Alexander Sperling - Glashauseffekt

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Was wäre wenn?
Deutschland im Jahr 2049. Die Klimakrise hat globale, nationale und individuelle Folgen für die Menschheit. Dürren, Wassermangel und Verteilungskämpfe zwingen Menschen auf der ganzen Welt zur Flucht – auch in Deutschland. Ein neues Virus ist auf dem Vormarsch, Arbeitslosigkeit allgegenwärtig. Die neugegründete Partei für Gerechtigkeit bedient sich der Wut der Bevölkerung über den verpassten Klimaschutz der früheren Generationen und inszeniert einen Schauprozess in Nürnberg, in dem die als verantwortlich Gezeichneten zur Rechenschaft gezogen werden sollen. Die junge Journalistin Erica Mazur ist Beobachterin dieser «Bundeskunstaktion», die die Republik in Aufruhr versetzt. Der Prozess spaltet die Gesellschaft und reißt alte Wunden auf. Ericas Weltbild beginnt zu bröckeln, aber nicht nur das: Wohin verschwindet Dingo, ihr fester Freund, jede Nacht? Was zieht sie an ihrem neuen Arbeitskollegen Tom so sehr an? Gefangen in den Ränken einer aus den Fugen geratenen Gesellschaft muss Erica nicht nur die Schuldfragen ihrer Elterngeneration, sondern auch ihre eigenen Gewissenskonflikte aushandeln.

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»TTs Büro hat mir übrigens ein Exklusivinterview mit ihm versprochen.«

Jetzt ist Dingo in seinem großen Vortrag nicht mehr zu bremsen. Eine ganze Generation verurteilen zu wollen, und noch dazu in Nürnberg. In Nürnberg! Ob das nicht auch ein Verbrechen sei? Dazu die ziemlich willkürliche Auswahl von dreißig Obersündenböcken. Und das alles in ihrem Namen, für die junge Generation. Pfui Teufel! Er spuckt aus. Erica hat einfach keine Energie mehr für eine Entgegnung, Ben schließt die Augen und schläft friedlich ein.

Irgendwann hört Erica hinter ihrem Nebelschleier, wie Dingo wiederholt sagt: »Man müsste was unternehmen!«

»Hm?«, gibt Erica mühsam von sich.

»Irgendwas Großes.«

»Wie? Was? Ich meine: Hä?«

»Na was ganz Großes eben!«

Dingo deutet mit ausgestreckten Armen einen sehr weiten Halbkreis an. Erica sieht zu ihm. Eine Sekunde vergeht, eine zweite, eine dritte. Eine vierte?

»Sorry … worum geht’s gleich wieder?«

Dingo lässt erschöpft und enttäuscht die Arme sinken: »Ich weiß es nicht mehr.«

Er schließt als Letzter die Augen.

Ein undeutliches, dumpfes Rumpeln. Ericas Augen öffnen sich zu kleinen Schlitzen. Ungefähr fünfzig Meter von ihrem Lager entfernt beginnt ein Arbeiter der Stadt Nürnberg mit der diesjährigen Bestäubung der Obstbäume. Nachdem der dafür nötige, schwere Pollinator eigenständig an den ersten Baum herangerollt ist, fahren acht lange, metallische Tentakeln heraus, suchen in Windeseile je eine Blüte, stechen mit dem Fühler punktgenau hinein, und sofort geht es weiter zur nächsten Blüte. Nach intensiver Betakelung der Vorderseite ziehen sich die Arme in den Kasten zurück, er rollt zur Rückseite des Baumes, und der Vorgang beginnt von vorne. Taktaktaktaktak mal acht. Der Stadtangestellte sitzt in einem Klappstuhl im Schatten, überwacht den Vorgang und zieht gemächlich an seiner E-Zigarette.

Ein schönes Bild.

картинка 3

Es ist 06:15 Uhr, der Wecker klingelt. Erica gibt Dingo einen Kuss und schleppt sich nach unten ins Badezimmer. Kämmen, duschen, föhnen, kämmen. Sie blickt in den Spiegel und bändigt ihre langen, dunklen Haare, die in starkem Kontrast zu ihrer eigentlich blassen Haut stehen. Als sie sich mit zwölf zum ersten Mal die Lippen rot geschminkt hatte, war ihr unabhängig voneinander in der Familie und in der Schule der Spitzname »Schneewittchen« verliehen worden. Statt ihrer Lippen ist heute ihr ganzes Gesicht rot und spannt höllisch. Ihre verfluchte Sorglosigkeit gestern!

Als sie in die Küche kommt, sitzt ihr Papa auf seinem Platz an der Eckbank, lächelt sie kurz aus einem unrasierten Gesicht an und wischt dann weiter in seiner Zeitung herum. Senile Bettflucht, denkt Erica, während sie sich ein paar Brote für den Prozesstag schmiert. No country for old men.

Er macht eine Bemerkung über das schöne Wetter.

Erica hasst Small Talk in der Früh. Sie ist 23, ihr Vater fünfzig Jahre älter als sie. Sie addiert bewusst nicht. Ihre Mutter ist noch ein wenig jünger. Nachdem die Stadt ihre Deutschkurse weggekürzt hat, bezieht auch sie nur noch Grundeinkommen. Ericas Vater bekommt Rente, der Unterschied ist aber eher symbolischer Natur. Sie packt schnell die Brote ein, verabschiedet sich und zieht die Wohnungstür hinter sich zu.

