Jonathan Wilson - Outsider

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Was haben Albert Camus, Vladimir Nabokov und Papst Johannes Paul II. gemeinsam? Sie alle standen in ihrer Jugend im Tor. Nach 'Revolutionen auf dem Rasen', seiner erfolgreichen Geschichte der Fußballtaktik, beschäftigt sich Jonathan Wilson jetzt mit der ganz besonderen Spezies der Torhüter: von den Anfängen, als es noch gar keinen festen Torhüter gab, bis zum mitspielenden Torwart von heute, wie er von Manuel Neuer verkörpert wird. Dabei erklärt er nationale Unterschiede, z.B. warum der Torhüter in Russland ein so viel höheres Ansehen genießt als in Brasilien. Und er fragt, was es mit dem Ruf des Torhüters als Einzelgänger und Exzentriker auf sich hat. Selbstverständlich werden auch die besten Torhüter aller Zeiten porträtiert, afrikanische Torhüterlegenden ebenso wie der große sowjetische Torhüter Lew Jaschin. Und auch die deutschen Stars der Zunft, etwa Sepp Maier und Oliver Kahn, kommen nicht zu kurz. Eine fesselnde (Kultur-)Geschichte des Torhüters voller spannender Fakten und unterhaltsamer Anekdoten.

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Walentina besitzt immer noch einen Kühlschrank, den Jaschin dank seines Ansehens als Fußballspieler bekommen hatte, dafür hat sie – und das ist bemerkenswert – keines der legendenumwobenen dunklen Trikots mehr. „Zur damaligen Zeit musste man alles zurückgeben“, erzählte sie dem Journalisten Igor Rabiner. „Sogar nach Lews Abschiedsspiel 1971 hat Dynamo ihm eine Aufforderung geschickt, die Spielkleidung zurückzugeben – sogar die Handschuhe, die er selbst genäht hatte, wenn sie aufgerissen waren. Wir haben darüber gelacht, aber er hat alles zusammengesucht und zurückgegeben. Er hat kein einziges Dynamo-Trikot behalten. Es war jedes Jahr die gleiche Geschichte: Am Ende der Saison musste ich seine ganze Ausrüstung durchwaschen, damit wir sie in gutem Zustand abgeben konnten.

Er hat nur ein Trikot behalten, und das war ein gelbes mit der Nummer 13, kein schwarzes mit der Eins. Er hatte es bei dem berühmten Spiel mit der Weltauswahl gegen England getragen, bei dem er vor den Augen der ganzen Welt zu null spielte. Keiner wollte die Dreizehn tragen, aber Lew sagte: ‚Alles klar, her damit – stört mich nicht.’ Er hat ein tolles Spiel gemacht und die Dreizehn hinterher als seine Glückszahl betrachtet.“

Neben seinen Trikots war Jaschins Markenzeichen seine Mütze. Wenn er es mit einer hohen Flanke zu tun bekam, nahm er gelegentlich sogar die Mütze ab, köpfte den Ball weg und setzte die Mütze dann wieder auf. „Das ist oft vorgekommen“, sagte Walentina, „aber nur, wenn keiner in der Nähe war. Zu der Zeit waren die Strafräume ja noch nicht so voller Leute wie heute.“ Zunächst jedoch hatte Jaschin die Bälle noch mit aufgesetzter Mütze weggeköpft. „Als er das zum ersten Mal gemacht hatte, kam er in die Umkleide und ließ seinen Kopf hängen“, erzählte Walentina. „Er dachte, dass [Dynamos Trainer Michail] Jakuschin ihn kritisieren würde, der konnte nämlich manchmal ganz schön bissig sein. Aber er sagte nichts. Lew fragte: ‚Stimmt was nicht?’ ‚Nein, alles prima’, hat ihm Jakuschin geantwortet. ‚Aber du musst die Mütze abnehmen.’ Die Fans fanden das toll und reagierten jedes Mal mit einem Jubelsturm. Ein paar Mal hat er den Ball noch ohne die Mütze geköpft, aber dann hat er damit aufgehört, weil das Spiel schneller und härter wurde.“

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In der Sowjetunion, also in einer Uniformität verlangenden kommunistischen Gesellschaft, war die Individualität und das Außenseitertum des Torhüters natürlich etwas Besonderes. Der Gedanke liegt nahe, dass das Torhüten eine der seltenen Möglichkeiten bot, die eigene Individualität zum Ausdruck zu bringen, losgelöst vom Kollektiv, und dass genau deshalb diese Position so beliebt war. Aber auch wenn daran etwas dran ist, war Jaschin doch kein Dissident, und das Torwartspiel besaß auch schon vor der Revolution von 1917 eine herausgehobene Stellung in Russland.

Wladimir Nabokow, 1899 in St. Petersburg in eine Aristokratenfamilie hineingeboren und nach der Revolution aus Russland geflohen, schrieb in seiner Autobiografie Erinnerung, sprich , dass er als junger Mann „mit Begeisterung Torwart“ gewesen sei. Tatsächlich scheint Fußball zu den wenigen Dingen zu gehören, an die er sich im Zusammenhang mit seinem Studium in Cambridge unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg noch gut erinnern konnte. Es gab die „hellen, heldischen Tage“, an denen ihm „die geglückte Abwehr“ gelang und deren „lange anhaltendes Prickeln“ er in seinen Handflächen spürte. Doch es gab auch die Partien unter „trostlosem Himmel“, wenn „der Boden um das Tor herum zu schwarzem Schlamm aufgeweicht war, der Ball fettig wie ein Plumpudding“, wenn sich der Nebel sammelte und „die ramponierten Krähen“ um eine „entblätterte Ulme“ krächzten und er „den Ball glücklos verfehlte“. In seiner Vorliebe für die Position sah sich Nabokow als typisch für sein Land. Er schrieb:

