Ich ballte die Faust um meinen Kragen und ließ ihn in meinen Schoß sinken. „Nein.“
Er funkelte mich an, während der Arzt zurückwich und etwas von Herausforderern und Töten murmelte. Ich hätte besser zuhören können, aber ich war zu sehr damit beschäftigt, zwei große, gebieterische Aliens niederzustarren.
„Leg ihn an, sofort.“ Nials Lippen wurden schmal und seine Augen waren zusammengekniffen, als er versuchte, mich soweit einzuschüchtern, dass ich ihm gehorchte. „Jessica, nach prillonischem Gesetz kann ich dich nicht dazu zwingen, meinen Kragen zu tragen. Wenn du ihn aber nicht auf der Stelle um deinen Hals legst, begibst du dich in große Gefahr.“
Ich funkelte ebenso eindringlich zurück. Ernsthaft? Er hatte gerade zugelassen, dass ein Arzt mich mit einem Paar Dildos und einer magischen Saugglocke aus dem Land der Sexphantasien doppelt penetrierte, und jetzt erwartete er von mir, zu einem Antrag Ja zu sagen, den er nicht einmal gemacht hatte? Ich blickte mich im Zimmer um. Nein. Da waren keine großen, aufragenden Monster, die darauf warteten, mich dafür niederzustrecken, dass ich seinen Nicht-Antrag verweigerte. Nur ich, meine Gefährten und der Arzt, der mir jetzt schon so ziemlich alles angetan hatte, was er mir antun konnte. Ich würde mich nicht einschüchtern lassen, bis ich gehorchte. Nicht in dieser Angelegenheit.
„Wo ich herkomme, ist es so, dass ein Mann eine Frau fragt, lass mich dieses eine entscheidend wichtige Wort hier wiederholen, fragt , ob sie seine Braut sein möchte. Dann kniet er sich üblicherweise hin und gibt ihr einen verdammt guten Grund dafür, Ja zu sagen.“
Nial zog eine Augenbraue hoch, aber das war alles. „Leg den Kragen an.“
„Nein.“
„Leg dir den Kragen um den Hals, sofort.“
„Schön fragen, Nial.“
Ich warf ihm seine eigenen Worte ins Gesicht zurück und verschränkte die Arme vor meinen nackten Brüsten. Es war mir nicht mehr peinlich, dass ich nackt war, und ich saß da wie eine Königin, die Hof hielt. Es gab nichts mehr an diesem Körper, das nicht bereits ausgiebig von allen drei Männern im Zimmer betrachtet worden war, und meine Pussy und mein Hintern kribbelten und pochten immer noch von dem Höhepunkt. Der Tisch musste unter mir nass und glitschig sein, wo ich saß.
Ander erhob sich von seinem Platz neben mir, stellte sich an eine Stelle, an der scheinbar eine Tür sein musste, und ignorierte mich, während Nials silbernes Auge rabenschwarz wurde. Es war mir egal, dass er wütend war. Das war ich auch.
Erst wurde mir von seinem dämlichen Vater der Transport verwehrt, dann wurde ich vom Hive verfolgt und beinahe von meinem alten Mentor getötet. Nial hatte mir das Leben gerettet, aber er hatte mich mit einem Trick dazu verleitet, mich gleich, nachdem ich angeschossen worden war, mit ihnen beiden rumzutreiben. Dann hatten sie mich von meinem Planeten weggebracht, mich niedergebunden, mich verhauen und mit seltsamen medizinischen Geräten gefickt, und mich so gezwungen, vor einem völlig Fremden die Beherrschung zu verlieren. Ich hatte mir alles gefallen lassen und mich an die Situation angepasst. Ich war mit allem mitgelaufen, was sie wollten, auch entgegen mein besseres Wissen. Ich würde nicht zustimmen, diese beiden Höhlenmenschen zu heiraten, wenn sie mich nicht einmal fragten !
Ich starrte einfach wütend zu ihm zurück und wartete darauf, dass er begriff, was ich wollte, was ich von ihm brauchte. Seine Schultern senkten sich und sein Auge wurde wieder silber, während er mich weiter anstarrte. „Was willst du, Jessica?“
Die Niederlage, die ich in seinen Augen sah, brachte mich beinahe dazu, nachzugeben, aber verdammt nochmal! Ich wollte einen richtigen Antrag. Nach allem, was ich für sie durchgemacht hatte, verdiente ich zumindest das. Es war ja nicht so, dass ich Nein sagen würde. Ich hatte kein Zuhause und kein Leben, zu dem ich zurückkehren konnte. Wenn ich nach Hause ging—was wahrscheinlich sowieso nicht möglich war—würde ich in unter einer Woche tot sein.
