Michel Houellebecq - Ausweitung der Kampfzone

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Ausweitung der Kampfzone: краткое содержание, описание и аннотация

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Sein erster heftig umstrittener Roman, mit dem er bereits zu Weltruhm gelangte und nicht nur in Frankreich die Öffentlichkeit polarisierte: Michel Houellebecq beschreibt die um Liebe reduzierte erotische Kampfzone der modernen Welt.
Kaum je hat ein Autor in der französischen Öffentlichkeit ein solches von leidenschaftlichen Diskussionen begleitetes Echo gefunden wie Michel Houellebecq mit seinem ersten Roman. Es wurde in Windeseile zum Kultbuch, rückhaltlos gepriesen und wütend geschmäht. Heute gilt es vielen als Houellebecqs bestes Buch, sein Titel ist bereits zum Sprichwort geworden.
Ein junger Informatiker, der für eine Pariser Software- Firma arbeitet, ist der Held der in einem straff gespannten Bogen erzählten Handlung. Seine betriebsame, aber kommunikationslose Umgebung versteht er meisterhaft zu sezieren. Dann unternimmt er eine Dienstreise in die Provinz, gemeinsam mit einem ebenso erotomanischen wie verklemmten Kollegen, einer Verkörperung all jener Eigenschaften, die er an seinen Mitmenschen verachtet. Am Weihnachtsabend, in einer Diskothek, drückt er ihm ein Messer in die Hand . . .

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Den Rest des Vormittags verbringt er mit Telefonieren.

Er spricht laut.

Beim dritten Telefonat (mit einem Mädchen) kommt er auf ein an sich nicht sehr lustiges Thema zu sprechen: Eine gemeinsame Freundin ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Erschwerender Umstand: Am Steuer saß ein anderer Kumpel, den er »der Fred« nennt. Und dieser Fred ist heil davongekommen.

Das alles ist eigentlich eher deprimierend, aber es gelingt ihm, den düsteren Aspekt der Sache durch eine Art von zynischer Vulgarität zu überspielen, wobei er die Füße auf den Tisch legt und sich einer fetzigen Sprache bedient: »Nathalie war echt in Ordnung ... Außerdem ein steiler Typ. Total übel ist das, echt bescheuert ... Warst du beim Begräbnis? Mir liegt das nicht so, Begräbnisse. Außerdem, wer hat schon was davon ... vielleicht die Alten, wenn überhaupt. Was, der Fred war da? Der schreckt vor nichts zurück, dieser Vollidiot.«

Ich war erleichtert, als endlich Mittagspause war.

Am Nachmittag musste ich zum Leiter der »EDV-Studienabteilung«. Ich weiß auch nicht, warum. Jedenfalls hatte ich ihm nichts zu sagen.

Ich wartete eineinhalb Stunden in einem leeren, etwas dunklen Büro. Ich hatte keine rechte Lust, das Licht anzumachen; auch weil ich meine Anwesenheit nicht verraten wollte.

Bevor ich mich in dieses Büro setzte, hatte mir jemand einen umfangreichen Bericht mit dem Titel »Leitschema für den EDV-Plan des Landwirtschaftsministeriums« in die Hand gedrückt. Auch hier war mir unklar, wozu. Das Dokument betraf mich nicht im Geringsten. Laut Einleitung widmete es sich einem »Versuch der Vorausdefinition verschiedener archetypischer Szenarien, entworfen im Rahmen des Prozesses einer Zieldeterminierung«. Die Ziele selbst, die eine »verfeinerte Analyse in Hinsicht auf ihre Wünschbarkeit« rechtfertigten, waren zum Beispiel die Steuerung der Subventionspolitik für die Bauern, die Entwicklung eines wettbewerbsfähigeren Agrarsektors auf europäischer Ebene, die Verbesserung der Handelsbilanz auf dem Gebiet der Frischprodukte ... Ich blätterte den Bericht rasch durch, wobei ich die komischsten Sätze mit Bleistift unterstrich. Zum Beispiel: »Das strategische Niveau besteht in der Realisierung eines globalen Informationssystems, das durch die Integration heterogen gestreuter Subsysteme zu erstellen ist.« Oder: »Dringend nötig scheint die Durchsetzung eines kanonischen Beziehungsmodells, das mittelfristig zu einer objektorientierten Datenbank führen wird.« Schließlich kam eine Sekretärin, um mir zu sagen, dass die Sitzung länger dauern werde und ihr Chef heute leider keine Zeit mehr für mich hätte. Ich bin also nach Hause gefahren. Wenn mein Monatsgehalt kommt, werde ich mir ins Fäustchen lachen.

In der Metro-Station Sèvres-Babylone habe ich ein merkwürdiges Graffito gesehen: »Gott wollte Ungleichheit, nicht Ungerechtigkeit«, verkündete die Inschrift. Ich fragte mich, wer die Person war, die so gut über die Absicht Gottes Bescheid wusste.

Acht

Am Wochenende verkehre ich in der Regel mit niemandem. Ich bleibe zu Hause, räume ein wenig auf, kultiviere eine kleine Depression.

Diesen Samstag aber, zwischen zwanzig und dreiundzwanzig Uhr, steht Mitmenschlichkeit auf dem Programm. Ich gehe mit einem Freund, der Pfarrer ist, in ein mexikanisches Restaurant essen. Das Restaurant ist gut; kein Problem in dieser Hinsicht. Aber ist mein Freund noch mein Freund?