In Russland und in den romanischen Ländern ist jene Kunst immer von der Aura eines beispiellosen Glanzes umgeben gewesen. Erhaben, einsam, unbeteiligt, so schreitet der Held des Fußballtores durch die Straßen, verfolgt von hingerissenen kleinen Jungs. Er wetteifert mit dem Matador und Flieger-Ass als ein Gegenstand verzückter Verehrung. Sein Pullover, seine Schirmmütze, seine Knieschoner, seine Handschuhe, die aus der Gesäßtasche seiner kurzen Hosen ragen, heben ihn von der übrigen Mannschaft ab. Er ist der einsame Adler, der Geheimnisvolle, der letzte Verteidiger. Fotografen, ein Knie ehrwürdig gebeugt, knipsen ihn, wenn er sich mit einem spektakulären Kopfsprung quer über die Öffnung des Tores wirft, um mit den Fingerspitzen einen niedrigen, blitzartigen Schuss abzuwehren, und beifällig brüllt das ganze Stadion, während er in dem unversehrten Tor noch einen Augenblick der Länge nach liegenbleibt, wie er fiel.“

Die englische Mentalität kam dem Torhüter laut Nabokow nicht gerade zugute: „Der nationale Horror vor aller Angeberei und eine zu humorlose Vorliebe für solide Teamarbeit [waren] der Entwicklung der exzentrischen Art des Torwarts immer abträglich.“ Umso bemerkenswerter ist es, dass so viele der begabten britischen Torhüter der Anfangsjahre oft ganz bewusst ein besonders skurriles Verhalten an den Tag legten.

Die russische Liebe zum Torhüter zeigte sich auch am Erfolg des Filmes Wratar , einem Singspiel unter der Regie von Semjon Timoschenko. Hauptdarsteller war der russische Leinwandbeau Grigori Pluschnik in der Rolle des Anton Kandidow. Kandidow verdient sich sein Geld damit, Wassermelonen auf einen Karren zu stapeln. Er ist so gut darin, die herunterfallenden Melonen aufzufangen, dass er einem Talentspäher auffällt, der ihn in seine Mannschaft holt. Der Höhepunkt des Films ist schließlich, wie Kandidow nach einer Reihe von Glanzparaden gegen eine tourende baskische Mannschaft über den gesamten Platz rennt und in der letzten Minute das Siegtor schießt. Für den Fall, dass jemand die politische Botschaft dahinter nicht verstand, hieß es in dem bekanntesten Lied des Films: „Hey, Keeper, mach dich bereit für den Kampf. / Du bist der Wachposten im Tor. / Stell dir vor, hinter dir ist eine Grenze.“

Der Film basierte auf Lew Kassils 1936 erschienenem Roman Wratar Respubliki („Der Torwart der Republik“), der wesentlich düsterer ist als das Singspiel. In dem Buch schließt sich der riesengroße, „impulsive“ Kandidow der Gemeinde Gidraer an, um in ihrer Fußballmannschaft im Tor zu spielen. Dann aber geht er zu dem namhafteren Team von Magneto, das bald zu einer Reise durch Europa aufbricht. Dort wird er von seinen neuen Freunden und fremden Einflüssen verdorben. Nach seiner Rückkehr verliert Magneto gegen Gidraer, „wegen ihres fehlenden Zusammenhalts und vor allem wegen Kandidows unüberlegter, individualistischer Entscheidung, seinen Platz zwischen den Pfosten in einem entscheidenden Spielmoment zu verlassen“, wie Keith A. Livers in einem Aufsatz in der Fachzeitschrift The Russian Review feststellte. Tief beschämt geht Kandidow in sich und bringt sich versehentlich beinahe um, als er seinen Gashahn nicht abdreht. Doch am Ende kehrt er wieder zu Gidraer zurück. Im Kern ist das Ganze eine kommunistische Variante der Parabel vom verlorenen Sohn. Auch hier ist die politische Botschaft eindeutig, und auch hier ist es offenkundig von großer Bedeutung, dass der Torhüter der Ausgestoßene, der Alleingelassene ist, der wieder eingegliedert werden muss, um sich seine Erlösung zu verdienen.

Wratar Respubliki war nicht der erste russische Roman, in dem es um Fußball ging. Den Höhepunkt in Juri Oleschas Roman Zavist , auf Deutsch unter dem Titel Neid erschienen, bildet ein Fußballspiel zwischen einer sowjetischen und einer deutschen Mannschaft. Held der Partie ist Torhüter Wolodja Makarow, dem das Hemd in Fetzen gerissen wird bei seinen Versuchen, dem Angriff der Deutschen zu widerstehen, die in der ersten Halbzeit mit starkem Rückenwind spielen. „Wolodja fing den Ball selbst dann, wenn es mathematisch unmöglich schien. […] Der Schiedsrichter setzte im Laufen die Pfeife an die Lippen, um ein Tor zu pfeifen. […] Wolodja fing den Ball nicht, er riss ihn aus seiner Bahn, und da er gegen die Physik verstieß, musste er sich der betäubenden Wirkung der empörten Naturkräfte unterwerfen. Er flog zusammen mit dem Ball, er drehte sich, er schraubte sich fast auf ihn zu, er nahm den Ball mit dem ganzen Körper, mit Knien, Bauch und Kinn, er warf sein Gewicht der Geschwindigkeit des Balles entgegen, wie wenn man einen Lappen auf einen glimmenden Funken wirft. Die gebremste Geschwindigkeit des Balles schleuderte Wolodja zwei Meter seitwärts, er fiel wie eine Bombe aus Papier.“

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