Wenn das Kind mal krank ist
Natürlich kommen besonders Kinder nicht darum herum, sich mal eine Erkältung, Magen-Darm-Beschwerden oder Windpocken einzufangen. Der Körper kennt allerdings gute Möglichkeiten zur Selbstheilung und muss nicht bei jedem Husten oder Schnupfen mit Medikamenten unterstützt oder sogar belastet werden. Es gibt zahlreiche Hausmittel und Naturheilmittel, welche den Körper bei der Selbstheilung unterstützen können und nach der Krankheit das Immunsystem wieder aufbauen.
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Mythos
»Mit Medikamenten wird das Kind schnell wieder gesund.«
Viele Medikamente sind darauf ausgelegt, die Krankheitssymptome zu unterdrücken. Für die Gesundwerdung ist eine Unterdrückung allerdings eher hinderlich. Hilfreich ist, den Körper mit natürlichen Mitteln zu unterstützen, um selbst gegen die Krankheit anzukommen.
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Für die Gesundwerdung ist es besonders wichtig, dem Kind viel Ruhe und Geborgenheit zu geben. Normalerweise zieht sich das Kind von selbst zurück und äußert den Wunsch, sich auszuruhen. Wenn aber Medikamente mit im Spiel sind, dann werden die Symptome so weit unterdrückt, dass das eigentlich kranke Kind umhertobt, anstatt sich auszuruhen.
Auch Fieber sollte unter normalen Umständen nicht unterdrückt werden. Der Körper fiebert, um gesund zu werden. Eine regelmäßige Beobachtung der Körpertemperatur ist natürlich erforderlich, und der Besuch beim Arzt steht an, wenn das Fieber bedenklich steigt oder mehrere Tage anhält.
Ganzheitlich arbeitende Kinderärzte, die auch die Naturheilkunde mit einbeziehen, sollten zu Rate gezogen werden, sobald eine Krankheit bedenklich wird.
Wenn unsere Kinder mal eine Erkältung haben, dann verwenden wir gerne einen selbst hergestellten Thymian-Balsam aus natürlichen Produkten. Der Kräuterduft und das liebevolle Einreiben beruhigen das Kind und sorgen für eine wohlige Wärme.
Thymian-Balsam
Zutaten:
10 g frischer Thymian
30 ml Ringelblumenöl
30 ml Johanniskrautöl
12 gelbe Bienenwachsplättchen
20 g Kakaobutter
Zubereitung: Der frische Thymian wird gewaschen und klein gehackt. Zusammen mit dem Ringelblumenöl und dem Johanniskrautöl etwa zwei Stunden bei 60 °C Umluft im Ofen ziehen lassen. Anschließend das Öl durch ein Sieb in ein dunkles Gefäß füllen und die Bienenwachsplättchen sowie die Kakaobutter hinzugeben. Die flüssige Masse wird verrührt und im Kühlschrank kaltgestellt.
Der entstandene Balsam kann in kleinen Mengen bei Bedarf behutsam auf Brust und Hals des Kindes gerieben werden.
Natürliche Geburt

Allgemeines
Jede gesunde Frau ist in der Lage ihr Baby, ohne Hilfe von außen, zu gebären. Das Wissen um die natürliche Geburt wird mehr und mehr verdrängt und von Geburtshelfern mit verschiedensten Geräten und Medikamenten ersetzt. Dadurch wirkt es zunächst so, als ob die Geburt ein hohes Risiko für die Mutter und das Baby darstellen würde. Dem ist aber nicht so. Viele Geburten werden nur durch die unnatürlichen Eingriffe in den Ablauf der Geburt zu Notfällen und enden nicht selten im Kaiserschnitt. Die negativen Erinnerungen brennen sich in das Gedächtnis der Frau. Eine Geburt kann jedoch auch ein einzigartiges und wunderbares Ereignis sein und in guter Erinnerung bleiben.
Sicher hat die Medizin auch ihre Berechtigung, nämlich genau dann, wenn eine Krankheit vorliegt und Abweichungen von dem normalen Schwangerschafts- und Geburtsverlauf auftreten. Es sollte eine Unterscheidung zwischen vorbeugenden Maßnahmen und notwendigen Maßnahmen gemacht werden.
Eine Frau kann jedoch nur für sich selbst entscheiden, wenn sie ausreichend Wissen über die natürlichen Vorgänge hat.