Wir haben zusammen studiert. Damals waren wir zwanzig: Blüte der Jugend. Jetzt sind wir dreißig. Nachdem er sein Ingenieursdiplom bekommen hatte, ging er ins Priesterseminar. Er hat umgesattelt. Heute ist er Pfarrer in Vitry. Keine leichte Gemeinde.

Ich esse einen Maisfladen mit roten Bohnen und Jean-Pierre Buvet redet über Sexualität. Seiner Meinung nach ist das angebliche Interesse unserer Gesellschaft für die Erotik (in Werbung, Zeitschriften, überhaupt in den Massenmedien) völlig gekünstelt. In Wirklichkeit langweilt das Thema die meisten Leute sehr bald; doch sie behaupten das Gegenteil – eine bizarre, umgekehrte Heuchelei.

Er kommt nun zu seiner These. Unsere Zivilisation, sagt er, leidet an vitaler Erschöpfung. Im Jahrhundert Ludwigs XIV., als der Lebenshunger groß war, legte die offizielle Kultur den Akzent auf die Verleugnung der Lüste und des Fleisches. Sie erinnerte unablässig daran, dass das irdische Leben nur unvollkommene Freuden biete und Gott die einzig wahre Quelle des Glücks sei. Ein solcher Diskurs, versichert er mir, würde heute nicht mehr akzeptiert. Wir brauchen Abenteuer und Erotik, denn wir müssen uns ständig einreden, das Leben sei wunderbar und erregend; und natürlich haben wir genau daran so unsere Zweifel.

Mein Eindruck ist, dass er mich für ein Musterbeispiel dieser vitalen Erschöpfung hält. Keine Sexualität, kein Ehrgeiz, keine großen Zerstreuungen. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich habe den Eindruck, dass alle so sind. Ich halte mich für einen normalen Menschen. Vielleicht nicht bis ins letzte Detail, aber wer ist schon ein ganz normaler Mensch, na? Sagen wir, ich bin zu achtzig Prozent normal.

Um etwas zu sagen, wende ich ein, dass heutzutage jedermann zwangsläufig irgendwann in seinem Leben glaubt, gescheitert zu sein. In diesem Punkt sind wir derselben Meinung.

Das Gespräch kommt ins Stocken. Ich stochere in meinen kandierten Vermicelli herum. Er rät mir, zu Gott zurückzukehren oder eine Psychoanalyse zu machen; die Nähe der beiden Begriffe lässt mich zusammenfahren. Er hakt nach, er interessiert sich für meinen Fall; anscheinend glaubt er, dass es mir dreckig geht. Ich bin allein, viel zu sehr allein. Er meint, das sei nicht natürlich.

Wir trinken einen Schnaps; er legt seine Karten auf den Tisch. Seiner Meinung nach ist Jesus die Lösung; Jesus, die Quelle des Lebens. Eines reichen und lebendigen Lebens. »Du musst deine göttliche Natur akzeptieren!«, ruft er aus; vom Nebentisch schauen sie zu uns herüber. Ich fühle mich ein wenig erschöpft; mir scheint, wir sind in eine Sackgasse geraten. Für alle Fälle setze ich ein Lächeln auf. Ich habe nicht viele Freunde und will diesen hier nicht verlieren. »Du musst deine göttliche Natur akzeptieren ...«, wiederholt er, jetzt mit leiserer Stimme. Ich verspreche, dass ich mich bemühen werde. Ich füge ein paar Sätze hinzu und versuche, einen Konsens herzustellen.

Danach ein Kaffee und ab nach Hause. Eigentlich ein angenehmer Abend.

Neun

Sechs Personen sitzen jetzt an einem recht hübschen ovalen Tisch, wahrscheinlich ein Mahagoni-Imitat. Die dunkelgrünen Vorhänge sind zugezogen; man fühlt sich wie in einem kleinen Salon. Ich ahne plötzlich, dass die Konferenz den ganzen Vormittag dauern wird.

Der erste Vertreter des Landwirtschaftsministeriums hat blaue Augen. Er ist jung, trägt eine kleine runde Brille, noch vor Kurzem muss er Student gewesen sein. Trotz seiner jungen Jahre macht er einen überaus seriösen Eindruck. Den ganzen Vormittag kritzelt er Notizen, manchmal in den unerwartetsten Augenblicken. Es handelt sich offenbar um einen Chef oder wenigstens um einen zukünftigen Chef.

Der zweite Vertreter des Ministeriums ist ein Mann mittleren Alters, mit Bartkrause wie die strengen Hauslehrer der Fünf Freunde. Er scheint starken Einfluss auf Catherine Lechardoy auszuüben, die neben ihm sitzt. Ein typischer Theoretiker. In jeder seiner Stellungnahmen betont er eindringlich die Bedeutung der Methodologie; letztlich sind es immer nur Aufforderungen zum Nachdenken vor dem Handeln. In diesem Fall verstehe ich nicht, warum: Die Software ist gekauft, das Nachdenken erübrigt sich – aber das sage ich nicht laut. Ich spüre sofort, dass er mich nicht leiden kann. Wie seine Zuneigung gewinnen? Ich beschließe, ihm mehrmals an diesem Vormittag lebhaft zuzustimmen und dabei einen leicht blöden Ausdruck der Bewunderung aufzusetzen, als würde er mir ungeahnt überraschende, weitgespannte Perspektiven der Weisheit eröffnen. Daraus müsste er normalerweise den Schluss ziehen, dass ich ein junger Mann guten Willens bin, bereit, unter seinem Kommando in die richtige Richtung zu marschieren.

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