Immerhin ist es draußen schon hell. Im Dunkeln wirkt der Stadtteil Kothbrunngraben bedrohlich, bei Licht nur schäbig. Hier wohnen Deutsche und andere EU-Bürger, die auf dem Abstellgleis gelandet oder geboren sind, außerdem Klimaflüchtlinge, die es weit gebracht haben. In der fränkischen Hinterwaldmetropole ist der Kothbrunngraben die Bronx. Wie alle größeren Nicht-Küstenstädte in Mitteleuropa leidet auch Nürnberg unter üblen Wachstumsschmerzen, die sich in den neuen Stadtteilen am deutlichsten zeigen. Als eines der allerletzten Stadtviertel haben sie hier erst vor wenigen Jahren einen Cool-Down-Point für hitzegeschwächte Senioren bekommen, und schon jetzt sind die Wände dort total verschmiert, die Bänke immer klebrig und verdreckt. Dafür ist Nürnberg inzwischen auf dem besten Weg, zur Millionenstadt zu werden.

An einem Kiosk kauft Erica einen Krapfen, dessen Füllung sich als absolut eklig herausstellt, und steigt an der Station Heroldsberger Weg in die U-Bahn, die den Flughafen paradoxerweise oberirdisch umrundet. Erst an der Station Ziegelstein geht es nach unten. Aus dem Fenster sieht sie die rechtwinkligen Reihen der Klimaflüchtlingsunterkünfte, die erst vor wenigen Jahren errichtet worden sind, damit Bayern den deutschlandweiten Schlüssel einhält, damit Deutschland den europaweiten Schlüssel einhält. Damit der Westen zumindest ein bisschen mit sich ins Reine kommen kann. »Verursacherprinzip«. Bei der ersten Wahl nach Errichtung der Smart-City – wie die offizielle Bezeichnung lautet – hat der angrenzende Stadtteil Buchenbühl trotzdem erstmals mehrheitlich Parteien des Abschotter-Lagers gewählt. Kleinbürger mit Dackeln und Gartenzwergen, denkt Erica, während die Bahn in die Erde abtaucht.

Wie witzig das Wort »Klimaflüchtling« doch ist. Oder eher seine Verwendung. Wenn man es in Daressalam nicht mehr aushält, ist man natürlich einer. Wenn man es aber in Amsterdam, Kopenhagen oder Hamburg nicht mehr aushält, weil es einem die Mietwohnung unter dem Hintern weggeschwemmt hat, dann ist man einfach ein Mensch, der sich verändern möchte und der in Nürnberg allen Wohnraum aufkauft.

In diese Gedanken vertieft, steigt Erica an der U-Bahn-Station des Forum Francorum aus, die unter dem futuristischen Gebäudekomplex liegt. Mit dem Lift kann man direkt vom U-Bahn-Gleis zum Foyer hochfahren, und dann steht man schon vor der provisorischen Sicherheitsschleuse am Eingang des Al-Gore-Saals, dem mit Abstand größten Raum des Forums. Erica zeigt ihren Presseausweis vor, passiert die Detektoren und erklimmt dann die erst halb gefüllte Pressetribüne. Heute Abend muss sie endlich anfangen, eine erste Version ihres Auftaktartikels als Prozessbeobachterin zu schreiben. Ihr schnaubender Kollege mit dem OCD ist bereits an seinem Platz, die gerührte PfG-Anhängerin noch nicht.

»Guten Morgen!«, sagt Erica, während sie sich setzt. Inzwischen sind sie immerhin zum Austausch elementarer Höflichkeitsformeln übergegangen.

»Moin, moin.«

Ihr Nachbar blickt nicht einmal auf, sondern schiebt seine Intellektuellenbrille zurecht und liest augenscheinlich seinen eigenen Artikel noch einmal Korrektur. So ein blasierter Kerl – wenn sie nur selbst schon so weit wäre! Sie versucht sich durch unauffälliges Schielen in ein wenig Betriebsspionage. Unter dem Vorwand, die Sitzposition zu verändern, verschiebt der Kollege den Bildschirm des digitalen Sekretärs. Erica kann nichts mehr erkennen und kocht innerlich. Für wen hält sich der Typ denn?

Um kurz vor halb neun nimmt TT seinen Platz auf der nur noch locker besetzten Ehrentribüne ein, Eilers geht zur Anklagebank und zieht seinen Notizblock hervor (noch analog! aus Papier!), und Gloria Perec schreitet ihrem Assistentenstab voran. Heute ist ihr erster großer Auftritt. Wie immer ist sie tadellos gekleidet und auch ihre strenge Hochsteckfrisur sitzt perfekt. Erica fällt auf, dass sich dort schon ein paar dünne graue Strähnen unter das ansonsten satte Braun gemischt haben.

Sehr abgehetzt erscheint Ericas zweite Prozessnachbarin auf der Pressetribüne und lässt sich auf ihren Sitz fallen. Sie grüßt wieder freundlich in ihre Richtung und sogar Ericas Nachbar zur Rechten blickt kurz hoch. Als Journalistenkollegen kannten sich die beiden bereits vor dem Prozess, das hat Erica inzwischen herausgefunden.

Um kurz nach halb neun erscheint das Richterteam, das nach dem ersten Tag von der Presse mit Hohn und Spott überschüttet wurde. Kriebl eröffnet die Sitzung und übergibt das Wort bald an die »Staatsanwältin«, zur Vorstellung der großen Schadensbilanz. Perec erhebt sich, fährt ihr

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