Die Einstellung zur Geburt ist entscheidend für das Wohlbefinden der Frau und hat auch Einfluss auf den Verlauf der Schwangerschaft und die Geburt. Wenn sich die Frau mit positiven Gedanken beschäftigt, auf die Geburt freut und das Kind willkommen heißt, dann kann sie ihren Geist und Körper positiv auf dieses Ereignis vorbereiten. Ängste, die aufkommen, sind natürlich und berechtigt. Wichtig ist, diese Ängste anzunehmen, den Hintergrund dafür herauszufinden und daran zu arbeiten, diese Angst aufzulösen. Die größte Angst betrifft meist die Geburtsschmerzen. Sie entsteht durch Erzählungen und unzureichendem Wissen über den Geburtsvorgang im Körper. Die Evolution hat bei den Lebewesen dafür gesorgt, dass die Gebärenden von Natur aus bestens dafür ausgestattet sind, denn sonst wäre das Fortbestehen dieser Art gefährdet.
Entspannung und Atemtechniken
Während der Geburt ist es für den gesamten Geburtsverlauf sehr hilfreich, wenn die Frau mental und körperlich entspannt ist. Denn sobald sich die Frau verspannt, werden auch die Muskeln angespannt und können den normalen Geburtsverlauf verzögern.
Entspannung erreicht die Gebärende zum einen durch positive Gedanken an den Geburtsverlauf, zum anderen auch durch eine ruhige Atmosphäre an einem Ort, an dem sie sich wohlfühlt, mit gedämmtem Licht, ruhigen musikalischen Klängen und beruhigenden Düften.
Während der Geburt sind eine entspannte Gebärposition und eine bewusste Atmung die Bereiche, die eine Frau kontrollieren kann. Es ist hilfreich, sich schon während der Schwangerschaft mit diesen Bereichen zu beschäftigen, um gut vorbereitet in die Geburt zu gehen.
Bei der Atmung gibt es während der Geburt verschiedene Techniken, die während der unterschiedlichen Geburtsphasen zum Einsatz kommen können. Der Sauerstoff, der durch die Atmung zugeführt wird, ist der wichtigste Stoff für die Arbeit der Muskeln in der Gebärmutter. Die Phasen, welche während der Geburt durchlaufen werden, sind die Eröffnungsphase, in der die Ruheatmung zur Anwendung kommt, dann die Geburtsphase, in der die bewusste langsame und tiefe Atmung eingesetzt wird, und zum Schluss der Geburt setzen die Presswehen ein, mit denen das Kind auf die Welt kommt, hierbei kann der Verlauf mit einer weiteren besonders tiefen Atmung begleitet werden.
Die bewusste Ruheatmung wird angewendet, um allgemein zur Ruhe zu kommen und zwischen den Wehen den Körper noch mal bewusst zu entspannen. Mit der Ruheatmung ist das langsame und tiefe Ein- und Ausatmen gemeint.
Die Geburtsatmung hilft, die Wehen zu veratmen und das Kind während der Geburt, gedanklich gesehen, nach unten zu atmen. Es geht nicht darum zu pressen, sondern bewusst zu atmen, dabei den Mund zu öffnen, um die gesamte Kiefermuskulatur locker zu halten. Diese lockere Haltung wirkt sich auf den gesamten Körper aus. Sobald die Zähne zusammengebissen werden, verkrampft sich unweigerlich auch der Rest des Körpers.
Entscheidend für die richtige Atmung ist, dass sich diese für die Frau angenehm und passend anfühlt.
Körper und Geist hängen unmittelbar zusammen. Daher ist zunächst die gedankliche Einstellung von Bedeutung für den Geburtsverlauf. Es hilft dem Körper, wenn man sich in Gedanken visualisieren kann, wie das Kind stetig weiter nach unten rutscht, der Körper der Frau dabei lockerer und weiter wird, bis das Baby schließlich geboren wird. Die Gebärmutter und der Damm sind mit Muskeln ausgestattet, die sich enorm weiten können. Man kann sich die Öffnungsarbeit der Muskeln wie das Öffnen einer Rose vorstellen. In jedem Falle darf man davon ausgehen, dass der Körper ohne äußere Einflüsse bestens auf die Geburt vorbereitet ist, und weiß, was zu tun ist, um dem Baby auf die Welt zu helfen. Die Dauer des Geburtsverlaufes kann sehr unterschiedlich sein. Manche Babys werden innerhalb von einer Stunde geboren, andere Babys und deren Mütter lassen sich mehrere Stunden Zeit. Der Gemütszustand der gebärenden Frau hat einen großen Einfluss auf die Geburtsdauer. Wenn sich die Frau unwohl fühlt oder sich aus Angst und Unsicherheit innerlich zusammenzieht, dann verzögert dies den Geburtsprozess.
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