Und ich würde diese beiden Krieger auch vermissen, sosehr es mich schmerzte, das zuzugeben, selbst mir alleine. Ich kannte sie erst seit ein paar Stunden, aber es fühlte sich jetzt schon so an, als würden sie zu mir gehören.
Ich starrte gerade in Nials verwirrte Augen und versuchte, auszudrücken, was ich wollte, ohne wie eine übermäßig sentimentale Idiotin zu klingen, als die Tür aus den Angeln krachte und zwei riesige Krieger ins Zimmer stürmten.
Der Größere der beiden war mit der gleichen silbrigen Haut bedeckt, die mein Nial hatte, aber sein Silber überzog seine Brust und seinen Hals, nicht sein Gesicht. Seine Augen waren ein warmes Honigbraun, aber er hatte ein seltsames metallisches Teil direkt über seinem rechten Auge in sein Fleisch eingebettet, wie eine zweite Augenbraue. Er blickte nicht einmal in meine Richtung, sondern direkt zu Nial.
„Ich fordere zum Kampf um das Recht, diese Erdenfrau als meine Braut in Besitz zu nehmen.“
Jessica
Nial schien ein paar Zentimeter zu wachsen, und seine silberne Haut glitzerte unter dem bläulichen Licht der Beleuchtung im Untersuchungszimmer. „Fasse sie an, und ich werde dich töten.“
Ein weiterer Mann, von dem ich inzwischen verstand, dass er der Sekundär des Herausforderers war, schlich sich am Rande des Zimmers entlang an mich heran... und an Ander, der sich vor mir aufgebaut hatte. Der, der sich auf uns zubewegte, sah völlig normal aus für ein Alien, bis ich in seine Augen blickte. Sie waren beide von silbernen Ringen umfasst, als hätte ein Juwelier passende Eheringe um seine Irise geschmiedet.
Verseucht . Das Wort schwebte mir durch den Kopf, bis ich Nial brüllen hörte.
Ich drehte mich blitzartig herum und sah, wie Nial den anderen Krieger wie eine Hantel über seinen Kopf hob und ihn zur Seite schleuderte, in eine schwarze Glasscheibe, die sich über sieben Meter weiter weg am anderen Ende des Zimmers befand. Das Glas, oder was immer es war, zerbrach und rieselte mit lautem Krachen und Klirren zu Boden, und ich keuchte auf, als reihenweise Krieger dahinter zum Vorschein kamen, die schon die ganze Zeit über dort gestanden haben mussten.
Und alles mitangesehen hatten. Oh mein Gott, sie konnten sehen, wie ich gespreizt worden war, verhauen und gefickt, und meine Orgasmen, und meine Lust, und...
Ander wartete, bis sein Gegner ihn angriff, und Nials Brüllen brachte die übrigen Fenster buchstäblich zum Zittern. Ander holte aus und rammte seine Faust dem Herausforderer mitten ans Kinn, und er ging zu Boden, bewusstlos und mehrere Meter von dort entfernt, wo er seine Attacke begonnen hatte. Ein Schlag, und der Mann war ausgeschaltet.
Nial und Ander warfen sich einen Blick zu und stellten sich um mich herum auf. Ich blickte hoch und sah ein weiteres Paar Krieger einander zu nicken und durch die kaputte Tür ins Zimmer treten. Sie waren riesig, gleich groß wie meine Gefährten, aber viel vorsichtiger, als die ersten beiden es gewesen waren.
Ich starrte auf das schwarze Band in meiner Hand und fügte mich dem Unvermeidlichen. Nun verstand ich die Dringlichkeit, die Warnung des Arztes. Alles. Ich wusste, dass ich meine Gefährten wollte, ich wollte nur, dass sie mich mit mehr als nur ihren Körpern begehrten. Ich wollte ihre Herzen. Ich wollte eine wahre Verbindung.
Diese Art von Liebe brauchte Zeit. Das wusste ich. In der Zwischenzeit wollte ich aber nicht, dass meine Gefährten gegen die gesamte Kolonie kämpfen mussten, um mich von hier fort zu bekommen. Und ich wollte ganz bestimmt nicht das Risiko eingehen, dass sie eine Herausforderung verloren, oder ernsthaft verletzt wurden, auch wenn das kein großes Problem zu sein schien.
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