Edelbert Richter - Für ein Ende der Halbwahrheiten

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Wenn sich das jüdische Volk als von Gott auserwählt begreift, müssen dann nicht alle anderen Völker demgegenüber logischerweise als zweitrangig erscheinen? Und was bedeutete es, als mit Benjamin Disraeli der erste Rassetheoretiker («Alles ist Rasse. Das einzige, was Rasse schafft, ist Blut.») zum britischen Premierminister und damit zum mächtigsten Mann der Welt aufstieg? Was wir heute Keynesianismus nennen – wurde er nicht vielmehr von Ökonomen im Umfeld der NSDAP entwickelt und schließlich zur Basis der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik? Warum wird der Holocaust im Rahmen der sogenannten Holocaust «Kultur» einträglich instrumentalisiert?
Aus vielerlei politischen Gründen haben wir gelernt, mit Halbwahrheiten zu leben, wenn es um die Betrachtung des Judentums und des Nationalsozialismus geht. Doch Halbwahrheiten sind stets auch halbe Lügen und es muss die Aufgabe der Geschichtswissenschaft sein, gerade die verschwiegenen, verdrängten Aspekte aufzudecken und das wahre Bild in seiner ganzen Komplexität sichtbar zu machen. So widmet sich das vorliegende Buch u.a. dem Vorbildcharakter, den der englische und US-amerikanische Rassismus auf Hitler und die Nazis hatte, oder den Ursachen und Folgen des Strebens der USA, die einzige Weltmacht zu sein. Angesichts der aktuellen Auflösungserscheinungen des Westens ist es überfällig, die verschütteten Bruchlinien innerhalb der westlichen Welt sichtbar zu machen und sich von lieb gewonnenen Vereinfachungen zu verabschieden.

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Weitere zionistische Vertreter des Blut und Boden-Mythos werden in Sands Buch aufgeführt und kommentiert, so dass ich darauf verweisen kann. 138Es sind so bekannte Persönlichkeiten wie der junge Martin Buber, Wladimir Jabotinsky, der Vater der »revisionistischen« Zionisten oder auch der Organisator der jüdischen Siedlungsbewegung in Palästina, Arthur Ruppin (1876–1943). Letzterer war seit den 1920er Jahren Dozent für die »Soziologie der Juden« an der Hebräischen Universität in Jerusalem, pflegte internationale Kontakte mit Eugenikern und besuchte noch nach Hitlers Machtergreifung den führenden Rassetheoretiker der Nationalsozialisten Hans F. K. Günther in Deutschland, um über die »jüdische Frage« zu diskutieren. 139

12. Der Frontenwechsel des Judentums im Ersten Weltkrieg

Paradoxerweise war der Beginn des Ersten Weltkriegs wohl der Höhepunkt dessen, was man die deutsch-jüdische Symbiose genannt hat. Die meisten Juden sahen in Deutschland durchaus ihr Vaterland, sie folgten keineswegs widerwillig der Kriegspflicht, viele waren sogar vom Gefühl nationaler Solidarität ergriffen. Jüdische Intellektuelle teilten auch die »Ideen von 1914« mit ihrer Abgrenzung von der westlichen Zivilisation, ich erinnere an Max Scheler, Georg Simmel, Hermann Cohen. In unserem Zusammenhang ist am wichtigsten Cohens Schrift Deutschtum und Judentum aus dem Jahr 1915. Für ihn, den Neukantianer, war der deutsche Idealismus ohne Zweifel der Gipfel der abendländischen Philosophie. Er stehe mit seiner menschheitlichen Orientierung in Parallele zum jüdischen Monotheismus und Messianismus. Daher sei Deutschland für den Juden heute »das Mutterland seiner Seele«! Es habe die Aufgabe, der »Erziehungsgeist der Völker« zu sein. Diese Aufgabe müsse Deutschland nach dem Verteidigungskrieg, den es jetzt zu führen habe, wieder wahrnehmen. Der Krieg aber müsse die Vorbereitung des »ewigen Friedens« im Sinne Kants sein, d.h. eines Völkerbundes mit Deutschland als Mittelpunkt. 140Die Hoffnung der jüdischen Bürger auf entsprechende Fortschritte in der Gleichstellung schienen sich auch zu erfüllen. Juden konnten z.B. jetzt Offiziere werden oder führende Positionen in der staatlichen Lenkung der Wirtschaft einnehmen (erinnert sei an Walther Rathenau). Es wurde eigens eine jüdische Abteilung im Auswärtigen Amt geschaffen, in der z.B. Nahum Goldmann, der spätere Präsident des Jüdischen Weltkongresses, beschäftigt war.

