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Was haben Albert Camus, Vladimir Nabokov und Papst Johannes Paul II. gemeinsam? Sie alle standen in ihrer Jugend im Tor. Nach 'Revolutionen auf dem Rasen', seiner erfolgreichen Geschichte der Fußballtaktik, beschäftigt sich Jonathan Wilson jetzt mit der ganz besonderen Spezies der Torhüter: von den Anfängen, als es noch gar keinen festen Torhüter gab, bis zum mitspielenden Torwart von heute, wie er von Manuel Neuer verkörpert wird. Dabei erklärt er nationale Unterschiede, z.B. warum der Torhüter in Russland ein so viel höheres Ansehen genießt als in Brasilien. Und er fragt, was es mit dem Ruf des Torhüters als Einzelgänger und Exzentriker auf sich hat. Selbstverständlich werden auch die besten Torhüter aller Zeiten porträtiert, afrikanische Torhüterlegenden ebenso wie der große sowjetische Torhüter Lew Jaschin. Und auch die deutschen Stars der Zunft, etwa Sepp Maier und Oliver Kahn, kommen nicht zu kurz. Eine fesselnde (Kultur-)Geschichte des Torhüters voller spannender Fakten und unterhaltsamer Anekdoten.

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Deutschlands Star Getzke, ein Stürmer, wird als selbstsüchtiger Individualist dargestellt. Demgegenüber ist Wolodja der engagierte Mannschaftsspieler, der Kandidow in Kassils Roman erst noch werden muss. „Wolodja war ein Sportler, der andere ein Berufsspieler. Wolodja war der allgemeine Verlauf des Spiels wichtig, der allgemeine Sieg, der Ausgang –, Getzke strebte nur danach, seine Kunst zu zeigen.“ An anderer Stelle wird Wolodja als der ideale moderne Sowjetmensch charakterisiert. Der gesamte Roman beschäftigt sich mit der Beziehung des Einzelnen zur Gesellschaft und zeigt sowohl die Schwächen des kommunistischen wie auch des bürgerlichen Modells auf. Wolodja ist ein Individuum, das für die Mannschaft alles gibt. Es wird deutlich, dass die Position des Torhüters ideal für Einzelgänger ist: Auch wenn der Torhüter immer abseits seiner Mannschaftskameraden steht, ist sein Einsatz, sein Können doch darauf gerichtet, das Beste für das Kollektiv herauszuholen. Damit dient der Torhüter womöglich als Vorbild für alle eigenwilligen Individuen, ja Künstler in einem sozialistischen System.

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Besonders spannend in Bezug auf Wratar ist die Geschichte von Nykolaj Trussewitsch, des ukrainischen Torwarts, der zumindest teilweise als Vorlage für Kandidow diente. Er war groß und dunkelhaarig und machte sich in den 1930er Jahren, als man erstmals eine Landesmeisterschaft austrug, einen Namen als einer der besten Torhüter der UdSSR. Seine Karriere begann er in Odessa bei Pischtschewik, wechselte 1929 zu Dynamo Odessa und 1935 schließlich zu Dynamo Kiew, der Mannschaft der lokalen Geheimpolizei. Es war das Jahr, in dem Kassil seinen Roman vorbereitete. Dynamo unternahm damals eine Gastspielreise nach Frankreich und hatte gegen die erfahreneren Gegner einige Probleme. Trussewitsch war die zweite Wahl hinter Anton Idzkowski, der jedoch kurz vor einer Partie gegen Red Star Olympique in Paris erkrankte. Man erwartete einen ungefährdeten Sieg von Red Star, doch nach seiner überraschenden Berufung machte Trussewitsch ein ganz großes Spiel, und Dynamo Kiew gewann 6:1 – auch wenn Trussewitsch nicht selbst traf wie Kandidow in Wratar .

Trussewitsch kehrte als Held zurück. Sein Ansehen nahm dank seiner flotten Kleidung und seines guten Humors noch zu, auch wenn es durch seine gelegentlich etwas impulsive Art etwas beschädigt wurde. Nach einem 9:1-Sieg gegen eine tourende türkische Mannschaft versuchte er beispielsweise, die betretenen Gäste durch den bald so genannten „Tanz des Torhüters“ wieder aufzuheitern. Dazu ahmte er seine Bewegungsabläufe auf dem Platz nach, fiel immer wieder nach vorne und drückte sich dann im letzten Moment mit den Händen wieder nach oben.

In Wratar hatte die Kunst noch das Leben imitiert. Nach dem Überfall Nazideutschlands im Jahr 1941 wurde Trussewitsch dann tatsächlich zum Sinnbild für die zentrale Botschaft des Romans. Nicht wenige Ukrainer sahen die Invasion als Möglichkeit, das sowjetische Joch abzuschütteln, und kollaborierten mit den Deutschen. Trussewitsch jedoch war ein überzeugter Kommunist. Nachdem er seine jüdische Frau und seine Tochter nach Odessa geschmuggelt hatte, kämpfte er auf der Seite des Widerstands. Kurz vor dem Fall Kiews bekam er einen Schuss ins Bein, wurde gefangengenommen und in ein Lager bei Darnyzia gesperrt. Nachdem er einen Treueeid unterzeichnet hatte, wurde er wieder entlassen. Offenbar kehrte er danach zu seiner Wohnung zurück und fand sie zerstört vor. Somit war er gezwungen, auf der Straße zu leben, gepeinigt von der Trauer um seine Stadt. Dazu kamen die Schuldgefühle, weil er sich der deutschen Herrschaft unterworfen hatte. Als er einige Monate später an einem Café vorbeiging, sah ihn ein Bäckereileiter namens Josef Kordyk.