Man kommt nicht umhin, zu dieser hochinteressanten Persönlichkeit wenigstens ein paar Sätze zu sagen. Goldmann war zwar im Unterschied zu Cohen ein überzeugter Zionist, aber zugleich deutscher Patriot. So betont er in seiner Schrift Von der weltkulturellen Bedeutung und der Aufgabe des Judentums (1916), dass die künftige Weltkultur »in ihrem tiefsten Wesen deutsch sein wird«, und sieht darin keinen Widerspruch. Denn Juden und Deutsche gehören schon aufgrund ihres unglücklichen historischen Schicksals zusammen, sind »die trotzigsten, steifnackigsten, zähesten und widerspruchsvollsten Völker der Geschichte«. Zweitens haben sie sich wechselseitig stärker befruchtet als andere Völker: »Kein europäisches Volk ist im letzten Jahrhundert von Juden und vom jüdischen Geiste stärkerbeeinflusst worden als das deutsche« wie umgekehrt »keine Kultur auf das moderne Judentum so stark und entscheidend eingewirkt hat wie die deutsche«. 141Und drittens verbinde sie eine gemeinsame »Auserwähltheit«, und zwar zu der Mission, der Menschheit den »sozialen Gedanken« zu vermitteln. Ich erwähne noch zwei weitere Feststellungen, die Goldmann trifft, und werde später auf sie zurückkommen. Wenn er von der weltkulturellen Aufgabe der Juden und Deutschen spricht, so meint er deren »sittlich-demokratisch-soziale Ausrichtung« im Gegensatz zum »künstlerisch-aristokratisch-individualistischen Lebensideal des Griechentums«. 142Die griechische Philosophie sei überhaupt für die Gegenwart viel weniger bedeutsam als die Bibel. Das schließt nicht nur eine Absage an Nietzsche mit ein, sondern zeigt auch den Widerspruch zur deutschen Orientierung am Griechentum bzw. an der klassischen Antike. Dabei war Goldmann ein großer Kenner und Verehrer Goethes. Andererseits grenzt er sich als Zionist aber auch vom Assimilationsjudentum ab, dessen Wurzeln im Kosmopolitismus der westlichen Aufklärung lägen, während das national denkende Judentum im deutschen Idealismus gründe, der gegen die nivellierende Tendenz des westlichen Kosmopolitismus die Menschheit in nationaler Vielfalt gedacht habe. So seien Fichte und Hegel die philosophischen Lehrmeister des Zionismus! 143

Die Zionisten gründeten schon im August 1914 ein Komitee für den Osten, weil sie davon ausgingen, dass ein Sieg über das Zarenreich endlich die Befreiung der osteuropäischen Juden ermöglichen würde. »Es war die Absicht, die Kenntnisse und Beziehungen der Begründer zu den Ostjuden und den Juden in Amerika der deutschen Regierung zur Verfügung zu stellen, so zur Niederringung des zaristischen Russland beizutragen und den Juden im Osten die Bürgerrechte und die nationale Autonomie sicherzustellen. Zur Aufklärung der Bevölkerung im besetzten Gebiete wurde die Zeitschrift Kol Mevasser (Die Stimme des Verkünders) herausgegeben. Ein Vertreter des Comité wurde nach Amerika entsandt, wo er bis zum Ausbruch des deutschamerikanischen Krieges gewirkt hat.« 144Das Komitee arbeitete also eng mit den deutschen Behörden zusammen und sorgte z.B. für die Verbreitung deutscher Propaganda in den besetzten Gebieten. Von den Russen wurden die Juden daher als fünfte Kolonne der Deutschen betrachtet und behandelt. Umgekehrt beseitigte die deutsche Besatzungsmacht tatsächlich die diskriminierenden Gesetze des Zarenreichs und setzte sich auch gegenüber dem Osmanischen Reich für das zionistische Anliegen ein.

Es waren hauptsächlich zwei Ereignisse, die das gute Verhältnis zwischen Juden und Deutschen schließlich zerstören sollten: die sogenannte »Judenzählung« in Deutschland (1916) und die Balfour-Deklaration der Alliierten (1917). Da es sich einerseits um ein innerpolitisches, andererseits ein außenpolitisches Ereignis handelt, ist schwer zu entscheiden, was letztlich den Ausschlag gab.