Der dicke, rosahäutige Kordyk war ein Tscheche aus Mähren, der während des Ersten Weltkriegs auf deutscher Seite gekämpft hatte. Die sowjetischen Behörden hatten ihm die Rückkehr in die Heimat zunächst nicht erlaubt, und so war er nach dem Waffenstillstand von 1918 in der Ukraine gestrandet. Während er um seinen Platz im Leben kämpfte, wurde Fußball sein liebstes Vergnügen und er selbst ein begeisterter Anhänger von Dynamo. Doch obwohl er heiratete und eine Tochter bekam – wohl auch der Grund, weshalb er nach der Aufhebung des Heimkehrverbotes in der Ukraine blieb –, scheint er nachtragend gegenüber den Sowjets gewesen zu sein. Für ihn war die deutsche Invasion deshalb eine Chance. Mit der Lüge, gebürtiger Österreicher zu sein, beanspruchte er den Status eines Volksdeutschen und wurde mit der Leitung einer Bäckerei betraut.

Kordyk erkannte Trussewitsch wieder und stürzte aus dem Café, um mit ihm zu reden. Nachdem er sich Trussewitschs Geschichte angehört hatte, bot er ihm einen Arbeitsplatz und ein Bett für die Nacht in der Bäckerei an. Als er erfuhr, dass noch weitere Spieler mit ganz ähnlichen Problemen zu kämpfen hatten, besorgte er auch ihnen Arbeitsplätze.

Da die Deutschen sehr darauf aus waren, das Leben in der Stadt wieder zu normalisieren, gestatteten sie im Frühjahr 1942, dass wieder Fußball gespielt werden durfte. Da inzwischen einige ehemalige Dynamo-Spieler für ihn arbeiteten, lag es nahe, dass auch Kordyk eine Mannschaft meldete. Sie firmierte unter dem Namen „Start“. Anfangs war Trussewitsch dagegen, in einem Wettbewerb der Deutschen mitzuspielen. Man konnte ihn aber davon überzeugen, dass sie, wenn sie erfolgreich spielten, zum Sammelbecken für die Opposition werden konnten, zudem man auch noch einen Posten roter (und damit kommunistisch anmutender) Trikots ausfindig gemacht hatte.

Start schlug alles, was ihnen vor die Rohre kam. Man zerpflückte ein ungarisches Garnisonsteam mit 6:2 und eine rumänische Truppe mit 11:0. Da Start immer berühmter wurde, kamen immer mehr Zuschauer. Am 17. Juli 1942, einem Freitag, wurden erste Anzeichen von Unbehagen auf Seiten der Behörden erkennbar, nachdem die deutsche Garnisonsmannschaft PGS mit 0:6 verloren hatte. Erstmals erschien in der Zeitung Nowo Ukrainski Slowo ein Spielbericht, und zwar von einem Schreiber, der sich „RD“ nannte. Er versuchte, die Niederlage mit dem rumänischen Schiedsrichter und dem holprigen Platz zu entschuldigen, und wies darauf hin, dass PGS Trainingsrückstand hatte. Außerdem sei Start zehnmal im Abseits gestanden, die Deutschen dagegen überhaupt nicht.

Zwei Tage darauf gewann Start mit 5:1 gegen MSG, ebenfalls eine ungarische Garnisonsmannschaft. Ihr gehörten allerdings auch ehemalige Profispieler an, die das Training durchaus ernst nahmen. Dieses Mal konzentrierte sich der Bericht von RD besonders auf die Tatsache, dass die Ungarn bereits frühzeitig einen Mann wegen Verletzung verloren hatten und den Großteil des Spiels deshalb mit nur zehn Mann bestreiten mussten. In der Woche darauf kam es zu einem Revanchespiel, das offenbar vom Kapitän der Ungarn organisiert worden war. Start legte rasch eine 3:0-Führung vor, bekam dann aber noch zwei Gegentore. Es scheint ein tolles Match gewesen zu sein, und die Ungarn geizten nach dem Spiel auch nicht mit Lob für Start.

Am gleichen Tag kickte die Flakelf, eine Luftwaffenmannschaft mit einer Reihe ehemaliger Profis, gegen Ruch, ein Team aus ukrainischen Nationalisten, die große Sympathien für das neue Regime hegten. Dabei handelte es sich wohl um ein Trainingsspiel vor der Partie gegen Start, in der die Überlegenheit der Deutschen gegenüber dem slawischen „Untermenschen“ wiederhergestellt werden sollte.

Am 28. Juli gab Stalin als Reaktion auf den Verlust von Rostow am Don den Befehl Nr. 227 aus, auch bekannt als „Keinen Schritt zurück“: „Panikmacher und Feiglinge sind auf der Stelle zu vernichten. […] Die Rückzugsstimmung der Truppe muss bedingungslos unterbunden werden. […] Armeekommandeure, welche ein eigenmächtiges Verlassen der Stellungen […] dulden, sind sofort ihrer Posten zu entheben und vor ein Kriegsgericht zu stellen.“ Der Befehl wurde von Widerstandsgruppen in Kiew verbreitet, und mit Sicherheit werden ihn auch die ehemaligen Fußballspieler in der Bäckerei gelesen haben.

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