Das Jahr 1916 war ein schlechtes Kriegsjahr für die Mittelmächte. Vor Verdun waren sie mit ungeheuren Opfern gescheitert, die britische Offensive an der Somme hatte zu weiteren schweren Verlusten geführt und eine russische Großoffensive hätte beinahe den Zusammenbruch des österreichisch-ungarischen Heeres gebracht. Die Kampfmoral und Disziplin der Soldaten sank, weil das Ausharren im Stellungskrieg zunehmend als sinnlos empfunden wurde. So kam statt des »Helden« der »Drückeberger« in den Blick, und hier setzte die antisemitische Hetze ein, die besonders die Juden der Drückebergerei verdächtigte. Daraufhin wurde im November 1916 eine statistische Erhebung über deren Beteiligung am Militärdienst angeordnet. Die Ergebnisse bestätigten den Verdacht keineswegs 145und wurden auch nicht veröffentlicht, aber der Vorgang der »Judenzählung« als solcher hat gerade die integrationsbereiten Juden, wie könnte es anders sein, zutiefst beleidigt.

In der Balfour-Deklaration vom 2. November 1917 versprach der britische Außenminister bekanntlich den Juden eine »Heimstatt« in Palästina. Die militärische Ausgangslage war aber in gewisser Hinsicht umgekehrt, denn jetzt befanden sich die Alliierten im Nachteil. Im Osten zeichnete sich ab, dass die Russen nach der letzten gescheiterten Offensive den Krieg nicht mehr weiterführen konnten und wollten. Im Fall eines Waffenstillstands, der im Dezember 1917 dann auch von der neuen russischen Revolutionsregierung abgeschlossen wurde, würden aber deutsche Armeen für die Westfront frei werden! Und da die Amerikaner zwar in den Krieg eingetreten, aber noch nicht präsent waren, konnte das die endgültige Niederlage der Alliierten bedeuten. Abgesehen von strategischen Überlegungen in Bezug auf den Suezkanal ging es angesichts dieser dramatischen Situation jetzt darum, die Juden in aller Welt für die eigene Sache zu gewinnen. Da viele mittel- und osteuropäische Juden bisher den Mittelmächten zugeneigt waren, war man von der Bedeutung des deklarierten Angebots überzeugt. »Ich glaube«, so der britische Diplomat Robert Cecil, »dass man die internationale Macht der Juden schwerlich übertreiben kann.« 146Seit dem Frühjahr 1918 nahm die jüdische Presse dann in der Tat nicht mehr Partei für Deutschland, sondern für die Alliierten. 147Dieser »Frontenwechsel« war offenbar so weitgehend gelungen, dass die Antisemiten in Deutschland die Umorientierung der Juden auch nach dem Krieg als Bestätigung ihrer Ansichten verstehen konnten (»Die Juden haben uns verraten«). Dieses Umschwenken war aber nichts anderes als die schon von Herzl betriebene Realpolitik. Um als Schwächerer Erfolg zu haben, musste man herausfinden, wer der Stärkste war und dessen Unterstützung gewinnen. Das Verhältnis von Stärke und Schwäche war zwar im Frühjahr 1918 noch nicht leicht zu bestimmen und insofern war der jüdische Wechsel zu den Alliierten kluge Voraussicht. Er wurde aber zweifellos »erleichtert« durch eben jene unsinnige »Judenzählung«. Auch die Juden konnten jedenfalls behaupten, Recht zu haben mit ihrer Entscheidung, obwohl sie eigentlich machtpolitisch motiviert war. Bedenkt man schließlich, dass die Engländer ihr Versprechen gar nicht gehalten haben, so zeigt sich, dass »Realpolitik« vielleicht doch nicht so klug ist, wie sie erscheint. Den letzten Anstoß zur jüdischen Umorientierung gab dann wohl die deutsche Niederlage, denn sie setzte der so enthusiastisch gepriesenen deutschen Menschheitsmission ein Ende. Auf der ideellen Ebene kann man das etwa an dem schon erwähnten Franz Rosenzweig beobachten, der ein Schüler Hermann Cohens war, sich aber 1918 deutlich von den Ansichten seines Lehrers abwandte. Cohens Ansatz von 1915, nach überstandenem Krieg müsse Deutschland mit seiner Philosophie und Kultur der »Erziehungsgeist der Völker« sein, fehlte mit dem Ausgang des Krieges jede Substanz. Umgekehrt fand Rosenzweig jetzt, dass die Assimilation die Juden in beschämender Weise ihrer eigenen Tradition entfremdet habe und das Ziel einer spezifisch jüdischen Erziehung darin bestehen müsse, gerade das Trennende, Besondere gegenüber der deutschen Kultur hervorzuheben. 148Das Eigenartige ist allerdings, dass diese Abgrenzung auf jüdischer Seite nun wieder in Kategorien erfolgt, die damals auch im Denken der Deutschen zu dominieren beginnen: Volk, Blut, Rasse. Die Frage an unsere Fachhistoriker lautet daher: Besteht denn nicht eine Parallele bzw. Wechselwirkung zwischen dieser Rückbesinnung der Juden auf ihre Tradition, dieser »jüdischen Renaissance« und dem erstarkenden Antisemitismus in Deutschland?

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